marvi schrieb:
Vielleicht solltest du dir den Artikel erstmal vollständig durchlesen, bevor du solch einen Kommentar postest. Es geht hier nicht darum, daß irgendein Algorhithmus den Artikel automatisiert gelöscht hat. Hier haben sich mehrfach direkt reale Mitarbeiter von Facebook damit auseinandergesetzt und die Posts trotzdem gelöscht.
Bei der Diskussion des Artikels innerhalb FB wäre es ein leichtes für Facebook gewesen, das doch sehr bekannte Foto als solches zu identifizieren. Stattdessen wurde ein Presseorgan (!) aufgefordert, seine Berichterstattung zu zensieren und als es dieser unsinnigen Aufforderung nicht nachkam, wurden die Posts wieder gelöscht.
Und wo genau geht aus dem Artikel hervor, dass das nicht automatisch vonstatten ging? Richtig, nirgends. Ob nun Algorithmus vollautomatisch oder Mitarbeiter, der halbautomatisch nach Vorgabe X vorgeht, ist auch kein nennenswerter Unterschied, denn irgendein kleiner Inhalts-Kontroll-Sklave wird auch sicher nicht die Befugnis haben, nach eigenem Ermessen zu entscheiden. Und wenn ein solcher diese Befugnis hat, dann entscheidet in dem einen Fall der Eine so und im Nächsten der Andere gegensätzlich. Dann heulen auch wieder alle rum, weil der eine Poster vllt X war und Y damit diskriminiert wurde.
Ob es ein Presseorgan ist oder nicht, ist ebenfalls vollkommen egal, da es absolut null Unterschied macht. Ein Individuum darf seine Meinung ganz exakt genau so von sich geben, wie ein Presseorgan. Im Zweifel hat ein Presseorgan aber eher noch mehr Einfluss, um im Fehlerfall wie hier dagegen zu wirken. Deshalb ist es in meinen Augen auch vollkommen legitim, das so zu praktizieren.
Das Bild zu erkennen ginge, ja, aber nur indem man sich entweder davon abhängig macht, dass irgendwelche unterbezahlten menschlichen Content-Filter das Bild kennen (ganz starke Idee...) oder indem man gegen eine absurd große Referenzdatenbank erlaubter Inhalte vergleicht. Letzteres verbraucht Ressourcen ohne Ende und hilft einem genau null bei neuen Inhalten, wie sie bei Facebook von Usern zu großen Teilen auftauchen.
Worauf ich letztlich hinaus will, ist dass jeder Ansatz, den Facebook verfolgen könnte eine Fehleranfälligkeit besitzen wird. Und bei der Menge an Inhalten, gegen die man dort vorgehen muss, wird es immer Einzelfälle geben, über die sich irgendwelche Wichtigtuer maßlos aufregen können.
Die Forderung nach Feingefühl reduziert sich letztlich darauf, dass man fordert, dass Facebook doch bitte immer alles genau so machen möge, wie man selbst es für richtig hält. Dann hält wieder jemand etwas anderes für richtig und egal was passiert, es werden immer so viele Grund zum meckern haben, dass ja eigentlich alles Scheiße ist.
Was zu verstehen ist, ist dass die Probleme, die auftauchen, keine Facebook-Probleme sind. Sie sind Probleme der Gesellschaft und Facebook kann bei dem Versuch es allen Recht zu machen nur scheitern. Genauso wie in der Politik jeder daran scheitert. Es gibt halt nur wenig bis keine Plattformen, auf denen die Gesellschaft so massiv und "räumlich" und zeitlich konzentriert ihr Konfliktpotenzial durch die Gegend pustet.
Die Gesellschaft muss doch endlich mal begreifen, dass man nicht einfach sagen kann "Das ist Facebook, die können ja eigentlich alles, also erwarten wir mal einfach alles." Facebook ist ein Ort, wo die Gesellschaft zusammenkommen kann, wenn sie es denn möchte. Facebook ist nicht verpflichtet, die Probleme der Gesellschaft besser zu behandeln oder gar zu lösen, als es irgendwer sonst kann.
Aber es ist letztlich immer dasselbe mit der unreflektierten Meckergesellschaft. Man will alle Möglichkeiten haben. Menschen, Ideen und Ansichten, die einem nicht passen, sollen diese aber nicht haben, weshalb die mit Maßnahmen ausgegrenzt werden sollen. Und wenn diese Maßnahmen dann mal nicht gut klappen, DANN IST DAS VERDAMMT NOCHMAL DIE GRÖßTE UND MAßLOSESTE FRECHHEIT SEIT MENSCHENGEDENKEN!
Opa Hermie schrieb:
Ist das wirklich Dein Ernst? Ich glaube kaum, dass der Redakteur mit der Intention das Bild eingestellt hat, um durch die (vorhersehbare?) Löschung und den anschließenden Aufruhr an Bekanntheitsgrad zu gewinnen sowie sich in besseres Licht zu rücken.
Das stimmt mich mitleidig ob deiner anscheinenden Naivität. Ursprünglich wird man vielleicht nicht mit dieser Absicht das Bild verwendet haben, aber ich glaube nicht daran, dass in diesem Prozess nicht irgendwer Händereibend die Idee, daraus einen großen medialen Aufruhr zu machen, gefeiert hat.
Kudel schrieb:
Es wird immer bunter (nicht falsch verstehen). Neulich hat jemand ein Bild gezeigt, auf dem ein Mann mit seiner vielleicht 4 jährigen Tochter in der Badewanne zu sehen war (nackt wohlgemerkt O.O). Der Mann wurde sofort als Pädophiler abgestempelt. Dass man so Fotos nicht unbedingt jedem zeigt, ist klar, aber ein Mann, der mit seiner Tochter badet...?
Welch herrliches Beispiel!
Ist das Ganze an sich verwerflich? ... Sollte es meiner Meinung nach nicht sein. Ich würde es auch nicht ins Internet stellen, aber im Schwimmbad oder sonst wo sieht man auch schon mal nackte Kinder. Vielleicht ist es auch für jemanden ein Sinnbild der Herrlichkeit, die Kinder über die Welt bringen und man möchte es deshalb teilen...
Ist es problematisch, weil sich vielleicht pädophile daran ergötzen? ... Ja, schon irgendwie. Aber das geht in der realen Welt ja irgendwie auch.
Wird es noch problematischer, weil die Gesellschaft gleich "PEDO, PEDO!" brüllt? Na selbstverständlich.
Kann man anständig erkennen, ob das wirklich ein Vater mit seiner Tochter ist, oder doch ein schlimmeres Szenario, das man hier lieber nicht ausmalen möchte? ... Nein, kann man mit keinem sinnvollen Aufwand erkennen.
Wie man sieht ist das Ganze schon reichlich schwierig und vielseitig betrachtbar. Aber wir haben ja Glück. Da das Bild bei Facebook hochgeladen wurde und nicht anderswo, können wir die Lösung ja einfach Facebook überlassen. Aber wehe die Lösung passt mir nicht!