Kernenergie im Kreuzfeuer: Sinn, Sicherheit, Alternativen

Die Salzhöhlen sind zwar sicherer als jede momentan bekannte Lagerungsmöglichkeit, aber sicherer bedeutet nicht sicher, das beste Beispiel ist ja wohl die vollständig verseuchte Champagne wo man nichts mehr an Früchten essen oder den kontarminierten Wein trinken sollte.
 
Mit den Fusionsreaktoren wäre das Problem Energieknappheit zwar nicht vom Tisch, aber ein recht großer Schritt in diese Richtung. Sie sind wesentlich leistungsfähiger und sicherer als aktuelle KKWs. Deren Sicherheitslevel ist allerdings schon ziemlich hoch.

Ich halte es nicht für sinnvoll, eine Technologie, deren Entwicklungspotential noch lange nicht ausgeschöpft ist, wegzustreichen. Das Pferd hat man auch nicht sofort abgeschafft als das Automobil erfunden hat. Man hat es noch sehr lange als Standard der schnelleren Fortbewegung angesehen.
Der Unterschied zum Energiequellen-Problem besteht eben darin, dass Kernenergie noch ausbaufähig(Wirkungsgrad, Ökonomie, Leistung) ist.

Von den alternativen Energiequellen sind doch nur wenige effizient. Mir fällt auf die Schnelle nur eine Turbine unter einem Wasserfall ein.
Die meisten der jetzigen, sich im Betrieb befindenen, Windkraftanlagen benötigen im Schnitt 15 bis 20 Jahre um die Energie wieder reinzuholen, mit der sie entwickelt und gefertigt wurden. Viele dieser Anlagen halten nicht mal so lange durch bzw müssen zwischendrurch gewartet werden --> Kosten+zusätzliche Energie.
Die Entsorgung solcher Anlagen ist sehr aufwendig und damit (energie-)kostenspielig(die von Solaranlagen auch).

Ich meine, wie lange hält so ein KKW im Normalfall durch, wenn man es regelmäßig wartet und im allgemeinen so investiert als würde in 20 Jahren nicht der Ausstieg drohen? 60 Jahre? Könnte man das nicht so regeln, dass die Betreiber ein KKW solange betreiben wie sie wollen, mit der Vorgabe keine neuen Reaktoren zusätzlich einzubauen? Damit wäre doch schon mal erreicht, dass in die Sicherheit wieder (mehr) investiert wird. Der steigende Energiebedarf würde dann dafür sorgen, dass das KKW irgendwann unrentabel und damit abgestellt wird.

Ein Fan von Kernernergie bin ich auch nicht. Aber das Problem besteht für mich nur in der Endlagerung. Die Raketenflüge werden ja auch immer billiger...vielleicht sind ja mal so billig, dass man den Atommüll zur Sonne schießen kann...hmm ist ein wenig zu optimistisch;)



ps: Ein Kohlekraftwerk(besonders mit Steinkohle) strahlt 20mal mehr als ein KKW(natürlich ohne GAU).
 
Der Fusionsreaktor ist ein Märchen.

Die Energiekonzerne haben gar kein Interesse am Ausbau der Kernenergie.

AKWs können nur für Grundlast eingsetzt werden.
Hier ist der maximale Ausbau erreicht.
Der Grundlastbereich ist durch Braukohle und AKWs abgedeckt.
Kein Energiekonzern wird ein Braunkohlekraftwerk durch ein AKW ersetzen,
das rechnet sich einfach nicht.
 
Märchen werden war
Wenn du Zeit hast, kannst du ja mal die ersten 15 Zeilen lesen. Es steht zwar da, dass man zu einer kommerziellen Anwendung frühestens in 50 Jahren bereit ist, doch zeigt das doch schon mal, dass die Frage nach der Möglichkeit längst beantwortet ist.
 
@43
Der Fusionsreaktor ist eben kein Märchen, ITER wird funktionieren, allerdings wird es nicht viel Energie abwerfen. Die bisherigen Versuche hatten leider immer noch eine negative Energiebilanz. ITER ist eben nur ein Test. Ich denke die kommenden 50Jahre wird die Technik nicht nutzbar sein, danach vielleicht. Mal sehen vielleicht erleb ich das noch...

Eine weitere, allerdings unglaubwürdige Entwicklung, !könnte! die kalte Fusion sein, die das Energieproblem der Welt sofort beenden würde. Ein Kraftwerk würde reichen, für den Energieverbrauch der restlichen Welt. Insgeheim denke ich aber, dass die Strom-(Energie)lobby zu mächtig ist, und das verhindern wird...

Natürlich sind das beides Sachen die in der Zukunft realisierbar sind, aber heutzutage unrealistisch. Bedenkt aber das wir 69 aufm Mond waren, dass sind noch nicht mal 40Jahre her. Keiner kann wirklich sagen wo wir in 40Jahren stehen werden, falls es doch jemand weiß bitte mir erzählen :freaky:

Wie ich weiter oben schon sagte, ich bin gegen die Atomenergie, dass es nicht machbar ist innerhalb der nächsten 20Jahre sie komplett abzubauen, halte ich es wenigstens für sinnvoll diese uralten Siedewasserreaktoren zu ersetzen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,494870,00.html
Schaut euch doch mal diese Grafik an. An den Zwischenfällen erkennt man sofort welche Kraftwerke diese Siedewasserreaktoren sind. Das sind doch keine Zufälle. Die Laufzeiten sollten eingehalten werden und eine Verlängerung vom Staat würde ich generell abschaffen.
 
Iter ist nix weiter als ein Labor.
Da werden dann ein paar Lichtblitze erzeugt und die großen Jungs sind begeistert.

Selbst wenn die Dinger jemals funktionieren können die nur für Grundlast eingesetzt werden.
Alles oberhalb der Grundlast läuft dann weiterhin mit fossilem Brennstoff.

Der eigentliche Witz ist aber der miese Wirkungsgrad bei der Stromproduktion.
Das Ding läuft ja nach wie vor als Teekessel der eine Dampfturbine betreibt und 2/3 der Energie werden durch die Kühltürme gejagt.

Voll gagga, kein Stück intelligenter als ein Braunkohlekraftwerk
 
Vom Gas gegangen sind wir ja schon, dogio. Nur wird dann der Brennstoff im besten Falle eben durch ein französisches Kraftwerk gejagt. Und auch deren Müll könnte in Deutschland enden, da es solche Salzstöcke anderweitig kaum gibt.

Zudem ist der Energiemarkt zu wenig reguliert(Annekdote: Herr Clement, Ex-Superminister und damals verantwortlich im Energiesektor, sitzt heute bei...RWE...denke ich). Mir scheint es, als wollen die Konzerne nochmal alles(Finanzsicht) aus den bestehenden Atomkapazitäten rausholen. Das finde ich mehr bedenklich als eine Energiewirtschaft, die entsprechend überwachte Kernkraft als eine akzeptierte Säule betreibt.
 
@Performator
Schreib völlig unübliche Abkürzungen bitte aus, damit man nachvollziehen kann worüber du sprichst.
Nahezu alle Energieumwandlungen haben so schlechte Wirkungsgrade, da sind 30% noch viel.
Am besten wir stellen auch AIDS- und Krebs Forschung ein, weil die bösen Wissenschaftler auch noch soviel Flugzeug fliegen um sich zu helfen und auszutauschen. Raumfahrt auch - wer will schon in nem Mondbergwerk arbeiten!? Bildung, Forschung und Wissen ist die einzige Zukunft die die Menschheit besitzt. Auch um Wirkungsgrade zu verbessern oder durch andere Technologien auf höherem Niveau zu ersetzen.

Wenn leere Salzlagerstätten nicht sicher wären, hätten wir bereits heute Millionen Tonnen schwere Probleme, bei all dem was da an Giftgasen, krebserregenden Stoffen, Umwelt- und Nervengiften gelagert wird. Plutonium in oder neben Raketen zu lagern ist jedenfalls nicht so sicher.

Und das alternative Anlagen mehr Energie verschlingen als sie produzieren werden ist nonsense, sonst wären sie ja nicht alternativ. Es mag sein das sie sich preislich nicht rentieren, aber von der Energiebilanz schon. Zudem fallen wärend der Laufzeit nur sehr wenig Wartungen an und keine sonstigen Kosten wie Rohstofftransport o.ä.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag zu meinem Post oben:

Die Atomindustrie widersetzt sich einem Zeitungsbericht zufolge dem Drängen von SPD-Umweltminister Sigmar Gabriel, ältere AKWs wegen Sicherheitsbedenken früher abzuschalten. Die Energiekonzerne RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall wollten an ihren Plänen festhalten, Laufzeitverlängerungen für die drei älteren Kernkraftwerke Biblis A, Neckarwestheim 1 sowie Brunsbüttel zu beantragen, um im Gegenzug modernere Meiler früher abzuschalten, schreibt die "Berliner Zeitung" unter Berufung auf eigene Informationen
Quelle N24

Dieser Gedanke is so sinnlos. Warum die alten weiter laufen lassen, und die neuen sichereren Reaktortypen abschalten? Das ganze nur weil die alten Meiler mehr Geld bringen? Diese Wasserköppe von Energiekonzerne verdienen doch grad genug. Wieviel Prozent ist der Strom aufgeschlagen in den letzen 2 Jahren: 10-15%?
 
@ RicmanX

Welche Abkürzungen?


Ein leerer Salzstock mag sicher sein, ein befüllter ist kein sicheres Lager.
Siehe Versuch Salzbergwerk Asse.
Seit 30 Jahren werden da radioaktive Stoffe abgekippt.
Salz ist kein fester Stoff.
Die Fässer versinken im Salz und bewegen sich unkontrolliert und unauffindbar im Salzstock.
Was da wirklich abgeht weiß kein Mensch.
 
Diablokiller999 schrieb:
Ausserdem sind Sachen wie Solarzellen nicht haltbar da ihre Herstellung fast genauso viel Energie verbraucht wie sie in ihrem gesamten Leben einbringen können...
Raknar schrieb:
Die meisten der jetzigen, sich im Betrieb befindenen, Windkraftanlagen benötigen im Schnitt 15 bis 20 Jahre um die Energie wieder reinzuholen, mit der sie entwickelt und gefertigt wurden. Viele dieser Anlagen halten nicht mal so lange durch bzw müssen zwischendrurch gewartet werden --> Kosten+zusätzliche Energie.
was ihr sicher belegen könnt? :rolleyes:
http://www.volker-quaschning.de/datserv/kev/index.html
PV amortisiert sich je nach einstrahlung und technologie in 2-6 jahren, WKAs in unter 6 monaten...
und afaik speisen WKAs um <10ct/kWh ein...

:rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
GuD-Kraftwerke kommen auf einen Wirkungsgrad von fast 60%.
Blockheizkraftwerke haben sogar einen Gesamtwirkungsgrad von 80 bis 90%.
Die Energieversorgung muss in Deztschland dezentralisiert werden.
 
Die Nachteile der Windenergie liegen aber anderswo: Der Strom aus Wind ist zurzeit mehr als doppelt so teuer wie Strom aus fossilen Brennstoffen, weswegen er nicht konkurrenzfähig(nur aufgrund staatlicher Förderungen konkurrenzfähig!) ist. Außerdem sind Windenergieanlagen
unzuverlässige Stromlieferanten, weil sie von der Windstärke abhängig sind. Bei zu wenig Wind erzeugen sie keinen Strom, bei Sturm muss man sie abschalten, damit sie keinen Schaden
nehmen. Deshalb tragen sie zwar in steigendem Maße zur Stromerzeugung
bei und sparen Kohle und Gas, können aber den teuren Bau von Ersatzkraftwerken,
die mit Kohle oder Gas betrieben werden, wenn der Wind nicht weht, nicht verhindern.
 
Aber was die Schwankungen bei Solarenegrie (Wind miteingeschlossen) anegeht, ist es auch nur eine Frage der Entwicklung entsprechender Speichermeiden, wie zb. Brennstoffzellen.
 
@georg_willi: deswegen wär ich ja für TREC + smart grid + V2G (in 20-30 jahren sollte sich das zumindest teilweise realisieren lassen). man darf auch nicht vergessen, dass der preistrend bei fossilen nach oben zeigt, im gegensatz zu erneuerbaren. zusätzlich gäbs auch die (umstrittene) möglichkeit einer umverteilung der kosten durch emissionshandel.
es ist kein einfaches thema und alles hat vor- und nachteile. die frage ist halt, wo die prioritäten liegen.
 
Problem ist halt das die Trennung von und das Zusammenfügen zu Wasser einen momentan noch schlechten Wirkungsgrad hat. Daher ist dies als Energiespeicher erst sinnvoll wenn man in großem Ausmaß quasi umsonst an Strom kommt und das daher egal wäre. Dann würde sich sogar die Sache mit den Spitzenlasten geben.

Ist das Energieproblem nicht eigentlich gleichzusetzen mit Weltraumantrieben? Sind ja ebenso von energiereichen Teilchen u.ä. abhängig, weil man logistisch kaum Treibstoff mitnehmen kann. Ebenso sind Sonnensegel, Spiegelkonstruktionen und Koloniestationen zu sehen, die leicht und dauerhaft an Solarstrahlung kommen. Nur anstatt es für ein Raumschiff einzusetzen, wird es halt zur Erde "gebeamt" oder einfach umgelenkt (Laser z.B.).
 
Weiß jemand hier zufällig, wie das zu verstehen ist? In der Mängelliste stehen jede Menge Kommentare wie "Die Betreiberin hat mit Schreiben vom 22.02.2006 die Belastungsspezifikation für die Armaturen TC01 S101 / 102 mit der Revision a vom 21.11.2005 vorgelegt. Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen." Ist die Prüfung da jetzt von Seiten der Betreiber nicht abgeschlossen oder wurden die Behörde das Schreiben noch nicht geprüft?
 
Ich verstehe das so, dass der Betreiber Informationen rausgibt, wie belastbar XY ist und dies von staatlichen Kontrolleuren überprüft werden muss.

Jedenfalls find ich es nicht richtig zu behaupten das Kraftwerk wäre ein Schrotthaufen. Richtig ist das dort überdurchschnittlich (wegen Alter und Technologie) Störfälle auftreten, aber die werden ja auch behoben. Einige Formate tun so als wäre diese 5-6 Jahre alte Mängelliste überhaupt nicht angegangen wurden, dabei sind nahezu alle Mängel mitlerweile beseitigt.

Vattenfall hat heute zumindest die gesamte deutsche Führungsspitze entlassen, man wird sehen ob sich etwas in der Informationspolitik bessern wird. Todsparen und dann vertuschen ist selbst für Atombefürworter wie mich nicht vertretbar.
 
Ich verweise nur auf Wikipedia:
Thematisiert werden müssen:
a) die Gesundheitsgefahren für die Beschäftigten in der industriellen Solarzellenherstellung;
b) die Gefährdung der Umwelt durch die Abfälle und Emissionen (Treibhausgase!) aus der großindustriellen Solarzellenproduktion;
c) die Gefährdung der Umwelt durch Solarschrott;
d) die umweltschonenden Aufarbeitung, Entsorgung bzw. Endlagerung von Solarschrott und Abfällen aus der Solarzellenproduktion.

Ganz ohne sind Solarzellen also auch nicht wie es ausschaut
 
Und? Solarzellen sind auch uninteressant, zumindest Photovoltaik. Warmwassergewinnung ist was anderes. Windenergie ist sicher interessanter, aber ich sehe in erster Linie Biogas/-massekarftwerke als interessante Alternativie/ Additive.

Gesundheitsgefährdung der Beschäftigten: klingt für mich nach einem Argument, wenn man keine anderen mehr findet. Dann sollten wir verstärkt über Feinstaubbelastungen durch laserdrucker, über gefährliche UVA/B-Strahlung und erhöhte Ozonaufnahme bei Politessen und die radioaktive Bestrahlung von Piloten diskutieren.

Was die produktion betrifft, so lassen sich die Emissionen von Schadstoffen durch End-of-Pipe-Lösungen verhindern.

Der letzte Punkt gilt so ziemlich für alles, was der mensch produziert :)
 
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