AW: Killerspiele sollen nach dem Amoklauf verboten werden
Vermutlich ist es hier das falsche Forum um wirklich angemessen über das Thema zu diskutieren, aber dennoch ein versuch...
Wenn ich CS:S spiele und dann im Voice Chat so eine piepsige Stimme eines Mitspielers höre, dann auf die Frage wie alt er denn sei die Antwort "11 und du?" kommt, dann frage ich mich schon, ob das alles so richtig ist.
Ich denke keiner hier will das Verbot dieser Spiele für Erwachsene, psychisch gefestigte Leute. Aber PC-Games im allgemeinen und "Killerspiele" im speziellen (ich verwende das Wort, da jeder gleich weis was gemeint ist) können, so denke ich, durchaus eine Gefahr für die Entwicklung eines Kindes/Teenagers werden.
Ich möchte anmerken, dass das US Militär seid dem 2. Weltkrieg immer weiter daran arbeitet die Schießausbildung realistischer zu gestalten. Erst durch immer detailgeträuere Mannscheiben und heute durch Simulationen (Americas Army z.B.). Der "Erfolg" der ganzen Sache war der, dass die Soldaten heute viel eher bereit sind einen Menschen zu töten und das die Zahl der Soldaten die absichtlich daneben schießen erheblich gesunken ist (im WK II war sie noch recht hoch). Belege liefere ich gerne nach, wenn Bedarf besteht.
Natürlich kann man dies nicht 1:1 auf die PC Spiele übertragen, da es noch andere Faktoren (militärischer Drill) gibt.
Doch es zeigt sich, dass die Spiele die wir heute Spielen an anderer Stelle dafür genutzt werden die Bereitschaft zu töten herauf zu setzen. Dies sollte uns zu denken geben und uns zeigen, dass es eben
nicht nur ein Spiel ist.
Ferner frage ich mich, rein vom eigenen Menschenverstand aus betrachtet, wie man allen ernstes Behaupten kann, dass der exessive Konsum eines Spieles wie z.B. Postal nicht zu irgendwelchen Schäden führen kann. Doch dies ist in erster Linie subjektiv.
Ein anderer Faktor, der bei der ganzen Diskussion ja ganz außen vor bleibt, ist der, dass viele Kinder mittlerweile wirklich süchtig nach PC Spielen sind. Auch hier liegt ein großer Teil der Problematik, welcher zur Fehlentwicklung unserer Jugend beiträgt. PC und TV ersetzen Mama und Papa, gelernt wird nicht mehr und da die Eltern meist keinen Überblick haben was ihre Kinder so machen, bleibt das ganze schön verdeckt bis irgendwann die logischen Konsequenzen kommen.
Da sind wir auch schon am Punkt angekommen, der entscheidend ist. Die Gesetzeslage in Deutschland ist ausreichend. Auch ich will absolut kein Verbot von "Killerspielen" (wobei es hier auf jeden Fall auch Grenzen gibt die bei Postal z.B. längst überschritten sind). Doch wir sollten durchaus bereit dazu sein eine sachliche öffentliche Diskussion zu dem Thema anzustoßen, denn es gibt sehr wohl Probleme die es zu Lösen gibt.
Und wenn diese ganze Hetzkampagne zumindest dahin führt, dass Eltern endlich wieder mehr darauf achten, was ihre Kinder am heimischen PC machen, dann hatte sie zumindest etwas Gutes.
Man mag den Politikern und vielen Medien mangelnde Objektivität vorwerfen (was sicherlich in vielen Teilen auch völlig zutreffend ist) doch eben diese mangelnde Objektivität sehe ich auch auf Seiten der Gamer Community viel zu oft.
Wie soll man eine Diskussion anfangen wenn auf der einen Seite ein Verbot gefordert wird und auf der anderen Seite möglichst alle Schuld von diesen Spielen weg geschoben werden soll?
Aufeinander zu gehen kann man nur dann, wenn man erstmal selbst anfängt seinen Standpunkt zu überdenken anstatt immer in den festgefahrenen Bahnen zu denken welche IMO längst veraltet sind.
KL0k schrieb:
sehr schönes flashvideo auf dieser seite... unbedingt mal anschauen...
Und genau so was meine ich.
Wir sind nichts besser als die Politiker. Anstatt die Probleme auf der eingen Seite zu suchen, schieben wir alles schön weg.
Die Gesellschaft ist schuld, weil die Amokläufer/School Shooter von morgen von ihren Schülern heute unterdrückt und gequält werden.
Die Waffengesetze und ihre schlampige Umsetzung schuld, da sie dazu geführt haben, dass solche Menschen Waffen besitzen können.
Aber neeee bloß die guten alten PC Spiele, die trifft keine Schuld.
Wir stilisieren Menschen wie den Amokläufer von Emsdetten zu Opfern der Gesellschaft und hinterfragen keinesfalls, warum nicht jeder gemobbter Schüler zum School Shooter wird...