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Onkelhitman
Gast
Hmmm. Also ich glaube dir das mit deinen Bekannten - und beglückwünsche dich zu diesen. Meiner Erfahrung nach besteht ein Großteil der Menschen aus passiven Hohlkörpern, die meist gar keine Meinung haben - und wenn doch, dann ist sie sehr uninformiert. Dabei meine ich gar nicht mal komplizierte Sachen, sondern da geht es z.B. darum wie hoch ein Mindestlohn sein müßte. Die Leute wissen nicht wie es in anderen Ländern damit aussieht, aber brüllen sofort los "Mindestlohn vernichtet Arbeitsplätze". Da fass' ich mir an den Kopf.
Ich bilde mir meine Meinung durch den logischen Zusammenschluss von Fakten aus unterschiedlichen Quellen
Und genau da muss ich ansetzen. "Fakten" müssen nicht stimmen, nur weil sie in einer Fülle und in unterschiedlichen Quellen aufgeführt sind. Während der Diskussion hier haben wir auch festgestellt, dass man zu jeder Meinung sicherlich auch Belege und Fakten finden kann. Es gibt aber nunmal falsifizierbare Fakten und es gibt "Informationen", die aber wiederum nur Auslegungssache sind.
Dazu mehrere Beispiele:
Wenn jemand sagt: "Ich bin Gläubig, und ich bin laut der Bibel dazu verpflichtet, dass ich Ungläubige steinige." Dann mag dieser jemand durchaus Recht haben, wenn er einige Bibelstellen zitiert, die seine Meinung belegen. Es kann auch jemand anders geben, der sagt: "Aber du darfst niemanden töten." Das wiederum belegt dieser jemand seinerseits mit Zitaten aus der Bibel.
Es haben demnach beide Recht, was aber scheinbar keiner der beiden jemals sagen würde ist: Wenn wir beide Recht haben, dann stimmt die Bibel nicht!
Das lässt sich dann auf Vieles im Alltag übernehmen, auch hier kann man Quellen nennen, Zitate bringen, aber Fakten müssen das nicht sein.
Weiteres Beispiel: Die Evolutionstheorie. Sie ist ein belegter Fakt, nicht bloß eine Theorie. Ob es sie bei jedem Tier, in jedem Stadium (die Entwicklung des Einzellers) hin gab, das mag fraglich sein, wie weit man das definiert. Aber die Theorie als solche ist ein Fakt. Würde jemand eine Meinung gegen diesen Fakt aufzählen, kann das durchaus seine Meinung sein. Sie ist aber falsch. Nicht nur subjektiv, auch objektiv und inhaltlich. Das macht andere Meinungen nicht richtig, aber diese macht sie eindeutig falsch.
Daher ist die Frage: Woher bekommt man überhaupt Fakten? Nicht Informationen, welche wieder anders gedeutet werden können. Sondern Fakten. Da sind selbst Dokumentationen, Nachrichtensendungen, Radiomeldungen, Bücher und alle anderen Medien sowie Menschen gleich. Es ist zwar möglich nur Fakten mitzuteilen, aber sie werden zu Informationen gemacht und "verschönert". Dadurch verändert man aber den Fakt in ein "Auslegungssache". Es ist daher sehr schwierig überhaupt erst an Fakten zu kommen...
@Godde
Die Moral und Ethikebene nehme ich nicht dazu, weil die sich im Laufe der Zeit verändert hat. Die, die wir jetzt in der Gesellschaft, ja schon im engeren Umkreis sehen ist nur ein verzerrtes Bild einer wahren Ethik und Moral. Du kannst demnach wollen, dass keine Menschen mehr wegen Hunger sterben, auch wenn es genug auf der Welt zu essen gibt, leugnen dass es so ist, kannst du aber nicht. Daher ist es dann eher ein "wollen" als ein "sein". Das ist zwar für eine Weltansicht gut, oder eine Zukunftsvorstellung, aber nicht für die Realität, die man betrachten, auswerten und dann erst einteilen kann in: Was würde anders "besser"(gerechter) sein?Hitman ich mache das genauso wie du, wobei ich noch die moralisch/ethische Ebene dazu nehme. Die Moral hat durchaus großen Einfluß auf meine Meinung, selbst wenn sie Fakten gegenüber stünde, die nicht zu entkräften sind.