Ich bin vollkommen anderer Meinung. Wenn ein Port dermaßen schlecht ist, dass er für den absoluten Großteil der Spieler schlicht unspielbar ist (Diashow im Batmobil etc.), ist es auch zunächst einmal ziemlich egal, ob das Spiel inhaltlich überzeugt. Was bringen mir gute Handlung, überzeugendes Setting und vernünftige Spielmachaniken, wenn man das Produkt schlicht und einfach nicht konsumieren kann?
Auch die Begründung der schlechten Verkaufszahlen hat seit Jahren ausgedient. Der PC ist die einzige Plattform dessen User- und Verkaufszahlen nicht stagnieren oder sinken. Es wird zwar immer noch lauthals geschrien wird, der PC sei als Spieleplattform tot oder liege im sterben, aber deswegen muss es nicht wahr sein. Und selbst wenn, andere Publisher veröffentlichen ihre Triple-A Titel ja auch regelmäßig auf dem PC, und auch wenn die Qualität der Ports doch stark schwankt, so sind sie doch immer wenigstens auf aktueller Mittelklasse-Hardware spielbar.
Solange Arkham Knight aber selbst auf potenten Systemen mit relativ aktuellen Intel Prozessoren und Grafikkarten wie einer GTX 970 nur in niedrigen Auflösungen (<1080p) und/oder mit drastischen Abstrichen bei den Settings gespielt werden kann, solange Grafikeffekte in der PC Version komplett fehlen und solange das Spiel auf 30 fps limitiert ist - was bereits vor etlichen Jahren für einen Titel dieses Kalibers inakzeptabel gewesen wäre - verdient das Spiel keine Empfehlung. Alleine die Tatsache, dass offensichtlich viele Berechnungen im Spiel an die Framerate gebunden sind, spricht Bände über die Qualität der Portierung und verdeutlicht, wie schwierig es sein wird, die Probleme zu beheben.
Liebes CB Team, es ist auch aus journalistischer Sicht schlicht falsch, Arkham Knight trotz der gravierenden technischen Mängel eine Empfehlung auszusprechen, basierend auf der puren Vermutung, dass das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt stabiler und flüssiger laufen wird. Sollte es tatsächlich so kommen, ist es euer gutes Recht und auch eure Pflicht, diese dann nachzureichen. Aktuell aber habt ihr die Fakten zur vorliegenden Version verworfen. Nicht nur werden damit Geschäftspraktiken wie das Veröffentlichen von Spielen horrender Qualität durch euch als Experten, die Einfluss auf potenzielle Kunden haben, bestätigt, sondern ihr deskreditiert euch und eure ansonsten gute Arbeit damit auch selbst. Eure Leser verlassen sich auf objektive Bewertungen. Dazu gehört es auch, den Mut zu haben ein Spiel zu zerreißen, wenn es erforderlich ist. Auch dann, wenn es weh tut, weil der Inhalt an sich hochwertig ist.