News Kein Facebook für Lehrer in Baden-Württemberg

Mein erster Gedanke: "Oh Gott, jetzt haben die den armen Lehrern tatsächlich jeden Kontakt zu ihren Schülern verboten". Leute, der stündliche checkup des FB-accounts ersetzt nicht den Schulbesuch, wozu also der ganze unsinn.

Punkt 1: Schulpflicht. Die endet entweder nach 10 Jahren erfolgreichem Schulbesuch, oder mit dem 18. Lebensjahr.

Punkt 2: Ausgrenzung. Oft genug schon gesagt worden - und wegen Punkt 1 zieht hier auch das totschlagargument "kann sich ja jeder selbst aussuchen" nicht. Solange die Schule nicht dafür sorgt, dass jeder Schüler einen FB-account nutzen kann, unterstützt sie damit die soziale Sanktionierung derer, die sich selbst keinen PC leisten können, oder FB einfach nicht nutzen wollen.

Punkt 3: Kommunikation über schulisches sollte mMn in der Schule stattfinden. Ich habe mich meine gesamte Schulzeit bei jedem erdenklichen Wetter zur Schule schleppen müssen, egal ob irgendein Event anstand, das dann sprichwörtlich "ins Wasser gefallen ist". Die Reaktion der Lehrer: Alternativprogramm "normaler Schulbetrieb". Was ist denn so schwer daran, ganz normal weiter dem Lehrplan zu folgen, und den Wandertag zu verschieben?
Für mich war auch immer klar, wenn man News aus der Schule haben möchte, muss man da eben mal vorbeischauen, wichtige Neuigkeiten sollten mMn ohnehin per Brief den Eltern mitgeteilt werden (allein schon wg. der rechtlichen Verbindlichkeiten).

Facebook als alleinige Verbreitugsplattform für sowas zu nutzen, ist mMn ein Verstoß gegen geltendes Schulrecht, und ich denke da nicht nur an kurzfristige Planungen - BASTA.

Fanpages und ähnliches sind der ganz normale Schischikram, wer da Spaß dran hat - bittesehr. Aber wichtige Informationen sollten so verbreitet werden, dass es wenigstens wahrscheinlich ist, dass ALLE Schülerinnen und Schüler es mitbekommen (Briefe über wichtige Aktivitäten ca. 1 Woche vorher).
 
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MXE schrieb:
Aber wenn 99% Facebook nutzen, dann kann man das doch nehmen.
1. Nein. Es gibt eine Kommunikationsmethode, die alle Bundesbürger besitzen: Die ladungsfähige Adresse, mit der man für den Staat und seinen Institutionen (z.B. Schulen: Art. 7 Abs. 1 GG) erreichbar sein muss.

2. Auch wenn 99% etwas falschen sagen, bleibt es trotzdem falsch. --> Nur weil es 99% nutzen (wobei ich diesen Prozentsatz bezweifle) heißt das noch lange nicht, dass die restlichen 1% das auch nutzen müssen.

3. Mehrheitsentscheidung? Nein, das würde auch nur in einer (reinen) Demokratie gehen, wir leben aber in einer konstitutionellen Republik, die man allerdings gerne als Demokratie verkauft. Sollte es seitens des Staates eine Verpflichtung geben, solche Medien zu nutzen, müssen diese als Grundversorgung eingestuft werden ... und die üblichen Datenschutzanforderungen erfüllen.

4. Lehrmittelfreiheit. Sollten über SocialNetworks auch Lehrinhalte verbreitet werden, so müsste die Schule die entsprechenden Accounts und Zugangsmöglichkeiten (solange nicht Grundversorgung) stellen.

5. Art. 2 Abs. 1 GG, Art. 3 Abs. 1 GG, wenn man den Facebook-Boykott als Weltanschauung verkaufen kann, dann auch §2 Abs. 1 Satz 3 AGG

6. Facebook verlangt eine Realnamen-Anmeldung, da Facebook nach §1 Abs. 1 Satz 2 PAuswG aber keine zur Identitätsfeststellung berechtigte Behörde ist, kann ein Facebookzwang nicht erfolgen. Man darf natürlich auch nicht gezwungen werden, sich mit falschen Namen anzumelden.

Ansonsten verstehe ich nicht, wieso man die Terminabsprache nicht während der Unterrichtsstunde machen kann. So war das jedenfalls bei mir immer. Zudem sind die Schüler dank der Schulpflicht i.d.R. auch anwesend. Sollten Termine per SozialNetwork bekannt gegeben werden, muss es eine Vorschrift geben, die besagt, in welchem Zeitraum man dort erreichbar sein muss, so wie bei der ladungsfähigen Adresse.
 
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Zu viele Informatiker hier - es gibt mehr als 0 und 1! Im realen Leben gibt es auch eine 0,5 und unendlich viele anderen Werte dazwischen.
Nur weil ein Lehrer Facebook für Ankündigungen nutzt, hört er doch nicht auf Briefe zu schreiben! Schnallt ihr das nicht? :rolleyes:

Das ist keine Entweder-Oder Sache! Wir reden hier von sowohl als auch. Und das wohlgemerkt auf freiwilliger Basis.
 
Einzig sinnvolle Entscheidung! Firmen, vor allem behörden, auch sonst alle die nicht privater Natur sind und FB für interne Zwecke nutzen: Kopf -> Tischkante, und zwar ganz hart!
Interne Informationen, egal welcher Art gehen die großen Datensammler nichts an. Weiter ist es meiner Meinung nach nun wirklich nicht sinnvoll die kommende Generation zu alles akzeptierende, geradezu exebitionistische Ja-Sager zu erziehen (bezüglich AGBs).

Wir leben in einer freien Welt, sollen Firmen das handhaben wie sie wollen, aber Behörden und Institutionen ähnlicher Art sollen das bitte unterlassen. Danke.
 
An meiner Hochschule sind die Studenten untereinander in einer Facebook Gruppe organisiert. Da werden dann Informationen über Praktikumsanmeldungen und Übungen ausgetauscht. Die Kommunikation mit den Professoren erfolgt aber über Moodle oder einen E-Mail verteiler. Da einige nur sehr sporadisch ihre E-Mails checken, schreibt meist ein Student die Informationen auch in die Facebook Gruppe.
 
Also eins kann ich Sagen .... hier an der Uni gibt es sogar Professoren die eigene Pages für ihre Kurse auf FB haben. Dort kann man sich dann einloggen und falls es änderungen gibt oder Fragen die den ganzen Kurs betreffen .... werden dort einfach geklärt. Skriptteile werden dort auch online gestellt.
Die Leute die sich dort nicht anmelden seien in der hinsicht nicht ausgeschlossen .... denn man kann ja immer noch einen Fake Account einrichten. Ist ja kein großes Problem mehr heutzutage. Besonders die Medieninfizierte Jugend von heute sollte doch auf solche ideen kommen.
Ganz ehrlich ..... .... s geht ausserdem ja nicht darum das alle auf facebook gezwungen werden. Es wird auf ein Medium zurückgegriffen auf das mehr als 90 % zugreifen und das täglich .... für sozialen Kontakt. Warum das nicht mit Bildung und Schule verknüpfen, ich finde das eine gute Idee und Richtung. Man sollte den Lehrern die freie Wahl lassen, diese Entscheidung in BaWü ist falsch m.E. warum müssen wir alles diktieren.
Schöne Grüße

CSTR schrieb:
An meiner Hochschule sind die Studenten untereinander in einer Facebook Gruppe organisiert. Da werden dann Informationen über Praktikumsanmeldungen und Übungen ausgetauscht. Die Kommunikation mit den Professoren erfolgt aber über Moodle oder einen E-Mail verteiler. Da einige nur sehr sporadisch ihre E-Mails checken, schreibt meist ein Student die Informationen auch in die Facebook Gruppe.

@ CSTR ... auf welcher Uni bist du denn;) .... bei uns ist das genauso.
 
Creativer schrieb:
@ CSTR ... auf welcher Uni bist du denn;) .... bei uns ist das genauso.

Studiere an der Hochschule in Mannheim. Die Organisation über Facebook hat mir gerade in den ersten beiden Semestern oft geholfen. Man erreicht in kurzer Zeit viele Kommilitonen wenn was unklar ist. Aber offizielle Informationen erhalte ich lieber per Mail, dafür hat man ja schließlich die Hochschul E-Mail, die man wunderbar mit dem Handy abrufen kann.
 
Finde ich absolut richtig. Für Informationen gibt es immer noch Email außerdem kann die Schule Homepages einrichten. Bei uns lief das so.

Creativer schrieb:
Also eins kann ich Sagen .... hier an der Uni gibt es sogar Professoren die eigene Pages für ihre Kurse auf FB haben.

Schule ist aber nicht Uni. Uni ist viel größer und selbstbestimmt. Bei uns gibt es so gut wie keine Anwesenheitspflichten, wir können selbst bestimmen ob wir zu einer Vorlesung gehen oder nicht. Im Umkehrschluss heißt dies aber auch, dass es nicht ausreicht Klausurtermine etc. in der Vorlesung durchzusagen. Das die Profs. FB benutzen würde ich in diesem Zusammenhang sogar als Faulheit bewerten. Bei uns haben fast alle Professoren eine eigene HP eingerichtet auf der alles (Skript, Übungsaufgaben etc) zugänglich ist.
 
PunGNU schrieb:
Uni ist viel größer und selbstbestimmt.

Da ich direkt vor Ort bin und dort arbeite ;) kommt es auf die Leitung an. Bei uns gilt auch ein komplettes Social Media Stop. Noch wird es geduldet aber ich denke mal in 6 Monaten kommt der Befehl ins RZ FB zu sperren.
 
Creativer schrieb:
Also eins kann ich Sagen .... hier an der Uni gibt es sogar Professoren die eigene Pages für ihre Kurse auf FB haben.
Dafür gibt es bei uns stud.IP ... und nicht nur an meiner Uni.

Creativer schrieb:
Die Leute die sich dort nicht anmelden seien in der hinsicht nicht ausgeschlossen .... denn man kann ja immer noch einen Fake Account einrichten. Ist ja kein großes Problem mehr heutzutage.
Auch wenn man das kann, ist es illegal. Steuern hinterziehen kann man ja auch ... und zu schnell fahren, kopiergeschützte Inhalte per Internet verbreiten, kiffen ... :D
Zudem muss nur einer aus der Freundschaftsliste (i.d.Fall Mitschüler) den Zugriff auf sein Adressbuch freigeben und mit ein klein wenig Pech fordert FB einen auf, den richtgen Namen anzugeben.

Creativer schrieb:
Man sollte den Lehrern die freie Wahl lassen, diese Entscheidung in BaWü ist falsch m.E.
Solange gewährleistet ist, dass kein Schüler dadurch benachteiligt wird, können die es von mir aus machen. Das bedeutet dann aber auch, dass es zeitlich keine Benachteiligung geben kann, also muss die Info zuerst über ein Medium verbreitet werden, dass alle informiert, danach kann dann zusätzlich auf Facebook die Info nochmals mitgeteilt werden.

Ich weiß nicht, warum ich Facebook brauchen sollte ... in dem einen Freundeskreis boykottiert sowieo jeder Facebook, in dem anderen hat es zwar jeder, die auch teilweise innerhalb einer WG von einem ins andere Zimmer darüber kommunizieren, aber ich geh dann einfach die 50m und gut ist. Alle anderen möchte ich gar nicht erreichen und will auch nicht, dass die mich erreichen können.


Creativer schrieb:
warum müssen wir alles diktieren.
Hallo? Wir sind in Deutschland ... hier ist sogar geregelt, wie man über die Straße zu gehen hat und es eine Ordnungswidrigkeit ist, wenn man die Fenster des PKWs beim Parken nicht verschließt.
 
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Es wird auf ein Medium zurückgegriffen auf das mehr als 90 % zugreifen und das täglich .... für sozialen Kontakt
(was imo ziemlich traurig ist, wenn man sowas braucht... aber das ist eine andere Geschichte)
Hast du Quellen dafür?

Meinen Erfahrungen nach sind es weniger als 50% der Menschen die ich kenne, und das täglich...

Ich glaub es (neben meinen Erfahrungen/Leuten von denen ich es weiss) auch nicht, dass 90% oder mehr bei Facebook sind.

Da hier ja einige meinen, dass das nur "zusätztlich" zum Info-austausch dienen soll:
Wenn der Lehrer es sowieso noch auf die "altmodische" Art und weise an ALLE(!) schickt, ergibt es keinen Sinn, das nochmals bei FB (den wenigen/Rest/vielen/einigen/... (je nachdem wie viele bei FB sind) zu machen.
Redundanz hin oder her :D
 
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Also ich kenne keinen Einzigen Jugendlichen ohne FB Account. Nachdem von den 25 Millionen FB Usern in Deutschland etwa 50% der Altersgruppe von 13-24 angehören, kannst Du dir selber ausrechen, wie es ausschaut. Dr. Google ist Dein Freund;-)
 
x.treme schrieb:
Absolut gut und richtig.
Facebook eignet sich nicht als offizielles Kommunikationstool. Weder geschäftlich aus Datenschutzgründen.

Wenn denn über FB wirklich persönliche Daten ausgetauscht würden, aber 99% der Kommunikation auf FB zw Schülern/Lehrern ist doch nur Stunde X fällt aus, zu Stunde Y bitte noch das und das lesen etc, das sind mMn in keinster weise schüt*zens*werte Daten und daher ist das Verbot oder die Berufung auf den Datenschutz hier einfach nur völlig überzogen und lächerlich.
Überhaupt sollte man was sowas angeht mal ordentlich differenzieren, nur weil FB für Interne Firmenkommunikation genutzt wird heist das nicht automatisch das alles an vertraulichen Daten was man nur hat da durchgejagt wird und solange eben nur nicht kritische Infos wie der Termin der nächsten Firmenfeier darüber laufen ist es mMn eben völlig unbedenklich.


Davon ab bietet FB immer noch ein maß an Komfort das es sonst nicht gibt bzw das keine Schule bereitstellt. Zum einen ist es nur ein Klick um der Gruppe beizutreten oder den entsprechenden Kalender zu abonnieren und dann gibt es eine App für jedes System mit Pushfunktion etc. Dazu eben die Gruppenkommunikation, man sieht sofort was jeder andere geschrieben hat dagegen wirken Rundmails wie aus dem letzten Jahrtausend, zumal immer noch die wenigsten Mailclients diese ordentlich darstellen.
 
Cr4y schrieb:
Seit wann muss sich die Schule auf die Schüler einstellen, wenn es um Kommunikationswege für Terminabsprachen, Informationen etc.? Muss die Kommunikation überhaupt schon so unmittelbar sein? Wenn meine Schüler keine Mails mehr lesen und damit wichtige Infos verpassen, ist das doch nicht mein Problem.

Sehe ich zu 100% auch so. Es ist nicht so, dass die Schüler vorgeben, was läuft, sondern die Schule gibt vor, was läuft. Und da ist es nunmal sinnvoll, wenn öffentliche deutsche Einrichtungen zur Kommunikation keine kommerziellen amerikanischen Dienste nutzen. Erstrecht nach Prism und Tempora ist das so. Mit positivem Beispiel voran gehen.
 
@ WielandSchmied
25Mio User?
Oder eher 25Mio Accounts mit deutscher IP ;)

Die Hälfte werden wohl Fake/Spaß/Doppel/Dreifach Accounts sein, da bin ich mir sicher.
Selbst wenn nicht, wäre man immernoch von 90% entfernt.

Bei mir ist es wiegesagt im Freundeskreis (nein, das ist ist vergleichbar mit dem Facebookfreundeskreis, da man dort jeden Hans Müller annimmt) haben mehr kein FB als es welche besitzen.

Woher hast du die Zahlen?
Ich sag: 1Mio benutzt FB, ohne Quelle kann ich viel behaupten.
Ach ja: google, wirst bestimmt schon was finden.

Man kann nicht mit Zahlen um sich werfen ohne diese zu Belegen.
Wenn deine stimmen sollten, dann halte ich mit obigen dagegen, da ich auch einige kenne, welche Spaß Accounts (sei es von Fiktionalen Personen oder als "Fanaccount für PromiXY" oder dergleichen) haben.

90% - nie und immer, ich bleib dabei.
Auf 50-65% würd ich mich runterhandel lassen, dann aber nur die "pubertären Jugendlichen" :D
 
@Saarl Schau Dir mal die Zahlen für Österreich an. Es werden immer nur die aktiven User gezählt - also nix mit Fakeaccount usw..
http://allfacebook.de/zahlen_fakten/facebook-nutzerzahlen-2013-osterreich
Deutschland:
http://de.statista.com/statistik/da...nutzer-von-facebook-in-deutschland-seit-2009/
Die Verteilung wird in Deutschland wohl ähnlich sein.
Und Deine Spaßvögel haben die Muße ihre Accounts zu pflegen?

Abgesehen davon: Wann hatte eine Landesschulbehörde jemals das Wohl eines Schülers im Auge gehabt? Meine Vermutung ist eher Lehrerschutz.
 
WielandSchmied schrieb:
Es werden immer nur die aktiven User gezählt - also nix mit Fakeaccount usw..
Je nachdem, was man unter Fakeaccount versteht. Dazu zähle ich auch alle Accounts, bei denen entgegen der Nutzungsbestimmungen ein falscher Name angegeben wurde. Ich kenne einige, die mehrere Accounts für verschiedene Zwecke haben, teilweise für einzelne SocialGames eigene Accounts.


WielandSchmied schrieb:
Und Deine Spaßvögel haben die Muße ihre Accounts zu pflegen?
Es reicht aus, sich einmal in 30 Tagen einzuloggen, um als aktiver User gelistet zu werden. Da pflege ich aber öfter meinen Briefkasten ...
Idealerweis sollte man sich aber für jeden Account eine komplette Schein-Identität zulegen ... inkl. falschem Einkommen und Ausweispapieren. :evillol:
 
Genau das ist dämlich und sorgt nur dafür, dass sich zwischen Lehrern und Schülern keine Beziehung aufbauen kann. Und das ist wichtig, jeder, der in letzter Zeit Schüler gewesen ist, wird das bestätigen. Mal schnell etwas fragen, zu Aufgaben, Klausuren, etc. - Facebook lösts. Sich über Dinge austauschen, unterrichtsbezogen oder nicht - Facebook lösts. Der Knackpunkt: Außerhalb der Schulzeit.

Und das ist in diesem Fall leider alternativlos.
 
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