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"Killerspiele" sollen nach dem Amoklauf verboten werden

Sollten Killerspiele verboten werden?

  • Ja, auf jeden Fall.

    Stimmen: 77 3,8%
  • Vielleicht wär es besser.

    Stimmen: 37 1,8%
  • Nein, es sollte nur besser kontrolliert werden.

    Stimmen: 802 39,5%
  • Nein, auf keinen Fall.

    Stimmen: 1.114 54,9%

  • Umfrageteilnehmer
    2.030
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
ich glaub einfach nicht das dadurch auf kurz oder lang keine amoklaufe mehr passieren werden, es gibt einfach zu viel schlechtes in unserer gesellschaft. killerspiele waere nur ein tropfen auf den heisen stein und wenn man sie spielen will bekommt man sie ehh irgendwo her. und nur weil einer in einer million mal austickt waere es asozial es fuer alle zu verbieten.
wenn sich die eltern mal um die FSK angaben kuemmern wuerden waere das problem schon groestenteils geloest.
 
Gerade eben im ZDF-Heute-Journal ging es um den Rückgang der Kriminalität in Deutschland. Da pickte sich natürlich der Rentnersender die ach so bösen kriminellen Jugendlichen raus, die mal wieder als Sündenbock der Gesellschaft herhalten mussten. Als Beispiel wurde der Lebensabschnit eines jugendlichen Türken im Berliner Knast dokumentiert. Danach gab es dann ein Interview mit Christian Pfeiffer. Er erläuterte die Statiskiken der letzten Jahre im Bereich der Kriminalität speziell bei Jugendlichen. Als er einiges dazu äußerte, brachte er im Zusammenhang mit der pupertären Entwicklung von Heranwachsenden natürlich auch das negative Bild vom Zeitvertreib mit brutalen Computerspielen unter. Das hatte überhaupt nichts mit dem Thema zu tun. Aber er erwähnte es trotzdem. Aus meiner Sicht der blanke Rufmord für viele Computerspieler und Wasser in die Mühlen der verkrusteten Gesellschaft in Deutschland. Dafür schäme ich mich, besonders im Ausland, das ja schon über uns zu diesem Thema verspottet.

Fazit: Computerspieler = Kriminell = Ausschluss aus der Gesellschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
@magix
Die vermehrte aktive Verantwortungsübernahme durch Eltern habe ich auch schon vor einigen Seiten angesprochen.
Bin da völlig Deiner Meinung.

@Mosla
Tja, unsere Politiker haben es mal wieder sehr effektiv geschafft, unsere Nation zum Gespött der anderen EU-Staaten zu machen. Schade. :freak:
Da kann ich Dir leider nur zustimmen.

Gruß und frohe Weihnachten!
sunzi
 
sunzi schrieb:
Ja, so etwas fällt mir (und hoffentlich auch vielen anderen) ganz besonders schwer, wenn jemand mit einem meinungsabsolutistischem Auftreten andere bekehren anstatt überzeugen möchte.

Anstatt einfach zu akzeptieren, dass es für den Lernprozess eines Kindes schädlich ist, wenn es nach der Schule direkt 5 Stunden am Stück durch virtuelle Welten ballert, kommt der Verweis "Ja, aber ...".

Was die schlichte Frage, ob dies wirklich sein muss, oder ob es vielleicht besser ist einfach mal Fakten zu akzeptieren, jetzt mit einem "meinungsabsolutistischen" (könntest ja vielleicht mal erläutern was du mit dieser Wortneufindung meinst) Auftreten zu tun haben soll bleibt mir leider verschlossen.
 
GeisterDebatte im Ignoranten-Land UnDigital Mittelerde

Der Daedalus schrieb:
... dass es für den Lernprozess eines Kindes schädlich ist, wenn es nach der Schule direkt 5 Stunden am Stück durch virtuelle Welten ballert, kommt der Verweis "Ja, aber ...". ...
Das Problem an der GeisterDebatte ist, dass auch normale Konsumenten der Digitalen Erwachsenenspiele keinesfalls es gutheissen, dass Kinds direkt nach der Schule besinnungslos lange am Rechner spielen.

Das ist voellig unabhaengig, ob das nun Splatterspiele sind, oder schlichte Heiti Teiti Spiele.

Der Punkt ist, dass die Grosse Koalition und die wichtigsten Massenmedien ein Konsumentenbild der Digitalen Erwachsenenspiele aufbauen, welches voellig die Realitaet ignoriert.

Das Bild des verpickelten Jugendlichen Spieles, als DER Konsument schlechthin fuer Digitale Erwachsenenspiele ist falsch. Hatte ich schon mehrfach an andere Stelle verlinkt, ... sogar einschlaegige Verlage (PCGames vom Computec Verlag) wissen dies ...

Nur einem Herrn Beckstein und (Herrn Pfeiffer, Herrn Fromm) und Co. ist das immer noch nicht aufgefallen ...

Und noch mal ... es geht nicht darum, dass Kids mindestens 5 Stunden am PC spielen muessen (das kann ernsthaft keiner verlangen), sondern es geht darum, dass eine ganze Kunstgattung in Deutschland verboten werden soll.

Das ist besonders problematisch deswegen, weil diese Kunstgattung der "Digitalen Erwachsenenspiele" Talente aus dem IT-Bereich aus Deutschland raustreiben ...

Wer Talente vertreibt, der uebt den aktiven Umgang mit digitalen Medien nicht ein, sondern betreibt klasssische Bewahrpaedagogik, und kocht das Sueppchen der Zukunftsangst immer wieder hoch.

Aber was kann man erwarten von Schulen, bei denen sich ca. 50% der Lehrerschaft sich selbst unsicher fuehlt im Umgang mit digitalen Medien? Man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen:

Ein wichtiger Berufzweig ( 50% der Lehrerschaft), der officeaffine Teile enthaelt, vermeidet den Sprung in die digitale Officewelt mit Windows, Linux und OpenOffice ... ich denke DORT liegt das Kernproblem begraben ...

Und derartige Politik nennt man "Zukunftsorientiert"? Das ist finsterstes Medienmittelalter mit den Methoden der Inquisition: Ignoranz, Verleumdung, Rufmord, Verbannung ...

MFG Bobo(2006)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dem ist mal wieder nichts hinzuzufügen.
Danke für den überaus klugen Beitrag, Bokill.
 
Bokill - Killerspiele ... Wenn dir mal der Beckstein begegnet, stell dich nicht mit deinem Nick vor, sonst wird es eine kurze, einseitige Diskussion ;)

Was mich an der ganz Sache am meisten stört ist nicht etwa, das ich mich als Spieler fast schon kriminalisiert fühlen muß oder das man eines meiner liebsten Hobbys beschneiden will oder das ich und mein Hobby in einem schlechten Licht reden. Die Arbeitsplätze, die an der Branche hängen, jucken mich auch garnicht so sehr. Was mich wirklich aufregt ist, das Personen, die eigentlich für das Wohle unserer Kinder verantwortlich sind, das eigentlich Problem nicht sehen, nicht sehen wollen und garnicht erst angehen wollen.

Keiner fragt danach, was in der Schule, im Freundeskreis, in der Familie, im Umfeld falsch gelaufen sein könnte. Ich habe fast den Eindruck, das manche Verantwortlichen glauben, das man durchtickt, sobald man ein Ballerspiel spielt. Als seien die Steinhäusers dieser Welt ganz normale Jugendliche gewesen, in deren Umfeld alles zum besten Stand - bis ihnen Counterstrike über den Weg gelaufen ist.

Keine unangenehmen Fragen stellen, keine unangenehmen Maßnahmen ergreifen - vielleicht aus Angst vor der Reaktion der BILD oder der Wähler - sondern einen Sündenbock finden - von Counterstrike bis Marylin Manson - und anprangern und verbieten. Bei den Amok laufenden Jugendlichen ist schon vor Counterstrike&Co. was falsch gelaufen und es wird immer wieder etwas falsch laufen, auch wenn Killerspiele und Marylin Manson nicht mehr geben sollte. Was mich aufregt ist, das man die Augen verschließt, das man es sich einfach machen will und das man solche Themen für Stimmenfang o.ä. mißbraucht - fahrlässig, unverantwortlich und in meinen Augen ein Grund um Leute wie einen Beckstein aus dem Amt zu jagen. Und irgendwann wird wieder im Kopf eines missverstandenen Jugendlichen eine kranke Idee reifen - ob mit oder ohne Counterstrike ...
 
@Der Daedalus
Das ist einer der Punkte, bei denen bei unseren Meinungen sowieso Übereinstimmung herrscht!
Lese doch mal die Posts genau!

Darum geht es mir aber nicht.

meinungsabsolutistisch= Meinung + absolutistisch =>absolute Meinung

(~ Die eine Meinung zählt, egal was die Mehrheit der wissenschaftlichen Untersuchungen ergeben.)

Du verlangst von mir/uns, einfach etwas von dir geschriebenes als Wahrheit zu akzeptieren, obwohl die Mehrheit der wissenschaftlichen Ergebnisse klar in eine andere Richtung deutet.
(Wurde bereits alles einige Seiten vorher diskutiert und verlinkt, bei Bedarf einfach nachlesen [vgl. Marxx, b-runner, ...] .)

Damit habe ich ein Problem, denn ich denke und entscheide ganz gerne eigenständig, auch ohne dass mir gesagt wird, was richtig und falsch ist.
Sogenannte Wahrheiten einfach so zu akzeptieren ist der erste Schritt in eine selbstgewollte geistige Unmündigkeit.

@Bokill
*Zustimmung* - guter Beitrag

Vor einigen Seiten hat ein Boardy (Marxx???) vorgeschlagen, eine LAN mit Counterstrike an der Schule zu veranstalten und im Anschluss die Inhalte im Unterricht explizit zu thematisieren.
Das "Geschrei" war groß.
Doch die Idee finde ich weitaus besser, als die Jugendlichen in einer Welt des medialen Überflusses alleine zu lassen.
Die Realität ausblenden hilft wenig, damit umgehen, kann man aber lernen.
Leider würde es schon an dem technischen Verständnis sehr vieler Lehrer mangeln, um so etwas durchführen zu können.

Doch selbst wenn das technische "Know-How" vorhanden ist, würde ich gut verstehen, wenn ein Lehrer so etwas ablehnt.
Glaube, dass dieser Lehrer SEHR alleine im Kollegium darstehen würde.
Der Begriff "Rufmord" würde in diesem Rahmen wahrscheinlich zu neuer Höchstform auflaufen, auch in Bezug auf die (nicht-computerbenutzende/-spielende) Elternschaft, die gerne mal die Presse informiert.
Die populistische Haltung der Mehrheit der Presse konnten wir alle in der letzten Zeit nachverfolgen.

Gruß
sunzi
 
Zuletzt bearbeitet:
sunzi schrieb:
Vor einigen Seiten hat ein Boardy (Marxx???) vorgeschlagen, eine LAN mit Counterstrike an der Schule zu veranstalten und im Anschluss die Inhalte im Unterricht explizit zu thematisieren.
Neenee!:D Ich hatte vorgeschlagen, Leute wie Beckstein mal zu den Finals einer ESL-Saison einzuladen, wo neben vielen anderen Spielen auch CS gezockt wird - und zwar von Leuten geeigneten Alters und jeder Bildung. Damit er sieht, das es sich dort nicht um ein Trainingscamp für durchgeknallte Attentäter handelt.

An Schulen hätte mir eine solche Veranstaltung zu viel "Werbeeffekt" - zumal man die Jüngeren ausschließen müsste, weil CS definitiv nicht für sie geeignet ist. Ansonsten stimme ich Dir vollkommen zu - und der Bokill hatte ja auch schon ein paar Aspekte betont, die extrem wichtig sind.
 
mit Leuten (der Schicht, des Alters, der (Zeitgeist-) Herkunft (prägend junge Erwachsenenjahre von 1960-70), der sozialen Prägung wie Beckstein diskutiert man nicht. Zeitverschwendung, da die Gehirne solcher längst petrifiziert sind.

Richtet Eure Kräfte und Energien besser "auf den Marsch durch die Institutionen".

In die CSU eintreten, Fan/Supporter von Frau Dr. Pauuli werden. Die ist immerhin Jahrgang 57, nicht 37. Beckstein gehört ins Altersheim, nicht in die Politik. Und mit dem Altersheim diskutiert doch auch keiner über Zukunft. ("Weil das Altersheim hat keine").

Wie alt war Toni Blair als er PM wurde? 42? Und mit fitten 42-Jährigen müsste man die Debatte über PC-Spiele so nicht führen. Im Gegenteil.

Das ein Generationenproblem, kein Meinungsproblem in the first place.


Und mancher hier im Forum diskutiert halt (noch) gerne, weil er das muss, da er für Verantwortung-tragen-an-Becksteins-Stelle noch nicht reif ist (so mein Eindruck). Daher soll man Beckstein auch dankbar sein: Er "macht den Kantstein, an dem sich zukünftige Generationen von Ebern (weiterentwicklunstechnisch) reiben".

Außerdem sagt Beckstein bloß, was seine (dummen und/oder alten) Wähler hörten wollen (und das mal wieder 100% richtig, oder nicht?).

Bokill schreib es schon: Massen der Jahrgänge 1960 und älter waren und sind zu blöde, einen PC zu bedienen, geschweige denn einen zusammenzubauen, Software aufzuspielen, Software weiterzuentwickeln etc..

Und die wollen so bleiben, wie sie sind, u. a. da wir nun mal das mitteleuropäische Spießervolk sind (welches sich für Dichter und Denker nur hält; weil es manchmal schon DIE ZEIT lesen konnte, als Teil eines Lebensstils).

Das aber klar nicht genug. Aber sie wählen aber niemanden, der ihnen sagt: "Minderwertig, weil PC-Welten-Verweigerer".

Also ran an den Speck: Kandidieren für den Bundestag. (Oder Akten hecheltragen hinter Paulis Mini).


Ich schreib es schon früher: "Paradigmenwechsel sind Generationenwechsel." Mit Überzeugungsarbeit, Überzeugen-Können hat das nix zu tun. (Eben deshalb ist es totale Zeitverschwendung.)

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Belibt aber eines anzumerken: Man kann hier aus D richtigerweise auch ganz simpel und einfach weggehen. (Man stelle es sich vor). Eben weil so wenig kluge, aufgeklärte Junge so vielen blöden Alten gegenüberstehen, dass alles vertane Lebenszeit ist und bleibt. Heute im Alter von 24 in Shanghai oder LA? Glaube kaum, dass da die Frage Killerspiele (so) diskutiert wird.

U.a. eben weil klar ist, dass Counter-Strike et all einen erheblichen Anteil zur Volksbildung leisten: Praktisch jeder junge Mann weiss heute (richtigerweise), wie ein SWAT etc. funktioniert, man sich im Team verhält, bewegt, usw.. Und ist nicht mehr wegzunehmen diese Kenntnis aus der Welt. Die Generation Beckstein (seine "Schicht") sieht das halt noch anders: Solches "Elite-Informationen nur für Ausgewählte" (Innenminister,*g*), "braucht das Volk nicht". Das Volk sieht das aber zu Recht anders.

Ganz sicher richtigerweise das junge Volk: Verantworten sollen und müssen sich Handelnde wie Innenminister vor uns. Weil wir wissen, wie ein SEK funktioniert. Und nur das richtig und Demokratie.

Und genau darum geht es hier auch mal wieder: Dass Herr Beckstein (Vollblutpolitiker halt) mit seinen Angriffen vom (möglichen) eigenen Versagen schon vorab ablenkt: Denn wenn das Volk nicht weiss, wie die bayrische Polizei funktioniert (oder im Ernstfall nicht hat), dann sind Regieren und Vertuschen auch viel leichter: Hier müsste man mit dem Argument Beckstein frontal angreifen und aufspießen: Ihr seid bloß zu blöde und zu schwache, Eure eigenen Einsätze vor einem wissenden Volk zu rechtfertigen.

Wie wäre es damit, politische Gegenforderungen zu stellen? "Jeder Beamte eines bayrischen SWAT hat zukünftig eine Helmkamera zu tragen, und alle Aufzeichnungen werden nach jedem Einsatz unzensiert zur Beurteilung des SWAT und seines Innenministers durch Volk und Wähler online gestellt."

Wetten, dass wir dann erheblich schneller sehr viel professionellere SWAT's hätten? (...als durch alle weitere Rederei Becksteins).

.

Und wir brauchen keinen Beckstein. Und damit Schluss.

.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab gerade in der PC Action 2/2007 gelesen, dass Platon 400 vor Cristus die Schrift für die Verohung der Sitten verantwortlich gemacht hat und die ist soweit ich weis bis heute nicht verboten worden. Wollen mal hoffen,dass die gewaltverfolgten aus dem bayrischen nicht dahinterkommen, sonst siehts wirklich schlecht aus.

OMaOle
 
@Marxx
Oups, sorry!
Finde die Idee trotzdem eigentlich recht gut! :D

Allerdings auch nur bei Spielern im angemessenen Alter, klar.
Die jüngeren Schüler würden nichts verpassen, wenn so etwas ab und in einem bestimmten (höheren) Schuljahr fest angeboten wird (als Teil der Medienerziehung). Sie kämen dann eben ein Jahr später an die Reihe.

Bin mir mit dem "Werbeeffekt" nicht so im Klaren. Diejenigen, die sowieso spielen, kennen es schon (mit großer Wahrscheinlichkeit). Die anderen interessiert es hinterher wahrscheinlich genausowenig wie vorher.
Mit Sicherheit kann man das nicht sagen.

Fest steht (vgl. die letzten Seiten und die dort genannte/verlinkte medienpädagogische Fachliteratur/Untersuchungsergebnisse) , dass die Übernahme von Verhalten aufgrund optischer Anreize immer noch ein wissenschaftliches Feld mit "vielen weißen Stellen" ist. Die Tendenz, weg von monokausalen Zusammenhängen zu sehr komplexen Bedingungsmustern, ist zwar deutlich erkennbar, aber wie genau die einzelnen Faktoren zusammenhängen, birgt immer noch neue Themengebiete für interessante Forschungen.

Bin wirklich sehr gespannt, wie die Wissenschaftler auf dieses Phänomen der Hysterie gegen "Killerspiele" in einem halben oder auch dreiviertel Jahr reagiert haben werden bzw. welche Ergebnisse neue Forschungen zutage fördern.

Gruß
sunzi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Erklärungsversuch oder Was sind Killerspiele?

Mich stört an dieser Diskussion nach wie vor, das dieser Begriff selbst von Spielern völlig unreflektiert aufgenommen wird. Es suggeriert, das hier ein schwerwiegendes und bedrohliches Problem vorliegt - was einfach nicht den Tatsachen entspricht.

Aber welches andere Ergebnis soll dann auch diese Debatte hier liefern, wenn schon im Wortlaut der Überschrift eine Vorverurteilung stattfindet?

Und die klassischen Medien springen genau auf diesen Zug mit auf. Um die Aufregung und Hysterie zu komplettieren werden immer wieder Spiele in der Orginalversion gezeigt, die in Deutschland ohnehin entweder ganz verboten ( z.B. Manhunt) bzw. indiziert ist oder erst gar keine Altersfreigabe erhalten hat. Und für gewöhnlich tragen aber selbst entschärfte Spiele hierzulande einen USK 18 Sticker.
All das wird aber mit keinem Wort erwähnt. Die Medien, die hier eine aktive Aufklärungsrolle spielen könnten, beschränken sich zumeist auf Stimmungs und Meinungsmacherei.

Ich verlange von niemandem, das er den Inhalt von Spielen wie beispielsweise Counterstrike, Gears of War, Resident Evil oder Doom gut findet.
Tatsächlich wünsche ich mir sogar eine kritische Auseinandersetzung damit.
Allerdings weniger über den Inhalt dieser Spiele.
Sondern darüber, wie ein Medium, welches eben unter anderem Inhalte für Erwachsene Menschen bietet, einen gleichberechtigten Platz neben den klassischen Medien findet.

Nur darüber lässt sich für den Otto-Normalbürger erreichen, das er erkannen kann: Was wird gespielt? Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wie kann ich Medienkompetenz verlangen, wenn ich Spielen wie Counterstrike verweigere, einen Platz in unserer heutigen Medienlandschaft zu finden?

Nur dann können wir auch weiterhin an einem sinnvollen Jugendschutz arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dino-Politik: Warum klassische Medien so ticken, wie sie ticken

ToXiD schrieb:
Ein Erklärungsversuch oder Was sind Killerspiele?

Mich stört an dieser Diskussion nach wie vor, ...

Aber welches andere Ergebnis soll dann auch diese Debatte hier liefern, wenn schon im Wortlaut der Überschrift eine Vorverurteilung stattfindet?

Und die klassischen Medien springen genau auf diesen Zug mit auf. Um die Aufregung und Hysterie zu komplettieren werden immer wieder Spiele in der Orginalversion gezeigt, die in Deutschland ohnehin entweder ganz verboten ( z.B. Manhunt) bzw. indiziert ist oder erst gar keine Altersfreigabe erhalten hat.
...
All das wird aber mit keinem Wort erwähnt. Die Medien, die hier eine aktive Aufklärungsrolle spielen könnten, beschränken sich zumeist auf Stimmungs und Meinungsmacherei.

...
Zustimmung, darum gebe ich einen Link mit passender Erklärung an ...
Die MeinungsUnmacher bei dem Öffentlichen-Rechtlichen Filz

Ich gebe den Journalisten nicht mehr die "Schuld" Dinge so darzustellen, dass die immer gleichen Vorurteile immer wieder auf neue gesendet werden.

Es gibt Heerscharen an Journalisten, sowie Medienwissenschaftler/Pädagogen, die mal so eben einen sehenswerten aber dennoch kritischen Bericht machen könnten.

Die Frage lautet: Warum wird kritische, investigative UND faire Berichterstattung in dem Massenmedium TV (am besten in der Prime Time) häufig genug nicht gemacht?

Die Kollegen vom Deutschlandfunk haben immer wieder Experten, Journalisten, fachkundige Personen immer wieder zu Gesprächen eingeladen. Nur bei dem ZDF klappt das immer wieder nicht, und das bei deutlich höheren Etat vom ZDF.

Die Antwort ist so einfach, wie traurig: In den Gremien, die den informellen Kurs bestimmen sitzen folgende Personen drin: [Im Link sind all jene Politiker ganz zufällig hervorgehoben, die leitende Funktionen bei den Öffentlich-Rechtlichen haben]
...
Ältere erhellende Links zum ewig gleichen Thema:
1.a. "Politik und ZDF-Zensurhetze: Spielt Maria Böhmer doppeltes Spiel ... " [zdf.de]. Das ist ein Beispiel zu einen ZDF Forenklassiker.
1.b. Die aktuellere Orthyversion, welche einige Promotoren mal unter die Nase nimmt, um Digitale Erwachsenenspiele zu verbieten: "Digitale Erwachsenenspiele. Frau Biedermann für Biedermänner (UpdateII)" [orthy.de].
2. "Killerspiele. Gegenwind Update!" [orthy.de].
3.a. "Bericht Frontal21 Gewaltspiele und Verdoomung der Republik" [computerbase.de].
3.b. Mit einer weiteren Auflistung des Bundestagsauschusses für Kultur und Medien in Beitrag #159 [computerbase.de],
3.c. sowie einem indirekten Link zu der Online Welt des ZDfs [computerbase.de] mit einem Computerspielbericht
3.d. und dem Beweis, dass sogar das ZDF über Killerspiele ganz anders berichten kann: "Das ZDF kann auch anders" [computerbase.de]

MFG Bobo(2006)
 
@Toxid:

Nun der Artikel fängt vielversprechend an. Doch dann irgendwann versagt er...
Warum wird anfangs ein Bild von Manhunt angeführt, dann aber in der Folge nicht auf dieses Spiel eingegangen? Warum findet das Spiel Postal keine Erwähnung? Warum nicht SoF?
Es sind doch gerade diese Spiele die den Aussagen von Herrn Schünemann doch wohl entsprechen.

Doch zeigt der Artikel auch, dass viele Politiker doch ein recht differenziertes Bild von dem haben, was verboten gehört und was nicht.
Das Herr Schünemann wohl kein Verbot von CS und Co. fordert wird doch durch die Beschreibung durchaus offensichtlich. Ähnlich ist es doch auch bei den Herren Beckstein und Stoiber. Auch diese differenzieren sehr wohl, leider kommt dies durch die Medien viel zu selten ans Tageslicht.

Nochmal: Beckstein meinte (in einem Fernsehinterview), dass er für ein Verbot der Spiele plädiere in denen das exzessive Töten von Menschen als Sinn des Spiels zu betrachten sei. Und das er sich diese Spiele durchaus schon angeschaut habe.
Das er keine konkreten Spieletitel nennt ist natürlich ein versäumnis, denn so hätte er vielleicht den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen können.

Man sollte wirklich versuchen zu trennen, denn wenn im Spiegel über ein mögliches Verbot von Killerspielen berichtet wird und neben der Aussage eines Politikers ein Screenshot aus Counter-Strike erscheint, dann bedeutet dies noch lange nicht, dass der Politiker wirklich ein Verbot von Counter-Strike fordert.

Ferner zeigen auch viele Aussagen von Politikern, dass sie sich durchaus bewusst sind, dass durch ein Verbot von Killerspielen nicht automatisch das Problem mit den Amokläufen gelöst wird.

Mich würde erstmal interessieren wie denn nun der Gesetzesentwurf für das Verbot von Killerspielen konkret aussehen soll bevor ich diesen dann kritisiere. Denn das, was wir durch die Medien über die ganze Diskussion mit bekommen spiegelt in erster Linie doch erstmal die Meinung der Medien wieder, welche einfach nur das Berichten, was eine große Auflage verspricht.

Den Politikern würde ich im Moment nur vorwerfen, dass sie wenig konkret bei der Frage sind, was denn nun ein Killerspiel sei.
 
politiker sind grundsätzlich nicht konkret in ihren aussagen, es sei denn es geht den leuten an die tasche. :rolleyes:

diese ganze diskussion ist im ganzen betrachtet so herzergreifend lächerlich, erst heisst es "omg killerspiele, bloss weg damit", dann muss erstmal geklärt werden "was sind denn überhaupt killerspiele", dann hat sich alles beruhigt und im endeffekt ist alles wie vorher...... ey... mal ernsthaft... das grenzt doch an geistige behinderung das ganze für voll zu nehmen.
 
Ähm, Bokill - ich rätsele seit Minuten, verstehe aber die Headline nicht. :D Edit: Jetzt hab ich den Originalartikel entdeckt, sorry. Ja, hust, sehr kompetent, die Dame. Wollte wohl auch mal ins Rampenlicht. Wozu sollen sich auch die Experten mit der Altersfreigabe von Spielen befassen? Ist doch viel einfacher, wenn wirklich sachkundige Menschen wie Politiker die Entscheidungen treffen. :freak: Am besten alles in staatliche Hand legen. Und alles verbieten was nicht niet- und nagelfest ist, dann kann das verblödete Volk keine Fehler mehr machen.

Wie schon gesagt: Mir wird erst heiß vor Wut und dann kalt vor Angst, dass unsere Politiker sich mit allem so toll auskennen, wie mit dieser Materie - und dann Entscheidungen treffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Daedalus: Neues Jahr, neue Runde.... ;)
Nun der Artikel fängt vielversprechend an. Doch dann irgendwann versagt er...
Tut er das tatsächlich...? Er stellt sich der undankbaren Aufgabe, einen Begriff zu erklären, der an Polemik kaum noch zu überbieten ist. Ein Kunstbegriff, der dazu dient Stimmung zu machen.
Nochmal: Beckstein meinte (in einem Fernsehinterview), dass er für ein Verbot der Spiele plädiere in denen das exzessive Töten von Menschen als Sinn des Spiels zu betrachten sei.
Da gehen die Probleme los. Was heisst "exzessives Töten"?

Ist exzessives Töten:

- eine Runde Counterstrike, wo ich auf einem gut besuchten Server in einer Runde vielleicht vier Frags schaffe? Wieviele Runden müsste ich spielen, damit es exzessives Töten ist?

- eine Runde Masters of Orion II, wo ich per Mausklick über ein trockenes Menü die Bevölkerung eines Planeten auslösche?

- ist es eine Echtzeitschlacht in Medival II - Total War, wo ich auf dem Schlachtfeld hunderte Menschen per Mausklick in den Tod schicke?

- ist es ein Level aus beispielsweise Call of Duty, wo ich deutsche Soldaten gleich im Dutzend niederschiesse?

Was mich natürlich zur Sinnfrage bringt:
Komme ich bei den genannten Beispielen im Spiel ohne "das exzessive Töten von Menschen" meinem Spielziel näher? Wenn ich es verneine, heisst es dann im Umkehrschluss Sinn des Spieles ist das exzessive Töten von Menschen?

Lässt all das nur den Schluss zu, dass §131 StGB nicht ausreichend ist?
Manhunt fällt übrings unter diesen Paragraphen, aber das nur am Rande...

Wenn Stoibeckmann also nicht Counterstrike verbieten wollen - was denn dann? :confused_alt:
Den Politikern würde ich im Moment nur vorwerfen, dass sie wenig konkret bei der Frage sind, was denn nun ein Killerspiel sei.
Das ist wirklich gut: Wir wissen es nicht genau - verbieten wir es sicherheitshalber. :freak:
 
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