ToXiD schrieb:
Schliesslich redet niemand von Killermusik, Killerbüchern oder Killerfilmen.
Ist daran nun der einzelne Politiker schuld, oder etwa die Medien die nur die Themen ans Tageslicht bringen mit denen man Quote machen kann?
Damit begibst Du dich auf ganz dünnes Eis. Abgesehen davon, dass ethische und moralische Gesichtspunkte stark von gesellschaftlicher und kultureller Entwicklung abhängig sind, [...]
Natürlich sind sie das! Aber genau deswegen muss innerhalb einer Gesellschaft doch diskutiert werden! Und wenn die parlamentarische Mehrheit (welche ja von allen Teilen der Gesellschaft gewählt wird) nun einmal nach einer Diskussion zu dem Schluss kommt, dass bestimmte Dinge auf Grund ethischer und moralischer Bedenken verboten werden sollten, dann ist dies Resultat einer gesellschaftlichen Diskussion.
ToXiD schrieb:
Welche Grundlage hat diese Aussage? Es ist eine von Dir in den Raum gestellte Behauptung ohne Beweiskraft. Entscheidend für eine Reflektion ist ja wohl immer noch der Inhalt und nicht die Form eines Mediums.
Natürlich ist die Art wie Reflektiert wird auch von der Form des Mediums abhängig. Leg dich einfach mal in einen Computer Tomographen, lies ein Buch, dann schau einen Film und dann spiel ein Spiel. Und danach kannst du dann man den Doc fragen ob er irgendwelche Unterschiede bei der Gehirnaktivität hat feststellen können.
Und dann schnapp dir den Hirnforscher und einen Psychologen und frag die beiden mal ob es durch die unterschiedlichen Hirnaktivitäten zu Unterschieden bei der Verarbeitung der Informationen kommt.
ToXiD schrieb:
Ich weiß, das Crack eine furchtbare Droge ist. Sie macht schnell abhängig und der Konsument neigt zur extremen Gewalttätigkeit. Warum das Zeug verboten ist, dürfte also klar sein.
Darauf wollte ich mit dem Vergleich gar nicht heraus. Es ging darum aufzuzeigen, dass die Feststellung, dass ein Verbot von PC Spielen durch illegales herunterladen umgangen werden könnte kein Argument gegen ein Verbot ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Landknecht schrieb:
Vielleicht verschließt sich mir diese Betrachtungsweise, aber bitte warum muss Ethik und Moral so zwanghaft viel mit Computerspielen zu tun haben?
Wenn eine Gesesellschaft zulässt, dass ein Mitglied der Gesellschaft am PC Kinder, Frauen, Alte, Behindere, Terroristen, Polizisten, ... niedermetzelt, dabei teils völlig freihe Wahl der Waffen hat ...
Wenn eine Gesellschaft zulässt, dass am PC virutell Kinder vergewaltigt werden können ...
Wenn eine Gesellschaft zulässt, dass ein Spieler am PC Amok laufen kann, seine virtuell nachgebastelten Lehrer niedermetzeln ...
Wenn eine Gesellschaft zulässt, dass am PC Menschen hinterrücks mit einer Drahtschlinge erdrosselt werden können, der Spieler das wimmern und flehen der Opfer hört und "konsumieren" kann ...
... dann hat all dies deiner Meinung nach nichts mit den ethischen und moralischen Werten in der Gesellschaft zu tun?
All das ist keine Fiktion oder Übertreibung. All diese Handlungen die ich oben beschrieb sind in Computerspielen, die teils nicht mal indiziert sind, möglich!
Wenn die Kinder die am Tag 5 Stunden CS zocken sich Nachmittags im Bus über das letzte Internet Video unterhalten welches sie konsumiert haben, dann klingt das manchmal etwa so:
A: Ich hab gestern im Internet ein Video gesehen bei dem die Hinrichtung von Russen durch die SS gezeigt wurde. Voll Krass, die haben alle voll den Headshot bekommen.
B: Und konnte man das Blut spritzen sehen?
A: Klar, die Köpfe waren vollkommen zerfetzt. Fast so wie bei SOF 2, dass musst ich danach erst mal wieder zocken.
Man Leute wacht auf! Solche Gespräche sind doch mittlerweile selbst bei Kindern unter 14 keine Seltenheit!
Ist das etwa gut?
Ist es gut, dass diese
Kinder scheinbar nicht dazu in der Lage sind darüber zu reflektieren was das überhaupt ist, was sie da bei Youtube konsumiert haben?
Ist es gut, dass mit keinem Wort Mitleid oder Mitgefühl gezeigt wird?
Ich kenne diese Gespräche doch! Ich bin doch selbst jung genug um an all dem Teil gehabt zu haben! Und ich kenne genug Leute die sich aber genau davon niemals weg entwickelt haben! Ich kenne Leute die selbst schon Eltern sind aber noch immer in genau der oben genannten Art über
reale Hinrichtungen sprechen.
Und
keiner kann behaupten, dass es keine Auswirkungen auf die ethischen und moralischen Vorstellungen eines Menschen hat, wenn er täglich etliche Stunden mit realer und auch fiktiver Gewalt in teils extremen Ausmaß konfrontiert wird.