Original erstellt von Cerberus
Ps:Warum kann ich in einem Thread der geclosed ist nicht Quoten.Habe es versucht,
hat aber nicht gefunzt.Oder habe ich etwas falsch gemacht?
Nö, geht nicht, da durch das Quoten ja eine Antwort im Thread anlegen werden soll.
Letztlich kann man Herrn Chirac zu seinen besseren PR-Beratern gratulieren. Frankreich führt seit 50 und mehr Jahren ununterbrochen irgendwo auf der Welt Krieg (aktuell z.B. in der Elfenbeinküste), ohne daß das der Weltöffentlichkeit großartig auffällt. Trotzdem schafft er es, sich aktuell als Friedensfürst zu profilieren. Und das die französische Politik sich seit Jahrzehnten schon stark für die Interessen der eigenen Wirtschaft einsetzt, ist auch nichts Neues.
Nun scheint Chirac halt bewußt zu werden, daß er auf das falsche Pferd gesetzt hat, und versucht mit Hilfe der UNO umzusteuern. Französische Industrie-Interessen könnten ja zu kurz kommen - Du hast recht, da ist Bush letztlich ehrlicher und konsequenter.
Rußland hat seinen eigenen Kriegs- und Krisenherd in Tschetschenien. China in Nepal und im Verhältnis zu Taiwan. Trotzdem reiten auch diese Länder auf der Friedenswelle.
Allen drei Ländern ist weiterhin gemeinsam, daß die UNO dann hoch gehandelt wird, wenn sie den eigenen Interessen dient. Sonst hat sie den Mund zu halten. Sei es eben in Tschetschenien oder Nepal, vor allem aber in Bezug auf Taiwan, das aus der UNO rausgeworfen wurde, damit Peking die Spannungen mit Taipeh auf der Grundlage der Betrachtung als abtrünnige Provinz ohne die UNO behandeln kann. Oder auch bei den französischen Militäraktionen vor allem in Afrika, die sämtlich an der UNO vorbeigelaufen sind.
Und auch Schröder und Fischer war die UNO 1999 im Kosovo-Krieg sowas von egal ...
Das ändert nichts daran, daß völkerrechtlich natürlich das Gewaltmonopol beim UN-Sicherheitsrat liegt. Aber gerade die deutsche und die franzöische Regierung machen sich lächerlich, den USA die fehlende UN-Legitimation vorzuwerfen, da sie bereits ohne UN-Mandat selbst Kriege geführt haben. Das hat was mit dem Glashaus und dem Steinewerfen zu tun.
Auch daher ist die einseitige und undifferenzierte Totalkritik an den USA für mich völlig unglaubwürdig. Das soll nicht heißen, das es an den USA und gerade ihrer aktuellen Regierung nichts zu kritisieren gäbe, im Gegenteil! Aber in dieser - auch hier anzutreffenden - Einseitigkeit wird die Situation in und um den Irak imho nur benutzt oder auch mißbraucht, um den eigenen tiefsitzenden anti-amerikanischen Ressentiments Luft zu machen.
Über die Ursachen und Gründe dieser Ressentiments kann ich nur spekulieren. Es scheint manchmal nicht gegen den Krieg als solchen zu gehen, sondern darum, daß die USA gemeinsam mit anderen Ländern so etwas tun dürfen, Deutschland aber nicht. Oder auch darum, die eigene außenpolitische Bedeutungslosigkeit nicht einsehen zu wollen, so daß daraus der Vorwurf gegen die Stärke des anderen wird, um sich die eigene Schwäche eben nicht eingestehen zu müssen. Zusammen mit den traditionell anti-US-eingestellten Alt- und Junglinken gibt das eine interessante Mixtur.
Ciao, Tiguar
[EDIT]Tippfehler![/EDIT]