Hayda Ministral schrieb:Was genau verbietet denn § 4 ElektroG in dem Universum aus dem Du stammst?
Sind die Absätze nicht eindeutig genug?
(1) Hersteller haben ihre Elektro- und Elektronikgeräte möglichst so zu gestalten, dass insbesondere die Wiederverwendung, die Demontage und die Verwertung von Altgeräten, ihren Bauteilen und Werkstoffen berücksichtigt und erleichtert werden. [...]
(2) Die Hersteller sollen die Wiederverwendung nicht durch besondere Konstruktionsmerkmale oder Herstellungsprozesse verhindern, es sei denn, dass die Konstruktionsmerkmale rechtlich vorgeschrieben sind oder die Vorteile dieser besonderen Konstruktionsmerkmale oder Herstellungsprozesse überwiegen, beispielsweise im Hinblick auf den Gesundheitsschutz, den Umweltschutz oder auf Sicherheitsvorschriften. [...]
Wenn du für einen SSD-Schaden den ganzen Mac Mini einsenden musst, von Werkstätten abhängig bist, die von Apple zertifiziert werden, dabei nicht nur selbst viele Wege oder ggf. Versandkosten (da sind wir wieder beim Thema Umweltschutz) hast, dann wird beispielsweise die Demontage von Bauteilen behindert. Es gibt technisch betrachtet keinen Grund RAM oder SSD zu verlöten. Die Performance macht allein nicht die Hardware aus.
Im konkreten Fall gab mir ein Freund einen Mac mini (2018) mit der Bitte zu schauen, warum dieser nicht mehr startet. Ich konnte nichts machen, weshalb ich den Freund bat zu einer zertifizierten Werkstatt zu gehen. Ging er. Werkstatt stellte eine defekte SSD fest, natürlich verlötet. Also, SSD raus, neue SSD rein und verlöten, aber blöderweise startete die Kiste trotzdem nicht. Auch zwei Tage später hatte die Werkstatt keine Ahnung, warum der Mac mini nicht mehr startet. Kosten bis dahin: Fast 280 Euro. Da sind die Fahrtkosten zur Werkstatt noch nicht mal einkalkuliert. Fortgang der Geschichte: Die Werkstatt sendete das Gerät an das Reparaturzentrum. Wie wir später herausfanden, ging das Paket nach Tschechien. Warum, konnte keiner erklären.
Wie sich mehrere Wochen später herausstellte, war nicht die SSD, sondern der verlötete RAM defekt. Reperaturkosten hierzu auch nochmal über 180 Euro. Und die Preise waren noch human, als die Werkstatt auf die eigentlichen Preise aufmerksam machte. Ergebnis: Für defekten verlöteten RAM wurden etwas mehr als 460 Euro ausgegeben, Fahrtkosten zur Werkstatt (2 Fahrten hin, 2 Fahrten zurück) sowie Transportkosten für das Reparaturzentrum exklusive. Tut mir leid, aber das hat für mich nichts mit Umweltschutz zu tun, wofür Apple so gerne wirbt. Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zu den Marktpreisen für RAM, den man sonst hätte selbst tauschen (lassen) können.
Ergänzung ()
Darkseth88 schrieb:Abgesehen davon, dass es keine verschleißteile sind...
Sicherheit ist ein Grund. Besser im System integriert, gerade mit dem T2 Security Chip, der nun im M1 drin ist.
Platzgründe weil der SSD Controller im Chip ist, und daher Elemente einer "M.2 SSD" wegfallen.
Sicherheit ist ein Grund? Sehr interessant...
https://9to5mac.com/2020/10/06/t2-s...be-hacked-to-plant-malware-cannot-be-patched/
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, woher bei Apple-Jüngern der Glaube kommt, dass verlöteter RAM und SSD die Performance so sehr steigert, dass man dies verteidigen muss. Entscheidend sind Firmware und Software. Diverse Berichte zeigen, dass Apple an Zuverlässigkeit eingebüßt hat. Die Abstände zu Windows sind inzwischen sehr maginal.
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