Die Indizierung (bzw. das Verbot) von Medien mit widerrechtlichem Inhalt stellt keinerlei Zensur dar. Man sollte vorsichtig sein diesen Begriff zu missbrauchen.
Im übrigen ist die Verfassung auch was die Zensur betrifft durchaus deutlich genug, sie unter "die Lupe" zu nehmen ist somit nicht notwendig. Denn Artikel 5 unseres Grundgesetzes sichert uns das Recht zu die eigene Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern. Ferner wird die Freiheit der Berichterstattung (Information) garantiert.
Allerdings liegt hier (wie immer wenn es um das Thema Zensur geht) das Augenmerk auf den Wort "Meinung", und "Berichterstattung".
Ein Spiel bei dem es um das Niedermetzeln von Menschen geht ist weder eine Art der freien Meinungsäußerung (Welche Meinung sollte dies denn wohl sein?) noch ist es ein Akt der Berichterstattung. Somit stellt ein Verbot solcher Spiele auch keinen Bruch mit der Meinungs- und Informationsfreiheit dar.
Wenn du dir selbst einen Daumen abhackst wirst du sofort eine Rückinfo bekommen die dir zeigt, dass diese Handlung schlecht war (Schmerz).
Und auch wenn du diese Handlung an jemand anderem vornimmst, wirst du informiert, dass es falsch war, denn du wirst strafrechtlich belangt.
Diese Rückmeldung gibt es bei einigen Spielen nicht, denn dort wirst du ja sogar belohnt für solche Bestialitäten.
In der Tat soll es auch Spiele geben die gegen §1 mehr oder minder verstoßen aber liegt es nicht am Spieler, ob er es auch als solchen ansieht?
Ein ganz klares und stricktes NEIN!
Es ist Aufgabe der Gesellschaft dies allgemein verbindlich festzulegen. Da wir in einer Gesellschaft nicht jeden der 82 Millionen Einwohner einzeln befragen können gibt es eine repräsentative Demokratie in welcher Politiker dies definieren.
Wenn jeder für sich festlegen könnte was, wann die Würde des Menschen verletzt, dann hätten wir in wenigen Jahren Mord und Totschlag auf unseren Straßen.
In der virtuellen Welt ist mir ziemlich alles egal und daher bin ich da recht locker.
Und genau hier liegt das große Problem!
Es wäre vermessen davon auszugehen, dass die Handlungen die in der virtuellen Welt statt finden keine Auswirkung auf die Psyche haben.
Der Mensch wird durch die Gesamtheit der Einflüsse die auf ihn wirken geprägt.