Bericht Linux-Gaming: Mit welcher Distribution laufen Windows-Games am besten?

Mir graust es vor Windows 11 und ich werde wohl nach dem Supportende von Windows 10 wechseln. Allerdings graust es mir auch vor dem Wechsel. Ist ja schön und gut, dass es bei vier ausgewählten Titeln mit einer AMD Karte mehr Performance bringt aber wenn ich bei einem Bekannten sehe wie oft er nach dem Update eines Spiels basteln muss weil irgendwas nicht funktioniert, wird mir anders. Im Endeffekt muss man aktuell noch die Spiele nach der Lauffähigkeit unter Linux kaufen ohne die Garantie zu haben, dass es mit dem nächsten Update des Spiels noch funktioniert. Das sehe ich als großes Problem, denn wenn der Hersteller Linux nicht offiziell unterstützt dann gibt es auch kein Support. Hoffen wir mal, dass sich das weiterhin in den kommenden Jahren noch signifikant verbessert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Flaschensammler, cypeak und Fernando Vidal
graysson schrieb:
Ein Problem sind aktuell noch die diversen Kopierschutzmechanismen, die unter Linux schlecht oder gar nciht laufen. Und beim Standard AMD-Treiber, der an sich super funktioniert, fehlt mir eine Max-FPS Einstellung.
Das hat nichts mit dem Treiber zu tun, dass stellst du entweder im Spiel selbst ein. Oder über etliche Tools wie Mangohud und Co.
 
Serana schrieb:
Bei Debian würde ich jetzt speziell von Stable nicht unbedingt Top-Ergebnisse erwarten.
Das sollte jedem bewusst sein, aber es ist dabei eher die Frage wie hoch die Differenz ausfällt.
Gerade die relativ alten Debian Stable Pakete sorgen bei jüngeren Titeln eher für ein Inkompatibilität, so dass die Titel nicht richtig lauffähig sein könnten. Ob du Leistungsdifferenz, wenn es läuft bei 2, 3, 5 oder 15% liegt ist dann hingegen nicht uninteressant. (Lässt dann auch Rückschlüsse auf die Leistung eines LTS-Releases der kurz vor Supportende steht zu.)

Für Einsteiger würde ich i.d.R. keinen klassischen Arch-Release (sei es nun Arch, Manjaro oder eine der anderen, darauf basierenden Distributionen) empfehlen, da wären gerade Informationen zu OpenSuSE Tumbleweed interessant. Immerhin gibt es mit RegataOS ja sogar eine auf OpenSuSE basierende und speziell für Gaming ausgelegte Distro.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ###Zaunpfahl### und Krik
Simanova schrieb:
Was ist mit SteamOS, für Leute die zu 100% gamen wollen?
SteamOS ist halt nicht als freie Installationen für Desktops verfügbar, daher wird das kaum jemand (abseits vom Deck) installieren. Da das aber auch nur eine angepasste Version von Arch ist, sollte hier der Arch Benchmark gut passen.

Mir fehlt eher Manjaro, was ja von Steam direkt für den Desktop Einsatz empfohlen wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mYc und jlnprssnr
cruscz schrieb:
Immerhin gibt es mit RegataOS ja sogar eine auf OpenSuSE basierende und speziell für Gaming ausgelegte Distro.
Imho ein Trend der absolut nicht unterstützungswürdig ist, auf lange Sicht einfach ein Schuss in den Ofen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lan_Party94, Deinorius, GTrash81 und eine weitere Person
Nun sitze ich hier, genieße meinen Urlaubstag und habe soeben Pop!_OS auf einer neu angeschafften SSD installiert.

Steam ist installiert und gerade lädt Kingdom Come: Deliverance.

Und warum das alles? Weil Windows 11 wirklich nicht schön ist und weil mich die Performance des Steam Decks von den Socken haut.

Es wird langsam. Dieser Linux-Anlauf könnte für einen permanenten Umstieg sorgen (nach all den Jahren der Quälerei).

Danke @Kaito Kariheddo für deine Arbeit und diesen kurzweiligen Artikel!

Edit: Arbeit im Sinne von Erarbeiten des Artikels.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hal14, DaToni, Fernando Vidal und 3 andere
Snakeeater schrieb:
HDR, Dolphy Atmos und Direct Storage als Argument für Windows zu nennen ist schon ein starkes Stück.
Die finden auch in zehn Jahren irgendwas was sie festhält. Entweder weil man sich immer wieder selbst abhängig macht oder weil man es so will.
Da kauft man sich dann eine VR-Brille von Microsoft. Wieder festgenagelt. Oder einen ranzigen Gaminglaptop mit vermurkster ACPI-Tabelle.

Windowsanwender sind da Teils obsessiv, finden alles doof und installieren dann doch mit Gewalt ein umgepatches Windows 11 auf Hardware ohne TPM 2.0. Weil der Hersteller klar gemacht hat, dass er das unterstützt? Das ist so wie Linux auf einem Mac (habe ich leider auch mal gemacht) - macht halt wenig Freude außer man wartet bis die Hardware alt ist.


Ernsthaft notwendig ist:
Läuft mein Anwendung angemessen?

Falls nicht dem Projekt helfen, dass daran arbeitet. Konnte nichts tun, CS ist quellgeschlossenen.
Oder sich fragen was mit der Anwendung falsch ist. Konnte nichts tun, CS lag nur als Port für Windows vor.
Bei Valve hat man sich auch letzteres gefragt. Counter-Strike in 2013 nativ portiert. Problem behoben :)
 
RAMSoße schrieb:
proton funktioniert doch nur im Zusammenhang mit Steam? Mit geht es um meine alten Spiele, für die ich schon bezahlt habe
Nein, Proton funktioniert nicht nur für Steam. Es gibt eine angepasste Version mit der ich viele Spiele installiert habe, die bei Steam nicht sind oder ich da nicht gekauft habe. Darunter Guild Wars 2, Warships, The Division 2 (ja, mit Easy Anti-Cheat. Funktioniert), Borderlands 3, Prey und noch andere. Allerdings ist das nichts für Einsteiger. Man muss schon einmalig bisschen was anpassen. Aber es gibt auch Linux Launcher wie Lutris, Heroric oder Bottles. Ich könnte mir gut vorstellen, dass deine alten Spiele zum Laufen bewegt werden können. Nur wirst du dich ein bisschen damit beschäftigen und das testen müssen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: de-ice
SavageSkull schrieb:
Da das aber auch nur eine angepasste Version von Arch ist, sollte hier der Arch Benchmark gut passen.
Leider nein, denn Arch ist hier wirklich nur als Basis zu begreifen, das aber im Falle von SteamOS nicht rollt, sondern größtenteils unverändert verbleibt bis zum nächsten großen Update von Valve, eben auch wegen einiger Modifikationen. D.h. Arch hat neue Libraries, Kernel, Treiber etc. weit schneller als Steam-OS.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: guzzisti und Tanzmusikus
Mit den Jahren bin ich faul geworden und nutze mittlerweile Manjaro XFCE als Arch based out-of-box für meinen Gaming PC nutzen zu können.
Danke für den Artikel, es erfreut mich wenn Linux auch im Bereich Gaming ein klein wenig Aufmerksamkeit bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet: (arch based hinzugefügt)
  • Gefällt mir
Reaktionen: Flaschensammler
Snakeeater schrieb:
Imho ein Trend der absolut nicht unterstützungswürdig ist
Absolute Zustimmung!
Von daher gut, dass hier Arch und nicht Garuda getestet wurde, jedoch statt Fedora das „spezialisierte“ Nobara…

Anderseits finde ich auch die Ausgründung einer neuen Distribution, nur weil der länderspezifische Zeichensatz einer Sprache hinzugefügt wurde statt diesen schlicht der Hauptdistribution zugänglich zu machen auch ziemlichen Murks.
Aber machen können für Entwickler ja was sie möchten so lange es der OpenSource Lizenz nicht zuwiderläuft…
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Termy und flaphoschi
Snakeeater schrieb:
Imho ein Trend der absolut nicht unterstützungswürdig ist, auf lange Sicht einfach ein Schuss in den Ofen.
Leider ja kein Trend. Zeit zwanzig Jahren gibt es diese Basteldistributionen und die Presse liebt sie.

Wir haben die gleichen Majordistributionen wie vor zehn Jahren. Suse, RedHat, Arch, Genoo, Debian und Ubuntu. Nicht weil es an Innovation fehlt, es deckt die Notwendigkeiten ab. Dazu Spezialdistributionen (Beispiel RasPI), wer so eine braucht - weiß das genau.

Oft scheint es irgendwo menschlich Probleme zu geben und dann wird eine Distribution durch das Dorf getrieben. Ja. Man könnte sinnvolle Änderungen als Merge für Upstream bereitstellen. Dauert halt manchmal länger.

Auch Arch hat einen Installer bekommen. Irgendwann bewegt sich halt doch jemand. Wobei man es einmal per Hand gemacht haben sollte, allein weil man durch das Wiki lernt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: floTTes und muvmend
SE. schrieb:
Ich frage mich gerade ob Arch überhaupt taugt für Vergleiche, in der Wildnis sind doch bestimmt mehrheitlich Custom-Installs unterwegs, nicht?
Warum sollte das nicht als Vergleich taugen? Custom Installation heißt doch erstmal nur, dass jeder eine eigene Softwareauswahl installiert hat. Die Versionen der Pakete, und damit des Kernels, der Treiber und auch Mesa ist bei allen Arch Installation die gleiche, weil alle Custom Installation ja trotzdem das Arch Repo nutzen.

Klar, kann man auch Zeug aus dem AUR installieren, vorkompilierte Binaries von Extern verwenden oder gar Programme direkt selber kompilieren und Konfigationen ganz speziell anpassen. Aber das kann man auch bei anderen Distributionen und werden trotzdem nicht als untauglich für einen Vergleich angesehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Termy
deinDadseinFrau schrieb:
Mir graust es vor Windows 11 und ich werde wohl nach dem Supportende von Windows 10 wechseln. Allerdings graust es mir auch vor dem Wechsel. Ist ja schön und gut, dass es bei vier ausgewählten Titeln mit einer AMD Karte mehr Performance bringt aber wenn ich bei einem Bekannten sehe wie oft er nach dem Update eines Spiels basteln muss weil irgendwas nicht funktioniert, wird mir anders. Im Endeffekt muss man aktuell noch die Spiele nach der Lauffähigkeit unter Linux kaufen ohne die Garantie zu haben, dass es mit dem nächsten Update des Spiels noch funktioniert. Das sehe ich als großes Problem, denn wenn der Hersteller Linux nicht offiziell unterstützt dann gibt es auch kein Support. Hoffen wir mal, dass sich das weiterhin in den kommenden Jahren noch signifikant verbessert.
Das ist Unfug.
Irgendwas an dem System von deinem Bekannten muss exotisch sein, wenn es solche Probleme gibt.
Bin vor zwei Jahren auf Arch gewechselt und nur ein Update hat mir bis jetzt Probleme bereitet.
Die Entwickler von Lutris haben etwas am Code umgestellt, weswegen einige der installierten Spiele bzw.
die dazugehörigen Wine-Präfixe nicht gefunden wurden.
Das merkwürdige dabei, dass es nur zwei Spiele betraf.
Die Lösung selber war, die Pfade noch mal anzugeben, eine Arbeit von 2 Minuten.

Probier es doch aus.
Nimm eine alte Festplatte, installier darauf Fedora oder EndeavourOS und Arbeite einfach mal 4 Woche damit.
Wenn es nicht gefällt oder extreme Probleme gibt kannst du die alte Festplatte wieder formatieren.
 
brutal gut, was die Wine- und DXVK-Entwickler geleistet haben. Vor der Leistung kann man nur den Hut ziehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: spfccmtftt89, KillX, jotecklen und 10 andere
Cool Master schrieb:
Basiert das also auf den LTS Versionen?
Jein.
Pop!_OS nutzt zwar die LTS-Kernel als "Meilensteine", aber bringt auch angepasste aktuelle Zwischenversionen raus. Es bietet quasi eine Mischung aus Point-Release und Rolling-Release bei der Kernel-Aktualisierung.

Wer neuere Kernel wünscht, könnte z.B. Liquorix-Kernel (ähnlich den Zen-Kernel bei Arch) nutzen.
Dies funktioniert bei mir seit geraumer Zeit.

Ich nutze parallel Pop!_OS und EndeavourOS und beide nehmen sich nicht viel.
Man bekommt Pop!OS mittels PPAs sehr aktuell (bleading edge), ansonsten läuft einiges im Hintergrund, was Gaming unterstützt. EndeavourOS ist bereits sehr aktuell, allerdings müssen einige Treiber/Tools für Gaming auch erst installiert & ggf. konfiguriert werden. Dazu gehören z.B. MangoHud und FFMPEG (wegen Spiele-Audio).

Mit Nobara kam ich persönlich nicht gut klar. Es war bei meinen Tests auch etwas instabil. Dies kann sich aber mittlerweile verbessert haben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: hihu und Cool Master
flaphoschi schrieb:
Die finden auch in zehn Jahren irgendwas was sie festhält. Entweder weil man sich immer wieder selbst abhängig macht oder weil man es so will.
Da kauft man sich dann eine VR-Brille von Microsoft. Wieder festgenagelt. Oder einen ranzigen Gaminglaptop mit vermurkster ACPI-Tabelle.

Windowsanwender sind da Teils obsessiv, finden alles doof und installieren dann doch mit Gewalt ein umgepatches Windows 11 auf Hardware ohne TPM 2.0. Weil der Hersteller klar gemacht hat, dass er das unterstützt? Das ist so wie Linux auf einem Mac (habe ich leider auch mal gemacht) - macht halt wenig Freude außer man wartet bis die Hardware alt ist.


Ernsthaft notwendig ist:
Läuft mein Anwendung angemessen?

Falls nicht dem Projekt helfen, dass daran arbeitet. Konnte nichts tun, CS ist quellgeschlossenen.
Oder sich fragen was mit der Anwendung falsch ist. Konnte nichts tun, CS lag nur als Port für Windows vor.
Bei Valve hat man sich auch letzteres gefragt. Counter-Strike in 2013 nativ portiert. Problem behoben :)
Aber sich absichtlich einschränken müssen, nur weil es für Linux keine Lösung für Problem X gibt, ist auch blöd. Wenn alles, was mit Gaming zu tun hat unter Linux irgendwann genau so unterstützt wird, sehe ich erst keine Hürden mehr. Ich habe den Switch schon so oft versucht, aber er ist immer gescheitert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: LPCyber, kraid und graysson

Ähnliche Themen

Zurück
Oben