Diese positiven Zahlen werden nach den letzten Gesetzesänderungen wohl deutlich schlechter werden. Einfach weil nach deutschem Recht immer mehr zu "Kinderpronographie" erklärt wird, was vorher keine war und in anderen Ländern weiterhin legal ist. Z.B. Nudisten-Bilder usw.
Dadurch wird nicht nur zwangsweise die Anzahl der ermittelten Fälle ansteigen, sondern auch das Löschen, besonders im Ausland mt anderer Rechtslage, wird nicht mehr so oft und so schnell funktionieren.
Mal unabhängig davon, wie man persönlich emotional/"moralisch" dazu steht, wäre es vielleicht mal angesagt, da mehr zu differenzieren und nicht alles zu Kinderpornographie zu erklären, was man irgendwie anstößig finden kann. Spätestens dann, wenn diese "Kinderpornographie" weder Kinder noch Pornographie enthält, werden nicht nur viele ausländische Behörden und Unternehmen deutsche Löschanträge nicht mehr wirklich nachvollziehen können. Udn durch diese Verwässerung schadet man letztendlich den Bemühungen, tatsächlichen, dokumentierten Kindesmissbrauch oder soagr den Missbrauch selbst zu bekämpfen.
Ich fürchte aber, dass die oben erwähnten, zu erwartenen "Rückschläge" von gewissen Kreisen eher nur als Argument für erneute Forderungen benutzt werden, doch wieder zu Sperren statt zu Löschen.
Statt dessen würde ich mir wie gesagt mehr Sachlichkeit und Differenzierung, auch bei diesem brisanten Thema wünschen. Diese ständige Ausweitung der Definition von Kinderpronographie sehe ich als sehr kritisch an. Z.B. deshalb, weil ja immer wieder ein direkter Zusammenahng zu Kindesmissbrauch hergestellt wird, auch dann wenn es sich gar nicht um dokumentierten Missbrauch handelt, sondern z.B. um ein heimlich aufgenommenes Foto eines am Strand spielenden Kindes. (Teilweise der Zusammenhang zu Missbrauch sehr emotional aufgeladen vorgebracht, so wie von unserer damaligen Familienministerin, die pauschal von "zerfetzten Kinderkörpern- und seelen" sprach.)
Das bedeutet nicht, dass man alles, was nicht direkt mit Kindesmissbrauch zu tun hat, grundsätzlich legaliesieren soll. In vielen Fällen handelt es sich schlicht und einfach um massive Verletzungen von Persönlichkeitsrechten. Aber wenn man sowas berechtigterweise verbietet, sollte man doch bitte nicht von "Kinderpornographie" sprechen und am besten auch weitestgehend die Emotionalität aus der Angelegenheit heraus nehmen.
So wird aber leider meist gar nicht argumentiert, sondern diese Gesetze werden offenbar hauptsächlich aus (verständlicher) moralischer Entrüstung und Ekel erlassen. Nicht aus sachlichen, juristischen Erwägungen.
Sowas hat meiner Meinung nach keinen Platz in einem freiheitlichen Rechtsstaat. Reine "Moralgesetze" sind etwas für die Taliban, nicht für unseren Kulturkreis. Wir bewegen uns damit auf verdammt gefährlichem Pflaster.