News Mehrwertsteuer für E-Books bald bei sieben Prozent

mischaef

Kassettenkind
Teammitglied
Registriert
Aug. 2012
Beiträge
6.143
Die große Koalition bestehend aus CDU/CSU und SPD will noch diese Woche auf einer Fraktionstagung den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent für E-Books auf den Weg bringen. Entsprechende Berichte wurden nun bestätigt.

Zur News: Mehrwertsteuer für E-Books bald bei sieben Prozent
 
Wusste ich noch gar nicht. Das heißt, "Das Parfüm" in Buchform verlangt 7% Mehrwertsteuer, die Verfilmung auf DVD hingegen 19%?
Das rechtfertigt sich wie?
 
Crowbar schrieb:
Wusste ich noch gar nicht. Das heißt, "Das Parfüm" in Buchform verlangt 7% Mehrwertsteuer, die Verfilmung auf DVD hingegen 19%?
Das rechtfertigt sich wie?
Es geht nicht um den Film, sondern um die e-Book Version des Buches.
In Buchform 7%
In digitaler Form 19%

Und eben dieser Unterschied soll jetzt aufgehoben werden.
 
Wo haben Verlage und eine Menge Autoren ihre Heimat?
Wo hat die Filmindustrie ihre Heimat?
Es ist völlig normal, dass die "heimische Sparte" etwas gepusht wird, dass nun auch die Ebooks folgen ist nur konsequent.
 
Es bleibt zudem abzuwarten, ob Kunden durch die geringere Mehrwertsteuer ebenfalls profitieren werden, indem die Verlage die Einsparungen an diese weitergeben.

Ich wäre mir nicht mal sicher, ob es wirklich Einsparungen geben wird. Ab 2015 tritt das Bestimmungslandprinzip in Kraft, was regelt, dass die Mehrwertsteuer dort anfällt, wo der Empfänger wohnt. Amazon, Apple,... verkaufen ebooks von Luxemburg aus und führen bisher nur die 3% luxemburgische MwSt. ab. Dank Buchpreisbindung kostet das ebook bei ihnen aber genauso viel, wie bei einem in Deutschland ansässigen Händler, der (bisher) 19% abführen muss. Für den Händler (und die Verlage) bleibt damit Netto mehr übrig, wenn der Kunde bei einem luxemburgischen Händler kauft.
Ab 2015 ist es egal, wo der Händler sitzt, es fällt bei einem deutschen Kunden immer die deutsche MwSt. an, die höher liegt als die luxemburgische (ob bei der Änderung schon die ermäßigte oder noch die normale gilt, sei mal dahingestellt). Damit sinken bei diesen Händlern aber auch die Nettoeinnahmen, die der Verlag dadurch generiert.
Man wird sehen müssen, inwieweit die Verringerung von 19% auf 7% für deutsche Händler zusammen mit der Erhöhung von 3% auf (im besten Fall) 7% für luxemburgische Händler zu Einsparungen bei den Verlagen führen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
RoccoNaut schrieb:
Glaubt da ernsthaft jemand dran?

Das wird wie bei McDonald's. zum Mitnehmen sind es 7% MwSt, und zum drinnen essen sind es dann 19%. Der Burger kostet aber bei beiden Varianten gleich viel ;-)
 
MichaelV8 schrieb:
Das wird wie bei McDonald's. zum Mitnehmen sind es 7% MwSt, und zum drinnen essen sind es dann 19%. Der Burger kostet aber bei beiden Varianten gleich viel ;-)

Deswegen bestell ich immer zum drinnen essen und wenn die abgerechnet haben, lass ich es mir doch einpacken :D
 
Ob sich dies auf den Endkundenpreis niederschlägt bleibt abzuwarten, die gierigen Großverlage halten doch teilweise mit 20 EUR für ein ebook immer noch die Tasche auf.
 
Ich wage zu bezweifeln dass es sich auf den Endpreis durch schlägt. Derzeit wird ja schon mit der Buchpreisbindung argumentiert wenn es um Preise für eBooks geht. Man will den Leuten einreden dass man sie gar nicht günstiger machen kann weil das Gesetz den Preis vorschreibt.

Das stimmt zwar im Prinzip, Bücher sind an den Pries gebunden der hinten drauf steht, aber ein eBook und ein Buch aus Papier sind zwei verschiedene Produkte nach dem Gesetz. Das zeigt alleine schon dass es mehrere ISBNs für ein Buch gibt. Eine für die Papierfrom, die andere(n) für die elektronischen Formate. Man ist zwar gebunden was den PReis angeht, kann aber für verschiedene Produkte verschiedene Preise fest legen. Das ist aber von vielen Verlagen nicht gewollt.
 
Ich bin überhaupt dagegen, dass das gemacht wird. Die Erzeugung eines Buches kostet deutlich mehr. Dem könnte gerade durch den ungleichen Steuersatz Rechnung getragen werden.

Die Bücher in Papierform habens auch so schon schwer genug.
 
@Creed

Die Buchpreisbindung hat nichts mit dem Preisverhältnis von Buch und E-Book zu tun. Sie sagt lediglich aus, dass sich alle Händler an die Preisvorgabe des Verlages zu halten haben - und für den Preis sind nach wie vor die Verlage zuständig.

Zu selten werden aber auch die guten Seiten bedacht: Ohne diese würden viele kleine Buchhandlungen schließen müssen und der Markt würde am Ende von ein paar großen Ketten und Versandhändlern bestimmt. Das kann auch nicht im Sinne des Verbrauchers sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
mischaef schrieb:
@Creed

Die Buchpreisbindung hat nichts mit dem Preisverhältnis von Buch und E-Book zu tun...

Ich meine mich aber zu entsinnen, dass damit von den Verlagen der Preis der ebooks gerechtfertigt wurde. "Wenn das Buch 15€ kostet, muss das ebook auch 15€ kosten, ist ja das gleiche Buch"
 
Creeed schrieb:
So argumentieren aber auch nur die Verlage in der Belletristik. Das die da lügen, sollte bekannt sein, gerade oder auch wenn man mal EBooks und andere Dinge von wissenschaftlichen Verlagen ansieht.

Wobei man da sagen muss, DeGryuther schießt da schon mal den Vogel ab, wenn nen eBook mal 200 - 300% teurer ist als die gebundene Ausgabe. Wobei da dann auch spezielle Bestimmungen zum Verleihen und Vervielfältigungen gibt!
 
@RoccoNaut

Was aber faktisch falsch ist. Dies zeigt z.B. der Preisunterschied zwischen gebundenen Büchern und Taschenbüchern. Wenn es danach gehen würde, dass es ein und das selbe Buch ist, dürften die Preise nicht unterschiedlich sein.

Wie Creed schon richtig geschrieben hat, gilt die Bindung für jeweils eine Buchausgabe (ob die anhand der ISBN-Nummern unterschieden werden weiß ich nicht, müsste ich meine Frau nacher fragen). Zudem kann der Preis vom Verlag jederzeit geändert werden.
 
mischaef schrieb:
Wie Creed schon richtig geschrieben hat, gilt die Bindung für jeweils eine Buchausgabe (ob die anhand der ISBN-Nummern unterschieden werden weiß ich nicht, müsste ich meine Frau nacher fragen). Zudem kann der Preis vom Verlag jederzeit geändert werden.
Auflagen und Ausgaben eines Buches erhalten alle eine eigene ISBN. Nur Nachdrucke einer Auflage oder eben einer Ausgabe können ihre ISBN behalten ;)
 
stattdessen hätte man sinnvollerweise die buchpreisbindung abschaffen können.
aber deutschland hat nunmal eine kommunistische tradition, abgesehen von dem ausrutscher 33-45.

ja ich bin mir der ironie bezüglich meines benutzernamens bewusst ;)
Ergänzung ()

mischaef schrieb:
Zu selten werden aber auch die guten Seiten bedacht: Ohne diese würden viele kleine Buchhandlungen schließen müssen und der Markt würde am Ende von ein paar großen Ketten und Versandhändlern bestimmt. Das kann auch nicht im Sinne des Verbrauchers sein.

beweise? ausserdem könnte man mit derselben begründung eine lebensmitelpreisbindung, eine zahnpastapreisbindung oder eine motorrollerpreisbindung begründen.
zumal die buchpreisbiundung einer zeit entstammt, in der die bedrohung einzelner buchhändler durch große onlineketten noch nicht mal in den kühnsten träumen für möglich gehalten wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Margot Honecker schrieb:
beweise? ausserdem könnte man mit derselben begründung eine lebensmitelpreisbindung, eine zahnpastapreisbindung oder eine motorrollerpreisbindung begründen.
zumal die buchpreisbiundung einer zeit entstammt, in der die bedrohung einzelner buchhändler durch große onlineketten noch nicht mal in den kühnsten träumen für möglich gehalten wurde.

Bei Lebensmitteln kann man die "Tante-Emma-Läden" anbringen, welche durch große Supermärkte nahezu verdrängt wurden. Und es dürfte klar sein, dass große Buchhandelsketten oder Versandhändler wie Amazon ganz andere Konditionen erhalten wenn sie 1.000 Exemplare oder mehr eines Buches abnehmen als wie ein kleiner Buchhändler, der sich vielleicht gerade mal fünf in den Laden stellt und sonst auch kein wirkliches Lager hat. Dadurch könnten die Ketten Bücher deutlich günstiger anbieten. Zudem stelle man sich mal vor dass sich nur 3-4 Unternehmen den Buchverkauf unter einander aufteilen würden...was meinst Du was die für einen Druck auf die Verlage ausüben könnten? Kleinere Verlage könnten dann auch nicht mehr mithalten...

Nur weil zu der Anfangszeit der BPB noch keiner an Amazon gedacht hat, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Gefahr nicht existiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben