iSight2TheBlind schrieb:
Was den Wert der Marke angeht und die Zukunftsfähigkeit von Minecraft angeht: Das Spiel ist gerade letzte Woche erst auf den Next-Gen Konsolen erschienen, natürlich lässt sich da noch Geld machen.
Etwas geht sicher noch. Aber ziemlich sicher ist der Gipfel inzwischen überschritten. So populär und erfolgreich, wie Minecraft in en letzten Jahren war, wird es niemals wieder werden. Nichtmal, wenn es irgendwann ein rundum verbessertes "Minecraft 2.0" geben würde. Nicht umsonst versucht sich Mojang ja auch erst gar nicht an sowas, sondern entwickeln lieber komplett andere Spiele.
Mojang als eigenständiges Studio hätte es deshalb wahrscheinlich so oder so nur so lange gegeben, bis das letzte mit Minecraft verdiente Geld aufgebracht ist. (Bzw. das, was Notch bereit ist mit Mojang zu verbraten.) Dass von denen jemals wieder ein erfolgreiches Spiel kommt, ist eher unwahrscheinlich.
Es war letztlich nur Notchs amateurhafter, planloser Herangehensweise zu verdanken, dass es Minecraft überhaupt gibt. Jeder erfahrene Spieleentwickler hätte schon diesem Konzept, das den Spieler einfach ins kalte Wasser wirft und eigentlich gar keine Hintergrundstory, Handlung oder sonstige Inhalte bietet, keine Chancen eingeräumt. Wenn ich mich richtig erinnere, hat z.B. Peter Molyneux (Populous, Theme Park, Dungeon Keeper usw.) das in einem Interview genau so gesagt. Minecraft vereint so ziemlich alle Faktoren eines schlechten Gamedesigns. (Nicht falsch verstehen, ich liebe es trotzdem oder gerade deshalb.
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Es war einfach Glück, dass es mit Minecraft trotzdem geklappt hat. Sowas kann man nicht gezielt erschaffen, sondern nur aus einer Mischung aus Naivität, einer Kette von Zufällen und glücklichem Timing. Z.B. ohne den gerade zu der Zeit herrschenden Indie- und Crowdfunding-Hype und dem gleichzeitigen Aufkommen von Lets-Plays und Game-Streaming, wäre Minecraft niemals ein solcher Erfolg geworden.
Deshalb sehe ich auch nicht, was ausgerechet ein "traditioneller" Konzern wie Microsoft damit anfangen will.