wolve666 schrieb:
z.b. Wasserstoff entsteht ja nebenbei in der Industrieproduktion als Abfallprodukt und muß nicht "aufwändig" produziert werden. Die Forschung und Entwicklung in beiden Techniken läuft ja schon seit Jahren, wird aber kaum gefördert oder direkt verurteilt wg. Effizienz
Wo soll der als Abfallprodukt entstehen? Eher sieht es so aus, dass der meiste Wasserstoff, der heute gebraucht wird (vor allem in der Industrie) über Reformation aus Öl- und Gas erzeugt wird und dabei nochmal mächtig CO2 frei wird. Bisher ist an Wasserstoff nahezu gar nichts grün.
lex30 schrieb:
Genau...weil wir ja auch soo viel Strom produzieren...und dann bauen wir jetzt noch mehr Windräder und Solarpanels in die Landschaft... Das wird für die E-Auto-Fraktion noch ein nüchternes Erwachen. 🤣
Ich wäre ja eher dafür, man würde sich meh rum E-Fuels kümmern. Aber man will unbedingt das E-Auto voranbringen...
Also ich kann mir so ne Elektrokiste nicht leisten. Mobilität wird damit wieder zum Luxusgut für die Wohlhabenden.
Und die Energie zur E-Fuel Erzeugung kommt aus Luft und Liebe? Eher nicht... für E-Fuels in Autos muss man deutlich mehr Solarpanele und Windräder bauen, als für BEVs, und dadurch wird Mobilität dann nur noch teurer.
Mal ganz davon ab, dass es völliger Schwachsinn ist, Mobilität allein mit dem Auto gleichzusetzen. Das Auto ist mit Abstand die teuerste Form der Mobilität und sehr viele der mit dem Auto gefahrenen Strecken kann man auch mit günstigeren Formen gut abdecken. Aber in D wird ja lieber mit Unmengen Steuergeld das Auto billig gerechnet. Bsp: 700 Mio€ für 3,2km Autobahn mitten in der Stadt bei der A100. Was man dafür an ÖPNV und Fahrradwegen in der Stadt schaffen könnte... Aber nein, lieber die Autobahn mitten durch die Stadt.
TheTrapper schrieb:
Du vergisst etwas!
Die Infrastruktur gibt es schon in Form von Tankstellen, dort muss eben eine neue Zapfsäule gebaut werden, die sind heute noch recht teuer der Preis sinkt aber um so mehr man baut.
Ändert nichts daran, dass man durch den schlechten Wirkungsgrad bei grünem Wasserstoff einen deutlich höheren Preis zahlen wird als einfach die Batterie zu laden. Außerdem muss man dafür an anderer Stelle deutlich mehr Infrastruktur zur Stromerzeugung bauen, und dann auch noch die Elektrolyseure zur Erzeugung des Wasserstoffs.
TheTrapper schrieb:
Da Wasserstoff ein Energieträger und keine direkte Energie ist geht beim Umwandeln immer Energie verloren.
Benzin/Diesel/Kohle haben alle eine schlechtere Wirkungsgrad als Wasserstoff, trotzdem fahren Autos mit Benzin und nicht mit Strom, nach deiner Logik würde es auch Sinn machen mit Strom zu heizen, macht aber trotzdem niemand.
In vielen Neubauten ist heute heizen mit Strom (Stichwort: Wärmepumpe) durchaus üblich...
Und das wir Benzin, Diesel und Kohle nutzen hat nichts damit zu tun, dass der Wirkungsgrad keine Rolle spielen würde, sondern liegt einfach daran, dass wir das Zeug nicht erzeugen müssen, sondern uns ein paar Milliarden Jahre Erdgeschichte das abgenommen haben. Wenn wir den Energieträger selbst mit Energie füttern müssen, sieht die Rechnung ganz anders aus.
TheTrapper schrieb:
Genau so macht es Sinn, Energie die gerade nicht benötigt wird in Wasserstoff umzuwandeln, statt Windräder zu drosseln. Aktuell müssen regelmäßig Windräder abgeschaltet werden weil der Strom entweder nicht benötigt wird oder weil es keine Kapazität gibt den Strom nach Süden zu transportieren.
Ist aktuell einfach noch nicht rentabel. Speichertechnologien (auch Wasserstoff) haben einen festen Platz im Energiesystem für die Zukunft, auch als saisonale Speicher, wo dann Wasserstoff im Winter wieder in Kraftwerken verstromt wird (deshalb müssen neue Gaskraftwerke auch auf den Betrieb mit Wasserstoff ausgelegt werden).
Aktuell sind die Phasen, in denen Windkraft abgeregelt werden muss, aber noch so kurz und selten, dass es sich finanziell einfach nicht lohnt, da einen Elektrolyseur neben zu setzen.
Sobald sich das lohnt, wird das sicher auch gemacht. Mit gesicherter Leistung kann man am Strommarkt gut Geld verdienen. Aktuell wird der Platz noch von (stark subventionierten) Kohlekraftwerken gefüllt. Noch mehr Geld gibt's dann für gesicherte, flexible Leistung - auch da kann Wasserstoff mitspielen. Aktuell füllen das die neueren Gaskraftwerke, die schnell hoch- und runterfahren können.
TheTrapper schrieb:
E-Fahrzeige werden einen großen Teil ausmachen, aber die Zukunft muss ein Mix sein, niemand kann genug Ladesäulen bauen. Aktuell haben wir erst einen Bruchteil an E-Fahrzeuge trotzdem sind Ladesäulen ständig belegt.
Fahrzeuge betrieben mit grünem Wasserstoff bzw grünen E-Fuel werden einen Teil unserer Zukunft sein müssen, da reine Elektrofahrzeuge nicht für alles und jeden die passende Lösung sind.
Und wie bestimmt man, wer jetzt das Auto mit dem 5x so teuren Treibstoff fahren muss? Das Problem mit belegten Ladesäulen haben ja vor allem die, die nicht am eigenen Stellplatz laden können - also die im Schnitt finanziell schwächeren. Sollen die dann auf die teure Technologie gezwungen werden?