Kernenergie im Kreuzfeuer: Sinn, Sicherheit, Alternativen

RicmanX schrieb:
Ich verstehe das so, dass der Betreiber Informationen rausgibt, wie belastbar XY ist und dies von staatlichen Kontrolleuren überprüft werden muss.

Jedenfalls find ich es nicht richtig zu behaupten das Kraftwerk wäre ein Schrotthaufen. Richtig ist das dort überdurchschnittlich (wegen Alter und Technologie) Störfälle auftreten, aber die werden ja auch behoben. Einige Formate tun so als wäre diese 5-6 Jahre alte Mängelliste überhaupt nicht angegangen wurden, dabei sind nahezu alle Mängel mitlerweile beseitigt.

Vattenfall hat heute zumindest die gesamte deutsche Führungsspitze entlassen, man wird sehen ob sich etwas in der Informationspolitik bessern wird. Todsparen und dann vertuschen ist selbst für Atombefürworter wie mich nicht vertretbar.

Das würde dann aber bedeuten, dass diese Liste nicht deshalb noch so viele Punkte enthält, weil der Betreiber schlampt, sondern weil die Behörde es in mehr als einem Jahr nicht schafft, bestimmte Aussagen der Betreiber zu überprüfen...:(
 
In der derzeitigen Situation können wir uns gar nicht leisten die Kernkraftwerke abzuschalten, da es keinen äquivalenten Ausgleich gibt.
Andererseits bin ich dafür Energie zu rationieren. Durchschnittsverbauch pro Kopf für einen angemessenen Preis, Verbrauch darüber hinaus so teuer das es richtig schmerzt.

BF
 
Zurück zur Kohle

Die AKWs kann man locker abschalten und mit fossilen Brennstoffen weniger Primärenergie einsetzen als heute um die gleiche Strommenge und Nutzwärmemenge zu produzieren.

Eingestzte Primärenergie heute ca. 500 Mio. SKE (Tonnen Steinkohleeinheiten)

Davon entfallen auf

Uran 60 Mio. SKE
Kohle 140
Ölheizung 60
Gasheizung 70

Mit den eingesetzten 330 Mio SKE werden

60 Mio SKE Strom bei 30% elektrischem Wirkungsgrad heutiger Kraftwerke
130 Mio SKE Nutzwärme für Heizzwecke
140 Mio SKE Abwärme produziert.


Der Plan

Es ist absolute Verschwendung Öl und Gas für die Wohnraumheizung zu verschwenden. Die Menge für Ölheizung und Gasheizung wird in dezentralen GuD Kraftwerken und Blockheizwerken eingesetzt.

Ergeben dann mit 130 Mio SKE Primärenergie (Summe Gasheizung + Ölheizung)

52 Mio SKE Strom, bei einen geschätzten durchscnittlichen elektrischen Wirkungsgrad von 40%,
48 Mio SKE Nutzwärme und
30 Mio SKE Abwärme

Die noch fehlenden 8 Mio SKE Strom werden in neuen Steinkohlekraftwerken mit 40% elektrischem Wirkungsgrad produziert mit 20 Mio SKE Primärenergie, Importkohle.

Die noch fehlenden 72 Mio SKE Nutzwärme für Heizzwecke werden mit vollautomatischen Koksheizungen produziert. Dazu werden ca. 100 Mio t Ruhrkohle verkokst.
Koks ist ein sauberer Brennstoff, er lässt sich aus unsubventionierter Ruhrkohle für ca. 200€/t produzieren und ist damit nur halb so teuer wie die gleiche Wärmemenge aus Öl oder Gas.

330 Mio SKE heute,
250 Mio SKE in ca. 20 Jahren.

Wir brauchen in 20 Jahren keine Kenkraft mehr.
Regenerative Energien werden selbstverständlich weiter entwickelt und eingesetzt.
 
AW: Zurück zur Kohle

Interessant. Aber (so) besser im Kernenergie Thread aufgehoben, wird dort doch auch speziell nach Alternativen gefragt.
 
@Performator:

Wo sind die Leitungsverluste? Was machst du mit der Wärme im Sommer? Hast du den Energiebedarf für ländliche Regionen berechnet?

Übrigens bist du mir eine Antwort schuldig geblieben ...
 
Auch ein schönes rechnerbeispiel sind Energiesparlampen.
Es gibt in Deutschland etwa 38 Mio. Haushalte. Nehmen wir mal an, dass durchschnittlich in jedem haushalt noch zwei herkömmliche Glühlampen durch Energiesparlampen ersetzt werden könnten => 76 Mio. Glühlampen. Ferner nehmen wir an, dass es sich im Durchschnitt um 60W-Glühlampen handelt, die durch 11W-EWnergiesparlampen ersetzt werden. Einsparung pro Lampe => 49W.
76 Mio Lampen multipliziert mit 49W Stromersparnis ergibt eine theoretische Ersparnis von 3724MW. Nimmt man nun an, dass die lampen im Schnitt 2 St. am Tag brennen, ergibt das eine Gesamtstromersparnis im jahr von 2719 GWh, was nicht ganz der Betriebsarbeit des Kernkraftwerks Beznau entspricht. In meiner rechnung sind nicht mal Industrieanlagen oder Bürogebäude eingerichtet, sodass man sagen kann: grob gerechnet kann man sich ein Atomkraftwerk sparen bei konsequenter Nutzung von Energiesparlampen. Aus diesem Blickwinkel macht ein Verbot herkömmlicher Glühlampen durchaus Sinn.
 
@dogio,

die Rechnung ist durchaus interessant, allerdings muss die Möglichkeit gegeben sein den emensen Bedarf an Energiesparlampen auch zu decken, wo wieder die Industrie ins Spiel kommt die den Umstieg ja mit gewährleisten muss.


@Performator,

genau, weil Dich Dein dummes Geschwätz von gestern nicht mehr interessiert machst Du dich unglaubwürdig, da nützen auch deine schönen Rechenbeispiele nichts.
Wie heißt es doch so schön:"was ich selber mach und tu das trau ich auch den andern zu".

In diesem Sinne fang doch selber mal an mit Energie sparen.

OMaOle
 
Dass Rechenbespiel so nicht umsetzbar ist, ist mir auch klar, es sollte nur veranschaulichen, welches hebelmoment die Energieeinsaprung birgt.
Zu ähnlichen Größenordnungen kommt man auch, wenn man davon ausgeht, dass in jedem haushalt mindestens ein Gerät vorhanden ist, dass im Stand-By-Modus 4W verbraucht.
Auch hier ist die Industrie gefragt, die auf netzschalter an ihren geräten verzichtet.
 
Ich glaub die Rechnung bräucht ich mal ausführlicher, nach ner weile ohne Physik würd ich glatt meinen das die Rechnung besagt eine 60W Birne braucht 60W jede Sekunde?
Ein Verbot wäre schon Unsinn, weil man teilweise einfach mehr Licht braucht, für manche Zwecke sind die Sparlampen einfach zu schwach, weil sie das bisschen Licht so stark streuen, wollte man da abends ein Buch lesen ist es bei vielen Exemplaren eher so dass man sich die Augen ruiniert als Lesespaß zu haben.

Beim Standby könnte ein sinnvolles Gesetz schon helfen. Ich versinke quasi in Uhrzeiten, kann nachts meinen Receiver nicht abschalten, weil mich sonst ein sehr helles Licht wachhält (genau, "ausgeschaltet") und mein Fernseher geht interessanterweise beim manuellen einschalten erstmal in Standby. Wozu Mainboards eigentlich standby sind frag ich mich auch, ich kenne zumindest niemanden der Wake on LAN benutzt. Auf abschaltbare Steckbretter mag ich nur ungern umsteigen, da ich mir sonst lange Schaltungen basteln dürfte weil ich ja nicht alles gleichzeitig funktionsunfähig haben möchte.
Vielleicht wäre einfach ein Umschalter an den Geräten sinnvoll, sodass man entscheiden kann ob man durch die roten Knöpfe ein Standby oder das völlige abschalten erreichen möchte.
 
Ja ist ja mal wieder Klar das die Presse die betreiber in der Luft zerreißt. Wenn in einem Kohlekraftwerk mal ein Trafo brent und rauch in die kommandozentrale zieht juckt das keine sau aber bei nem AKW ist es gleich ein halber super Gau! Der Reaktor war zwar zu keiner zeit gefährdet aber egal. Ich denke das Vattenfall die Berichte nicht eher veröfentlicht haben weil sie wußten das so etwas kommt und die presse sie in der Luft zerreißen wird was sie ja auch gemacht hat. Atomenergie ist zur zeit die einziege möglichkeit kosteneffizient ohne CO2 ausstoß energie zu gewinnen wenn da nur der müll nicht wäre... Ich hätte kein problem damit neben einem AKW zu wohnen auch nicht neben Brunsbüttel.
 
Die Sparlampen sind nicht das Allheilmittel für jede Situation, wir haben im Büro auch mal umgestellt und mussten feststellen das wir 6 Stück davon brauchten um einen Zeichentisch halbwegs gleichmässig auszuleuchten.
Allerdings kann ich den Standby-Wahn nicht nachvollziehen.

BF

p.s. Vor kurzen habe ich gelgesen (wo vermag ich nicht mehr zu sagen) das man, sollte man das Internet nur in den USA komplett abschalten, 4 Kernkraftwerke stillegen könnte.
 
Hab ich auch nicht behauptet. Bei einem zeichentisch bieten sich wohl eher Leuchtstoffröhren oder Halogenstrahler an, beide besitzen einen höheren Wirkungsgrad als normale Glühlampen. Es sollte nur ein beispiel zur Veranschaulichung, dass man beide Seiten der Energieversorgung betrachten muss, die Erzeugung UND den Verbrauch.
 
Bratfett: Wenn man sich mal die Standy Leistung aller Geräte im Haus zusammenrechnet kommt so einiges zusammen. Es ist also kein "Wahn" sondern ein sinnvoller Punkt von vielen.
 
Das war auch diametral gemeint und "Wahn" bezog sich darauf alles auf StandBy haben zu müssen. Das einzige was bei mir ständig läuft ist der Kühlschrank. Alle anderen Geräte haben entweder Schalternetzteile oder werden über schaltbare Steckerleisten aktiviert.

BF
 
Ich bin auch klar für den Erhalt, bzw. evtl. sogar den Ausbau der deutschen AKWs. Meiner Meinung nach wäre es am sinnvollsten, die alten AKWs abzuschalten und einige neue, moderne Kraftwerke zu erreichten, die dann auch die höchsten Sicherheitsstandards erfüllen.
Ich persönlich habe keine Sorge wegen eventuellen. Störfällen, ich fühle mich nicht gefährdet durch Stomkraft.

Das was unsere Politiker da treiben, ist für mich Populismus und entbehrt jeglichem Sinn für Realität. Ich habe neulich gelesen, dass Frau Merkel ankündigte, dass die Deutschen wohl in Zukunft einen größeren Teil ihres Gehaltes für Energie investieren müssen.
Ich finde die unverschämt und eine Zumutung sondersgleichen. Die Strompreise sind jetzt schon hoch genug, und man kann m.M.n. den Leuten nicht zumuten, noch mehr Geld für Energie hinzublättern.

Ich denke, solang es keine vernünftigen Alternativen gibt zur Kernkraft sollte diese beibehalten werden. Vor allem der Preis sollte hierbei beachtet werden. Wenn es eine Energiequelle gibt, mit der Energieversorgung auf dem momentan Preisniveau gesichert werden kann, wäre das eine gute Alternative.
Aber völlig überteuerter Öko-Strom, der hauptsächlich dazu dient, dass sich einige Politiker als die großen Retter der Welt gerieren können, ist keine Option. Solange man da keine vernünftigen, ernsthaften Alternativen zur Atomkraft aufzeigen kann, sollte man den Atomausstieg einfrieren bzw. komplett revidieren.
 
Atomstrom zählt zu den teuersten Stromgewinnungsarten überhaupt, zwar nicht dirket aber indirekt. Wieviel Steuergelder aufgewendet werden müssen, ist schon Wahnsinn, allein für Castortransporte.
 
Und wieviel Beitragsgelder von Versicherten für gefakte Autounfälle und andere aufgewendet werden müssen...
Die Demonstranten die den Castor behindern und massiv gefährden durch Sabotage oder Brände sollten gefälligst den gesamten Polizeieinsatz selbst bezahlen müssen, man kann auch mit Hirn demonstrieren. Mir geht auch nicht in den Kopf wie man daran arbeitet den Transport zu verunglücken wenn man doch gegen Kernenergie ist, damit dann besonders viel davon wild in die Umwelt gelangt.
 
Bassi85: Du weißt was Ökostrom kostet? Etwa 10% mehr, manchmal sogar weniger, und man investiert in Zukunftsenergien, das sollte einem die 10% schon wert sein.
 
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