Internationale Arbeitsteilung ist nichts Neues, auch das ganze Branchen aus Deutschland abwanderten (schau mal nach Pirmasens, die Schuhindustrie, oder die Textilindustrie am Ober- und Hochrhein). Wenn dafür wie im Schwarzwald Hightech-Maschinenbau kommt, ist das kein echtes volkswirtschaftliches Problem (für die Menschen ggf. schon). Denn da wird dann mehr Geld gemacht als mit Schuhen. Und von einer Arbeitsteilung haben (fast) alle was.
Problematisch ist, dass "wir" einfach so naiv waren oder sind, uns komplett abhängig zu machen von Lieferketten bzw. zu naiv zu sehen, dass man Ketten auch unterbrechen kann. Dass es Kriege geben kann, dass Staaten Interessen, aber keine Freunde habe, dass es Geopolitik und Großraumordnung gibt, dass nicht jeder so naiv ist wie wir -- und dass Carl Schmitt letztlich recht hatte. So landete aber unsere Pharmaindustrie in Indien und die gesamte Telko-Netzwerk-Ausrüstung in Asien oder China. Chlor kam aus der Ukraine, Rapsöl auch. Stickstoffdünger aus russischem Gas, damit wir Mais in die E10-Industrie pumpen oder Biogas herstellen konnten. Zement gibt es nach dem Braunkohleausstieg auch nicht mehr hierzulande usf.
Konsumgüter, die teure GPU, sind das eine, aber die sind erstmal nicht lebenswichtig. Das andere, das bricht uns das Genick. Diese Naivität bedeutet im schlimmsten Fall, dass es hierzulande demnächst rapide aufwärts geht mit den Preisen und rapide Abwärts mit Angeboten und Lebensstandard. Aber immerhin werden wir so rascher CO2-neutral und brauchen weniger Energie.