KitKat::new() schrieb:
keiner redet von 5€ die Stunde, abgesehen davon, dass es auch die Möglichkeit für ehrenamtliche Tätigkeiten gibt (nebenberuflich & gemeinnützig)
Naja für ein normales Gehalt macht das niemand. Und dann sind die Mäuse teuerer als neue Ware.
Dann bringst du ein zentralisiertes, staatlich finanziertes System zur Wiederinstandsetzung von Mäusen rein. Einmal ist das ein riesen Verwaltungsaufwand (Kosten), dann kriegt der Staat das logischerweise eh nicht hin, und nur, weil das subventioniert wird, heißt das nicht, dass es nichts kostet. Das Geld wird ja nicht erfunden (ha, in Grenzen eigentlich schon, nur halt nicht dafür). Das zahlen dann die Steuerzahler zwangsfinanziert mit. Das ist dann Geld, was dann für andere Projekte fehlt, oder dem Steuerzahler in Form einer Erhöhung zwangsenteignet wird.
Neue Alternative ist jetzt, dass man das "ehrenamtlich" macht. Also dann komplett unentgeltlich. Was denn nun? Keiner redet vom Hungerlohn, lieber gar nichts zahlen für die Arbeit?
Jetzt kann man natürlich auch hingehen und dieses System generalisieren. Da werden nicht nur Mäuse wiederverwertet, sondern allgemein elektronische Geräte. Das ist aber immernoch nicht finanzierbar, sonst würde sich das für ein Unternehmen im großen Stil lohnen, dann hätten wir das schon so verbreitet, dass wir gar nicht darüber reden müssten. Geht aber nicht, nicht wirtschaftlich. Also, eine Maus müsste dann teurer gemacht werden. Dann kann sich der arme Bürger die aber nicht mehr leisten. Ist auch kein Luxusgut, sondern Gebrauchtgegenstand. "Maus" hier gerne mit anderen Produkten oder -gruppen ersetzen.
Die Ideen sind komplett vorbei an der Realität.
Es gibt auch das einfache, nicht vermeidbare Grundproblem, dass ein Herstellungsprozess komplett automatisierbar, skalierbar, und damit auch günstig ist. Reparatur aber ein hochindividualisierter, menschenbrauchender Prozess ist. Schau mal, ich kann mir mit minimalem Aufwand Platinen ätzen, bestücken, löten, und dann testen lassen. Nur was passiert, wenn eine Platine einen Defekt unabhängig vom Herstellungsprozess hat (das lässt sich ja durch Testpunkte und Funktionstests überprüfen)? Dann muss da ein hochtalentierter, erfahrener Experte ("Fachkraft") ran, und muss den Fehler mühsam diagnostizieren. Mit Glück dauert das 5 Minuten mit Reparatur, mit Pech sitzt der 3 Tage dran und findet den Fehler immernoch nicht. Und für den Prozess und seine Expertise muss er was essen, seinen Lebensunterhalt bestreiten, und darf das auch. Das sind halt gewisse naturgegebene Gegebenheiten.
Du möchtest Verschwendung vermeiden? Gut, ich auch. Der umsetzbarste, realistischste Ansatz wäre, die Dinger einfach für den Normalo reparierbar zu machen. Du hast ja von deinem Tasterwechsel berichtet. Das wäre doch toll.
Gibt dann auch die Möglichkeit her den Nutzer zu "shamen", weil er seine Maus ja wegschmeißt, anstatt sie selber zu reparieren. Da stehen ja auch einige extremistische Gruppierungen in der Gesellschaft darauf.
Von der Ersatzteilkooperation-Dingens-News halte ich nichts. Marketing blabla. Zu teuer. iFixit freut sich natürlich, die verkaufen halt gerne Werkzeuge. Man vermarktet auch damit einen gewissen Lebensstil. Hab ja selber deren größeres Kit gekauft für ich glaube 60€. Das macht sich auch schnell rentiert, alles in Ordnung. Logitech profitiert von der Marke iFixit, man liest "reparierbar", die meisten Menschen können eh nicht rechnen und trauen sich Reparaturen eh nicht zu. Aber sie glauben dann das wäre ein Fortschritt. Gleichzeitig werden mehr Leute auf iFixit aufmerksam und werden eher Kunde der Marke. Mit der eigentlich vermittelten Nachricht einer solchen Aktion hat das nur nichts zu tun. Ist halt übliches Marketing, Geblubber, Manipulation. Man muss sich mal vorstellen, da studieren Leute Psychologie. Die eine Hälfte geht in Therapie und Forschung um Menschen zu helfen ein besseres Leben zu führen, die andere Hälfte um Herauszufinden wie man Menschen am besten manipulieren und krank machen kann. Psychologen werden eingestellt um Spiele zu Suchtmaterial zu machen, wie kann ich Käufermassen lenken, etc.
Man will Resourcen sparen? Ich war heute spazieren, Sperrmüll ist ausgestellt. Da lag nirgendwo eine einzige Maus. Was da lag ist extrem viel Kinderspielzeug, was die Kinder mittlerweile selber auf die Straße tragen. Der andere Großteil sind Möbel, nicht weil abgenutzt, sondern, meistens weil die Dame des Hauses
duck (
Nach dieser Quelle werden 85% des Konsums entweder von Frauen direkt gemacht oder maßgeblich beeinflusst)), einen neuen Wechsel haben will. Früher hat man einen Tischler beauftragt, Möbel wurden angefertigt, man hat die gepflegt, konnte die auch reparieren, und hat die mitgenommen und vererbt.
Etwas Gesellschaftskritik am Rande in Bezug auf diesen Artikel mit der Frage, mit welchen Menschen man eigentlich nicht leben muss in einer Gesellschaft (Psychologen in der Wirtschaft)...
TomH22 schrieb:
Auf genau diese Idee bezog ich mich...
Jo, wir verstehen uns.