Für Privatkunden ist es meist nicht mehr nötig, andauernd neue Hardware zu kaufen. Nur einfachen Bürokram, Musik hören, Filme ansehen und im Netz surfen - das machen ein paar Jahre alte Laptops oder ebensoalte DualCore-PCs. Anspruchsvolle Spiele? Ein beliebiger QuadCore reicht, wichtiger ist da eh die Grafikkarte. In Zeiten von Konsolenports brauchen nur absolute Enthusiasten High-End-Hardware. Videobearbeitung ist da noch das Einzige, was wirklich nicht genug CPU-Leistung haben kann, aber privat macht das auch kaum jemand ständig, notfalls lässt man den Rechner eben auch mal eine Nacht durchlaufen. Anders sieht es im professionellen Umfeld aus, doch auch da braucht nicht jeder eine Top-Maschine. Da erfolgt der Ersatz alter Hardware allenfalls im Rahmen von Leasinglaufzeiten und Supportzeiträumen.
Ich war aber echt erstaunt, dass die Simulationssoftware, die ich momentan nutze, auf einem Ivy-Bridge-i5 bezogen auf die Taktfrequenz doppelt so schnell arbeitet wie auf einem Core2. 100% Leistungssteigerung in drei Generationen finde ich schon bemerkenswert, und wenn man die Leistung wirklich braucht, wie in diesem Fall, weil sie darüber entscheidet, ob eine Rechnung nun 1 oder 2 Stunden, 3 oder 6 Tage oder in extremeren Fällen 2 oder 4 Wochen dauert, lohnt sich ein Umstieg nach zwei oder drei Generationen auf jeden Fall. Der Fortschritt ist also zweifellos da, nur brauchen ihn immer weniger Leute. Damit bricht der Massenmarkt weg, und die Absatzzahlen gehen zurück. Der PC zieht sich Stück für Stück in eine Marktnische zurück. Und wenn dann noch von AMD jahrelang nichts wirklich Neues kommt, haben die Boardhersteller auch wenig anzubieten, zumal auch durch fehlende Konkurrenz der Druck abnimmt, besser zu werden. AMD überlässt Intel ja das Feld der Mittel- und Oberklasse-CPUs praktisch kampflos, der FX ist gegen i5 und i7 schon lange aus dem Rennen.