Autokiller677
Fleet Admiral
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Im Auto nutzt du alle Wärme der Brennstoffzelle konsequent? Ich glaube kaum. Stationäre Verstromung mit Fernwärme kommt auf Wirkungsgrade weit über 90%.timo82 schrieb:Dann hast du maximal viele Verluste. Praktisch alle, die möglich sind.
Außerdem bleibt mein Argument aus dem vorherigen Post: Mit einem Wasserstoffauto hat man die Verluste immer, für jeden Kilometer, den man fährt. Auch im Sommer bei Sturm, wenn es viel Überschussstrom gibt. Bei Verstromung des Wasserstoffs im Kraftwerk hat man nur so viel Verluste wie gerade nötig, um die Zeiten zu decken, in denen der Bedarf das Angebot übersteigt. Und in den Zeiten kann man auch noch abschaltbare Lasten zur Regelung nutzen, wie heute schon, und damit den benötigten Wasserstoff noch senken.
Wenn wir unseren Verkehr komplett auf Wasserstoff setzen, setzen wir damit auch automatisch, dass wir ca. 2/3 unseres aktuellen Gesamtstromverbrauchs in Zukunft in Verlusten versenken. Gut, etwas weniger, wenn man die Heizung im Auto voll aufdreht. Trotzdem unglaublich viel, und egal, wie viel die Sonne scheint oder sonstwas.
Mit einer flexiblen Regelung übers Stromnetz kommen wir mit weniger Verlusten aus.
Nach einem Jahr mit durch eine Pandemie historisch niedrigem Stromverbrauch (Niveau 1999) singt der Anteil erneuerbaren Stroms am Gesamtmix etwas, weil der Verbrauch massiv anzieht, während der Ausbau Erneuerbarer seit Jahren von der Politik ausgebremst wird. Was ein Wunder. Oder eben auch nicht.timo82 schrieb:Siehe meinen Link in #199.
Der Trend geht in die falsche Richtung. Ist ja auch kein Wunder, wenn der Strombedarf steigt und nicht mehr grüner Strom produziert wird.
Klar, wenn man jetzt sagt, dass es so bleibt, braucht man die ganze Diskussion hier nicht. Dann schießen wir den Planeten zu Klimabedingungen, unter denen man in ein paar Jahrzehnten auch hier nicht mehr Leben kann und die Diskussion, wie viel Energiebedarf man in D jetzt wie decken kann, ist völlig hinfällig.
Wenn man aber mal bei der Annahme bleibt, dass wir uns nicht selbst ausrotten wollen und der Trend daher wieder dreht und der Kohleausstieg spätestens wie beschlossen 2038 kommt, macht es eben doch Sinn, auch den Verkehr auf eine größtenteils Ökostromversorgung auszurichten.