dritte Kraft in Bremen ... dritte Kraft im Bund?
Tiu schrieb:
Ich denke du verstehst ganz genau was ich meine.
Viel besser als du denkst.
Es betrifft nicht den"einzelnen" Bürger, es betrifft die Masse der Bundesbürger.
Unser Gemeinwesen betrifft jeden Bürger. Jedem* einzelnen Bürger sein Mitgestaltungsrecht abzusprechen gleicht einem Demokratieverständnis eines Potentaten.
* = 90% ist fast jeder
Da mag der einzelne Wahlberechtigte noch daran interessiert sein (10%), aber die große Masse der restlichen Wahlberechtigten interessiert das ja so wie es ausschaut einen feuchten Kehricht.
Wenn ich mir die Landesstatistik Bremens betrachte, so sind dort bei weitem über 50% aller Wähler immer noch an Landtags (genauer Senatswahlen) und Bundestagswahlen interessiert (Bundestagswahlen Bremen 2005 75% Wahlbeteiligung).
Ich erspare mir
fast den Link, da offensichtlich Linkangaben hier im Thread (nahezu) sinnbefreit sind.
... Das Volk "will" geführt werden, Verantwortung sollen andere übernehmen, und für etwas anderes wirst du definitiv keine Mehrheit bekommen.
Mit der Führungskunst scheint es aber nicht so weit her zu sein. Die beiden grossen Parteien geraten mehr und mehr in den 30% Sumpf und geben sich alle Mühe die Grenze nach unten aufzustossen.
Es geht auch nicht um ein Rätesystem, sondern um das zusätzliche Element Plebszit. Den grossen Bogen der Politik wird nach wie vor von den grossen Parteien beschrieben. Das steht sogar im Link zu omnibus.org drin.
Ich sehe bis auf deine Behauptung, "das Volk will geführt werden" keinerlei repräsentativen Link dafür. Wenn du weiterhin nur mit Behauptungen ohne weitere Links anführst, dann schneidest du dir deine Argumentsbasis selber weg. Das Fallbeispiel Bayern zeigte ja, wie manche CB-Postings hier im Thread papierdünne Thesen als "Beweis" angeführt werden, die bei erster Belastung wachsweich nachgeben.
Womit willst du die Masse mobilisieren und letztlich auch bekommen? Mal ganz realistisch betrachtet ...
Die Realität ist, dass in Bremen zum Beispiel vor der letzten Woche ca. 30.000 Stimmen gesammelt wurden. Ein Zeitpunkt, an dem viele andere erfolgreiche Plebeszite noch nicht mal ein Drittel der notwendigen Stimme beisammen hatte (auch das war in den Links zu sehen).
Auch die Behauptung, dass sich Bürger kaum motivieren lassen, ignoriert die Vielzahl der erfolgreichen Plebeszite/Quoren, die ab 1995 erfolgreich durchgeführt wurden. Wie gesagt in Bayern gab es über 1000 erfolgreiche Plebeszite.
Eine weitere aktuelle Realität ist, dass auf der Strasse die verschiedensten Menschen aus allen Parteien sich an diesem Plebeszit/Quorum beteiligten. Das macht erklärlich, dass so locker über 70.000 Stimmen insgesamt gesammelt wurden. Wenn betrachtet, dass die SPD bei den Bundestagswahlen 2005 ca. 155.000 Stimmen, die CDU ca. 82.000. Grüne 51.000 Stimmen sammelten, so hat sich sich dieses Plebeszit als quasi dritte Kraft in Bremen aus dem mit etwa 21% Wahlbeteiligung* Stand etabliert.
(wenn man die Quorumszahl einfach mal grob vergleicht mit den Zweitstimmen der bremer Bundestagswahlen 2005)
MFG Bobo(2006)