Nunja, ob Kaufhof die Spiele nun verkaufen möchte oder nicht, ist deren Sache.
Schließlich hat jeder das Recht zu kaufen und zu verkaufen, was er will.
Was mich jedoch überrascht hat, ist folgendes:
Ich habe durch Zufall heute die Live-Übertragung aus dem Bundestag über das Thema rund um den Amoklauf gesehen.
Zwar habe ich die Übertragung nicht komplett gesehen, aber das was ich gesehen habe, hat mich zum Nachdenken angeregt.
Die Politiker die dort Reden gehalten haben, haben dazu aufgerufen, die Debatte mit mehr Objektivität zu führen. Des weiteren haben sie klar gestellt, dass eine Verschärfung der Gesetze nicht in Frage kommt, da die bereits existierenden Gesetze bereits die schärfsten in Europa seinen und man sich jetzt darum kümmern müsse, die Einhaltung dieser Gesetze in den Vordergrund zu rücken.
Desweiteren wurde die Forderung gestellt, dass für Jugendliche attraktive Alternativen angeboten werden müssen und dass die Eltern mehr mit den Jugendlichen über solche Themen sprechen sollten und die Eltern auch über Computerspiele aufgeklärt werden müssten.
Eine Politikerin verurteilte sogar die Medien für die exzessive Darstellung des Themas und die dabei angewandten moralisch fragwürdigen Methoden. Unter anderem warf sie den Medien Inszenierungen vor.
So führte sie als ein Beispiel an, dass den Schülern der Schule in Winnenden Geld angeboten wurde, damit diese Blumen vor der Schule ablegen und sich dann anschließend weinend umarmen sollten (natürlich alles während gefilmt wurde).
Des weiteren beschuldigte sie die Medien aufgrund der intensiven Berichterstattung, was auch zu einem Täter-Heldentum oder Verehrung führe.
Interessanterweise wurden die Computerspiele dabei nie als Killerspiele bezeichnet, sondern als Spiele mit gewalttätigem Inhalt.
Meiner Meinung nach, ist das besser, da dadurch nicht über die Spiele vorverurteilend hergezogen wurde, sondern das ganze objektiv betrachtet wurde.
Letztendlich hatte ich den Eindruck, dass die Politiker, aus Sicht der Spieler, doch eher positiv mit dem Thema Computerspiele umgehen und das, wenn es denn so bleibt, für die Spieler kein Grund zu ernster Besorgnis bzl. weiteren Verboten/Verschärfungen besteht.
Was die Vorwürfe gegen die Medien betrift, hatte ich vor einer Stunde eine Bestätigung, als ich Nachrichten geschaut habe.
Dort (wahrscheinlich bei den anderen Sendern auch) wurde groß darüber informiert, dass sich der Bundestag heute unter anderem mit den Killerspielen (wohlgemerkt hat keiner der Politiker das Wort benutzt) beschäftigt habe und dass diese ein großer Dorn im Auge vieler Politiker sei (meiner Meinung nach konnte man bei den Politikern dieser Bundestags-Übertragung nicht diese Auffassung erkennen).
Danach wurden jede Menge Spielszenen von Ego-Shootern gezeigt und der Nachrichtensender prangerte an, dass man die Spiele einfach aus dem Internet runterladen kann.
Verdeutlicht wurde das, indem ein Haus eigener Internetspezialist auf Google als Suchbegriff Counter Strike eingab und ohne das die Google Such-Ergebnis-Seite angezeigt wurde, sofort eine Seite dargestellt wurde, auf der man angeblich das Spiel runterladen könne. Jedenfalls konnte ich den Inhalt der Webseite aufgrund der Kameraperspektive nicht erkennen. Aber ich gehe mal davon aus, dass man es dort wirklich kann.
Fazit: Meiner Meinung nach (vor allem nachdem ich die Bundestag-Übertragung gesehen habe), sind viele Politiker gewillt "anständig" an das Thema heranzugehen und vor allem die Medien durch (bewusste) Fehlinformationen die Bevölkerung manipuliert und Volksverhetzung betreiben.
Anders kann ich mir diese Berichterstattungen nicht mehr erklären.
Jedenfalls habe ich ein völlig neues und positives Bild von den Politikern erhalten und ich hoffe, dass dieses weitgehends erhalten bleibt.
Mein Beitrag fällt vielleicht ins Offtopic, trotzdem hoffe ich, dass er erhalten bleibt, da ich der Meinung bin, dass er einen neuen Aspekt in die Diskussion einbringt, der mit heute erst klar geworden ist.