Tallantis
Lt. Commander
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Soziale Medien als Anhaltspunkt sind erstmal sowieso schlecht, weil dort nur eine kleine Gruppe von beidseitigen Extremisten rumbrüllt. Wenn man sich intelligent mit der Gesamtdynamik befassen will, muss man sich die Denkweisen aller Gruppierungen anschauen. Durch die Vernetzung werden Probleme anderer Länder, vor allem Amerika gerne vor unsere Haustür gekehrt. Es wird immer Extremisten geben, links wie rechts, aber vor allem Deutschland ist im gesamten ein Land was in Sachen Gleichberechtigung im Denken aber auch unter dem Gesetz fortschrittlich ist, vor allem bei den Generationen ab Gen Y.djducky schrieb:@Zwirbelkatz
Ich finde es inzwischen nicht mehr nur noch "lustig", sondern schon beschämend, was für ein Unfug mit dem Begriff "political correct" getrieben wird. Oder "woke" oder "SJW" oder sonstwas. [...]
Die Gangart des "woke" oder was auch immer passt zu den üblichen Gruppendynamiken. Erreicht man etwas, will man immer mehr und akzeptiert irgendwann keine andere Meinung mehr, ergo Extremismus. Jegliche Gegenstimme wird denunziert, oder man wird aufgrund anderer Parameter stereotypisiert. Man macht das was man ja bekämpfen wollte ursprünglich.
Darauf haben die betroffenen keine Lust. Leute denen es egal war wer welche Zuneigung man hat, werden nun in einem Malstrom gezogen bei dem sie, wie jeder Mensch der in Dissonanzen gedrückt wird, Reaktanz zeigen.
Die Kommentare, dass man keine Lust mehr hat, ständig politisiert zu werden, sind eine Folge dessen. Das Ziel sollte es sein, dass keiner mehr drüber spricht und bei jedem eine akzeptiere Normalität ist. Aber dies bedeutet auch einen Identitätsverlust der Gruppen, die sich über das Geschlecht, oder ihre Neigung definieren, so hält man lieber die Feuer am brennen und verursacht mehr Reaktanz.
Das ist ein immer währender Kreislauf, weil das Pendel nie in harmonischer Homöostase stehen bleibt, sondern immer aus Gründen der Identitätsstabilität innerhalb einer Gruppe in eine extreme ausschlägt. Dann lehnt sich die andere Seite mit guten Vorsätzen dagegen auf und schon schwabbt es in die andere Richtung. Ermüdend wie menschlich, aber die Krone der Schöpfung bekommt es halt nicht gebacken als Einheit aufzutreten; nur "wir gegen sie" macht unsere "ich" Gefühl stärker. Kennen viele sicher auch vom Fußball schauen.
Hinweise was auf der Welt passiert, sind schön und gut. Aber innerpolitische Themen die auf der anderen Seite der Welt passieren, müssen auch dort gelöst werden. Auch wenn soziale Medien es anders darstellen sollen, sind sie nicht Teil unserer Umwelt. Und wenn Leute von hier aus was bewirken wollen, müssen sie sich eben aus der Komfortzone in die Epizentren bewegen. Sich bei Twitter die Regenbogenfahne oder BLM neben den Namen zu setzen, ist reine Scheinheiligkeit, um seine Identität zu schützen. "Wieder die Welt gerettet mit meinem Flaggenemote".
Ergänzung ()
Das Problem ist, dass sie nicht Cherry picked werden, sondern so stark in der Öffentlichkeit stehen, dass ein riesiger Scheinwerfer auf sie gerichtet ist. Eine ganze Industrie reichten die paar Leuchten, dass sich jedes Marketingbüro draufstürzte und zur Gewinnmaximierung missbrauchte und immer noch missbraucht. Das extreme wird immer wieder gefördert und kontrolliert. Reine Datenmacht. Jeder der sich extrem zeigt und die Bühne sucht erweist jeder noch so moralischen Bewegung einen Bärendienst. Und ich kenne dank meiner Verbindungen genug Leute aus allen bunten Richtungen, die vom "wie" auch nichts halten und nicht instrumentalisiert werden wollen.djducky schrieb:Die paar Extreme werden dann cherry-picked, um zu zeigen, wie es doch übertrieben wird.
Die Melisa Studie ist keine Studie, sondern eine Datensammlung. Was sie bedeutet und warum sie so ist wie sie ist müsste erst erforscht werden. Sich irgendwelche Aussagen daraus zu ziehen, ist plump und verführt zu banaler Polemik und/oder selbsterfüllenden Prophezeiungen. Vor allem ist es unwissenschaftlich.
Dass die großen Studios aktuelle politische Kultur- und Gesellschaftsthemen plump einbauen, ist allerdings auffällig und grenzt häufig an Peinlichkeit. Man sieht es auch an den Misserfolgen, dass auch der Konsument nicht komplett dämlich ist. Aber klar, es führt auch dazu, dass dann verallgemeinert und Ablehnung heraufbeschworen wird. So schlau sind die Leute dann auch nicht. Aber, dass man dann schnell die Augen rollt, wenn ein Hipster-artiger Charakter wie in LiS2 auftaucht, verwundert mich in keiner Weise. Durch den Hintergrund gibt es auch kaum einen Grund dies zu verurteilen. Das klassische Spiel von Ursache und Wirkung.
Und um dann doch ein Mal beim Thema zu bleiben, LiS schafft genau das Gegenteil, dass es normal ist. Sogar wenn man am Anfang die Nase rümpft, sich aber trotzdem drauf einlässt, verfliegt schnell alles. Und das ist ein guter Dienst, einfach zu zeigen, dass alle nur Menschen sind mir ihren eigenen individuellen Gefühlen und Problemen, egal wie sie sich stylen.
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