Grimba schrieb:
Die Antwort ist simpel: Du ... Unterm Strich ist es einfach eine Frage, wie die Weichen vorab gestellt wurden, damit du das nicht mehr selber machen musst.
... und dazwischen - zwischen Auswahl und Parametrierung des Kernelschedulers, über Compilerflags der Systembibliotheken, bis zur optimalen Konfiguration von Anwendungen - liegt jede Menge unbekanntes Land
Dass es - dank "Weichenstellung" - letzlich "einfach läuft", grenzt fast schon an Hexenwerk. Aber "optimal" geht anders.
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Beispiel: Zur "einfachen" Wiedergabe eines Videos - Lesen, Auspacken, Decodieren, Absplittung von Audio, Nachbearbeiten, Farbraumkonversion, Skalierung, und letztlich Ausgabe - stöpseln Mediaplayer oder -frameworks dynamisch eine Kette aus aus Modulen zusammen.
Diese Module gibt es jeweils in dutzenden Varianten:
- für die CPU jeweil in Varianten für X64, SSE, AVX
- für die GPU via VAAPI oder VDPAU oder auch VAAPI über VDPAU, ...
- Postprocessing über CPU (mit Varianten), oder die Videofunktionen der GPU, oder über GL- oder Vulcan-Shader
- Ausgabe über X11, OpenGL, Vulcan, mit Untervarianten wie XV, shm, xshm ...
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Wie gesagt, es "läuft" - mit (fast) beliebigem Quellmaterial - auf (fast) jeder Hardware - wie von Geisterhand
Aber KEINEN Player (VLC, Totem, Xine, Firefox) konnte ich so konfigurieren, dass die Videopipeline vollständig innerhalb der GPU läuft. Statt dessen kann man zwar das Decoding über die GPU laufen lassen - aber dann werden die Videodaten aus dem VRAM ins RAM kopiert, hier irgendwie verarbeitet, ums sie zur Ausgabe wieder in die GPU zu schieben ...
Die Hardware und das System geben das aber "eigentlich" her - getestet mit einer probeweise manuell zusammengestellten GStreamer-Pipeline - mit einer drastischen Reduktion von CPU-Last und Stromverbrauch. (Natürlich fehlen die üblichen Kontrollen und die Flexibilität eines vollwertigen Players)
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Worauf ich hinaus will - es gibt einen himmelweiten Unterschied zwischen "läuft" (incl. läuft am Besten von allen Distros) - und "läuft optimal" (für meinen Zweck auf meiner Hardware).
Bei 3D/Wine/Proton wird alles noch komplexer - ich würde darauf wetten, dass da ebenso noch etliches Potential brach liegt.
Statt einer geheimnisumwobenen "Gaming-Distro" wünsche ich mir viel eher eine App - die das System analysiert - mit bekannten "best pracitices" im jeweiligen Kontext vergleicht - und entsprechende Hinweise gibt, von Kernelparametern bis Spieleeinstellungen.
(Btw - sowas wär ein Communitiy-Projekt, wo der Einsatz von KI endlich mal Sinn macht - schliesslich sind wir mit unseren Systemen nur einzelne Datenpunkte in einer riesigen Wolke des Denkbaren - und einer kleineren des Sinnhaften 😏 )