Ich beziehe mich nur auf das erste Video.
Gutes Werbevideo mit einer falschen Grundaussage:
bei der konventionellen Reihenverschaltung reduziert sich die Produktivität der ganzen Kette auf die Leistung ihres schwächsten Gliedes.
Eigene Anmerkung: Produktivität wird als Synonym für Ausgangsleistung verwendet
Das ist der offensichtlichste Fehler:
Der Regler im Wechselrichter regelt die ganze Kette(das Wort gefällt mir zwar nicht aber das Video benutzt es so, will da mit dem Video sprachlich auf einer Ebene sein will) so das die Solarmodule möglichst im Leistungsmaximum betrieben werden. Da der Regler in einer Kette natürlich nicht jedes Modul einzeln regeln kann, regelt der Wechselrichter das Gesamtsystem(als Größe wird natürlich der Strom verwendet ist ja eine Reihenschaltung) so dass das ganze System die maximale Ausgangsleistung bringt.
Im im Video gebrachten Beispiel mit einer Teilbeschattung von 50% von 2 Modulen regelt der Regler den Strom also in einen Bereich in dem diese beiden Module zur Gesamtleistung nur mehr einen marginalen Anteil bei steuern. Die anderen Module die alle mit der gleichen Strahlungsleistung angestrahlt werden liefern aber immer noch ihre Maximalleistung da das im Gesamtsystem immer noch das Optimum ist.
Bei einem paarweise parallelschalten regelt der Wechselrichter jede Parallelschaltung so das diese die maximale Ausgangsleistung bringen. Das bedeutet das die unbeschatteten die selbe Leistung bringen wie vorher und die beiden beschatteten ihre 50% die im Beispiel gebracht werden bringen können. Die erzielbare Mehrleistung ist also nur um die Leistung der beiden beschatteten höher, da diese beiden in der Reihenschaltung vernachlässigbar wenig zur Gesamtleistung beitragen.
Der Gewinn ist also um einiges geringer als im gebrachten Beispiel.
Die Regelung funktioniert grob nach einer Kennlinie wie sie hier(Wikipedia) ersichtlich ist.
Komplettes Weglassen des Nachteils:
Man hat natürlich wesentlich mehr Verdrahtungsaufwand. Ist das abgesehen vom reinen Materialaufwand noch nicht so schlimm verhindert der Verdrahtungsaufwand das nachrüsten wenn der Wechselrichter nicht am Dachboden ist.
Meistens wird nur ein Schlauch gelegt wenn man plant das man eine PV nachrüsten möchte später. Dies ist normalerweise auch ausreichend.
Verwendet man nun paarweise Parallelschaltung hat man dann nicht ein Kabel(nennen wir es für den Fall so) sondern dann bei 16 Modulen deren 8 Kabel(das einzelne wäre zwar dünner(niedrigere Spannung geringer isoliert)) aber das ändert trotzdem nichts daran das man keine 8 Kabel in den vorgesehen Schlauch reinbringt. Ich weiß das Kabelbeispiel habe ich jetzt sehr sehr vereinfacht und ich weiß das man dann nicht 8 Einzeleinheiten verwenden würde.
Natürlich bewirkt die niedrigere Spannung auch einen höheren Spannungsabfall und Leitungsleistungsverlust.
Der einzige Vorteil ist da schon die Senkung der Spannung auf Kleinspannungsniveau da das Aufwand und Sicherheitsprobleme(Brandfall, ...) senkt. Der Leistungsvorteil ist in der Theorie kleiner als im Video dargestellt und in der Praxis nochmals etwas kleiner.