@thes33k
Aber ist der reale Wert denn nicht tatsächlich gesunken?
Früher hat man Demos auf Spielezeitschriften vorgefunden, sich Tests durchgelesen und sich überlegt ob das Spiel das Geld wohl wert ist. Dann ist man am Releasetag zu seinem Spieledealer um die Ecke gelaufen und hat sich gefreut wie ein Schneekönig. Auf dem Weg zurück hat man die Verpackung aufgerissen und die Anleitung verschlungen.
Wenn das Spiel jetzt wirklich total enttäuscht hat, dann hat man auf Patches gewartet oder das Spiel wieder verkauft.
Dann gibt es noch Dauerbrenner wie Counter Strike, die dann Dank aktiver Community, Mod Tools, Map Tools und dedizierten Servern zum Selbstläufer wurden. Und damals waren die Spiele dann auch noch komplett und nicht in DLC's aufgeteilt.
Wie ist das heute?
Spiele kommen mit einer 7 Seiten Anleitung oder nur einer Tastenkombinationskarte
-> Keine Demos mehr denn wenn die Demo enttäuscht dann vergrault man sich die potenziellen Erstkäufer
-> Auf den gekauften DVD's findet sich nicht mehr das Spiel sondern nur noch der Steaminstaller
-> Schlechte Spiele auf der Konsole kann man noch verkaufen, dies ist auf dem PC nicht mehr möglich. Das Risiko schlechte Vollpreisspiele auf der Konsole zu kaufen ist also bedeutend kleiner als wenn man schlechte Spiele auf dem PC zum Vollpreis kaufen würde
-> Maptools oder sogar Modtools gibt es faktisch nicht mehr ( Ist auch klar man will selbst die DLC's und den Nachfolger verkaufen )
-> Selbst die dedizierten Gameserverspieldateien um seinen eigenen Gameserver zu hosten habt ihr uns weggenommen
-> Von einem eigenen dedizierten Linuxserver kann man nur noch träumen
-> Singleplayer Spiele kommen mit einem Onlinezwang als Kopierschutzalternative
-> Selbst gravierendste Bugs werden nicht mehr gefixt und die Leute im Stich gelassen
-> Das Spieleangebot ist deutlich gestiegen, der Inhalt meines Geldbeutels aber nicht
( Also nicht in dem Maße )
-> Der Spielemarkt hat sich verteilt auch hin in zu Handyprogrammen, Browserspielen, Free-2-Play mit Itemshop, MMORPG's wie WoW die zahlen dann monatlich und ihr sonstiger Spielekonsum geht dann gegen 0
-> Konsolenspiele sollte man dann auch nicht vergessen. Der Markt und damit die Absatzchancen hat sich einfach verändert.
Das weitere selbstgemachte Probleme ist der digitale Vertrieb
Steam ist gleichzeitig das Problem und muss ein Teil der Lösung werden. ( Nicht Steam direkt sondern der digitale Vertrieb ) Denn selbst wenn man ein Spiel nur offline im Einzelhandel anbieten würde so würde man trotzdem gegen den digitalen Vertrieb antreten. Dabei kann man leider nur verlieren.
@thes33k
Was mich mal aus der Sicht des Publisher interessieren würde. Wenn Steam quasi Pflicht ist um ordentliche Verkäufe zu generieren. Warum wird nicht versucht eine entgegengesetzte Plattform aufzubauen? z.B. 5 Euro billiger wenn ihr direkt bei uns kauft. Einen Autoupdater reinbauen und fertig? Wer einen Steamkey haben will zahlt halt mehr. Die größeren Anbieter haben alle ihren eigenen Client wie uPlay, Origin und so weiter. Eine offene Plattform zum Selbstkostenpreis für Publisher fehlt bisher.