News Mehrwertsteuer für E-Books bald bei sieben Prozent

ich bestreite ja nicht, dass die gefahr nicht existiert. das rechtfertigt aber noch lange nicht einfach mal prophylaktisch auf gut glück den kommunismus wieder einzuführen.
 
Du bringst eine Preisbindung mit Kommunismus in Verbindung? Da muss aber mal jemand dringend seinen Marx lesen. Du redest da von einer ganz anderen Ideologie, welche, das lasse ich dich selbst herausfinden.
 
Viele missverstehen hier den eigentlichen Grund der Buchpreisbindung. Es hat in der Tat viele Effekte positive sowie negative Effekte, aber der Gesetztgeber wollte vor allem gewährleisten, dass es überall möglich ist Bücher zu erwerben sowie das geschaffene geistige Wissen nicht einfach verramscht wird.
 
mischaef schrieb:
@Creed

Die Buchpreisbindung hat nichts mit dem Preisverhältnis von Buch und E-Book zu tun. Sie sagt lediglich aus, dass sich alle Händler an die Preisvorgabe des Verlages zu halten haben - und für den Preis sind nach wie vor die Verlage zuständig.

Tut mir leid, ich habe mich eventuell missverständlich ausgedrückt. Ich bitte deswegen um Entschuldigung.

RoccoNaut schrieb:
Ich meine mich aber zu entsinnen, dass damit von den Verlagen der Preis der ebooks gerechtfertigt wurde. "Wenn das Buch 15€ kostet, muss das ebook auch 15€ kosten, ist ja das gleiche Buch"

Roconaut hat erkannt worauf ich hinaus wollte. Ich wollte genau auf diese Argumentation der Verlage hinweisen. die leider nicht nur in der Belletristik üblich ist. Viele Verlage weisen immer auf die Buchpreisbindung hin wenn es um die Preise von eBooks geht. Vor allem wenn man fragt warum das elektronisch Buch genauso viel kostet wie das klassische Exemplar auf Papier. Gerade das elektronische Buch verursacht ja nicht gewisse Kosten die beim Papier anfallen wie Lagerung, Druck und Materialkosten. Dann wird immer gesagt wir müssen es zu dem gleichen Preis wie das Druckerzeugnis verkaufen wegen der Buchpreisbindung. Dass es sich bei beiden Produkten zwar um das gleiche Buch aber zwei verschiedene Erzeugnisse handelt die trotz Buchpreisbindung verschiedene Preise haben dürfen unterschlagen diese Verlage gerne.

mischaef schrieb:
Zu selten werden aber auch die guten Seiten bedacht: Ohne diese würden viele kleine Buchhandlungen schließen müssen und der Markt würde am Ende von ein paar großen Ketten und Versandhändlern bestimmt. Das kann auch nicht im Sinne des Verbrauchers sein.

Das ist unbestritten, ich ziehe den lokalen Buchhändler zum Beispiel Amazon definitiv vor. Unser Buchhändler ist nämlich schneller bei der Lieferung. Außerdem hat er Beratung.
 
@setnumbertwo: Nur vergisst der Gesetzgeber, daß viele mittlerweile über Arbeitsvermittlungsagenturen von Job zu Job springen oder den privaten Jobvermittler mit Billiglöhnen ausgebeutet werden.

Somit bleibt Bildung bzw. ein regelmäßiger Lesegenuss immer mehr den Gutverdienern oder Reichen vorbehalten.
Ganz offen gesagt, wer zahlt schon für 250 - 350 Seiten 8-10 EUR wenn es am Geld zum täglichen Leben mit Familie und Kindern fehlt?

Ein Glück, daß es heutzutage das Internet gibt, aber damit werden über kurz oder lang eher mehr normale Bürger zu illegalen Downloads getrieben statt ehrlich sich ein Buch kaufen zu wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@setnumbertwo

Das ist bis jetzt eine der besten Umschreibungen, die ich bisher dazu gelesen habe!

Wer mal versucht hat in einem Media Markt eine Beratung zu bekommen weiß was ihm blüht, wenn der Markt von 3-4 Händlern bestimmt wird...
 
Postman schrieb:
@setnumbertwo: Nur vergisst der Gesetzgeber, daß viele mittlerweile über Arbeitsvermittlungsagenturen von Job zu Job springen oder den privaten Jobvermittler mit Billiglöhnen ausgebeutet werden.

Somit bleibt Bildung bzw. ein regelmäßiger Lesegenuss immer mehr den Gutverdienern oder Reichen vorbehalten.
Ganz offen gesagt, wer zahlt schon für 250 - 350 Seiten 8-10 EUR wenn es am Geld zum täglichen Leben mit Familie und Kindern fehlt?

Ein Glück, daß es heutzutage das Internet gibt, aber damit werden über kurz oder lang eher mehr normale Bürger zu illegalen Downloads getrieben statt ehrlich sich ein Buch kaufen zu wollen.

Weißt du, was eine Stadt- oder Uni-Bibliothek ist?;)
Selbst als Gutverdiener besorge ich mir dort einen Großteil meines Lesestoffes. Man muss halt manchmal 4 Wochen warten, aber dafür bekommt man es nahezu umsonst (einmalige Jahresgebühr und dann im Schnitt 50 Cent für eine Vorbestellung).
 
Creeed schrieb:
Dann wird immer gesagt wir müssen es zu dem gleichen Preis wie das Druckerzeugnis verkaufen wegen der Buchpreisbindung. Dass es sich bei beiden Produkten zwar um das gleiche Buch aber zwei verschiedene Erzeugnisse handelt die trotz Buchpreisbindung verschiedene Preise haben dürfen unterschlagen diese Verlage gerne.

Welche Verlage sagen das denn? Wenn ich mir die Top 10 der Printbücher bei Amazon ansehe, dann ist das zugehörige ebook (sofern verfügbar) bis auf eine Ausnahme günstiger als die Papierversion.
 
Ist ja im Prinzip schön, aber das wird so kommen, wie bei der "Hotelsteuer", beim Gast ist nie was angekommen, Hauptsache der Wirtschaft gehts gut, der Bürger ist ja ein prima Kuh zum Melken.
 
RoccoNaut schrieb:
Glaubt da ernsthaft jemand dran?
Dank Buchpreisbindung in Deutschland dürfen die das vermutlich nicht einmal ^^

@Maldweister
Schaff die Buchpreisbindung ab dann würde sich da bei den Ebookpreisen auch etwas tun.
Denke Amazon würde da schon etwas bewegen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Darkwonder
Nach ~5500 Beiträgen sollte man doch wissen, dass man zuerst den Thread lesen und dann schreiben sollte.
 
Ich würde es begrüßen wenn man es andersrum amchen würde, sprich 19% auch auf Bücher.
Im Grunde genommen würde ich den verminderten Satz ganz abschaffen und die 19% dafür entsprechend absenken.
Sprich wieder 16%, dafür aber auf alles ohne Ausnahme (auch Porto, Hotelübernachtungen, Futter, Bücher und was sonst noch alles Privilegien genießt).
 
Blutschlumpf schrieb:
Ich würde es begrüßen wenn man es andersrum amchen würde, sprich 19% auch auf Bücher.
Im Grunde genommen würde ich den verminderten Satz ganz abschaffen und die 19% dafür entsprechend absenken.
Sprich wieder 16%, dafür aber auf alles ohne Ausnahme (auch Porto, Hotelübernachtungen, Futter, Bücher und was sonst noch alles Privilegien genießt).

Dann vergisst du aber die Leute, die sich fast nur von der Grundversorgung über Wasser halten können.
Es wäre ein sehr großer Fehler, die Grundversorgungsmittel höher zu besteuern.
Lebensmittel sind schon teuer genug!!!

Solange ich die Wahl habe zwischen einem richtigen Buch oder Digital, nehme ich das Buch, weil es einfach was ganz anderes ist.

Dennoch sind digitale Bücher eine super Erfindung, gerade im Schulbereich. Wenn man bedenkt wie schwer die Bücher sind und die Rücken der Kinder beschädigt.
Nur die Umsetzung für solch wichtige Aspekte fehlt teilweise oder ganz noch.
 
mischaef schrieb:
[...]. Zudem stelle man sich mal vor dass sich nur 3-4 Unternehmen den Buchverkauf unter einander aufteilen würden...was meinst Du was die für einen Druck auf die Verlage ausüben könnten? Kleinere Verlage könnten dann auch nicht mehr mithalten...

Nur weil zu der Anfangszeit der BPB noch keiner an Amazon gedacht hat, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Gefahr nicht existiert.

Der Gefahr besteht ja nicht nur über den Preis, den die großen Buchhändler dann diktieren könnten. Schon heute verweigert Amazon bestimmten Verlagen ihre Bücher auf ihrer Plattform zu verkaufen. Das ist heute schon ein Todesstoß, denn was es nicht auf Amazon gibt, existiert auch nicht.
Bei 3-4 Ketten würden "diese Torwächter" eine Macht darüber erlangen, was die Deutschen überhaupt lesen können. Bzw. noch schlimmer als heute.
http://www.sezession.de/43899/wie-weiter-xiii-amazon-de-und-12-gestrichene-antaios-titel.html
 
Kreuzer schrieb:
Bei 3-4 Ketten würden "diese Torwächter" eine Macht darüber erlangen, was die Deutschen überhaupt lesen können. Bzw. noch schlimmer als heute.
http://www.sezession.de/43899/wie-weiter-xiii-amazon-de-und-12-gestrichene-antaios-titel.html

Ich stimme zwar der Möglichkeit zu, muß aber sagen, daß der Link von Dir die Situation falsch darstellt. Alle dort aufgelisteten Bücher sind bei Amazon zu erwerben, wenn auch nur über den Marktplatz. D.h. ein wirkliches Streichen liegt nicht vor, außer man will fordern, daß Amazon grundsätzlich jedes Buch im eigenen Sortiment haben muß. Solange Amazon aber die Bücher über den Marktplatz vertreiben läßt, ist eine Einflußnahme nicht gegeben.
 
fuzelkoenig schrieb:
Dann vergisst du aber die Leute, die sich fast nur von der Grundversorgung über Wasser halten können.
Nein, die habe ich weder vergessen noch stimme ich mit dir da überein, dass das ein großes Problem darstellen wird, da ich den normalen Satz ja im Gegenzug absenken würde.

Es wäre ein sehr großer Fehler, die Grundversorgungsmittel höher zu besteuern.
Ansichtssache. Auch jemand, der von H4 lebt, kauft nicht nur Lebensmittel und auch nicht alles was man isst hat 7%.
Dann zahlt er beim Brot oder den Nudeln mehr, dafür beim Getränk, dem Spülmittel oder so Sachen wie der Stromrechnung weniger.
Ich denke nicht, dass das in Summe einmen großen Unterschied macht wenn man den normalen Satz richtig setzt.
Abgesehen davon werden z.B. die H4-Sätze anhand der Preisentwicklung berechnet, ändert sich die Berechnungsgrundlage, ändert sich irgendwann dann auch der Satz.

Lebensmittel sind schon teuer genug!!!
Das sehe ich anders, Lebensmittel sind in Deutschland (in Relation zum Rest und zu den Einkommen) extrem günstig.
Kommt halt drauf an ob man die 500g Nudeln von Penny für 49 Cent oder die Barilla für 2 Euro kauft. Das Hackfleisch vom Metzger gibts halt nicht für 2 Euro pro Pfund, das vom Supermarkt schon, das kg Graubrot beim Kaufland gibts für gut nen Euro.
Ich kaufe die 49 Cent Nudeln und trinke Wasser für 1,68 Euro pro Kasten (ich bin zwar nicht arm, aber geizig), im Monatschnitt machen die Dinge, für die ich 19% zahle, geschätzt deutlich mehr vom Wocheinkauf aus als die 7% Dinge.

Guck dir doch mal die Entwicklung der Kosten für Grundnahrungsmittel an.
Inflationsbereiningt ist Essen günstig wie nie zuvor, manche Rohstoffe (z.B. Weizen und co) kosten selbst ohne Inflationsbereinigung kaum mehr als zu Zeiten als der Papa (Alleinverdiener) noch mit 800DM von der Arbeit kam.
 
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Die Mehrwertsteuer wirds auch nicht reißen.

Im Moment zahlt man in Deutschland: (Beispiel)
- neu erschienendes Buch mit Einband = 20 €
- EBook = 16 €
- Taschenbuch (kommt 4 Monate später) = 9 Euro


Sofern in Deutschland weiterhin diese Struktur herrscht das die Ebooks deutlichst teurer als die Taschenbücher sind, wird das mit dem Verkauf der Ebooks dauerhaft nichts zumal man die EBooks ja nicht mal weitergeben/verkaufen kann.

In den USA kostet selbst bei neuen Büchern die Ebooks ca. 5$ was absolut ein Kaufargument wäre.

Deswegen bin ich mit der deutschen Preis-Einstellung nicht glücklich!
 
insert-username schrieb:
Wenn ich mir die Top 10 der Printbücher bei Amazon ansehe, dann ist das zugehörige ebook (sofern verfügbar) bis auf eine Ausnahme günstiger als die Papierversion.

Ich wollte vor zwei Wochen eines der Bücher "Der kleine Wassermann", "Die kleine Hexe", "Das kleine Gespenst" oder "Räuber Hotzenplotz" in der praktischen eBook-Variante für den Urlaub zum vorlesen kaufen.
Da kostet doch die Kindle-Variante 2 EUR mehr (13.99) als die gedruckte Fassung (11.99). Das ist eine absolute Frechheit.
Aber man sieht, so herum kann es leider auch mal gehen.
 
DOK1 schrieb:
Es geht nicht um den Film, sondern um die e-Book Version des Buches.

Und mir ging es um Bildträger.

Warum werden Verlagsbosse und gelegentlich auch Millionen verdienende Autoren steuerlich privilegiert?
Warum zahlt der Endverbraucher 7% für einen Roman und 19% für die Verfilmung?

mischaef schrieb:
Bei Lebensmitteln kann man die "Tante-Emma-Läden" anbringen, welche durch große Supermärkte nahezu verdrängt wurden. .

Die entsprechende Kaufkraftverlagerung ist eine Nebenfolge der freien Marktwirtschaft, die in Deutschland praktisch gar nicht so frei ist. Ladenschluss, Tanzverbot, Frauenquote, Buchpreisbindung, GEZ.

fuzelkoenig schrieb:
Dann vergisst du aber die Leute, die sich fast nur von der Grundversorgung über Wasser halten können.
Es wäre ein sehr großer Fehler, die Grundversorgungsmittel höher zu besteuern.
Lebensmittel sind schon teuer genug!!!

Haben wir in D nicht die günstigsten Lebensmitteldiscounter weltweit?
Übrigens würde nach einer flächendeckenden Einführung des Mehrwertsteuersatzes iHv 16- oder auch 19% die Neuberechnung des Regelbedarfs und somit ein entsprechend erhöhter Hartz4-Satz die Folge sein.
 
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