[wege]mini schrieb:
wenn du meinen bitcoin für 1mio kaufst und ich danach von dir den wieder zurück für 1mio müssen wir zwar irgend wo, irgend wann, irgend wie, mal steuern zahlen, aber der preis geht in die "börse" ein...wenn man mit mehr handelt, wird es noch deutlicher....
Erstens können wir zwei entweder einfach direkt Geld gegen Bitcoins tauschen, dann geht das Geschäft aber nicht in den Preisbildung der Börse ein, es weiß ja keine Börse etwas davon und wenn es niemand erfährt auch kein anderer Spekulant der daraufhin seine Preiserwartung anpassen könnte oder kannst Du Deine Bitcoins an eine Börse (in deren Wallet) transferieren und dort anbieten und eine Million $ oder € an die gleiche Börse (auf deren Bankkonto) transferieren und dann werden davon Bitcoins gekauft. Ob es Deine sind oder nicht, wissen wie beide nicht, diese Transaktion ginge auch gar nicht über die Blockchain, laut der Blockchain wären Deine Botcoins im Wallet der Börse und erst wenn ich dann meine Botcoin in mein eigenes Wallet übertragen lassen, dann weiß die Blockchain davon, wenn ich sie aber wieder an der Börse verkaufe, dann habe ich in der Blockchain keinen einzigen Eintrag erzeugt.
Das ist der Unterschied zu den Aktienbörsen, wenn ich Aktien aus meinem Depot verkaufen, dann geben ich über meinen Broker die Order ein, wenn diese z.B. wegen des Limits nicht ausgeführt wird, so verlassen diese Aktien mein Depot gar nicht. Erst wenn die Order ausgeführt wurde, also an der Börse ein Käufer meine Aktien gekauft hat, dann werden sie über die meinen Broker und die Clearingstelle der Börse an seinen Broker und damit in sein Depot übertragen und auch erst dann fließt das Geld auf dem umgekehrten Weg in mein Verrechnungskonto fürs Depot.
saui17 schrieb:
Sollte es irgendwie mal zu nem Chrash kommen, dann wird es schwierig Zigaretten durchs Internet zu schicken,
Immer diese diffuse Angst vor einem Crash. Was soll das sein und wie soll der Aussehen? Einen Crash nennt man es an der Börse wenn die Kurse um mehr als eine bestimmten Prozentsatz fallen. Mit über 80% und teils 90% in einem Jahre haben die meisten Coins und Tokens einen Kursverlust hingelegt den man wohl durchaus als Crash bezeichnen kann, aber darunter hat der Wert von Euro oder Dollar doch nicht gelitten.
Auch Währungen können gegenüber anderen stärker abwerten, wenn diese länger anhält und stärker passiert, dann hat dies aber Ursachen die eben schon vorher bekannt sind und die Entwicklung ist daher absehbar, wie es bei Argentinien Anfang 2002 war als man die feste Bindung des Peso zum USD nach fast 9 Jahren nicht mehr aufrecht erhalten konnte, was jeden klar gewesen sein muss der Ahnung von Wirtschaft hatte und auch die Argentinier hätten so viele Dollar gehortet, wäre es ihnen nicht auch bewusst gewesen.
Einen Crash des Finanzsystems wo man morgen aufwacht und das Geld ist nichts mehr wert, den gibt es nicht, den gab es noch nirgends (außer vielleicht nach einem verlorenen Krieg) und den wird es auch nicht geben, schon gar nicht in der Eurozone und wenn, dann sehen wir deren Zerfall vorher kommen und nicht über Nacht passieren. Wie lange hat sich der Brexit angekündigt und er ist immer noch nicht vollzogen. Es bleibt also Zeit zu reagieren und am Besten legt man sein Vermögen immer noch in Sachwerten an, vor allem auch mit es schwere Zeiten übersteht.
saui17 schrieb:
Womit ist den unsere aktuelle Währung besichert? Nur mit dem Vertrauen, weches wir dem Staat und den Zentralbanken entgegenbringen.
In gewisser Weise jein, denn nicht nur das kollektive Vertrauen führt dazu das wir mit dem Geld Waren und Dienstleistungen bezahlen können, dies ist nämlich was einer Währung den Wert gibt, sondern auch die gesetzliche Vorgabe wonach in der Eurozone der Euro als gesetzliches Zahlungsmittel gilt und zum Tilgen einer Schuld zu akzeptieren ist. Der Vertrauen in den Staat beruht also darauf das er dieses auch durchsetzen kann und das Vertrauen in die Zentralbanken darauf, dass die Geldmenge zur Entwicklung der Wirtschaftsleistung (also der Summe der Waren und Dienstleistungen die wir mit dem Geld bezahlen können) passen gesteuert wird und so die Inflation innerhalb des vorgegebenen Rahmen von knapp 2% bleibt, wenn auch mit gewissen Abweichungen.
Inflation entsteht, wenn die Entwicklung der Geldmenge mal deren Umlaufgeschwindigkeit nicht zu der der Summe der Waren und Dienstleistungen im Wirtschaftsraum passt in dem diese Geld das gesetzliche Zahlungsmittel ist. Hyperinflation gab es immer nur dort, wo dies nicht der Fall war, wie in Venezuela nachdem man dort immer mehr Betriebe verstaatlicht hatte und dies zusammen mit dem knappen Zugang zu Devisen zu immer mehr Produktionsausfällen geführt hat, die Menge der Waren wurde also immer geringer. Um den Staatsapparat und die Wohltaten für die Regimanhänger weiter bezahlen zu können, wird die Geldmenge aber nicht verkleinert, sondern sogar noch ständig ausgeweitet, die Staat hat sich über die "Geldpresse" finanziert, genau wie in Deutschland nach dem ersten Weltkrieg, also man Geld brauchte um die 5 Jahre lautenden Kriegsanleihen zurück zu zahlen (die Hyperinflation endete dann auch 5 Jahren nach dem 1. WK) und dazu noch die Streikenden im von Frankreich besetzten Ruhrgebiet zu unterstützen, während durch Streik und Besatzung die Wirtschaftsleitung obendrein noch geschmälert wurde.