News LG Chem vs. SK Innovations: Der (angeblich) große Batterie-Technologie-Klau

Rodman schrieb:
Wenn ichs noch richtig im kopf habe,
sind doch alle weltweit geklauten entwicklungen die in china zum einsatzkommen
per gesetz legal
Schlimmer noch. Als westliche Firma, oder genauer nichtchinesische Firma, kann man zwar Patente in China bekommen, Patentverletzungen werden aber in der Regel nicht verfolgt, wenn diese von Nichtchinesen angeklagt werden. Ebenso sieht es mit Plagiaten aus. Das klappt nur, wenn 51% der Firma in chinesischer Hand sind und chinesische Anwälte Klagen.

Korea ist da viel weiter und ein ganz anderer Geschäftspartner. In Korea haben Firmen dagegen andere Probleme. Weiterentwicklungen eines Produktes sind kompliziert, weil man niemals einem Entwickler sagen kann, dass es bessere Lösungen gibt. Die bringen sich um, wirklich, das hat uns vor 15 Jahren bei der Besichtigung unserer Wettbewerbsanalyse in Wolfsburg der Technik Vorstand von Hundai erklärt.

Es darf niemals ein laufendes Produkt optimiert werden, es kann immer nur etwas komplett neues mit neuer Technologie gebaut werden. Er bewunderte unsere Fähigkeit, einfach schnell mal in der laufenden Serie Verbesserungen einzubringen und das Mitwirken aller. Das ist in Korea undenkbar, zumindest war es das vor 15 Jahren. Keine Ahnung, ob das heute noch flächendeckend gilt.
 
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Rotkaeppchen schrieb:
Das ist in Korea undenkbar, zumindest war es das vor 15 Jahren. Keine Ahnung, ob das heute noch flächendeckend gilt.

Das ist so krass, gell, wie alle fast die selben Erfahrungen in den Regionen machen :D
Bei Hyundai wirst du ja auch erst Projektleiter wenn du 8 Jahre oder so als normaler Projektmitarbeiter gearbeitet hast. Dort geht halt alles über die Zeit/Seniorität.

Aber das mit dem Umbringen ist mir neu. Soweit ich weiß, machen die ja auch Mid-Cycle Verbesserungen.
 
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Volker schrieb:
Die Analysen offenbaren, dass sie dadurch zehn Jahre eigene Entwicklungszeit einsparen konnten.
Das klingt doch gut. Warum sollten sie denn 10 Jahre darin verschwenden, eigene Technologien zu entwickeln, wenn es diese bereits gibt? Am Ende kommt das gleiche bei raus, man hat nur 10 Jahre und sehr viel Geld verschwendet, bravo.

Selbstverständlich sollte man die Technologie nicht einfach klauen. Der eigentliche Entwickler sollte hier definitiv einen Nutzen draus haben, beispielsweise durch Gewinnbeteiligung, Lizenzen etc., dann spricht da doch nichts gegen.

Verstehen kann ich es, wenn SK tatsächlich versucht hat, Lizenzen von LG zu erhalten, und diese selbst Top-Angebote einfach ausgeschlagen haben. Wenn die nicht wollen, dann nimmt man sich halt was einem zusteht, was solls :D
 
Hoffentlich findet sich eine Lösung im Sinne des Umweltschutzes. Beispielsweise angemessene Lizenz- und Strafgebühren und/oder eine Auftragsfertigung für LG. So dass keine Knappheit entsprechender Batterien erzeugt wird und die geplanten Arbeitsplätze nicht flöten gehen. Und LG trotzdem zu ihrem Recht kommen.
 
Qarrr³ schrieb:
Technologiediebstahl
Ja und wie haben sie das gemacht? Das muss doch im Zuge des Gerichtsverfahrens bewiesen worden sein oder hat dem Gericht gereicht "euer Produkt sieht 1:1 aus wie das von LG, ihr habt das irgendwie geklaut"?
 
Wie soll man denn bitte Patente stehlen? Sind die ins Patentamt eingebrochen und haben den Inhaber geändert?
 
Marcel55 schrieb:
Verstehen kann ich es, wenn SK tatsächlich versucht hat, Lizenzen von LG zu erhalten, und diese selbst Top-Angebote einfach ausgeschlagen haben. Wenn die nicht wollen, dann nimmt man sich halt was einem zusteht, was solls :D
Da hast du was falsch verstanden.

Zitat vom Artikel: "Interessanterweise versuchte sich LGES sogar an einer Einigung mit SKI, nicht nur vor dem Urteil sondern auch noch einmal danach. Aber SKI wollte nicht oder reagierte nicht einmal auf die Anfrage, erklärte LGES. Denn SKI sieht sich laut koreanischen Medien weiterhin als unschuldig an"

Wenn SK jetzt für 10 Jahre vom Batteriemarkt gesperrt wird, sind die selber schuld. SSKM (Selber schuld, kein Mitleid)
 
Marcel55 schrieb:
Wenn die nicht wollen, dann nimmt man sich halt was einem zusteht, was solls :D

hier stand unsinn

mgutt schrieb:
Ja und wie haben sie das gemacht? Das muss doch im Zuge des Gerichtsverfahrens bewiesen worden sein oder hat dem Gericht gereicht "euer Produkt sieht 1:1 aus wie das von LG, ihr habt das irgendwie geklaut"?

Also die amerikanischen Seiten berichten hier etwas anders. Da wird eher von Infringement also Patents Verletzung und dem Diebstahl von trade secrets (Geschäftsgeheimnisse) gesprochen.

Also wird es so sein, dass SKI hier Patente einfach ignoriert hat und sich die Prozessparameter etc. ergaunert hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
bei dieser dreistigkeit sollte man SKI zerschalgen und in LG eingliedern natürlich ohne finanzielle entschädigung
 
duckycopper schrieb:
Wow. Das schlägt mir die Kinnlade auf. Was für ein pervertiertes Gerechtigkeitsempfinden.

Nach deiner Logik:
Ich sagte, ich könnte es dann immerhin nachvollziehen. Ich habe nicht geschrieben, dass ich es gutheißen würde, oder es meiner Meinung entspricht.

Aber offenbar ist es nicht so, denn:
troemich schrieb:
Zitat vom Artikel: "Interessanterweise versuchte sich LGES sogar an einer Einigung mit SKI, nicht nur vor dem Urteil sondern auch noch einmal danach. Aber SKI wollte nicht oder reagierte nicht einmal auf die Anfrage, erklärte LGES. Denn SKI sieht sich laut koreanischen Medien weiterhin als unschuldig an"
So weit hatte ich jetzt nicht gelesen muss ich zugeben, in dem Fall ist das m.E. eindeutig.

Ich bin in dem Punkt zwar anderer Meinung:
duckycopper schrieb:
Gerade bei Grundlagenforschung finde ich es richtig und wichtig, dass das Unternehmen lange Zeit ein alleiniges Nutzungsrecht hat.
Das finde ich nämlich nicht, Forschung sollte generell frei sein. Aber wer Ressourcen in die Forschung investiert, sollte davon am Ende auch etwas haben. Das ganze ließe sich durchaus mit Fair-Play-Regelungen machen.
 
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Marcel55 schrieb:
Ich sagte, ich könnte es dann immerhin nachvollziehen. Ich habe nicht geschrieben, dass ich es gutheißen würde, oder es meiner Meinung entspricht.
Tut mir leid! Ich hätte aufmerksamer lesen sollen! Sorry :-/
 
Marcel55 schrieb:
Ich sagte, ich könnte es dann immerhin nachvollziehen. Ich habe nicht geschrieben, dass ich es gutheißen würde, oder es meiner Meinung entspricht.

Aber offenbar ist es nicht so, denn:

So weit hatte ich jetzt nicht gelesen muss ich zugeben, in dem Fall ist das m.E. eindeutig.

Ich bin in dem Punkt zwar anderer Meinung:

Das finde ich nämlich nicht, Forschung sollte generell frei sein. Aber wer Ressourcen in die Forschung investiert, sollte davon am Ende auch etwas haben. Das ganze ließe sich durchaus mit Fair-Play-Regelungen machen.
Gibt es doch (FRAND)

Kann mich noch gut erinnern wie Samsung gerichtlich dazu gezwungen wurde eigene Technologie zu teilen und das zu einem Preis den andere bestimmt haben. So muss man sich nicht wundern, wenn irgendwann niemand mehr hohe Summen und viel Zeit in etwas investiert. Irgendwann laufen Patente aus, dann kann jeder der will es 1:1 kopieren. Vorher sollte niemand gezwungen werden etwas teilen zu müssen und schon gar nicht nach den Vorstellungen anderer die daraus profitieren wollen ohne etwas investiert zu haben.

Angenommen du steckst eine Milliarde in die Entwicklung einer neuen Technologie und setzt den Verkaufspreis so an, dass die eine Milliarde nach 5 Jahren wieder drin sind, erst danach machst du Gewinn. Jetzt wirst du gezwungen die Technologie zu teilen mit Firmen die sie zum halben Preis verkaufen und dir 10% vom Gewinn abdrücken, eben weil die es selber so fair finden was die Gerichte auch so sehen.... Du wirst so deine Milliarde wohl nie wieder reinbekommen.
 
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Marcel55 schrieb:
Das finde ich nämlich nicht, Forschung sollte generell frei sein. Aber wer Ressourcen in die Forschung investiert, sollte davon am Ende auch etwas haben. Das ganze ließe sich durchaus mit Fair-Play-Regelungen machen.

Ja Fair-Play ist sehr wichtig. Meiner Meinung nach ist es Fair-Play extreme Risiken mit extremen Nutzen zu vereinbaren. Die haben Milliarden in die Entwicklung gesteckt, also müssen sie das alles wieder reinholen.

Es gibt einen extrem erschwerenden Hintergrund warum das nicht geht, was du dir wünschst. Ein Unternehmen das gleichzeitig forscht und produziert, geht immer in Vorleistung und zwar massiv. Wenn man diesen Unternehmen sagt: hey ihr habt zwar extrem viel investiert und seid extreml viel Risiko eingegangen, aber jetzt müsst ihr das gegen Geld freigeben, damit auch andere das Nutzen können. Dann sorgst du dafür, dass es Unternehmen gibt, die kein Risiko tragen.

Fair-Play bedeutet für mich: Das Risiko muss aufgewogen werden. Was wäre denn, wenn LG Chem die Milliarden versenkt hätte, weil sich rausstellt, was sie wollen geht nicht auf. Dann hättest du auch nicht gesagt, ja Pech: jetzt müssen die produzierenden Unternehmen die Kosten tragen, oder doch? ;-)

Genau da ist der Logik-Fehler.

Es ist immens wichtig, dass außerordentliche Leistung außerordentlich belohnt wird. Der Fortschritt der Menschheit lebt vom Konkurrenzkamp der Unternehmen. Dabei gibt es immer wieder Exzesse, die es so erscheinen lassen, als würde die Welt aus den Fugen geraten, aber in Summe über die Geschichte gesehen:

Der Wettkampf der Unternehmen bringt die Welt voran. Das auszuhebeln finde ich gewagt, um es höflich auszudrücken.
 
duckycopper schrieb:
Die USA wollen schon lange Amazon, Facebook und Google zerschlagen :-) Die drei sind in der Tat auf der Liste ganz weit oben (selbst vor Microsoft). Weil die USA die Eier haben, versuchen diese Unternehmen gerade alles mögliche, um einer Zerschlagung entgegen zu wirken:
Mal kurz rein aus Interesse. Kannst du mir Gründen nennen, warum die USA gegen diese Konzerne ist? Also ich stelle mir die Frage, wenn Politiker meistens eh nur von Lobbyisten gesponsert werden, dann muss in den USA doch eine Lobby gegen diese Tech-Konzerne sein. Natürlich kann man das jetzt nicht alles über den selben Kamm scheren, aber mich würde es interessieren, wie du darüber denkst.

Ist darauf bezogen, weil ich mich halt oft Frage ob schlussendlich die Sachen von Regierungen für ihr Volk entschieden werden oder halt für die Firmen, die aber nicht unbedingt auch gut für ihr eigenes Volk handeln.
 
Die USA sind nicht gegen diese Konzerne i.S.v. diese Unternehmen sind schlecht für die USA, sondern sie sind besorgt, dass diese Unternehmen zu viel macht haben. Amazon, Microsoft und Apple sind ca. soviel wert die der DAX mal fünf. Kannst du dir vorstellen, wie mächtig die sind?

Bisher waren/sind es Pharma/Finanzunternehmen, die richtig Geld in die Wahlen gesteckt haben, da deren Geschäft sehr stark von der Politik beeinflusst wird und die Tech-Firmen haben sich diesbezüglich zurück gehalten. Sie haben sich aus mehreren Gründen zurück gehalten:

  1. Ihre Produkte waren weitestgehend unabhängig von der Politik
  2. Sie waren alle am wachsen - das hat die Politiker gefreut
  3. Politik ist uncool für Tech und es wäre ein Image-Schaden - Silicon Valley Mentalität

So langsam wendet sich das Blatt nun mal. Die Politiker sind aufgewacht und erkennen die Macht der Tech-Konzerne, dies ist primär dem Umstand geschuldet, dass Facebook bei der Trump-Wahl sich nicht mit Ruhm bekleckert hat. Es wurde erkannt: Social Media kann sehr sehr gefährlich sein. Der Blick wurde auf andere Techkonzerne ausgeweitet.

Weißt du was mega interessant ist? Guck dir mal an wie Amazons Lobby-Ausgaben gestiegen sind:

2010 : 2,05 Millionen ER
2019: 16,14 Millionen EUR
1615061383051.png

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/505367/umfrage/lobby-ausgaben-von-amazon-in-den-usa/
Das ist eine Verachtfachung.

Das lustige ist, dass gerade zu den Wahlzeiten von Trump 2015/2016 Amazon sprunghaft seine Lobbyarbeit gesteigert hat.

Also die USA möchten diese Unternehmen aufbrechen weil:

  1. zu mächtig
  2. man bekommt damit wählerstimmen - big tech hat nicht einen guten ruf in den usa
Ob das passiert? Absolut keine Ahnung! Die Tech Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre Lobbyarbeit massiv ausgebaut. Ich hoffe, das gibt etwas Background.
 
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Marcel55 schrieb:
Das klingt doch gut. Warum sollten sie denn 10 Jahre darin verschwenden, eigene Technologien zu entwickeln, wenn es diese bereits gibt? Am Ende kommt das gleiche bei raus, man hat nur 10 Jahre und sehr viel Geld verschwendet, bravo.

Selbstverständlich sollte man die Technologie nicht einfach klauen. Der eigentliche Entwickler sollte hier definitiv einen Nutzen draus haben, beispielsweise durch Gewinnbeteiligung, Lizenzen etc., dann spricht da doch nichts gegen.

Verstehen kann ich es, wenn SK tatsächlich versucht hat, Lizenzen von LG zu erhalten, und diese selbst Top-Angebote einfach ausgeschlagen haben. Wenn die nicht wollen, dann nimmt man sich halt was einem zusteht, was solls :D
10 Jahre Geschäftsverbot in den USA. Das solls.
 
Rizzo schrieb:
@Volker Das mit der BOM ist so nicht richtig. In der BOM werden nur die Mats aufgeführt, die zur Herstellung des Produktes nötig sind. Sonst nichts.
Das ist so falsch, kommt immer auf dei ebene an, welche man Zugang hat. Vermutlich hatten die zugang zum manufacturing bom, das ist schon ein massives Problem. Zumindest wir in unserem Unternehmen nutzen den einfachen bom ohne Referenzen nicht.

Und selbst im normalen BOM steht bei vielen Firmen die Zulieferspezifische part nummer drin. Dies in der spalte in welcher bei normteilen die iso norm bezeichnet ist. Dies aus dem Grund, dass ein skf Kugellager gleicher Masse entspricht nicht einem von sankai. Ist man im Einbauraum eingeschränkt muss man effektiv spezifizieren, welcher Hersteller das Lager liefert. Die norm für die physische Form liefert nur die daten welche selbst das billigste danach gefertigte Lager erfüllt nur liegen einige Hersteller mit ihren Lager bei über 50% mehr dementsprechend sind sie auch teurer.

Dies wird bei Batterien auch nicht anderst sein, indem man spezifiziert welcher Hersteller die isolierende Folie/Kunstoff liefert.

In anderen Firmen wird im bom auch definiert mit welchem Drehmoment&Werkzeug die Schrauben angezogen/wie sie geklebt werden etc.

BOM ist nicht mit Stückliste gleichzusetzen, wenn überhaupt ist die Stückliste nur die einfachst mögliche BOM.
 
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Gaspedal schrieb:
komisch dass die VW immer auf der Bösen Seite auftaucht, wahrscheinlich war SKI billiger :D
Die VAG verbaut beim ID.3, e-Up!, e-Golf, Audi e-Tron, e-Tron GT und Porsche Taycan Akkus von LG Chem. Nur der ID.4 in den USA hat SKI Zellen.
 
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