Aphelon schrieb:
Aber warum darf/soll es keine anspruchsvollen Rollenspiele geben (die es ja schon gibt), die sich auch mit dem Controller steuern lassen. Natürlich ist dann das Interface anders und natürlich ändert sich dadurch das Gamplay leicht und, und und... aber es muss dadurch nicht weniger anspruchsvoll, komplex oder sonst was werden...
Erstmal muß die Frage anders herum lauten: Aber warum darf/soll es keine anspruchsvollen Rollenspiele (mehr) geben, die Tastatur-optimiert sind - ohne das Manko, das man das Spiel auch mit einem Controller spielen können soll. Denn Controller-geeignete Spiele gibt es wie Sand am Meer.
Ich glaube wir reden einander vorbei. Manche Leute wollen einfach nicht verstehen. Es geht am Ende um Effizienz/Produktivität. Wenn man diese betrachtet, dann kann man Eingabesysteme objektiv einordnen. Das ist keine persönliche Meinung von mir. Eine Maus ist jedem anderen auf dem (Massen-)Markt befindlichem Eingabesystem überlegen. Das gleiche gilt für eine Tastatur. Konzeptionell. Es ist das ideal, man kann das nur noch verbessern wenn Gedankensteuerung schafft massentauglich zu werden.
Der einzige Vorteil eines Controllers ist seine Größe und seine Mobilität. Man braucht keine Auflage, sprich Tisch o.ä. und man kann bequem auf der Couch am TV zocken. Aber die Eingabemöglichkeiten sind nunmal extrem eingeschränkt. Wenn Du z.B. zwischen 10 verschiedene Waffen auswählen möchtest, dann kannst Du das nicht mit einem Tastendruck, du brauchst mehrere. Das ist ineffizient, da gibt es nichts schönzureden. Und es ist deutlich langsamer.
Da ist am Schluss die gleiche Diskussion wie mit Win8/10. Manche Leute können oder wollen einfach nicht verstehen, daß die Bedienung nicht so produktiv ist wie Win7, einfach weil man wesentlich größere Mauswege hat und viel mehr Tastendrücke/Klicks für die Erledigung der gleichen Aufgabe braucht.
Produktivität/Effizienz hat aber rein gar nichts mit intuitiver Bedienung gemein, oft sind beide Begriffe sogar gegensätzlich. So ist ein Programm das sich rein mit Tastenkürzel bedienen läßt IMMER produktiver als ein Programm das Mausmenüs/Klicks erfordert. Sprich eine Tastatur ist einer Maus IMMER überlegen sofern es sich nicht um grafische Eingaben handelt. Allerdings ist eine Maus-Bedienung wesentlich intuitiver und wesentlich einfacher zu erlernen. Ebenso erfordert das Erlernen von Tastatur-Shortcuts eine sehr lange Einarbeitungszeit bis man ohne nachzuschauen die wichtigsten Sachen beherrscht. Wenn man aber eine Software nicht nur Minuten und Stunden nutzt, sondern Wochen, Monate oder gar Jahre, dann ist die Bedienung über Tastatur wesentlich produktiver.
Ein Controller ist da schon weit abgeschlagen, Touch-Bedienung gar, z.B. bei Handys/Tabletts widerspricht gar der eigentlichen Wortbedeutung von Produktivität. Ebenfalls extrem unproduktiv: Sprachsteuerung. Das war in den Anfangsjahren schon so, und wird sich auch niemals ändern, und wenn Alexa noch so schlau werden wird. Es dauert eben wesentlich länger etwas auszusprechen, als etwas mit der Maus/Tastatur zu bedienen. Je mehr die Komplexität ansteigt, umso schlimmer wird es dafür.
Wie gesagt, die einzige denkbare Eingabemethode Maschinen effizienter zu steuern ist Gedankensteuerung. Und genau das wird irgendwann mal kommen und sobald es funktioniert alles andere verdrängen. Es ist keine der Frage des Ob, sondern des Wann und ein logischer Schritt. In Zukunft wird jeder Mensch ein Implantat besitzen, das ihn befähigt seinen Geist mit der restlichen Welt zu vernetzten.