Mehr direkte Demokratie für Deutschland?

Mehr direkte Demokratie für Deutschland?

  • Ja, mehr direkte Demokratie!

    Stimmen: 62 63,3%
  • Nein, brauchen wir nicht!

    Stimmen: 36 36,7%

  • Umfrageteilnehmer
    98
  • Umfrage geschlossen .
Die Wahrheit sieht so aus:

http://www.destatis.de/jetspeed/por...raucherpreisindex,templateId=renderPrint.psml

Die langlebigen Wirtschaftsgüter (Möbel, Autos usw.), für die man viele tausend Euro auf den Tisch legt, sind nicht teurer geworden bzw. leicht günstiger geworden. Aber wenn da Kilogramm Äpfel mal 2,50 Euo statt 2,00 Euro kostet, greift jeder zum Taschenrechner und schreit: "Inflation".

Wenn 2005 das Basisjahr war, dann komme ich bei den Lebensmiteln mit ziemlich genau 4 Prozent Inflation hin (Faktor 1,04^3). Das ist angesichts der von HappyMutant genannten Rahmenbedingungen ein vertretbarer Wert. Die Mieten sind ebenso stabil, sie bilden bekanntlich oft den größten Einzelposten.

Und so schaut man lieber mal bei destatis.de vorbei, nimmt die Zahlen zur Kenntnis oder stellt seinen persönlichen Preisindex auf.

Die Preisindex für die Lebenshaltung ist in Deutschland jedenfalls deutlich einstellig. Da gallogiert unter dem Strich gar nichts - höchstens mal ein Einzelposten.


Im Vergleich zu uns können die Japaner oder die US-Amerikaner schon eher von Inflation reden, aber nicht wir:

http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation#Messung_der_Inflation
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Mär vom T€uro..........

Ich habe mir meine letzte D-Mark Abrechnung von Dezember 2001 angeschaut und mit meiner jetzigen verglichen: In D-Mark umgerechnet verdiene ich jetzt das Doppelte (!).

In Nicht-Euro-Staaten wie England oder Dänemark sind die Preise, auch durch beibehalt der eigenen Währung, explosionsartig gestiegen. Dort ist es sogar noch teurer wie in Deutschland.
 
keshkau schrieb:
Die Wahrheit sieht so aus:

http://www.destatis.de/jetspeed/por...raucherpreisindex,templateId=renderPrint.psml

Die langlebigen Wirtschaftsgüter (Möbel, Autos usw.), für die man viele tausend Euro auf den Tisch legt, sind nicht teurer geworden bzw. leicht günstiger geworden. Aber wenn da Kilogramm Äpfel mal 2,50 Euo statt 2,00 Euro kostet, greift jeder zum Taschenrechner und schreit: "Inflation".

Überleg doch bitte mal, warum das so ist, keshkau. BIit du Familienvater? Hast du zwei Kinder? Nein? Student? Single? Alleinhaushalt? Dann kannst du das gar nicht ermssen.


Lebensmittel-Teuerung greift direkt in die Tasche der Familienkasse, direkt und tief. Und Möbel kauft man sich ja nun aich nicht jede Woche.

Autos ist da so ein andere Fall. Vor 10 Jahren hat ein Polo 14-17.000DM gekostet. Heut Gehts ab 17.000 Euro los.

Deine "Preisindizes" sind ja auch nur willkürlich ausgewählte Werte, regional begrenzt. Das Gesamtbild einer deutschen Familienbuchführung ist dagegen erschreckend und die Mieten, die sind bei weitem nicht so stabil, wie do es hier schönredwest. Die Nebenkosten - zur Miete gehörend - sind ins unermeßliche gestiegen.

Es ist schön für dich, wenn du "alles in Ordnung" findest, aber ich bin mit meiner Meinung nicht alleine. Fast jede deuschte Familie beklagt sich, und das zu Recht. (Muß mir nur gerade mal wieder die Waschmittelpreise anschauen.)

Such dir also nicht immer nur die schönen Zahlen raus. Selbst bei deinen links sehe ich wieder erschreckendes.

Kongo-Joe schrieb:
Die Mär vom T€uro..........

Ich habe mir meine letzte D-Mark Abrechnung von Dezember 2001 angeschaut und mit meiner jetzigen verglichen: In D-Mark umgerechnet verdiene ich jetzt das Doppelte (!).

Schön für Dich, ist bei mir nicht so. Ich verdiene die Hälfte, wie auch meine Puitzfrau und die Kassierrerin beim REWE um die Ecke. Was arbeitest du denn? Börsenmakler? ;)

In Nicht-Euro-Staaten wie England oder Dänemark sind die Preise, auch durch beibehalt der eigenen Währung, explosionsartig gestiegen. Dort ist es sogar noch teurer wie in Deutschland.
__________________

Das stimmt nicht. Mein Freund lebt in England seit 10 jahren. Das Pfund ist de facto an den Euro gekoppelt und in Relation gesehen sind dort PC-Spiele, Computer, SOftware, Musik-CD uns Kleidung günstiger als bei uns.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön für Dich, ist bei mir nicht so. Ich verdiene die Hälfte, wie auch meine Puitzfrau und die Kassierrerin beim REWE um die Ecke. Was arbeitest du denn? Börsenmakler? ;)

Wenn ich Börsenheini wäre dann wäre ich pleite :D.

Nein, ich arbeite im Maschinenbau und bin froh das ich jedes Jahr meine Lohnerhöhung hatte. Ich weiß das es nicht jeder in Deutschland von sich behaupten kann, aber warum solch ich etwas schlechtreden was nicht ist!?

Aber das ist ja auch nicht das Thema ;)

EDIT:

Zitat:

"Das stimmt nicht. Mein Freund lebt in England seit 10 jahren. Das Pfund ist de facto an den Euro gekoppelt und in Relation gesehen sind dort PC-Spiele, Computer, SOftware, Musik-CD uns Kleidung günstiger als bei uns."

Sorry, da kann ich nicht zustimmen. Ich war letztes Jahr in Newcastle und kann nicht behaupten das PC-Spiele dort billiger waren als hier. Bei Kleidung weiss ich es nicht, aber auch das Essen dort war wesentlich teurer als hier.
Und in London wird es noch schlimmer sein als woanders in England.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kongo-Joe schrieb:
Sorry, da kann ich nicht zustimmen. Ich war letztes Jahr in Newcastle und kann nicht behaupten das PC-Spiele dort billiger waren als hier. Bei Kleidung weiss ich es nicht, aber auch das Essen dort war wesentlich teurer als hier.
Und in London wird es noch schlimmer sein als woanders in England.

Also mein Freund lebt in London. Neupreis-Blockbuster-PC-Game Titel = 15-20 Pfund. Und indisch essen kann man sehr gut für 8 Pfund. Das muß man erst einmal in Deutschland finden.

Edit: Meine beste Freundin arbeitet in einem Musikverlag. Um das Jahr 2000 hat sie dort 3000 DM netto rausgetragen, jetzt sind es (nach Gehaltserhöhungen) 1600 Euro...
Ich finde das schon extrem. Mich trifft es nicht ganz so hart, da ich selbstständig bin.
 
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Okay halten wir fest: Ein Polo ist mittlerweile so groß wie ein Golf und dementsprechend auch teurer. Und ich kaufe auch nicht jedes Jahr ein Auto. Und ja das Leben ist teurer geworden und die Löhne sind nicht überall gestiegen.

Jedenfalls hat das aber nichts mit dem Euro selbst zu tun und die subjektive Schuldzuweisung ist das klassische Beispiel, warum eine direkte Demokratie auch nicht ideal ist. Denn sorry, aber wenn sich jeder darüber aufregt, dass der böse Euro an allem Schuld ist, wie kann es sein, dass man gleichzeitig glaubt man hätte diese Chance nun genutzt um die Preise "heimlich" zu erhöhen.

Die kollektive Wahrnehmung ist getrübt und je weniger Fakten bekannt sind, umso schlimmer. Klar bildet sich jeder ein, dass er es besser weiß und könnte. Es ist ja auch schon wissenschaftlich erforscht: je weniger Wissen vorhanden ist, desto mehr Selbstvertrauen in dieses angebliche wissen hat der Mensch.

Schlimmer noch, man hat das Gefühl, je weniger Wissen vorhanden, desto bereitwilliger verbreiten manche andere populistische Meinungen, ohne sie zu hinterfragen.
________

Blöd das man hierzulande gerade beim Thema England anderes hört. Zumal die Preise allenfalls auf dem Schwarzmarkt zu erzielen sind (man schaue auf die durchschnittlichen Preise bei amazon.co.uk Ich mein wenn hier ein Toptitel für 24,99 angeboten wird, dann ist auch das die Ausnahme und nicht die Regel). Und gute Pizza bekomme ich hierzulande auch für unter 10 Euro, nur kann man das verallgemeinern? Aber jetzt sind wir schon wieder in einer off-topic Diskussion. Können wir noch schnell Ökosteuer abhaken? Dann dürfte wir jede Sau durchs Dorf getrieben haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann ja nur von mir reden. Meine Kaltmiete ist seit über 10 Jahren konstant geblieben, ebenso wie die Nebenkosten, die ich monatlich überweise. Strom und Heizung laufen separat und sind prozentual spürbar gestiegen. Aber der zu zahlende Betrag ist immer noch zu vernachlässigen.

Für Festnetz, Internet und Handy – die zusammen mehr ausmachen als meine Strom- und Heizungskosten – zahle ich kontinuierlich weniger oder bekomme mehr geboten für mein Geld. Telefonrechnungen, die sich früher im Einzelfall auf bis zu 300 DM addierten, kann ich durch Skype-Gespräche ersetzen. Das kostet mich keinen Cent mehr. So viel kann ich gar nicht essen, um diese Ersparnis für Lebensmittel auszugeben.

Meine Hardware, 18 Monate alt, für die ich verhältnismäßig tief in die Tasche greifen musste, bekäme ich heute deutlich günstiger. So eine Kiste kauft man sich nicht alle Tage. Aber wenn man 3.000 Euro ausgibt und diesen Betrag auf drei Nutzungsjahre umrechnet, dann sind das auch 83 Euro pro Monat. – Und jetzt kannst Du ja mal ausrechnen, wie viel Geld Du in drei Jahren für Waschpulver ausgibst und ob der Preisverfall bei Hardware, Kommunikationskosten, Musik-Downloads oder Möbeln durch diverse andere Preiserhöhungen kompensiert werden kann und ob am Ende immer noch eine „galoppierende Inflation“ übrig bleibt. Für mich ist das eher das Phänomen der „gefühlten Inflation“.

Wie dem auch sei. Die Politiker machen nicht die Preise im Laden. Da helfen auch keine Volksentscheide.
 
Warte mal...


HappyMutant schrieb:
Okay halten wir fest: Ein Polo ist mittlerweile so groß wie ein Golf und dementsprechend auch teurer. Und ich kaufe auch nicht jedes Jahr ein Auto.

Der Nachfolger vom Polo ist ja der Lupo,. aber der schlägt auch schon mit 14.000 EUro zu Buche...

Und daß du nicht jedes Jahr ein Aoto kaufst, macht die Sache nicht besser. Das hat man früher auch nicht.

Mir geht es auch nicht um "Schuldzuweisungen" oder Mythenbildung. Es ist ganz klar, daß es in einzelnen Lebensbereichen extreme Teuerungen gegeben hat. Weniger im Computer-Hardware Bereich und weniger bei Möbeln, dafür aber bei Energie und Lebensmitteln. Baby-Nahrung hat sich in meiner Umgebung extrem verteuert zum Beispiel und ich bin auch davon betroffen.

Denn sorry, aber wenn sich jeder darüber aufregt, dass der böse Euro an allem Schuld ist, wie kann es sein, dass man gleichzeitig glaubt man hätte diese Chance nun genutzt um die Preise "heimlich" zu erhöhen.

Gut, aber wer ist dann dran Schuld deiner Meinung nach? Und ist das "ok"? Für viele Deutsche Familien ist es eben nicntg mehr so leicht wie die halbwüchsigen Single-CBler hier glauben. (Nicht böse gemeint.)
Und viel mehr Sparen kann man als 4-köpfige deutsche Familie nicht mehr.

Und gute Pizza bekomme ich hierzulande auch für unter weit 10 Euro.

Wo? Smiley's ohne alles drauf? Ich kann in London jederzeit beim Inder ein vollwertiges Menu (!) zum unendlich Nachnehmen für 8 Pfund bekommen. Das zeig mit mal in Deutschland.

keshkau schrieb:
Die Politiker machen nicht die Preise im Laden. Da helfen auch keine Volksentscheide.

Ja schau mal, das war in Frankreich (und Dänemark und Belgien) damals eben anders. Die Politik hat auf die Preise geschaut.
 
Verdammt und trotzdem alles teurer geworden. Wie geht das? Sorry, auch positiver Populismus ist Populismus. Ob der Preis nun nach einen halben Jahr steigt ist doch latte. Oder hat man eben vorher die Preise erhöht.

Die ganze Gesichte hat hier nichts mit direkter Demokratie an sich zu tun, noch mit dem Euro selbst. Das ist Ausdruck allgemeiner Unzufriedenheit, aber eben nicht sachbezogen. Und noch mal brauche ich nicht sagen, dass dies das beste Beispiel ist für die Unsinnigkeit von massiven Volksentscheiden. Es führt dann eben auf andere Art und Wiese zum Beschiss. Aber ob ich nun vor der Wahl Lüge oder dem Volksentscheid, spielt das eine Rolle? Dann wähle ich doch gleich das ganze Paket. Wenn hier nach einem halben Jahr die Umfragewerte sinken, dann fragt man sich a) ja warum wurden dann überhaupt die Leute gewählt und b) jeder Volksentscheid wird zur versuchten Abwahl der aktuellen Mehrheiten. So läuft es doch bei den Landtagswahlen. Die ja indikrekt im Bundesrat wiederum über bestimmtre gesetzt entscheiden.

Spielt es Irland wirklich in die Karten, dass die EU organisatorisch still steht? Was bringt der Schmu, dass man sich auf die Schulter klopft, etwas verhindert zu haben oder durchgedrückt zu haben. Es geht doch immer nur ums verhindern des jeweils anderen. Ich habe echt noch nie erlebt, dass jemand gefordert hätte Gesetzesvorhaben selber einbringen oder zur Abstimmung bringen zu können. Es geht immer nur darum, das ohnehin relativ alternativlose zu verhindern und dann den Kompromiss abzuwarten. Naja und Kompromisse kann die repräsentative Demokratie auch genauso schlecht.
 
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Happy, hätte die EU ein wirklich durchsichtiges Vertragswerk herausgebracht, was jeder innerhalb von 3 Minuten durchlesen und verstehen kann, dann hätten Lobbyisten auch keine Chance gehabt das zu verhindern.

Insofern hat es auch sein Gutes. Nächstes Mal wird es eine verstädnlichere Broschüre und eine verständlichere Version des Vertragswerkes geben.
 
Nein wird es nicht. Weil 27 Staaten ihren Vorteil in so einem Werk suchen und ihre eigenen Vorstellungen darin verwirklicht sehen wollen. Nach der ersten Ablehnung in Frankreich ist das ganze eben keineswegs erhellender geworden.

So und wenn wir dann noch 27 wechselnde Mehrheiten betrachten, die dem jeweiligen Landeswahlkampf unterliegen, dann kommt so ein Thema nie zu was. Die ganze EU ist trotz ihrer unbestreitbaren Vorteil für die Europäer ein rotes Tuch und taugt von Anfang an vorallem als Schreckgespenst und als Reflexionsfläche der Unzufriedenheiten. Letztens wieder in Österreich. Und dafür brauchte es eben nicht mal eine Volksabstimmung.

Aber klar, vielleicht würde es hier helfen direkter abzustimmen. Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es wirklich von Vorteil, wenn nahezu jeder den Text versteht. Anderseits sind schon die simpelsten Zusätze hier im Forum eine Streit von 20 Seiten wert. es ist eben immer die theoretische Möglichkeit, nicht die praktische Anwendung. Ich trete ja auch gegen die BW-Einsätze im Inland ein, weil ich die Theorie und nicht die praktische Gefahr fürchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst wenn die Euroeinführung damals durch einen Volksentscheid gekippt worden wäre, ständen wir heute immernoch vor der gefühlten Inflation.
Die einzig spürbare Teuerung die ich nach 2002 gemerkt hatte war in der Gastronomie, dort hatet man kräftig die Preise erhöht.
Die Teuerungen der letzten 2-3 Jahre beruhen auf hohe Energiekosten, geringere Getreideerträge (wegen Biotreibstoff) und hohe Nachfrage in China/Indien.
 
HappyMutant schrieb:
Die ganze EU ist trotz ihrer unbestreitbaren Vorteil für die Europäer ein rotes Tuch und taugt von Anfang an vorallem als Schreckgespenst. Letztens wieder in Österreich.

Es gibt aber auch unbestreitbare Nachteile. DIe Teuerung sei nur ein Beispiel. Das andere sind unsinnige Bananen und Gurken-Krümmungsgrad-Paragraphen. Schwachsinn.
 
Nein, die Schweiz ist z.b. bei den Lebenshaltungskosten wesentlich teurer, als der EU-Schnitt. Und Deutschland war und ist ein Hochlohnland und hatte im Schnitt nie großartig weniger Ausgaben. Die Kosten haben sich nur eben verlagert.
 
Diotissima schrieb:
Es gibt aber auch unbestreitbare Nachteile. DIe Teuerung sei nur ein Beispiel. Das andere sind unsinnige Bananen und Gurken-Krümmungsgrad-Paragraphen. Schwachsinn.

Und woher weißt du, dass es ohne Euro nicht teurer geworden wäre? Die Wirtschaft so stark wie mit Euro, ohne Währungsrisiken und der zarten Harmonisierung, gewachsen wäre? Wo wir als Exportweltmeister insbesondere die EU beliefern und anderen Ländern dadurch (böserweise?) den Rang abgelaufen haben?

Da kommt man schon auf das nächste Problem. Das hat ja viel mit Gesetzen zu tun, Zeitarbeit u.ä. In jedem anderen Land bekommen diese Personen mehr Geld als die Festangestellten, als Dank für die Bewältigung von Auftragsspitzen etc. Hier wird sowas ausgenutzt um mit Arbeitgeber-Pseudo-Gewerkschaften die klare Intention von Gesetzen doch noch auszuhebel (hier Gleichbehandlung außer es gibt extra Tarifverträge). Und so ist es überall, jeder versucht anderen seinen Stempel aufzudrücken (EU-27, Bayern-Deutschland, Trainer-seiner Mannschaft), bevorteilt zu werden und Extrawürste zu bekommen. Menschlicher Fehler wahrscheinlich. Aber so gibt es auch zwischen den Staaten Dumping, Steueroasen, Arbeitnehmerrechte usw.
Und auch da finden Abwägungen durch das Parlament statt. Es mag zwar falsch sein was man beschließt. Aber eben auch das kleinere Übel. Genau wie aktuelle Rettungspakete. Warum den Schuldigen "helfen" - um die Opfer vor weiteren Schäden zu schützen.

Und gerade dabei gäbe es doch viel Häme, Neins. Nur um denen mal eins auszuwischen. Die Tendenz einfache, platte Antworten hinzustellen, obwohl die Welt so absolut nicht ist. Alles hat nunmal ein aber.
Und so ist insgesamt die Furcht vor der Bild/Lafontaine-Terrorherrschaft bei mir größer als die Vorteile die mehr direkte Demokratie bieten würde.
Jedoch kommt bei mir gerade der Gedanke auf - warum gleich die allumfassende über allem thronende Direktdemokratie. Warum nicht wie in den USA das Ganze einfach auf Kommunenebene mal einführen, wenigstens zum ausprobieren für die ersten 15-20 Jahre. Es gibt doch ohnehin immer weniger Engagement, Parteiarbeit, Freiwilligkeit, Wahlbeteiligung, Beteiligung oder Diskussionen allgemein. All das, was es für direkte Demokratie absolut bräuchte. Zudem fehlt den meisten durch die harten Zeiten und die starke -Benutzung- durch den Faktor Arbeit(geber) die Kraft und Zeit um sich zumindest halbwegs mit Themen zu beschäftigen die einen auch nur interessieren.
 
Ich fasse mal den gestrigen Tag zusammen: Im Zusammenhang mit den Überlegungen zur Ergänzung des Grundgesetzes meinte GrandSol, das deutsche Volks sei mal wieder bei einer wichtigen Entscheidung übergangen worden.

Diotissima ergänzte, wir lebten ohnehin nur in einer Scheindemokratie, weil von den 612 Abgeordneten im Bundestag ohnehin nur die Hälfte zählte die direkt gewählt wird. Und nicht genug damit, es sei auch schlimm, dass jeder Bürger nur einen Direktkandidaten mitwählt.

Die fehlende Einspruchsmöglichkeit gegen die GG-Änderung und fehlende Plebiszite wird fehlende Demokratie interpretiert. Zitat: „Man wählt Listen, Parteien, Programme, die sowieso nie eingehalten werden (…) Das Volk wird NICHT eben befragt, sondern darf pauschal eine Liste abnicken. (…) Und in paar dieser Hirnis, die man höchstwahrscheinlich niemals gewählt hätte, sondern die "automatisch" - LISTE! – mitgewählt wurden, haben jetzt diese hahnebüchende Idee auf die Tagesordnunge gesetzt.“

So wird über Politiker, die irgendwann einmal angefangen haben, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren, die sich dort beim Wähler durchgesetzt haben, mit der Zeit aufgestiegen sind und es in ihren Parteien – durch Wahlen auf den Parteitagen – auf die ersten 220 Plätze ihrer Liste geschafft haben. Die andere Hälfte der Parlamentarier , die auch in den Ausschüssen sitzt und an der Gesetzesarbeit beteiligt ist, wird gleich mit abgestempelt.

Da frage ich mich, ob es überhaupt noch um sachliche Argumente zum Thema geht oder um Phrasendrescherei. Weiter geht es mit dem Musterland Schweiz, wo auf Volksentscheide verwiesen wird, an denen letzten Enden gerade einmal ein gutes Drittel der Wähler teilnimmt und die es – bezogen auf die Summe der Wahlberechtigungen – gerade einmal auf knapp 20 % der Stimmen bringen, um verabschiedet zu werden.

Die Definition unserer Staatsform im Grundgesetz wird als Floskel abgetan

Und in der Not, weil es anfangs einmal erwähnt wurde (das war am 8. Oktober 2005 von Daedalus), muss der Caesar-Salat herhalten, um die galoppierende Inflation zu belegen.

Ganz ehrlich, wenn diese Argumentationskette in eine Rede vor dem Bundestag vorkäme, würden selbst die Saaldiener den Redner mit Eiern bewerfen.


Die Sache ist nämlich die: Fehlende Plebiszite können das Merkmal einer konkret ausgestalteten Demokratie sein, so wie es auch verschiedene Formen der Demokratie gibt. Es ist auch nicht undemokratisch, sich für das Mehrheitswahlrecht, für das Verhältniswahlrecht oder für eine Kombination von beiden zu entscheiden.

Tja, und der Euro, der nachweislich (gemessen an einem gar nicht so willkürlich gewählten Warenkorb) kein Teuro ist, wenn man die Lebenshaltungskosten eines Vier-Personen-Haushalts berücksichtigt, kann ebenso wenig als Demokratie-Defizit gewertet werden, weil der wie auch immer gewählte Abgeordnete absolut nichts damit zu tun hat, welche Preise mein Gemüsehändler auf seine Schilder schreibt.

Fazit: Viel Lärm um nichts und so gut wie kein brauchbares Argument, über das man – in Bezug auf das Thema – diskutieren könnte. Stattdessen wird gefordert, die EU-Staaten sollten einen maximal drei Seiten langen EU-Reformvertrag entwerfen, der gut lesbar ist. Träum weiter.

Da sitzen Delegationen aus 27 Mitgliedsstaaten zusammen, die um jedes Wort ringen, weil im Text haarklein beschrieben werden muss, welche Punkte in welcher Form durch wen geregelt werden sollen. Außerdem muss der Text kompatibel zu allen nationalen Verfassungen sein. Die meisten Unternehmen benötigen schon drei Seiten (bei entsprechender Schriftgröße), um ihre allgemeinen Geschäftsbedingungen zu formulieren. Mir zeigt das nur, dass da jemand von Rechtsfragen kaum etwas versteht und vermutlich nicht einmal intensiveren Blick in den EU-Reformvertrag geworfen hat. Aber pauschal meckern darüber kann man ja immer.
 
Ach keshkau,

das hast du nett zusammengefaßt, irgendetwas entkräftigt hast du damit aber nicht. Lediglich die Andersartigkeit deiner Meinung kommt hier zum Ausdruck.

Das viele Dinge des täglichen Lebens seit Einführung des Euros überproportional teurer geworden sind kann man ja nun wirklich einfach nachweisen.
Daß ich bis auf 2 Personen bei der Bundestagswahl niemanden wirklich direkt wählen kann, ist auch eine Tatsache und daß man dadurch immer das kleinere Übel wählt, ist leider ebenso eine Tatsache.

Und ja, es ist allerdings auch kein Zeichen von Leistung, wenn man es sich als Kommunalpolitiker 20 Jahre lang auf der Ratsbank bequem gemacht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass viele DInge des täglichen Lebens seit Einführung des Euros überproportional teurer geworden sind, kann man ja nun wirklich nachweisen.
Aber genau das spielt überhaupt keine Rolle. Das ist Rosinenpickerei und eine (bewusste oder unbewusste) Verfälschung der Faktenlage. Entscheidend ist nicht der Preis einzelner Produkte, sondern die Summe der Produkte und ihre Gewichtung, um - wenigstens einigermaßen realitätsnah - die Konsumgewohnheiten der Menschen abzublden. Dafür gibt es das Wägungsschema. Und abgerechnet wird wie immer am Schluss, wobei es ja noch den Preismonitor für einzelne Waren bzw. Warengruppen gibt.

http://www.destatis.de/jetspeed/por...rbWaegungsschema/WarenkorbWaegungsschema.psml
 
keshkau schrieb:
Aber genau das spielt überhaupt keine Rolle. Das ist Rosinenpickerei

Entschuldige, was ist das bitte schön für eine absolut irrsinnig arrogante Argumentation? Für die vierköpfige Familie ist das sehr wohl überaus wichtig und entscheidend und keine "Rosinenpickerei".

Das wirst du merken, wenn du mal eine Familie hast und ernähren mußt.

edit: du brauchst auch nicht immer und ewig denselben link zu posten, es gibt hunderte verschiedener solcher erhebungen -sehr unterschiedlich zueinander - und statistiken sind bekanntlich seeeeehr geduldig.
 
Deine Antwort beweist nur eines: Du hast von dieser Thematik keinen blassen Schimmer. So ein Wägungsschema setzt zwar nur Kenntnisse im Prozentrechnen voraus. Aber wenn Du den aktuellen Preisindex für die Lebenshaltung (der ganz nebenbei für die Zwei-Kind-Familie gilt) auf eine Stufe mit Deinem Caesar-Salat stellst, dann solltest Du vielleicht öfter mal ein schlaues Buch lesen oder Dich online über die Basics informieren, bevor Du weiterhin Deine völlig abstruse "Meinung" verkündest. Das ist langsam nur noch peinlich, was Du hier ablieferst.
 
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