Wenn ich so im Bekanntenkreis rum höre tun sich selbst unter den wirklichen Gutverdiener viele schwer in der Überwindung 13€ monatlich für ein Netflix Premium Abo auf den Tisch zu packen weil das Ganze ohne physisch "tastbaren" Gegenwert für sie extrem an Attraktivität einbüßt.
Wenn man da fallen läßt für Mediabooks oder Steelbooks auch mal 20-30€ anstelle der heute meist üblichen ~15-17€ Releasepreis für Brot- und Butter-BD´ zu zahlen ist es mit dem Verständnis ebenfalls vorbei.
Bereitschaft 30€ für einen Streamingfilm zu zahlen... repräsentative Umfrage....
Wer soll das denn ernsthaft glauben?
Computerfuchs schrieb:
Und noch ein Tipp @jk1895 und andere, die das nicht nachvollziehen können: Geht mal nicht immer nur von euch selbst aus! Gibt auch heute noch immer sehr viele Leute, die sich zum gemeinsamen Filmeabend treffen. Zwar bestimmt nicht das ganze Dorf, aber so ca. 2 - 8 Freunde hat man schnell zusammen. Ist auch eine Frage dessen, was man zu Hause bieten kann. Mit dem "großen" 50 Zoll Fernsehr kann man heutzutage freilich kaum noch jemanden beeindrucken. Aber es gibt auch mehr als genug Enthusiasten, die es mit professionellem Beamer, dicker Sound-Anlage und anderen Dingen schaffen, zu hause echtes Kino-Feeling aufkommen zu lassen. Bis dorthin, dass sich Leute einen echten kleine Kino-Saal (vergleichbar mit dem, was auf dem Artikel-Bild zu sehen ist) in den Keller bauen. Solche gut betuchte Enthusiasten werden auch eher die Zielgruppe von diesem Angebot sein, als Otto-Normalverbraucher.
Ich selbst beschäftige mich seit Jahren mit dem Thema Heimkino und betreibe selbst mein kleines beschauliches in 120".
Damit bilde ich einerseits schon nur noch einen Bruchteil des potentiellen Kundenmarktes und bin trotzdem immer noch keiner der bereit ist 30€ für einen Streamingfilm auszugeben (gerade und vor allem als Enthusiast nicht!).
Aber natürlich kommen da nun die Konstrukte von wegen dem Hut der rum gereicht wird und die Gäste um gleichmäßige Beteiligung zum heimischen Filmabend bittet zutage.
Mal ganz davon abgesehen das dies rechtlich dann eine öffentliche Vorführung mit gewerblichem Charakter wäre und dies neben der Gewerbeanmeldung auch noch Sperenzchen wie Vorführlizenzen anstelle normaler Kauflizenzen der Filme bedingen würde, habe ich in keinem der Heimkinoforen in denen ich seit Jahren mit lese und schreibe je davon gehört dass jemand bei seinen Freunden die Hand in dieser Art offen hält wenn er sie zu sich einlädt um einen Film aufs Tuch zu schmeißen.
Man liest lediglich vereinzelt hin und wieder von Leuten die ihre Gäste ab einer gewissen Anzahl darum beten sich in Sachen Verpflegung selbst zu kümmern aber Großteils ist auch dies verpönt und für die meisten Gastgeber Ehrensache selbst zu übernehmen.
Noch unfreiwillig komischer wird das ganze vor dem Hintergrund das diese "repräsentative Umfrage" meint den größten Zuspruch aus dem Feld der 14 bis 29 Jährigen bekommen zu haben.
Da hat man aber offenkundig ein sehr exklusives Völkchen 14 bis 29 Jährige gefunden die sich -der Argumentation einiger folgend- zum Großteil schon ihr eigenes Heimkino aufgebaut haben und regelmäßige Filmvorführungen im reichhaltigen Freundeskreis abhalten würden da es ohne gutes Soundsystem und Projektor anderenfalls gegenüber einer Kinodarbietung ohnehin kein Land sähe.
Auch gab es unlängst Zahlen von Amazon aus eigenem Hause welche nach wie vor ein extremes Gefälle zwischen Streaming- und Physischen-Käufen der selben Filme (..zugunsten der physischen) belegten. Und hierbei geht es noch nicht mal etwa um 30€ pro Film sondern reguläre Preise von zum Großteil 7-15€.
Wenn sich diese von einigen hier skizzierten Szenarien gemeinschaftlicher Gruppenkäufe für kollektive Filmabende offenkundig schon dabei bisher absolut nicht wirtschaftlich relevant niederschlagen, wie viel weniger dann erst bei 30€ für einen Film der lediglich eine Leihgabe und on Top nicht mal Zeitgleich des Kinostarts verfügbar ist?
Als ergänzendes Angebot für einen wirklich kleinen Nischenmarkt auf jeden Fall trotzdem nicht verkehrt, wird es jedoch niemals ein prozentual relevantes Thema in der Form sein wie es das Umfrageergebnis versucht zu suggerieren.