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"Killerspiele" sollen nach dem Amoklauf verboten werden

Sollten Killerspiele verboten werden?

  • Ja, auf jeden Fall.

    Stimmen: 77 3,8%
  • Vielleicht wär es besser.

    Stimmen: 37 1,8%
  • Nein, es sollte nur besser kontrolliert werden.

    Stimmen: 802 39,5%
  • Nein, auf keinen Fall.

    Stimmen: 1.114 54,9%

  • Umfrageteilnehmer
    2.030
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich wollte eigentlich nur mit dem Artikel aufzeigen, wie verlogen diese ganze Debatte um gewalthaltige Spiele ist. Natürlich ist die Gamesconvention in Leipzig auch ein Politikum. Wird doch jedes Jahr von dort in den Hauptnachrichten berichtet und eröffnet wurde sie ja immer vom Ministerpräsident Milbradt. Klar schmücken sich die Politiker gern mit solchen Aushängeschildern in Bezug auf den Wirtschaftsstandort Sachsen. Wirtschaft und Verkauf hat auch immer was am Ende mit politischen Inhalten zu tun. Das ist doch hier bei uns schon an der Tagesordnung. Und das die Messe für Videospiele nach Köln geht, beweist doch nur, das der Westen die Konkurrenz in Sachsen austrocknen will. Und bei all dem fällt nicht einmal das böse Wort über Killerspiele, die ja unsere Jugend verderben. Und das ist es, was mich an der ganzen Sache stört. Auf der einen Seite badet man in wirtschaftlichen Erfolgen auf dem Computerspielsektor auf der anderen Seite verteufelt man genau diese Branche. Und daran merkt man, wie unglaublich verlogen doch diese ganze Debatte um Jugendschutz und Verbote ist, weil man ja auch auf der anderen Seite davon profitieren will. Das meinte ich damit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber meinst du wirklich die Politik ist so dumm, alle Spiele zu verdammen? Also bei aller Kritik muss man ihr wenigstens soviel Intelligenz zugestehen, dass sie nicht die ganze Branche, sondern wirklich bestimmte Spielinhalte meint. Das man nicht in der Lage ist diese Spielinhalte in Worte zu fassen und eher hilflos mit Kunstworten wie "Killerspiele" argumentiert, ist ja ein Problem. Aber daraus zu schließen, dass man alles samt und sonders verdammt ist schlichtweg falsch. Aufgrund dieser konstruierten Annahme dann Heuchelei zu wittern, naja.

Und selbstverständlich ist der für die Wirtschaft zuständige Minister her auf die einen und die für Erziehung zuständigen Minister auf die anderen Punkte fixiert. Hinzu kommen Föderalismus und Zuständigkeitsfragen, wo sich manch einer etablieren will. So einfach ist die Lage eben nicht, wie du sie darstellst.

Auf zum GC-Geflame nur so viel: Dann kann sich doch auch die ehemalige CeBit Home oder die ECTS in London bei der Leipziger Messe beschweren. Oder die Leipziger Messe wiederum beim Branchenverband. That's Entertainment. Und es sind alles Wirtschaftsunternehmen, keine Wohlfahrtsvereine. Und davon abgesehen, ist das Ende der GC als Publikumsmesse in Leipzig ohnehin nicht so klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja man ist von Seiten des Gesetzgebers ja mittlerweile durchaus in der der Lage zu artikulieren, welche Art von Spielen man nun verbieten, bzw. einer strengeren Alterskontrolle unterziehen will. Sehr differenzierte Vorschläge kamen unter anderem von Seiten der auch so verschrieenen CSU Fraktion.

Diese artikulierte doch bereits, dass man eben jene Spiele verbieten möchte in denen Gewaltdarstellungen gegen Menschen in einem übermäßig realistischen Maß dargestellt werden.

Zudem die Feststellung, dass jene Spiele als Jugendgefährdend eingestuft werden müssten, in denen kriminelle Handlungen des Spielers belohnt bzw. nicht sanktioniert werden.

In meinen Augen eine für einen ersten Gesetzesentwurf (welcher ja lediglich als Diskussionsgrundlage dienen soll) durchaus ausreichend genaue Definition.

Es ist erschreckend, dass von Seiten der Medien, von Seiten einiger unfähiger Politiker (und ich meine hier nicht zwangsläufig die Politiker auf die hier gerne eingedroschen wird) und vor allem aber auch von Seiten der Spieler Aussagen gemacht werden die diese Diskussion, die aus gesellschaftlicher Sicht dringend notwendig ist, um Monate oder gar Jahre zurück werfen.
 
Diese artikulierte doch bereits, dass man eben jene Spiele verbieten möchte in denen Gewaltdarstellungen gegen Menschen in einem übermäßig realistischen Maß dargestellt werden.
Ahha. Gehe ich ins Kino, John Rambo gucken ist das okay. Warum wird sowas nicht verboten? Da wird ziemlich realistisch auf Menschen geschossen...
Oder warum dürfen sich diverse Schundromane, als Skandalbücher gefeiert, expliziten Widerlichkeiten hingeben, aber wehe ich spiele GTA?
Zudem die Feststellung, dass jene Spiele als Jugendgefährdend eingestuft werden müssten, in denen kriminelle Handlungen des Spielers belohnt bzw. nicht sanktioniert werden.
Fangen wir doch am besten mit Rollenspielen wie Knight's of the Old Republic an. Entscheide ich mich für die dunkle Seite und bin böse, ist das Spiel um einiges leichter. Da darf ich dann rauben, morden und werde sogar "belohnt".
In meinen Augen eine für einen ersten Gesetzesentwurf (welcher ja lediglich als Diskussionsgrundlage dienen soll) durchaus ausreichend genaue Definition.
Nein. Solange Spiele nicht die gleiche Behandlung erfahren wie Filme und Bücher kann es gar keine Diskussionsgrundlage geben. Hier wird ledeglich abgeurteilt, was politisch korrekt ist und nicht.
 
@ ToXiD

Die Politiker, die gewaltbeherrschte Spiele verbieten wollen, wollen auch gewaltbeherrschte Filme verbieten - auch wenn darüber in den medien kaum geredet wird, das ist bis heute immer CDU-Linie gewesen. Und der ein oder andere CDUler hätte auch nichts dagegen, das eine oder andere Steven-King-Buch zu verbieten und ist hoch erfreut, dass Steven King sein Buch "Amok" selbst von der Veröffentlichung zurückgezogen hat.
 
ToXiD schrieb:
Ahha. Gehe ich ins Kino, John Rambo gucken ist das okay. Warum wird sowas nicht verboten? Da wird ziemlich realistisch auf Menschen geschossen...

Hab ich geschrieben, dass ich Filme wie John Rambo gut heiße? Aber hier geht es nicht um Filme sondern um Spiele. Also bleibe bitte beim Thema.

Außerdem:

Bei Filmen hat man das Maximum dessen was an Gewaltdarstellung machbar ist ja im Grunde schon erreicht und das vor etlichen Jahren.

Bei Spielen agiert der Spieler selbst anstatt nur zu konsumieren. Des weiteren dreht sich die Realismus Spirale ständig weiter. Immer bessere Grafik, hin zum Fotorealismus. Und auch an der Peripherie wird gearbeitet. Von Virtual Reality Brillen über neue Controller geht die Tendenz klar in Richtung "mehr Realismus". Irgendwann kommen wir dann an dem Punkt an wo der Spieler das verbrannte Fleisch riecht, wo er die virtuellen Blutspritzer auf der Haut spürt und wo er volle Freiheit hat zu interagieren.

Wann kommen wir denn deiner Meinung nach zu dem Punkt wo man als Gesellschaft mal anfangen sollte darüber zu reflektieren was man denn eigentlich will und wo man Grenzen zieht? Etwa erst dann wenn es zu Spät ist?

ToXid schrieb:
Oder warum dürfen sich diverse Schundromane, als Skandalbücher gefeiert, expliziten Widerlichkeiten hingeben, aber wehe ich spiele GTA?

Welche Schundromane meinst du da genau?

Es sollte doch wohl klar sein, dass der Mensch beim Lesen eines Buches das konsumierte weitaus mehr reflektiert als beim Konsum eines Filmes oder eines PC-Spiels. Hinzu kommt, dass der Mensch eigenes Vorstellungsvermögen einbringen muss um die Worte überhaupt erst in Bilder um zu setzen. Also all das ist wirklich nicht mit dem PC Spiel oder einem Film zu vergleichen wo der Spieler im Grunde alles vorgesetzt bekommt.

ToXiD schrieb:
Fangen wir doch am besten mit Rollenspielen wie Knight's of the Old Republic an. Entscheide ich mich für die dunkle Seite und bin böse, ist das Spiel um einiges leichter. Da darf ich dann rauben, morden und werde sogar "belohnt".

Ja und, sollte das in Kinderhände? Soll ein Spiel wie Hitman ab 12 sein, wenn die Darstellung der Gewalt entsprechend harmlos ist?

ToXiD schrieb:
Solange Spiele nicht die gleiche Behandlung erfahren wie Filme und Bücher kann es gar keine Diskussionsgrundlage geben. Hier wird ledeglich abgeurteilt, was politisch korrekt ist und nicht.

Das ist das typische Totschlagargument. Doch dadurch, dass man es immer wieder bemüht wird es nicht besser.
Spiele sind eben keine Filme und sind eben auch keine Bücher.
Also ist die Diskussion anders zu führen. Und wer sagt dir denn, dass Politiker die ein Verbot von "Killerspielen" beführworten nichts gegen Filme wie John Rambo haben?

Wie gesagt es geht in der Diskussion um PC Spiele und wer diese Diskussion mit dem Verweis darauf abwürgt, dass Filme und Bücher anders behandelt werden, der ist einfach zu Feige sich mit den inhaltlichen Aspekten auseinander zu setzen.
 
ganz so unproblematisch sind Bücher texte usw auch nicht... je nach interpretaion unterschätze nie die Macht des Geschriebenen wortes...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24907/1.html
und es gibt ja auch belege wie eagl ein verbot wäre...

http://www.heise.de/newsticker/meldung/89484
würde halt nur der wirtschaft schaden und Raubkopien verstärken

Ja und, sollte das in Kinderhände? Soll ein Spiel wie Hitman ab 12 sein, wenn die Darstellung der Gewalt entsprechend harmlos ist?
keiner will die alterbeschränkungen lockern aber

haben Kinder Eltern?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt es geht in der Diskussion um PC Spiele und wer diese Diskussion mit dem Verweis darauf abwürgt, dass Filme und Bücher anders behandelt werden, der ist einfach zu Feige sich mit den inhaltlichen Aspekten auseinander zu setzen.
Schade, das Du die persönliche Schiene fahren musst. Aber möglicherweise fehlt Dir auch das Hintergrundwissen: Ich habe wohl als einer der wenigen hier am Board mehr als ausführlich über dieses Thema geschrieben. Du darfst gern die Suchfunktion bemühen.

Ich habe einfach keine Lust mehr, die immer gleichen Argumente austauschen zu müssen. Es gibt nunmal keine gesicherte wissenschaftliche Basis über die Auswirkung von Medien mit gewalthaltigem Inhalt.

Ich verlange nicht mehr und nicht weniger, als das Spiele die gleichen Chancen bekommen wie Filme und Bücher heutzutage. Wo das ein Totschlagargument sein soll, erschliesst sich mir einfach nicht.

Weiterhin besitzt Deutschland schon eines der schärfsten Jugendschutzgesetzte weltweit.
Es liegt mit also Sicherheit nicht an der Gesetztgebung selbst.
 
ToXiD schrieb:
Ich habe einfach keine Lust mehr, die immer gleichen Argumente austauschen zu müssen. Es gibt nunmal keine gesicherte wissenschaftliche Basis über die Auswirkung von Medien mit gewalthaltigem Inhalt.

Es gibt sehr wohl gesicherte, fundierte Erkenntnisse die eine Wechselwirkung zwischen Psyche und Konsum von Medien belegen. Lediglich über die größe des Einflusses wird gestritten.

Ferner geht es bei einer gesellschaftlichen Diskussion nicht zwangsweise um empirische Fakten die Belegen ob Killerspiele nun Menschen zu Killern machen oder nicht.
Es geht um ethische und moralische Gesichtspunkte.
Ist es für uns als Gesellschaft OK, wenn Menschen nur zum Spaß virtuell andere Menschen niedermetzeln? Das ist die Frage die wir uns stellen sollten.

Die Ansätze der CDU/CSU Fraktion gehen auch genau in diese Richtung. Der Tenor der Partei ist doch nicht der, dass Menschen durch Killerspiele zu Killern werden und sie deswegen verboten werden müssen.
Die Fraktion will ein Verbot in erster Linie aus ethischen und moralischen Gesichtspunkten. Das hinterher der Verlust von ethischen Prinzipien Auswirkung auf die Menschen in der Gesellschaft haben wird, darüber brauchen wir wohl kaum diskutieren, oder?

ToXiD schrieb:
Ich verlange nicht mehr und nicht weniger, als das Spiele die gleichen Chancen bekommen wie Filme und Bücher heutzutage. Wo das ein Totschlagargument sein soll, erschliesst sich mir einfach nicht.

Wie ja bereits durch meinen Vorredner belegt wurde sind die Gegner von Killerspielen durchaus konsequent und fordern selbiges auch für Metzelfilme und Schundromane mit übertriebener Gewalt.

@ALFO123:

Es geht darum wie wir uns als Gesellschaft positionieren. Welche Grenzen wir ziehen und welche ethischen Maßstäbe wir ansetzen.
Nur weil du durch ein Verbot von Morden nicht verhindern kannst, dass es zu Morden kommt soll ich sie also erlauben?
Soll ich Crack und Co. erlauben nur weil jene die unbedingt das Zeug haben wollen es eh bekommen?

Was ist denn das bitte für ein Argument? Typisch Heise irgendwie. Heise ist eh eines dieser Revolverformate welches eine wirkliche inhaltliche Diskussion von vorn herein unmöglich macht. Denn eine differenzierte Außeinandersetzung mit dem Thema liefert dieses Medium sicher nicht!

Und zum Thema Eltern:

Schon im Grundgesetz ist der Grundsatz verankert, dass der Staat sich zum Schutz der Kinder eben auch um die Fälle zu kümmern hat in denen Familien die Erziehung nicht schaffen.

Du wirst nicht jedes Elternpaar dazu bringen sich differenziert mit dem Medienkonsum ihrer Kinder außeinander zu setzen. Egal wie sehr du dich anstrengst!

Also muss der Staat gesetzliche Vorgaben liefern!

/edit:

Welch Ironie im TP Artikel ... Auf einmal wird in diesem Artikel die These als richtig angenommen die man in anderen Artikeln immer wieder resolut ablehnt:

Nach einer Studie, die die Wirkung von Gewaltdarstellungen in der Bibel untersuchte, können nicht nur Filme oder Computerspiele aggressiver machen, sondern auch durch Gott sanktionierte Gewalt in Texten

Also wenn schon die Kritiker eines Verbotes anerkennen, dass bestimmte Spiele aggressiver machen können ... Worüber diskutieren wir dann eigentlich noch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ja alles sein das es so im Grundgesetzt steht ändert aber nichts daran das wenn es jetzt die Eltern nicht interesiert es sie in Zukunft auch nicht interessieren wird was die kinder machen und ob ein Verbotenes Spiel als Raubkopie oder "legal" in die Hände eines 14 Järigen kommt ist doch im endeffekt egal, ich meine es hat die gleichen Auswirkungen.

Die Eltern sind mit und ohne Verbot in der Verantwortung oder... wie willst du es verhindern das Kinder die Spiel bekommen

eventuell so?
http://de.wikipedia.org/wiki/Internetkontrolle_in_China


Soll ich Crack und Co. erlauben nur weil jene die unbedingt das Zeug haben wollen es eh bekommen?

Crack und Co ist erwiesener massen eine Droge, Alkohol auch aber erlaubt
Schlimmer als die Auswirkung von Killerspieln sind wohl die MMORPG aber auch die würde ich nicht verbieten.
Nur weil Prof. Pfeifer aus Niedersachsen sagt Killerspiele sind der Grund allen Übels muss das noch lange nicht stimmen es gibt genug Internationale Studien welche diese Aussage wiederlegen.

Was ist denn das bitte für ein Argument? Typisch Heise irgendwie. Heise ist eh eines dieser Revolverformate welches eine wirkliche inhaltliche Diskussion von vorn herein unmöglich macht. Denn eine differenzierte Außeinandersetzung mit dem Thema liefert dieses Medium sicher nicht!

ich finde schon das das Argument gut passt, vor allem wenn man sich mit Geschichte befasst.
Man bedenke das die "Leiden des jungen Werther"
zu seiner Zeit für viele Selbstmorde verantwortlich gemacht wurde und daher in viele Europäischen Städten verboten war. (siehe wiki)

Auserdem Schade das du dich so oberflächlich mit der CDU/CSU beschäftigst
hier mal eine Anregung
http://archiv.bundestag.t-bn.de/Archiv/servlets/Rede/List?q.zuname=&q.vorname=&q.fraktion=&q.sitzung=145&q.wahlperiode=&q.vonTag=21.02.2008&q.bisTag=21.02.2008&q.top=computerspiele&q.run=Suchen


ich möchte dir besonders die Redebeiträge der CDUler ans Herz legen

Also wenn schon die Kritiker eines Verbotes anerkennen, dass bestimmte Spiele aggressiver machen können ... Worüber diskutieren wir dann eigentlich noch?

schade das du nicht erkennst das jedes Medium aggressiv machen kann
auch eine Diskution
 
Zuletzt bearbeitet:
ToXiD schrieb:
...
Ich verlange nicht mehr und nicht weniger, als das Spiele die gleichen Chancen bekommen wie Filme und Bücher heutzutage. Wo das ein Totschlagargument sein soll, erschliesst sich mir einfach nicht.
...
Die bekommen sie doch! Besagte Anti-Gewaltspiel-Politiker lehnen Gewaltbücher wie Steven king's Amok ganz genauso aufs massivste ab!
 
Es ist ein kleiner Unterschied, ob ich etwas ablehne (sei es aus ethisch-moralischen Gründen) oder dagegen mit Schlagworten wie "Killerspiele" und entsprechenden Gesetztesvorlagen vorgehe.
Schliesslich redet niemand von Killermusik, Killerbüchern oder Killerfilmen.

Diese bereits im Wort enthaltene Vorverurteilung kann einfach keine Diskussionsgrundlage sein. Wir können gerne über notwendigen Jugendschutz diskutieren und ob wirklich jedes Spiel seine Existenzberechtigung hat.
Dann aber bitte auf Augenhöhe mit bereits etablierten Medien wie Bücher, Filme und Musik.
Es geht um ethische und moralische Gesichtspunkte.
Ist es für uns als Gesellschaft OK, wenn Menschen nur zum Spaß virtuell andere Menschen niedermetzeln? Das ist die Frage die wir uns stellen sollten.
Damit begibst Du dich auf ganz dünnes Eis. Abgesehen davon, dass ethische und moralische Gesichtspunkte stark von gesellschaftlicher und kultureller Entwicklung abhängig sind, mal ein paar Gedankengänge zu deinen Äußerungen:
Es sollte doch wohl klar sein, dass der Mensch beim Lesen eines Buches das konsumierte weitaus mehr reflektiert als beim Konsum eines Filmes oder eines PC-Spiels.
Welche Grundlage hat diese Aussage? Es ist eine von Dir in den Raum gestellte Behauptung ohne Beweiskraft. Entscheidend für eine Reflektion ist ja wohl immer noch der Inhalt und nicht die Form eines Mediums. Und dann gibt es da natürlich immer noch den nicht unerheblichen Faktor Mensch.
Nur weil du durch ein Verbot von Morden nicht verhindern kannst, dass es zu Morden kommt soll ich sie also erlauben?
Soll ich Crack und Co. erlauben nur weil jene die unbedingt das Zeug haben wollen es eh bekommen?
Beherzige deinen eigenen Hinweis: Unterlasse doch einfach Totschlagargumente.
Aber ich will trotzdem mal darauf eingehen: Ich weiß, das Crack eine furchtbare Droge ist. Sie macht schnell abhängig und der Konsument neigt zur extremen Gewalttätigkeit. Warum das Zeug verboten ist, dürfte also klar sein.
Und weil Du so schön auf Moral und Ethik herumreitest: Scheinbar hat niemand ein Problem mit Alkohol. Es ist ebenso eine Droge. Es ist ebenfalls damit zu rechnen, dass der Konsument zur Gewalttätigkeit neigt. Schlimmer noch: Oft genug lassen unbeteiligte Menschen ihr Leben, weil jemand anders Alkohol konsumierte. Die Toten, welche als Ursache direkt oder indirekt dem Alkoholkonsum zuzuschreiben sind, dürften der Droge Crack wohl lässig den Rang ablaufen. Wo ist denn da plötzlich deine vielzitierte Moral und Ethik hin? Oder um Dich treffend zu zitieren:
Wann kommen wir denn deiner Meinung nach zu dem Punkt wo man als Gesellschaft mal anfangen sollte darüber zu reflektieren was man denn eigentlich will und wo man Grenzen zieht? Etwa erst dann wenn es zu Spät ist?
Zu spät für konkret was?
 
Vielleicht verschließt sich mir diese Betrachtungsweise, aber bitte warum muss Ethik und Moral so zwanghaft viel mit Computerspielen zu tun haben?
Das ist doch Heuchlerei.
Lieblingsargument: TV

Man schaut sich eine Doku über wirklich-real notleidende Menschen an, welche misshandelt, getötet oder einfach links liegen gelassen werden. Blut, Geschrei, Pein und Leid -
Doku ist fertig - "Echt Scheiße was da passiert....schalt mal auf XY da läuft ein Action/Erotik/Horrorfilm"...
Augen verdrehen angebracht?



Man sitzt abends vorm PC, hat evtl n Headset am Kopf und plaudert mit anderen Leuten. Dabei geht man vielleicht Taktiken durch, wie man das gegnerische Team am besten ausschalten kann. Zack-Bumm tot...virtuell. 10sekunden später nochmal und nochmal und nochmal. Gestorben, real, ist keiner. Spass hats gemacht und das Adrenalin ging vielleicht sogar noch etwas rauf. Grafisch und Realitätsgetreu so nahe wie möglich wie es im richtigen Leben vor sich geht (oder gehen kann). Blut, Geschrei, Pein und Leid.
Augen verdrehen angebracht?


Antwort auf beide: Ja, vielleicht.

Nicht falsch verstehen.
Ich denke das das neue stark kommende Unterhaltungsmedium "Computerspiele" sich erst noch mehr etablieren muss, bis es von der gegen Neues kritisch gegenübergestellten Gesellschaft wirklich akzeptiert wird.

Momentan denkt sich eigentlich keiner was dabei, wenn der Fall mit der Doku im TV auftritt (zumindest denkt keiner er/sie sei ein potenzieller Psycho Amokläufer).
Der Fall mit dem Pixelmännchen töten stößt halt noch leider eher negativ auf, weil man eben "keinen Plan" hat.

Meine Meinung
 
Und da kann ich den Landknecht nur Recht geben.

Es gibt genug Szenen im alltäglichen TV wo ich mir denke: Mir dat Spielen verbieten, aber Blut, Gewalt und Verbrechen im TV breit treten für die Quoten. :rolleyes:

Die Branche spielt einigen anscheinend nicht genügend Geld ein.
Im TV lässt sich das alles über Quoten regeln.
Dann kommen halt mal zu normalen Uhrzeiten wieder Bilder von Toten aus dem Krieg die noch im Blut liegen.
Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass mich als Kind solche Bilder mehr "berührt" haben, als es Pixel jemals tun können. Egal wie die Grafik mal aussehen wird.

Adam_Smith schrieb:
Es gibt sehr wohl gesicherte, fundierte Erkenntnisse die eine Wechselwirkung zwischen Psyche und Konsum von Medien belegen. Lediglich über die größe des Einflusses wird gestritten.

Und das ca. seit dem Theater mit VHS Kasetten damals oder dem Radio davor...:rolleyes:
Immer wieder sind es die gleiche "Spezialisten", die mit den gleichen Argumenten kommen.
Wahrscheinlich gab es damals auch schon Studien die bewiesen haben das der Konsum von Horrorvideos auch Menschen zu Gewalttaten verleitet.

Ich kann mich auch noch an eine Zeit erinnern wo auf der Metal und Gothszene rumgehackt wurde.
Da wurde mir auch einiges unterstellt...
Fällt mir das Paar ein das damals den einen Typen umgebracht hat.
Da wurde auch ein riesen Tumult drum gemacht.
Letztes Jahr auf einem großen Gothic-Festival habe ich die nettesten und sozialsten Leute kennen gelernt.... komisch aber auch.

Ich tu mir bald echt den Spaß an und schau nach was mir alles noch unterstellt wird.
Die Liste dürfte sehr lang werden.

[Ironie]
Ich hoffe nur irgendwann rastet mal einer aus und der hat dann Volksmusik gehört... :freak:
[/Ironie]


PS: Gefühlsmässig wohne ich in einem Schubladenblock! :grr:
 
Findest du nicht auch, dass dein Einzeiler dem Thema in keinster Weise gerecht wird.

Ich erinnere mich noch ehr gut an die Bilder.
Nur habe ich das nicht kontinuierlich über Stunden gesehen, noch konnte ich die Bilder durch mein Handeln beeinflussen. :rolleyes:

Btw. ist deine Sig nicht mehr auf dem Stand der Dinge :p

Gruß

olly
 
Was ich in den kurzen Saetzen auszudruecken versuchte ist:
Spiele werden angeraumt als Brutalmacher, aggressivmacher und und und. Ich selber seit meinem 5. Lebensjahr an Computern (C64 angefangen). Beach Head war verboten, ich habs trotzdem gespielt. Kein Deut von Aggressivitaet.
Aber dann als man in die Pubertaet kam, mit Filmen anfing, die Brutal waren, wo Blut literweise floss, schlaege und tritte anfingen zu hageln, schuesse fielen ohne ende, fing ich dann doch eher an zu Aggressivitaet zu tendieren. Ich wollte das gleiche auch einfach machen. Wie so ziemlich jeder andere aus meiner Nachbarschaft, Klasse und fast alle jungs die ich da kannte.

Wie dem auch sei, solln se verbieten wie se sollen. Mittlerweile sind Adventure's mein Hauptgenre (wenn ueberhaupt) und da ist der Gewaltgehalt etwas niedriger.

Btw. Meine Sig. ist aktuell.

edit: geht doch ;) und nein, deine Sig ist nicht mehr aktuell!
 
@ freddy

Bist du rein zufällig männlich und könnte dann ein in der Pubertät gesteigertes Agressionsverhalten nicht auch, welch Wunder, mit Testosteron zusammen hängen? Ich meine, immerhin ist ein solcher Zusammenhang mit Testosteron breit anerkannt in wissenschaftlichen Fachgremien - dort herrscht weitgehender Konsens, ganz im Gegenteil zum Thema gewaltmedien.

Es ist einfach Blödsinn rumzujammern, dass Spiele anders bewertet würden als Filme - denn das werden sie nicht, wie ua. die Selbstzensur von Stephen King's Buch Amok nach einer Riesenmedienwelle über das Buch, in dem das Buch viel breiter in den Medien zerfetzt wurde, als es Postal mangels Bekanntheitsgrad jemals schaffen kann, zeigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke einmal, das durch entscheidungen der Politiker, mehr Menschen sterben, als durch einen der am PC sitzt und CS, COD oder BF2 spielt. Und wenn jemand im Hirn einen kurzschlus hat und Leute tötet macht er das auch ohne Videogames.
 
ToXiD schrieb:
Schliesslich redet niemand von Killermusik, Killerbüchern oder Killerfilmen.

Ist daran nun der einzelne Politiker schuld, oder etwa die Medien die nur die Themen ans Tageslicht bringen mit denen man Quote machen kann?

Damit begibst Du dich auf ganz dünnes Eis. Abgesehen davon, dass ethische und moralische Gesichtspunkte stark von gesellschaftlicher und kultureller Entwicklung abhängig sind, [...]

Natürlich sind sie das! Aber genau deswegen muss innerhalb einer Gesellschaft doch diskutiert werden! Und wenn die parlamentarische Mehrheit (welche ja von allen Teilen der Gesellschaft gewählt wird) nun einmal nach einer Diskussion zu dem Schluss kommt, dass bestimmte Dinge auf Grund ethischer und moralischer Bedenken verboten werden sollten, dann ist dies Resultat einer gesellschaftlichen Diskussion.

ToXiD schrieb:
Welche Grundlage hat diese Aussage? Es ist eine von Dir in den Raum gestellte Behauptung ohne Beweiskraft. Entscheidend für eine Reflektion ist ja wohl immer noch der Inhalt und nicht die Form eines Mediums.

Natürlich ist die Art wie Reflektiert wird auch von der Form des Mediums abhängig. Leg dich einfach mal in einen Computer Tomographen, lies ein Buch, dann schau einen Film und dann spiel ein Spiel. Und danach kannst du dann man den Doc fragen ob er irgendwelche Unterschiede bei der Gehirnaktivität hat feststellen können.
Und dann schnapp dir den Hirnforscher und einen Psychologen und frag die beiden mal ob es durch die unterschiedlichen Hirnaktivitäten zu Unterschieden bei der Verarbeitung der Informationen kommt.

ToXiD schrieb:
Ich weiß, das Crack eine furchtbare Droge ist. Sie macht schnell abhängig und der Konsument neigt zur extremen Gewalttätigkeit. Warum das Zeug verboten ist, dürfte also klar sein.

Darauf wollte ich mit dem Vergleich gar nicht heraus. Es ging darum aufzuzeigen, dass die Feststellung, dass ein Verbot von PC Spielen durch illegales herunterladen umgangen werden könnte kein Argument gegen ein Verbot ist. Nicht mehr und nicht weniger.

Landknecht schrieb:
Vielleicht verschließt sich mir diese Betrachtungsweise, aber bitte warum muss Ethik und Moral so zwanghaft viel mit Computerspielen zu tun haben?

Wenn eine Gesesellschaft zulässt, dass ein Mitglied der Gesellschaft am PC Kinder, Frauen, Alte, Behindere, Terroristen, Polizisten, ... niedermetzelt, dabei teils völlig freihe Wahl der Waffen hat ...
Wenn eine Gesellschaft zulässt, dass am PC virutell Kinder vergewaltigt werden können ...
Wenn eine Gesellschaft zulässt, dass ein Spieler am PC Amok laufen kann, seine virtuell nachgebastelten Lehrer niedermetzeln ...
Wenn eine Gesellschaft zulässt, dass am PC Menschen hinterrücks mit einer Drahtschlinge erdrosselt werden können, der Spieler das wimmern und flehen der Opfer hört und "konsumieren" kann ...

... dann hat all dies deiner Meinung nach nichts mit den ethischen und moralischen Werten in der Gesellschaft zu tun?

All das ist keine Fiktion oder Übertreibung. All diese Handlungen die ich oben beschrieb sind in Computerspielen, die teils nicht mal indiziert sind, möglich!

Wenn die Kinder die am Tag 5 Stunden CS zocken sich Nachmittags im Bus über das letzte Internet Video unterhalten welches sie konsumiert haben, dann klingt das manchmal etwa so:

A: Ich hab gestern im Internet ein Video gesehen bei dem die Hinrichtung von Russen durch die SS gezeigt wurde. Voll Krass, die haben alle voll den Headshot bekommen.
B: Und konnte man das Blut spritzen sehen?
A: Klar, die Köpfe waren vollkommen zerfetzt. Fast so wie bei SOF 2, dass musst ich danach erst mal wieder zocken.

Man Leute wacht auf! Solche Gespräche sind doch mittlerweile selbst bei Kindern unter 14 keine Seltenheit!

Ist das etwa gut?
Ist es gut, dass diese Kinder scheinbar nicht dazu in der Lage sind darüber zu reflektieren was das überhaupt ist, was sie da bei Youtube konsumiert haben?
Ist es gut, dass mit keinem Wort Mitleid oder Mitgefühl gezeigt wird?

Ich kenne diese Gespräche doch! Ich bin doch selbst jung genug um an all dem Teil gehabt zu haben! Und ich kenne genug Leute die sich aber genau davon niemals weg entwickelt haben! Ich kenne Leute die selbst schon Eltern sind aber noch immer in genau der oben genannten Art über reale Hinrichtungen sprechen.

Und keiner kann behaupten, dass es keine Auswirkungen auf die ethischen und moralischen Vorstellungen eines Menschen hat, wenn er täglich etliche Stunden mit realer und auch fiktiver Gewalt in teils extremen Ausmaß konfrontiert wird.
 
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