alter Schwede, langsam reichts mit dem Gebashe gegen den Typen.
Kim hat eine glückliche Familie bestehend aus Frau und Kindern (wieviele CEOs können das von sich behaupten?), sicherlich ist er menschlich gesehen der größte Assi, skrupellos, menschenfeindlich, korrupt, <insert random stuff>,...
Wenn die Medien mal über die Chefetage (und deren Ansicht über Menschenrechte & Skrupel) der Großkonzerne wie Samsung oder General Motors berichten würden, da ist jeder Attentäter ein Lämmchen im Vergleich.
Unkooperativ ist er schon gar nicht, die gesamte Contentmafia in den USA hatte freien Zugang auf den Inhalt der Server und durfte ihren geschützten Inhalt sogar selber löschen, es gab auch nie eine offizielle Anklage seitens den Content-Fritzen, dass auf den Megauploadservern illegaler Content liegt welcher nicht gelöscht wird. Die einzig "offizielle" Reaktion war die Mega Razzia inkl. Beschlagnahmung seines Besitzes ohne davor auch nur ein Gespräch aufzusuchen.
Wenns darum geht, Filehoster auf denen (auch) illegaler Content liegt grundsätzlich zu verachten und deren Besitzer zu kreuzigen, dann würde das auf jeden einzelnen Hoster zutreffen. Und erzählt mir nicht dass die anderen Hoster nicht genauso "bewusst" mit illegalem Content Geld verdienen. Ich will Kim hier nicht in Schutz nehmen, aber letztendlich hats ihn eben erwischt und er muss nun als Sündenbock für das gesamte Segment dastehen, bzw. für die restlichen den Kopf hinhalten.
Das viele Geld kommt nämlich nicht nur durch die ehrlichen User/Firmen die diese Dienste nutzen herein, und dessen sind die anderen Hoster sich überaus bewusst. Wer erinnert sich nicht an die deutlichen Verluste seitens Rapidshare vor ein paar Jahren, als das Bonusmodell abgeschafft wurde und praktisch die gesamte Warez-Szene zur Konkurrenz abgewandert ist?
Meiner Meinung nach bot Megaupload das beste Angebot, unabhängig ob legal oder illegal genutzt. Die beste Performance, unbegrenzter Traffic/Geschwindigkeit (sowohl mit als auch ohne Abo), unendlicher Speicherplatz und viele Uploadmöglichkeiten.
Seit der Abschaffung gibt es keinen Dienst mit vergleichbarer Leistung, Freeuser haben nun durchschnittlich eine Downloadgeschwindigkeit von 20 KB/s (wenn überhaupt) und selbst mit einem aktiven Abo ist die maximale Performance nicht zu jeder Zeit gewährleistet. Unseren Kunden können wir unsere Uploads (hauptsächlich virtuelle Maschinen im Größenbereich von 40 GB und mehr) nun nicht mehr kostenfrei zur Verfügung stellen, weil diese als Freeuser ganze Wochen für den Download bräuchten, sprich jeder Kunde benötigt ein eigenes Abo um problemlos an die Daten zu kommen. Das ist jetzt weniger eine Kostensache sondern mehr eine rechtliche/verwaltungstechnische Geschichte geworden, aber früher war das wie gesagt auch problemlos als Freeuser möglich.
Worauf ich hinaus will: Die Abschaffung von MU hat sowohl für Firmenuser als auch Privatuser nur Nachteile gebracht, das Freeuser Prinzip ist praktisch tot und die Qualität hat auch massiv nachgelassen. Die illegalen Inhalte sind von heute auf morgen einfach bei einem anderen Anbieter gelandet und die Contentmafia hat ganz genau 0 daran verdient, ja sogar Verluste durch das ganze Mediengeschrei verursacht (viele wussten vor der ganzen Medienaktion nicht einmal von den illegalen Möglichkeiten/Quellen und sind erst dadurch darauf gekommen). Man hat einen Hoster an den Pranger gestellt und 100 andere sind aus dem Boden geschossen. Anstatt die Millionengelder für den Megaupload-Fall in den Sand zu setzen könnte man stattdessen in attraktive, legale Portale investieren (Netflix, Spotify, usw. machens ja vor), aber man hält ja stattdessen weiterhin am unmöglichen Traum fest, illegale Inhalte im Internet restlos verschwinden zu lassen, soviel zum Thema Größenwahnsinn...
Ich werde nun gleich von allen als Kim-Sympathisant angemacht aber seis drum, ich finde ihn ehrlich gesagt auch sympatisch und bewundere seinen Ehrgeiz. Wenn er wriklich so auf Gewinn durch illegale Machenschaften aus wäre, würde er sich einen Dreck um die Leistungen kümmern von denen zum Großteil Freeuser und vorallem legale User profitieren, und vor allem würde er das nicht in dem Maße öffentlich betreiben. Was den Gewinn durch illegale Inhalte angeht ist er eben einer unter Hunderten die solche Filehoster betreiben, mehr machen als erkannte, illegale Inhalte zu löschen und auch den Urheberrechtlern diese Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, kann er nicht, weder technisch noch rechtlich. Entweder man schafft das gesamte Hoster-Prinzip ab (was im boomenden Cloud-Zeitalter nicht mehr möglich ist) oder man beginnt mal langsam über legal attraktive Alternativen nachzudenken. Bei Letzterem können die Content-Firmen aber nicht mehr heulen und sich als "Opfer" hinstellen, also wird der eingeschlagene Weg weitergegangen.