screwdriver0815 schrieb:
2. warum macht man sich die Extraarbeit, nur um auf Teufel komm raus "alt und stabil" zu sein?
Weil Stabilität ein hohes Gut ist. :-)
Das Linux-Ökosystem ist halt sehr volatil. Es ist nicht so einfach ein System zu bauen, was funktioniert. Eben darum gibt es ja unter Linux die Distributionen, die das für einen machen.
Jede Änderung im System kann Folgeprobleme nachsich ziehen. Es gibt Distributionen, für die ist das nicht ganz so problematisch. Die testen allenfalls kurz und lassen es halt drauf ankommen. Anderen Distributionen (Debian, Redhat Enterpise Linux usw.) bei denen (und deren Nutzern) hat diese Stabilität eben höhere Priorität.
Und das kann ich auch nachvollziehen. Gerade bei Servern ist halt das Bedürfnis nach einer stabilen Grundlage groß. Dementsprechend oft wird Debian und Co auch in diesen Bereichen eingesetzt.
Wenn Dein Rechner nicht mehr funktioniert wegen irgendein Update, obwohl Du ihn gerade vielleicht dringend brauchst, ist das genauso ärgerlich.
screwdriver0815 schrieb:
Debian liefert uralte xscreensaver-Pakete aus, die Bugs aus längst vergangenen Zeiten mit sich rumschleppen und der Entwickler hat eine volle Mail-Inbox, mit Userbeschwerden über diese Bugs, die er Upstream schon lange gefixt hat... und er deshalb eine fette Warnung in die alten Pakete gebaut hat, dass der User bitte seine veraltete Kiste updaten soll.
Klar können solche Dinge passieren. Allerdings ist hier ne klare Schuldzuweisung schwierig.
Ist Debian schuld, weil sie eine alte Version ausliefern? Ist der Nutzer schuld, weil er die Entwickler nervt und nicht den Distributor, der dafür verantwortlich ist?
Ist der Entwickler schuld, weil er mit solchen Meldungen die Nutzer nervt? Denn wenn die ne alte Version einsetzen wollen ist es doch den ihre Sache.
Schwierig, da nur auf einen Einzigen zu zeigen, finde ich.
screwdriver0815 schrieb:
1. sind die Debian-Fixes genauso gut wie Upstream?
Bei einer neuen Version ändert sich ja nicht alles. Bugfixes kann man i.d.R. 1:1 in die alte Version übernehmen.
Und von Bugs in neuen Features ist man ja nicht betroffen, weil man die Features gar nicht hat. :-)
screwdriver0815 schrieb:
Und das ist eben ein Beispiel für eine Grundkonfiguration einer Distro, die einigen aber ganz sicher nicht allen Usern zusagt. Klar, man könnte das nun umkonfigurieren. Aber wozu? Wo es doch ein so reichhaltiges Angebot an anders, in dem User evtl. mehr zusagende Richtungen konfigurierter Distro gibt?
Sagen wir mal so. Jede Distribution hat halt ihre Schwerpunkte. Das ist nicht verkehrt, wenn das zu den eigenen Ansprüchen passt. Aber alles was darüber hinaus geht, ist mehr oder weniger Spielerei. Denn eh Du 10 Distributionen durchgetestet hast, um eine zu finden deren Vorkonfiguration dir zusagt, da hast Du eine auch schon nach Deinen Bedürfnissen zurechtkonfiguriert.
Old Knitterhemd schrieb:
SystemD ist eine der besten Erfindungen, die Linux seit langem passiert ist.
Sagen wir mal so.
systemd hat gute Ansätze. Aber die Umsetzung ist teilweise katastrophal.
Gute Sachen sind zum Beispiel das Dependency-Management. Deklarative Startup-"Skripte", Vereinheitlichung bestimmter Dinge über Distributionsgrenzen hinweg.
Negative Sachen sind die Komplexität (inkl. wie das man Sachen wie dbus braucht usw.), Tendenz zum Monolithischen und Totalausfälle wie festverdrahtete Googe-Nameserver (wie kommt man nur auf solche Ideen???).