leider ist die Sache nicht so ganz einfach und "fertige Grundlagen Artikel" dazu gibt es meines Wissens nach nicht.
ist dir so einigermaßen klar was "Phase" überhaupt bedeutet?
man kann das leider nicht nur auf die Polung wie bei einer Batterie (+/-) beschränken, aber damit fangen wir als Beispiel an.
nach der reinen Theorie sollen die Membranen der LS nach außen "drücken" wenn man z.B. mit einer Batterie plus/+/rot an plus/+/rot und minus/-/schwarz an minus/-/schwarz anschließt. Vertauscht man eine Seite, dann sollten die Membranen sich nach innen "ziehen".
aber wie gesagt, es wäre schön, wenn es so einfach wäre, isses aber leider nicht...
eine Batterie liefert Gleichstrom, der kommt bei Musik (und fehlerfreien Geräten) nicht vor. Stattdessen handelt es sich um Wechselstrom mit einer Frequenz von sagen wir mal 20Hz bis 20kHz.
und leider verschiebt sich auch die Phasenbeziehung zwischen Spannung (das Signal das beim LS ankommt) und der Membranbewegung. Es is ja sogar so, dass je nach Frequenz verschiedene Membranen bewegt werden.
um die Sache etwas anschaulicher zu machen, gucken wir uns einfach mal
dieses Bild an. Es geht mir wirklich nur um das Bild, alles andere dort ist für uns hier egal.
nun stellen wir uns vor, die blaue Kurve ist das Eingangssignal (Spannung) und die rote Kurve zeigt die Bewegung der Membran. "Eigentlich" sollte man denken, dass sich die Membran genauso bewegt wie es die Spannung vorgibt. In der Praxis sieht es aber so aus wie auf dem Bild, die Bewegung hinkt der Vorgabe etwas hinterher.
und um es noch komplizierter zu machen: das ganze ändert sich mit der Frequenz und natürlich auch noch wenn eine andere Membran (mit anderer "für sie zuständige" Weichen-Elektronik im Signalpfad) dazu kommt.
wie ich in einem der vorherigen Beiträge schon geschrieben habe:
auf die "absolute" Phase kommt es bei Musik gar nicht an. Es ist also eigentlich völlig egal ob die Membran bei "+ an +" nach vorne oder nach innen ploppt, die Musik kommt eh in dieser Wellenform und ob die jetzt "auf dem Kopf steht" oder nicht, man kann es nicht hören.
ABER:
wenn es zwei Quellen (ganze LS oder zwei Membranen innerhalb eines LS) gibt und die geben zwar denselben Ton (dasselbe Signal) aus aber mit einer Verschiebung (oder Verzögerung zueinander, was anderes ist es nicht) zueinander, dann hört man das recht deutlich!
extremes Beispiel: Front-LS und Subwoofer arbeiten genau gegeneinander (das nennt man dann 180° Phasenverschiebung), dann drücken die Front LS die Luft, es soll eigentlich zu einer (ganz kurzen) Erhöhung des Luftdrucks kommen, aber die Membran des Subwoofers zieht sich zurück und "saugt" diese Erhöhung direkt wieder auf. Das Ergebnis ist: beim Ohr kommt keine Luftdruckänderung (nix anderes ist Schall) an!
Sooooo...
meine Vermutung ist, dass sich bei deinen LS die Phase zwischen Eingangssignal und Membranbewegung über die Frequenz recht stark ändert. Daher macht der Batterie Test hier auch keinen Sinn.
S.o. Gleichstrom gibt es bei HiFi nicht oder es ist was kaputt
deshalb muss der AVR die Phase mit einer Wechselspannung messen und daher hängt es von der Frequenz ab bei der gemessen wird, ob der AVR das als "richtig" (positives Signal erzeugt Druck) oder "falsch" (positives Signal erzeugt "Sog") interpretiert!
bei einer anderen Frequenz wird das Ergebnis auch anders aussehen.
und wie gesagt, es kommt auf die Relation zu den anderen LS an!!!
für niedrige Frequenzen muss die Phase zwischen Front-LS und Subwoofer passen, gerade im Sprachbereich aber zwischen Front-LS und Center.
ich vermute(!), dass der AVR bei relativ niedrigen Frequenzen die Phase bestimmt. Falls er mit der Fehlermeldung recht hat, passt das nicht zum Subwoofer. Vertauschst du die Polung der Front-LS (AVR ist zufrieden), dann passt es vermutlich nicht mehr zwischen Front und Center (bzw. auch den Surround Kanälen, wobei da die Phasenbeziehung meist nicht mehr so genau hörbar ist).
also Ende vom Lied: wenn du es wirklich "ganz richtig" machen möchtest, dann kommst du um ein paar Tests nicht herum...