Cpt.Yesterday schrieb:
Durch Devisenhandel auf den Weltmärkten Großbanken es hinbekommen im Zeitraum von 3-4 Wochen einen Euro für 80 Cent einkaufen durch einige Dutzend Tauschgeschäfte.
1 € für 80 €-Cent zu bekommen, ist jetzt nichts so ungewöhnliches und dafür muss man nicht mal auf die Wechselkurse von Währungen setzten, aber den wichtigen Punkt nennst du selbst:
durch einige dutzend Tauschgeschäfte über mehrere Wochen.
Es ist ein netter Versuch von dir die aktuelle Instabilität von Kryptowährungen auch den nicht Krypto-Währungen zu unterstellen. Funktioniert nur nicht so wirklich. Der Euro hat in den letzten Monanten eine Kursentwicklung von ca. 0,4 % gehabt, auf das ganze Jahr gesehen ist der Kurs um 7 % gestriegen. Das Verhältnis Euro zu Dollar bewegt sich in den letzten Jahren 1 : 1,05 - 1,25 und damit ist die Spanne 20 US-Cent
Beim BitCoin sprechen wir alleine für die letzten 6 Monate von einer Wahnsinnsspanne 8500 $ auf 50000$ auf nun 30000$ und das innerhalb eines Jahres eine Spanne von 41500 $ und in den letzten 6 Monate immerhin um eine Spanne von ca. 30000$ die voll ausgenutzt wurden.
Dazu kommen die starken täglichen Schwankungen mit dazu. Bei den meisten Währungen sprechen wir davon, dass man innerhalb eines Tages mal um 1 - 2 % schwankt.
Cpt.Yesterday schrieb:
Entscheidend ist es nur für Exporte und Importe.
Welches Land ist heute vollkommen vom Weltmarkt unabhänig, was ihre Rohstoffe und Lebensmittel angeht?
Zu mal solche Kursschwankungen am Ende auch dazu führen, dass Lebensmittelproduzenten lieber ihre Ware exportieren als im heimischen Markt anzubieten, wodurch dann der Wert des BitCoins sehr wohl eine Rolle spielt.
Man merkt an solchen Vergleichen, aber auch Halbwahrheiten, dass viele Menschen weder unser heutiges Wirtschaftssystem noch das Finanzsystem überhaupt im Ansatz verstehen und sich nur oberflächlich mit dem System befassen und denke, dass das Hauptproblem ist, dass die Zentralbanken Gelddrucken können oder dass sie die Zinsen festsetzen.
Die Probleme - das Geld der reale Wert mit der Zeit sinkt - liegt alleine schon in unserem Wirtschaftssystem begründet und der einfachen aber feinen Tatsache, dass dieses auf Wachstum ausgelegt ist.
Da Bitcoins "endlich" sind, muss da unweigerlich irgendwann eine Deflation einsetzen, denn wenn alle Menschen wirklich auf Bitcoin umstellen würden, gäbe es nicht mal im Anatz genug, dass jeder Mensch einen bitcoin bekommt. Ebenso wäre kein Wachstum mehr möglich und es setzt unweigerlich die Deflation ein, die zwar den Wert der einzelnen Bitcoins erhöht, am Ende aber auch nur wenige Profiteure hat, während die Allgemeinheit verliert.
nullPtr schrieb:
Ich weiß nicht, wieso "Fiat" immer als Kampfbegriff der Kryptogeld-Befürworter verwendet wird. Kryptogeld ist der Inbegriff von Fiatgeld. Es hat null, gar nichts, absolut nicht überhaupt keinen intrinsischen Wert.
Weil sich die meisten nicht mit Wirtschaft, Finanzsystem und Geschichte befassen und daher nur Buzzwörter aufschnappen und denken, dass sie damit alles bereits Wissen.
nullPtr schrieb:
Und deine Suggestivfrage ist natürlich auch nicht wahr. Schau mal, wie sich verschiedene Währungen untereinander verhalten. Schau, wie sich Euro oder Dollar zu Gold verhalten (das ja bekanntlich nicht druckbar ist). Da wirst du feststellen, dass die Schwankungen dort in keinem Verhältnis zu Bitcoin stehen.
Weil viele nicht wissen, wie unsere Wähungen entstanden sind und daher auch nicht wissen, was unsere Währung zu einer FIAT-Währung macht und deshalb können Sie auch nicht verstehen, warum auch Kryptowährungen FIAT-Währungen sind.
Dazu die bereits beschriebenen Probleme der Endlichkeit von BitCoins und der aktuellen Inkomplatiblität mit unserem Wirtschaftssystem weltweit.
jabberwalky schrieb:
Der Bitcoin könnte doch gar nicht alle Zahlungen abwickeln.
Die schaffen doch nur 7 Zahlungen pro Sekunde.
Wann, dann solten sie zu Ripple wechseln (1500/Sek.).
nap schrieb:
Lol das dieses Argument immer noch angebracht wird, zeugt von unglaublicher Lernresistenz!
Niemand will deine Transaktion für den Kaffee auf dem Mainlayer haben, sondern da wo sind hingehört ins Lightning Netzwerk!
Ehrlich
@nap - wenn du anderen Lernresistenz vorwerfen willst, solltest du anschließend wirklich auch Fakten bringen, statt Halbwahrheiten zu bringen.
Klar, man kann auf das Lightning-Netzwerk ausweichen, nur sollte man dann mal erwähnen, dass die Zahlungen zwar in den einzelnen Channels bestätigt sind, aber solange der Channel nicht "zu" ist und nicht in der Blockchain bestätigt wurde, kann man sich bis zum Ende nicht sicher sein, ob alles geklappt hat.
Zumal man in dem Fall dann immer noch bedenken muss: euer L1 kann aber immer nur 5000 Zahlungen pro Block aufnehmen - zur Zeit - und im Schnitt nach 6 Blöcken kann man sich sicher sein, dass wirklich alles geklappt hat.
Pro Jahr werden alleine in Deutschland 80 Überweisungen pro Einwohner vorgenommen, macht bei 80000000 Einwohner also ganze 6,4 MILLIARDEN Überweisungen, macht pro Tag 17,5 Millionen Überweisungen, pro Stunde immer noch 730000 und in 10 Minuten 120000 Überweisungen. 5000 Channels müssen also "mindestens" 24 Überweisungen fassen und verarbeiten können.
Nur, da ist das Problem mit den Channels, da das über "Netzwerke" läuft: Jeder verdammte Knotenpunkt in diesen Netzwerken muss auch genug Bitcoins haben, damit das alles glatt läuft und diese einzelnen Channels sind auch wieder selbst für 51 % Attacken anfällig und müssen entsprechend mit Rechenleistung und Co abgesichert werden
Also: Ja, man kann die Main-Chain entlassten, aber viele Argumente, die man für die Main-Chain anbringt, gelten dann nicht mehr vollständig und am Ende wird alles erneut nur durch Rechenleistung abgesichert.
Und klar, es gibt dann auch weitere Alternativen um die Limitierungen von BitCoin zu umghen ... die meisten Börsen bieten auf "Vertrauensbasis" an, dass sie die Zahlungen intern abwickeln unter ihren eigenen Kunden, bis es in der Blockchain ist. ...
Wie ist das, man will von bösen Banken unabhängig sein? ...
Je mehr ich mir über BitCoins als auch Lightning und Co aneigne als Wissen und so interessant ich die Technik finde: Das was mir, was der Gesellschaft von gewissen Stellen als angebliche Vorzüge verkauft wird, entpuppt sich oft eher als heiße Luft oder ein massiven Mangel an Wissen über Finanzsysteme, Wirtschaft und der Angst vor Inflation.
lars1900 schrieb:
Hintergrund ist der Wegfall von Gebühren.
So wirklich weg sind die Gebühren ja nicht, will man "Sicherheit", muss man auch bei BitCoin in seine Zahlung investieren, dass sie ausgeführt wid. Gibt andere Wege, klar, aber am Ende zahlt irgendwer die Gebühr.
Weyoun schrieb:
Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie Leute mit zwei Stück Butter an der Kasse stehen, das Smartphone zücken und dann erst mal zwei Stunden warten, bis die Transaktion abgeschlossen ist.
Hat man seine eigene Wallet, klar kann 2 Stunden oder länger dauern, oder man nimmt einen der "Lightning"-Channels, wobei da auch erst später wirklich alles fest ist oder man ist bei dem selben "Dienstleister" mit seiner Wallet und hat für die Vertrauen, dann geht es Ruck zuck.
Im Bereich der "Zahlungen" hat BitCoins heute zumindest keine Vorteile aber auch keine gravierende Nachteile.
Palomino schrieb:
Solange du als Land davon völlig unabhängig wärst, könnte es funktionieren. Dann könntest Du aber auch am Strand Muscheln sammeln und als Währung verwenden.
Ein vollständig unabhängigs Land? Gibt es das überhaupt?
Egal wie man es dreht und wendet, die Thematik ist viel komplexer, als dass man sie hier in einem Beitrag wirklich abhandeln könnte. Es gibt so viele Facetten und Aspekte, die man hier beachten muss.