Vorweg: Ich finde die Drosselung auch (in dieser Umsetzung) nicht richtig und hab jede Petition unterschrieben die ich bisher gesehen hab.
Aber ich bin auch ein Freund von vernünftigen Diskussionen, und die Argumente hier sind tlw. so unreflektiert und falsch, dass ich da - und auch nur dagegen - etwas schreiben will.
Marcel55 schrieb:
Nennt sich Sozialstaat. Was die anderen nicht brauchen können die anderen umso besser gebrauchen, trotzdem zahlen alle das gleiche, ich finde das Fair, denn jeder, der im moment weniger braucht, kann im nächsten Monat schon wieder wesentlich mehr benötigen, ein anderer dafür weniger.
Man muss hier mal unterscheiden zwischen "wichtigen Leistungen" - also z.B. H4 zur Existenzsicherung, Krankenkasse für die Gesundheit etc. und Luxusleistungen.
Die Wichtigen sollen meiner Meinung nach gerne Quersubventioniert werden. Alles andere wäre für mich moralisch und ethisch nicht vertretbar.
Beim Luxus sieht es anders aus: Ich finde es durchaus moralisch und ethisch vertretbar, nicht mitzutragen, dass mein Nachbar offenbar jeden Monat seine Steam Bib neu laden muss und dann noch jeden Tag 3 Filme bei Maxdome guckt. Das ist nicht lebenswichtig, das ist keine Grundsicherung, das ist purer Luxus. Und der sollte mMn vom Einzelnen getragen werden.
etheReal schrieb:
Ausserdem ist bei der Telekom wenigstens ein Support vorhanden, der sich noch so nennen darf, und die Verlässlichkeit der Leitung war auch immer gegeben. Bin also mit meinem VDSL 50 eigentlich sehr zufrieden, da ist auch noch ein normaler, richtiger Telefonanschluss dabei, unabhängig vom DSL.
Das kann ich so nur unterschreiben. Ich sehe die Leitungsqualität selbst regelmäßig:
Letztes Kaff bei meinen Eltern, DSL von Tkom, nur 2k Leitung. Absolut stabil, VPN zur Uni hält tagelang wenn es sein muss.
Studentenbude mit 16k von 1und1: Augenscheinlich auch stabil (keine Aussetzer in Videos, keine reconnects) aber offenbar gibt es doch immer wieder genug Verluste / Instabilitäten, s.d. der VPN zur Uni alle 20-30 min abkackt. Ist immer schön wenn man gerade in Maple tippt und dann kommt "Connection terminated".
Daher: Meiner Erfahrung nach geht der höhere Preis wirklich mit einer etwas höheren Qualität einher.
Pandora schrieb:
Sry aber entscheidet euch doch mal für eins, entweder Quersubventionen oder nicht, wenn ich für Traffic extra zahlen soll, dann sollen auch die Menschen in den Dörfern oder auf dem Land entsprechend draufzahlen, oder warum sollte ich deren Internet subventionieren ?
Unterscheidung: Quersubventionierung von überhaupt einen Anschluss haben (Grundrecht) und dauern bei Steam laden und Filme gucken (Luxus, auf dem Land eh nicht verfügbar).
Ich habe kein Problem damit, anderen den generellen Zugang zum Internet mit zu subventionieren. Internet ist heutzutage nötig, ein Grundrecht und muss realisiert werden.
Aber wie oben schon gesagt habe ich ein Problem damit, mitzufinanzieren, dass andere sich dauernd Spiele kaufen oder Filme gucken. Da kann ich z.B. auch noch anführen, dass mir schlicht das Geld fehlt, mir öfter als ein oder zwei mal im Jahr ein Spiel zu leisten. Wieso sollte ich dann mitfinanzieren, dass andere alle 2 Wochen eins mit Fullspeed laden könne.
Elkinator schrieb:
die telekom lügt aber, das netzt ist nichtmal ausgelastet...
Sollen sie mit Maßnahmen warten, bis das Netz ausgelastet ist und hin und wieder zusammenbricht? Ein bisschen vorausschauen sollte man schon. Wie genau das Netz ausgelastet ist, weiß ich nicht und wohl auch niemand außerhalb der Tkom. Daher bleibt dieses Argument zwar teilgültig, steht aber auf wakeligen Beinen.
@Flatrate: In einer Flat wird einem versprochen, unbegrenzt surfen zu können. Mit bis zu xxxMbit. Man kann mit den neuen Tarifen der Tkom weiterhin unbegrenzt surfen. Flatrate macht KEINE Aussage darüber, ob die Geschwindigkeit die ganze Zeit gleich sein muss, wie hoch sie sein muss etc. pp. Deshalb wird der Begriff der Flatrate hier nicht verletzt.
@Peaks: Hier hatte jemand Argumentiert, dass die Drossel die Peaks am Anfang des Monats nicht reduziert. Es kommt drauf an, wo der Anfang des Monats ist. z.B. wurde meine 1und1 Leitung am 18. geschaltet. Die Volumenzählung (ist der günstige Tarif mit 100GB Grenze) beginnt auch an diesem 18. und die Rechnungen gehen auch von 18.-17.
Wenn die Telekom auch so verfährt, und man davon ausgeht, dass die Vetragsbeginne ca. gleichverteilt über den Monat sind, würden die Peaks reduziert, da die User auch über den Monat gleichverteilt ihr Volumen ausschöpfen würden.