Klimastreik auf Computerbase [20.09.2019]

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Auf der einen Seite wird gesagt das Haus brennt und auf der anderen will man ne Steuereinführen, die ja kaum mehr belastet. Ich hab ja schon Vorschläge gebracht, die auch was bringen würden, aber anscheinend will man das Problem nicht mit Logik angehen. Aber die Logik unserer Politik hat man ja schon beim bioversetzten Kraftstoff gesehen. Aber von euch Aktivisten hätte ich etwas mehr erwartet.
Noch ne kurze Frage, wenn jemand erhebliche CO2 Steuer bezahlt und SUV fährt, ist das dann in Ordnung oder
immer noch verwerflich?

Die Frage kommt mir, da Prinz Harry, der wohl auch fürs Klima viel unternimmt, aber bereits 6 Europaflüge diese Jahr mit dem Privatjet gemacht hat behauptet diese wären klimaneutral gewesen. Wie geht das?
 
stummerwinter schrieb:
was für ein Auto fährst Du? Neu gekauft? Was waren die Hauptkriterien für den Kauf? Warum 40 k€? Wer sich heute noch einen Neuwagen kauft ist selber schuld...
Ich fahre eine Mercedes C200 BJ 2000.
Warum 40k? Weil Elektro Autos sehr teuer sind, ansonsten ist man auf Benzin Diesel angewiesen.

Elektro würde nicht gehen selbst wenn es bezahlbaren wäre, zu wenig Reichweite, wie haben hier nicht Mal einen eigenen Parkplatz geschweige denn iwelche Ladesäulen.

Hauptkriterium war es muss komfortabel sein, da ich Rücken Probleme hab, und es muss mich zur Arbeit bringen und zum Einkaufen und zu Freunden etc.

Denn selbst zum Einkaufen fahr ich 10km.

Wie bereits erwähnt existiert hier quasi kein öffentlicher Nahverkehr der das Auto ersetzen könnte. Außer Schulbusse und 2 Mal täglich ein Bus jeweils rein und raus.

Solange ich also auf Verbrenner angewiesen bin weil es keine Alternative gibt, bin ich gezwungen zu Tanken - und dann hat das nichts mit umdenken zu tun sondern nur mit Geld in die Kassen spülen...

Das das ganze in Städten funktionieren mag, wo die Infrastruktur dafür geschaffen wird will ich ja gar nicht anzweifeln....

Wasserstoff wäre eventuell eine gute Alternative...momentan aber alles deutlich zu teuer für mich^^
Ergänzung ()

stummerwinter schrieb:
Achso, Entschuldigung, dann hat man ja keinen Spass mehr...
Sry, aber du reagierst arrogant und Hochnäsig.

Ich fahre Benziner, keiner hat was von Diesel gesagt, um uns Rum sind zu viele Umweltzonen für alte Diesel.

Das ist ausschließlich der Arbeitsweg, gesamt komme ich auf 30k Jahreskilometer.

Ich fahre sparsam, und achtsam und in niedrigen Drehzahlbereich nach Möglichkeit.

Da du nicht sachlich diskutieren kannst sondern auf Angriff gehen musst ohne Infos hinterfragt zu haben und diese Lücken mit Infos füllst die deinen Vorstellungen entsprechen ist die Diskussion von meiner Seite beendet.
 
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Ich bin der Meinung, bei gewissen Maßnahmen müsste man zwischen Stadt und Land unterscheiden. Bei einer CO2-Steuer wird es wie hier schon öfter genannt vor allem die Landbevölkerung treffen. Was könnte die Konsequenz daraus sein? Die Stadtflucht wird noch verstärkt. Ergo steigen die Mieten weiter und Wohnraum wird noch umkämpfter.
Am härtesten trifft es dann die, die nicht einfach umziehen können weil sie wegen Eigentum gebunden sind. Für mich sind E-Autos nach wie vor nicht der heilige Gral des Klimaschutzes. Begrenzte Reichweiten und lange Ladedauer sind einfach zu große Nachteile gegenüber anderen Systemen. Sei es Verbrenner in Form von Benzin oder auch Gas.
Ich hoffe, dass wir noch weitere Fortschritte in Richtung Brennstoffzelle/H2-Auto schaffen werden.

Gerade auf dem Land wird es ohne eigenes Fortbewegungsmittel nicht gehen. Da kann man den ÖPNV so gut ausbauen wie man will. Wirtschaftliche Grenzen sind hier sehr schnell erreicht. Es ist schlicht nicht zu bezahlen, jedes kleine 100-Seelen-Dorf min. im Stundentakt anzufahren um ein halbwegs nutzbares Verbindungsnetz aufzubauen. Wenn ich dann aufgrund von Umstiegen usw. noch 1,5h für eine Strecke von 30km brauche macht das für mich keinen sinn wenn ich es mit PKW in 25 min schaffe.

Recht auf Homeoffice… das ist ja schön und gut. Ist für viele aber schlicht nicht machbar. Wie will die Putzfrau sich denn die Arbeit mit nachhause nehmen?^^ Für die, die aber ohnehin ausschließlich am PC sitzen und nicht vor Ort sein müssen, wäre das natürlich machbar und sinnvoll.

Die Idee, das Firmen fast nur Leute aus dem direkten Umkreis einstellen sollen, klingt zwar sehr plausibel, damit bestraft man aber wieder mal die Landbevölkerung. Sprich, für die, die wirklich tief auf dem Land wohnen (10.000EW-Orte sind nicht „mitten auf dem Land“) werden dazu gezwungen, zumeist schlecht bezahlte Jobs in kleinen Betrieben anzunehmen. Die großen, gut bezahlenden Firmen sind eben zumeist in den größeren Städten/Ballungsgebieten und die dürfen fast nur Leute aus dem Umkreis einstellen. Also würde man damit auch wieder nur dafür sorgen, dass sich die Stadtflucht verstärkt.

Womöglich ist das auch das Ziel, die Menschen dauerhaft in den Städten zu bündeln und die aktuelle Wohnraumstruktur aufzubrechen. Die Felder werden dann nur noch von Großkonzernen alá Nestlé oder großen LPGs bewirtschaftet weil die kleinen Bauern aufgrund von Dumpingpreisen und Stundenlöhnen weit unterhalb des Mindestlohns keinen Bock mehr hatten, das so weiter mitzumachen. Irgendwann haben wir dann eine Landschaftsstruktur wie in den USA: 300ha Genmais, 300ha Soja, usw. Monokultur so weit das Auge reicht. Die jetzige, kleinstrukturierte Landwirtschaft wird in den nächsten 50 Jahren so fast vollständig verschwinden. Es wir dann keine Landwirte mehr mit weniger als 100 oder 200ha Land geben. Wie das dann mit UMWELTschutz und Artenschutz vereinbar ist…. Ich habe da meine Zweifel.
In meinem Nachbarort hat jetzt erst ein Bauer mit neuem Rinderstall seine Zucht komplett aufgegeben. Er hat aktuell bei jedem Rind fast 300€ draufbezahlt und auf einen Stundenlohn umgerechnet gerade einmal 3,19€ pro Stunde verdient. Nachdem jetzt auch noch die Entscheidung gefallen ist, die Landwirtschaftsmärkte für südamerikanische Erzeugnisse weiter zu öffnen hat es ihm gereicht. Die Landwirtschaft geopfert auf dem Altar der Autokonzerne. Es gibt immer Gewinner und Verlierer bei der Globalisierung. In den Industrieländern sind immer die Grunderzeuger die Verlierer.
 
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Khaotik schrieb:
Ich bin der Meinung, bei gewissen Maßnahmen müsste man zwischen Stadt und Land unterscheiden. Bei einer CO2-Steuer wird es wie hier schon öfter genannt vor allem die Landbevölkerung treffen. Was könnte die Konsequenz daraus sein? Die Stadtflucht wird noch verstärkt. Ergo steigen die Mieten weiter und Wohnraum wird noch umkämpfter.
Darüber muss man sich GEdanken machen, das ist logisch. Widerspricht aber eben nicht grundsätzlich einer solchen Steuer. Die Idee dahinter ist soweit ich weiß auch zum Beispiel daraus entstanden, dass Kerosin fürs Fliegen bis heute in DE Steuerfrei ist....
 
Wenn mein Kommentar nicht sachlich war, was dann?

Ich habe eine Beispielrechnung gebracht, die lässt sich beliebig auch mit deinem Auto machen...ich habe eine Annahme getroffen, was war daran unsachlich.

Wie viel mehr wäre die Belastung auf der Basis für Dich?

Wenn ich mich auf unserem Firmenparkplatz umschaue, bleibe ich aber bei der Aussage, dass bestimmt > 50 % der Autos dort "Spass machen"...

Ich kann deine Argumente nachvollziehen, aber sind alle Pendler aufgestellt wie Du?

Und was wird dein nächstes Auto? Ein MB hält auch nicht ewig?

Was ich damit zeigen wollte, dass die unmenschliche Belastung gar nicht so unmenschlich ist wie es immer hingestellt wird...

Ich habe nicht Elektro gefordert, ich halte einen Kompromiss für die nächsten Jahre durchaus für sinnvoll...die Frage ist hier nur, wie lange ist der Zeitraum. Auch die gerne als Ökofaschisten titulierten Grünen fordern kein: ab morgen

Und Verbrenner können auch sauber sein, wenn die Hersteller nur wollen...

Nochmal: es geht nicht darum alles zu verbieten, sondern vll insgesamt mal einen Gang runter zu schalten
 
Darüber muss man sich GEdanken machen, das ist logisch. Widerspricht aber eben nicht grundsätzlich einer solchen Steuer. Die Idee dahinter ist soweit ich weiß auch zum Beispiel daraus entstanden, dass Kerosin fürs Fliegen bis heute in DE Steuerfrei ist....

Nein, es ist kein explizites Argument dagegen. Nur, dass man hier nicht Pauschal alle gleich besteuern kann. Der „Umerziehungseffekt“ kann in der Stadt deutlich besser ausfallen als auf dem Land. In der Stadt ist es ohne größere Umstellung meistens möglich, zu 90% auf sein Auto zu verzichten. Für den wöchentlichen Einkauf will ich es keinem absprechen. Ich habe meine Getränkekisten auch immer mit dem Auto geholt (Ca. alle 2 Wochen). Sonstige Lebensmitteleinkäufe kann man aber prima auf dem Heimweg machen, wenn man ohnehin mit den öffentlichen unterwegs ist.
Eine Flugsteuer würde ich sehr begrüßen. Von mir aus genauso auf Kreuzfahrten. Das wird aber schwierig, da nicht allzuviele davon in DE starten bzw. tanken.
Dieser Flugirrsinn heutzutage finde ich ohnehin sehr fragwürdig. Wenn man sich mal ansieht, wieviele Flugzeuge Weltweit zu jeder Sekunde in der Luft sind. Ich würde eine komplettes Verbot für Inlandsflüge für sinnvoll halten. Firmen sollten sich ggf. auch mal darauf besinnen, dass man seine Mitarbeiter nicht für jede Furzbesprechung um die halbe Welt schicken muss. Ggf. wäre für die Kurzstrecken ein Zuschlag möglich. Bei Interkontinentalflügen ist es mit alternativen Verkehrsmitteln natürlich nicht weit her.

Ich könnte mich auch mit einem CO2-Kontingent für jeden anfreunden. Jeder hat im Jahr Summe X an CO2-Äquvivalent für Reisen zur Verfügung. Fürs fliegen lässt sich das leicht nachvollziehen über gebuchte Flüge. Wer darüber kommt hat Zusatzzahlungen zu leisten.

MMn wird es nötig sein, die Menschen dazu zu zwingen. Und zumeist geht das eben nur über den Geldbeutel oder direkte Gesetzgebungen. Von selbst gibt der einzelne nur sehr ungern was auf. Spätestens dann ,wenn er etwas nicht tut, der Nachbar schon und das für diesen keinerlei negative Auswirkungen hat.
Kurzum: Habe man keinen UNMITTELBAREN persönlichen Nutzen/Vorteil von etwas, wird man es auch nur sehr widerwillig tun.
 
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@Khaotik
Du hast schon den Durchblick und die Weitsicht, die leider an man
stummerwinter schrieb:
Was ich damit zeigen wollte, dass die unmenschliche Belastung gar nicht so unmenschlich ist wie es immer hingestellt wird...
Dann ist aber auch keine steuernde Wirkung vorhanden.

Du erreichst nur was mit Verboten, mit drastischen Preiserhöhungen oder mit besseren Alternativen.

Verbote => weniger Freiheit, Bevormundung, und Einbüsung der Lebensqualität vieler.
Preiserhöhung => Die mit Geld machen weiter wie bisher, die welche zur Arbeit gehen und Normalverdiener sind sind die dumme, sowie die Landbevölkerung. Bei Multmillionäre oder Harzer bleibt alles wie gehabt.
Aus meiner Sicht das einzig Wahre, bezahlbare Ökoenergie für alle. Hier wäre ich auch bereit etwas dazu zu leisten oder zu bezahlen. Nur ich sehe in der Politik und bei den Aktivisten keine Richtung, und keine Konzepte.
 
RUSTIK schrieb:
Verbote => weniger Freiheit, Bevormundung, und Einbüsung der Lebensqualität vieler.
Wo ist die Lebensqualität wenn wir demnächst Sommer mit 45° haben? Oder Klimaflüchtlinge aus den Küstengebieten? Wo ist die Lebensqualität wenn Dürrephasen erheblich länger dauern als früher? Bzww. allgemein extreme Wetterlagen stabiler sind und somit länger dauern?
RUSTIK schrieb:
Preiserhöhung =>
Also eine Steuer auf Kerosin wird wohl den Normalbürger weniger treffen als den Jetsetter. ebenso Steuern auf Kreuzfahrten. Deine Betrachtung ist zu pauschal.
 
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Mustis schrieb:
Also eine Steuer auf Kerosin wird wohl den Normalbürger weniger treffen als den Jetsetter. ebenso Steuern auf Kreuzfahrten. Deine Betrachtung ist zu pauschal.
Natürlich ist meine Betrachtung pauschal. Was anderes kann ich auch nicht. Die Betrachtung der Aktivisten ist ja auch pauschal. Also ist daran nix verwerfliches.
Nur Greta sagt, das Haus brennt und wir sollten Panik bekommen.
Wenn ich das so sehe dann bringt eine Preiserhöhung (10-20%) auf Kraftstoffe oder Energie sicher nicht die steuernde Wirkung die wohl benötigt wird.

Ich will die Umwelt nicht zum Nulltarif retten. Nur wenn ich bezahlen soll, will ich damit auch was bewirken und nicht nur belogen werden.
 
Eigentlich fordert FFF nix unkonkretes. Grundsätzlich fordern sie erstmal nur von der Politik, endlich überhaupt mal was zu tun...
 
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RUSTIK schrieb:
Nur ich sehe in der Politik und bei den Aktivisten keine Richtung, und keine Konzepte.
Da muss ich Dir wiedersprechen. die Aktivisten haben durchaus Konzepte und diese auch bereits vorgestellt. Auf politischer Seite wird allerdings erst mal abgewartet und teilweise auch sicherlich gehofft das sich das Ganze im Sande verläuft. Deshalb ist es umso wichtiger das wir Präsenz zeigen, damit womöglich das eintreten könnte wovor die Politiker sich am meisten fürchten, der Verlust von Wählerstimmen.
Man sollte das Wort Verbote nicht generell verteufeln und etwas verboten wird was Dir Dein gesunder Menschenverstand eh verbietet ;)
 
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Ich möchte ja jetzt keine Verschwörungstheorien verbreiten, aber ich kann einfach partout nicht verstehen, warum unsere Regierung Elektroautos aber kein Wasserstoffantrieb fördert.
Elektro ist schlicht nicht die Zukunft, wegen Nachteilen durch Akku sowie den Rohstoffen, die für die Akkus gebraucht werden und wie diese gewonnen werden.
Ich kannte Mal jemanden der bei BMW gearbeitet hat, der mir erzählt hat, das Pläne für Serienreife wasserstoffautos fertig im Tresor liegen, aber einfach nicht weitergeführt werden...

Wie schon beim Internetausbau fordere ich hier, dass wenn Privatfirmen es einfach nicht auf die Reihe bekommen, unsere Regierung Reifen und diese notfalls teilweise enteignen muss. Wir stehen uns bei so vielen Dingen aus den unterschiedlichsten Gründen selbst im Weg...
 
Nilo schrieb:
Ich möchte ja jetzt keine Verschwörungstheorien verbreiten, aber ich kann einfach partout nicht verstehen, warum unsere Regierung Elektroautos aber kein Wasserstoffantrieb fördert.
Elektro ist schlicht nicht die Zukunft, wegen Nachteilen durch Akku sowie den Rohstoffen, die für die Akkus gebraucht werden und wie diese gewonnen werden.
Ich kannte Mal jemanden der bei BMW gearbeitet hat, der mir erzählt hat, das Pläne für Serienreife wasserstoffautos fertig im Tresor liegen, aber einfach nicht weitergeführt werden...

Lobbyarbeit Ölindustrie?

Ich gehe davon aus, dass Du vom Brennstoffzellenfahrzeug sprichst, oder? Auch hier die Akkus zur Speicherung nötig, wenn auch sicherlich kleiner...

Der Nachteil ist zum einen die Herstellung und Versorgung (Zapfsäulen)...für reine E-Autos ist das einfacher, ich habe quasi einen Schritt weniger, mit dem Nachteil der Energiespeicherung...was nicht heißt, das es nicht geht...

Wo ein (politischer) Wille ist, ist euch ein Weg...

Ich sehe in dieser Technologie auch einen Ansatzpunkt, um das Speicherproblem der Energie (in dem Fall Wasserstoff) dezentral zu lösen.

Ich habe aber generell das Gafühl, dass dezentrale Lösungen nicht gewollt sind, das Konzerne dann weniger verdienen (ich weiß, sehr pauschal)...
 
Nilo schrieb:
das Pläne für Serienreife wasserstoffautos fertig im Tresor liegen, aber einfach nicht weitergeführt werden...
So sehr ich diese Art der Energiegewinnung bevorzuge, so sehr bezweifele ich, dass es absolut ausgereift und serientauglich ist und das zu Preisen, die am Markt auch erzielbar wären. Dazu gibt Wasserstoff noch zu viele Probleme bei Lagerung und Versorgung.
 
Mustis schrieb:
So sehr ich diese Art der Energiegewinnung bevorzuge, so sehr bezweifele ich, dass es absolut ausgereift und serientauglich ist und das zu Preisen, die am Markt auch erzielbar wären. Dazu gibt Wasserstoff noch zu viele Probleme bei Lagerung und Versorgung.

Das Hauptproblem bei Wasserstoff als Energielieferant für Autos ist leider immer noch der Wirkungsgrad. Wäre das Problem gelöst, würden sich die anderen Probleme evtl nach und nach von selbst lösen, weil es am Markt einfach viel besser angenommen wird und wo eine (große) Nachfrage herrscht, sehen Firmen gewinnbringende Investitionsmöglichkeiten. Und niemand baut etwas besser oder schneller aus als eine große Firma mit viel Geld in der Hinterhand und Dollarzeichen in den Augen. Und wenn man dann noch nach außen hin eine weiße bzw. grüne Weste präsentieren kann...
 
Wir haben das Thema Wasserstofffahrzeuge auch im Studium im Rahmen der Energietechnik behandelt. Großer Knackpunkt ist zum einen der aktuell schlechte Wirkungsgrad und, was teilweise noch schwieriger ist, einen Speicher zu bauen, der eine ausreichend hohe Energiedichte zulässt um damit in der Praxis genug Reichweite zu bekommen.
Lagert man den Wasserstoff als Gas, ist das ohne größeres Problem in Drucktanks möglich. Die Energiedichte ist halt gering. Verflüssigt man ihn aber, wird die Energiedichte deutlich höher, jedoch muss die Kühltemperatur erhalten werden (=Energieeinsatz = Schlechterer Gesamtwirkungsgrad)
Es gibt hier zwar schon Entwicklungen über Speicher, die den Wasserstoff in sich lösen, aber das stellt für den Gesamt-WG auch keine Verbesserung da.
Für die Umwelt ist Wasserstoff aber eine der saubersten Lösungen. Für die Energieversogung gibt es mMn nur eine einige, halbwegs saubere Lösung. Und das ist keine von denen, welche wir aktuell haben. Weder PV, weder Wind oder Biogas. Für die Herstellung der PV-Module werden seltene Erden benötigt (Gallium, Indium, etc.) Bei den WKA wird für die Generatoren oft Neodym benötigt, ebenfalls eine seltene Erde.
Für mich pers. sind Solaranlagen auf Basis der Wärmekonzentration mit eine der saubersten Lösungen. Diese sind allerdings in unseren Breiten (Nord-. Mitteleuropa) von der Sonnenausbeute zu schlecht.
Heißt, man müsste hier mit Staaten weiter südlich (Richtung Äquator) kooperieren und eine gesamtheitliche Energiepolitik fahren. Ist aus geopolitischen Gründen allerdings kaum möglich (Siehe Desertec)

Kraftwerke in einem Gebiet, das sich ansonsten für keinen anderen Nutzen eignet. Man entzieht der Natur keine wertvollen Waldflächen, keine Flächen zum Anbau von Nahrung und beeinträchtigt auch keine Vögel. (Für den NaBu bestimmt eine wichtige Sache bzgl. ihrer Kritik an Windrädern)

Kaum ein Land wird sich alleine autark versorgen können. Energieversorgung wird zu einer internationalen Aufgabe. Solange sich die Menschheit aber mit „kleinlichen“ Problemen gegenseitig auf die Schnauze haut („Wer hat den größten…. Wirtschaftszuwachs“) wird sowas aus meiner Sicht nichts werden.
 
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Khaotik schrieb:
Ich bin der Meinung, bei gewissen Maßnahmen müsste man zwischen Stadt und Land unterscheiden. Bei einer CO2-Steuer wird es wie hier schon öfter genannt vor allem die Landbevölkerung treffen. Was könnte die Konsequenz daraus sein? Die Stadtflucht wird noch verstärkt. Ergo steigen die Mieten weiter und Wohnraum wird noch umkämpfter.

In der Tat. Stadt/Land muss man unterscheiden. z.Bsp ist ein Auto in der Stadt nicht unbedingt notwendig. Man könnte eine Quote einführen für die Stadtbevölkerung. Viele haben zwar ein Auto, es steht aber nur rum (Ressourcen werden also verschwendet) oder wenn sie fahren, dann oft nur sehr kurze Strecken (ineffizient). Da man grundsätzlich wählen kann, ob man in der Stadt oder auf dem Land wohnt (Ausnahmen gibt es natürlich) ist es auch keine echte Einschränkung.

Die Idee, das Firmen fast nur Leute aus dem direkten Umkreis einstellen sollen, klingt zwar sehr plausibel, damit bestraft man aber wieder mal die Landbevölkerung. Sprich, für die, die wirklich tief auf dem Land wohnen (10.000EW-Orte sind nicht „mitten auf dem Land“) werden dazu gezwungen, zumeist schlecht bezahlte Jobs in kleinen Betrieben anzunehmen. Die großen, gut bezahlenden Firmen sind eben zumeist in den größeren Städten/Ballungsgebieten und die dürfen fast nur Leute aus dem Umkreis einstellen. Also würde man damit auch wieder nur dafür sorgen, dass sich die Stadtflucht verstärkt.

Nun, die Zentralisierung von Firmen ist ja u.A. auch ein massives Problem. Wenn es nicht ausreichend Fachkräfte in der Umgebung gibt, dann muss die Firma halt umdenken (wie erwähnt z.Bsp Homeoffice oder kleinere Zweigniederlassungen). Im Moment lastet der Druck auf dem Arbeitnehmer, der genötigt wird entweder in der (teuren) Stadt zu wohnen, oder x-Kilometer weit zu pendeln.

Womöglich ist das auch das Ziel, die Menschen dauerhaft in den Städten zu bündeln und die aktuelle Wohnraumstruktur aufzubrechen. Die Felder werden dann nur noch von Großkonzernen alá Nestlé oder großen LPGs bewirtschaftet weil die kleinen Bauern aufgrund von Dumpingpreisen und Stundenlöhnen weit unterhalb des Mindestlohns keinen Bock mehr hatten, das so weiter mitzumachen. Irgendwann haben wir dann eine Landschaftsstruktur wie in den USA: 300ha Genmais, 300ha Soja, usw. Monokultur so weit das Auge reicht. Die jetzige, kleinstrukturierte Landwirtschaft wird in den nächsten 50 Jahren so fast vollständig verschwinden. Es wir dann keine Landwirte mehr mit weniger als 100 oder 200ha Land geben. Wie das dann mit UMWELTschutz und Artenschutz vereinbar ist…. Ich habe da meine Zweifel.

Eine Bündelung in gewissen Massen ist sicher sinnvoll. Auch der Landverbrauch ist mit der Zersiedlung nicht unerheblich. Ausserdem liesse sich die Effizienz in den Städten einfacher erhöhen.
Du hast aber durchaus Recht, dass man dann für das Land gewisse Vorkehrungen treffen muss, um eben nicht dort zu landen wo die USA ist. Aktuell wohnen aber sehr viele Leute auf dem Land, weil es günstiger ist, und nicht weil sie Bauern sind oder einen Job auf dem Land haben. Im Gegenteil, die meisten haben ihn ja in der Stadt und müssen daher pendeln. Was erstmal ineffizient ist, egal welches Verkehrsmittel man wählt.

Khaotik schrieb:
Ich könnte mich auch mit einem CO2-Kontingent für jeden anfreunden. Jeder hat im Jahr Summe X an CO2-Äquvivalent für Reisen zur Verfügung. Fürs fliegen lässt sich das leicht nachvollziehen über gebuchte Flüge. Wer darüber kommt hat Zusatzzahlungen zu leisten.

CO2 Kontingent - jaein. Auf den Bürger sehe ich das weniger. Auf Firmen ja. Wenn die LH ein Kontingent kriegt wird sie überlegen müssen, welche Flüge angeboten werden können. Nur dann gibt es auch eine Reduktion. Noch besser wäre es auf den Flughafen, dann hätten nämlich alle Airlines gleichlange Spiesse.
Insbesondere darf eben NICHT sein, dass man Zusatzzahlungen leisten kann. Ein Kontingent müsste definitv sein, weil sonst einfach die Reichen / Wohlhabenderen davon profitieren können und sich wenig ändert.


Buttkiss schrieb:
Da muss ich Dir wiedersprechen. die Aktivisten haben durchaus Konzepte und diese auch bereits vorgestellt. Auf politischer Seite wird allerdings erst mal abgewartet und teilweise auch sicherlich gehofft das sich das Ganze im Sande verläuft. Deshalb ist es umso wichtiger das wir Präsenz zeigen, damit womöglich das eintreten könnte wovor die Politiker sich am meisten fürchten, der Verlust von Wählerstimmen.
Man sollte das Wort Verbote nicht generell verteufeln und etwas verboten wird was Dir Dein gesunder Menschenverstand eh verbietet ;)

Könntest Du mir bitte ein KONZEPT der FFF darlegen? "Weniger fliegen" ist kein Konzept, nur so als Hinweis.
 
Mustis schrieb:
Seltene Erden sind nicht selten.... Der Name ist nicht Programm.
Aber der Abbau derer ist nicht gerade Umweltschonend. Zumal hat China hier ein Quasi-Monopol darauf. Sich dann bei seiner Energieversorgung so Abhängig von einem Land zu machen halte ich für äußerst fahrlässig.
 
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