9t3ndo schrieb:
Nett das Linux schneller ist, bringt nur nichts wenn nicht alles läuft. Daher wird's auch in Zukunft nicht Relevanter, solange da kein Umdenken bei den Publishern erfolgt.
Das Steam Deck ist eine tolle Nische aber dabei wird es leider auch bleiben.
Es wird nicht einfach so ein Umdenken geben, da kaum ein Hersteller so langfristig denkt wie bspw. Valve es tut. Bzw. die meisten können das finanziell auch gar nicht, da wird sich nur auf das Notwendigste konzentriert, und das ist das wo die meisten Kunden sind (bei Windows noch).
Das einzige, was so ein "Umdenken" triggern wird, ist, wenn mehr Leute Linux nutzen. Das muss aber von den Leuten primär ausgehen. Die Treiber und Applikationen sind inzwischen so weit, dass nur noch wenige Hürden da sind, den Wechsel zu vollziehen. Ganz ohne Hürden wird es nie gehen, denn Windows sitzt fettgefressen auf seinem Thron und bekommt von jedem noch so exotischen Gadget-Hersteller einen Treiber mitsamt Konfigurationstool programmiert und in den Mund geschoben. Dass man sich, wenn man Linux nutzt, zumindest ein klein wenig darauf konzentrieren muss, Dinge zu verwenden, die auch kompatibel sind, ist halt so und eigentlich auch der Normalfall. Versuch mal ein OS X auf etwas anderem laufen zu lassen außer von von Apple vorausgewählter Hardware. Da wirst du auch keinen Spaß mit haben, bzw. noch weniger Erfolg haben, als wenn du ein Linux nimmst und das auf Random-Hardware versuchst zum Laufen zu kriegen. Nur bei Apple erwartet ja irgendwie auch keiner, dass es auf Non-Apple-HW läuft. Windows unterstützt nicht von sich aus so endlos viel Consumer-Hardware, sondern weil alle 3rd-Party-Entwickler das für Windows entwickeln.
Dieser Kreislauf kann nur teilweise dadurch gebrochen werden, dass mehr für Linux verfügbar wird. Denn das passiert nicht über Nacht und auch nicht zu 100% für alle erdenkliche Hard- und -software. Der Kreislauf muss vor allem dadurch gebrochen werden, dass Leute endlich mal auf Linux switchen. Oder meinetwegen auch auf OSX. Je mehr der Marktanteil von Windows nach unten geht, desto besser für alle. Denn dann werden auch Spielestudios umdenken müssen und plötzlich ihr Zeug für mehr Plattformen supporten müssen, da sich die Kundenbasis auf mehr Plattformen aufteilt als bisher.
Dass sich ein Windows-User, der sich bisher gar nicht um Dinge wie Cross-Platform-Kompatibilitäten, Vendor Lock-Ins, usw. geschert hat, sich teilweise umorientieren muss (manche mehr, manche weniger) damit er dann unter Linux kompatible Hard- und Software einsetzen kann, ist halt so. Aber die Hürden werden wie gesagt immer kleiner. Heutzutage sollte man eigentlich in einer IT-affinen Community regelrecht erwarten können, dass sie mit einem modernen Desktop-Linux klarkommen.