News Microsoft Teams: Progressive Web App ersetzt nativen Client unter Linux

andy_m4 schrieb:
Das liegt vielleicht daran, das niemand auf die Idee kommen würde mit Microsoft-Software einen Server zu basteln der übers Internet erreichbar ist. Das kriegt nicht mal Microsoft selbst hin. Siehe Exchange. :-)

Warum sollte man das nicht tun?
Selbst wenn, könnte man immer noch Apache@Windows Server über HTTPS erreichbar machen.
Ich sehe keinen Grund das nicht zu tun. nVidia macht das übrigens auch -> https://www.nvidia.de/shop
Die Fehlermeldung sieht ziemlich nach IIS aus, oder nicht?
Und ja, dass sie diese Seite übers Internet ausliefern ist eine Fehlkonfiguration. Aber das ist ja nun nicht die Schuld von Windows.

andy_m4 schrieb:
"Zieren" klingt so ein bisschen danach, als ob die das nicht aktiv wollen würden.
Ich kenn' mich jetzt da nicht aus, deshalb frag ich da einfach mal nach.

Das letzte was ich dazu gelesen habe ist, dass sie es absichtlich nicht supporten, weil sie niemanden haben der sich darum kümmern würde.
Ist aber schon länger her. Da war Nextcloud auch noch nicht so groß.

andy_m4 schrieb:
Zweitens kann man ja auch hingehen und sagen: "Im Sinne des Open-Source-Gedanken hab ich jetzt mal einen Patch geschrieben um xyz zu integrieren und reiche den upstream ein, aber die nextcloud-Leute sagen mir, das sie das nicht haben wollen."

Könnte ich ja machen, aber dann würde ich mich verpflichtet fühlen das zu maintainen und dazu hab ich halt keine Lust. In der Firma ist das was anderes. Da werde ich ja wenigstens bezahlt.

Aber Nextlcoud ist ja nur ein Beispiel von mehreren.
Ich finde z.B. (2. Beispiel) kein vernünftiges Projekt für eine selbstgehostete Lösung a la OneDrive oder Google Drive die unter Windows laufen würde. Für das was es gibt, stehen zumeist keine Build-Instruktionen für Windows zur Verfügung, auch wenn es keine Abhängigkeiten gibt die es zwingend verhindern.

Somit ist mein nächstes Projekt ein Backend für OneDrive auf Basis von Reverseengineering der OneDrive Funktionen in Sharepoint 2019 zu erstellen die unter Windows gehostet werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
DocWindows schrieb:
Warum sollte man das nicht tun?
Microsoft-Server haben nun mal nicht den besten Ruf. Hat schon sein Grund warum die meisten Server im Internet eben nicht Windows, IIS und Co drauf haben.

DocWindows schrieb:
Könnte ich ja machen, aber dann würde ich mich verpflichtet fühlen das zu maintainen und dazu hab ich halt keine Lust.
Ok. Du selbst hast keine Lust, erwartest aber von Anderen das sie das tun?

Ich finds ja generell immer faszinierend das zwar alle Open-Source-Software und das die kostenlos verfügbar ist immer toll finden, aber wenn es dann um den Mitmach-Gedanken hinter Open-Source geht dann auch schnell Ausreden gefunden werden, warum das nicht geht.
Das ist ja soweit sogar noch ok wenn dann nicht noch der Vorwurf kommen würde, das das Open-Source-Projekt dieses und jenes Feature nicht umgesetzt hat.

Und das man sowas nicht alleine tragen will, das kann ich ja sogar noch verstehen. Aber wenn es so ein viel gefragtes Feature ist, dürfte es doch nicht schwer fallen sich mit anderen Interessenten zusammen zu tun und gemeinsam was zu organisieren und auf die Beine zu stellen.

DocWindows schrieb:
In der Firma ist das was anderes. Da werde ich ja wenigstens bezahlt.
Evtl. kann man da ja den Arbeitgeber mit ins Boot holen wenn ihr das eh in der Firma nutzt.
 
DocWindows schrieb:
Nun ja. Viele OpenSource Projekte tun das umgekehrt ja auch.
Nextcloud könnte z.B. locker das Hosting unter IIS mit angeflanschter ActiveDirectory Authentifizierung und MS SQL Backend unterstützen, aber man tut es aktiv nicht.
Aber Beschweren das man von großen Firmen/Installationen nicht beachtet wird ist tut man sich dann trotzdem.
Die meisten großen Firmen haben eh eine heterogene Umgebung und Linux-Server laufen.
Vor allem mit guten Docker-Images kenne ich niemanden, der sich noch freiwillig einen IIS antun würde. Authentifizierung dann mit LDAP und gut ist.

Die Frage ist halt eher, ob man das eben inhouse hosten will. Ich kenne viele Firmen, die einfach Sharepoint / Box.com oder sonstwas nutzen. Solang der Datenschutz vertraglich zugesichert ist, ist das für viele Firmen genug (die meisten haben eh Teams / Slack / Office365 oder sonstwas) und dann muss man sich nicht selbst kümmern.
 
Zuletzt bearbeitet:
andy_m4 schrieb:
Microsoft-Server haben nun mal nicht den besten Ruf. Hat schon sein Grund warum die meisten Server im Internet eben nicht Windows, IIS und Co drauf haben.

Ja, Dieser Ruf resultiert noch aus Zeiten wo Windows Server <= 2003 aktuell war.
Der Grund warum die meisten Server nicht mit IIS laufen ist vermutlich, weil es billiger ist kostenlose Serversoftware zu nutzen., und weil mittlerweile die meiste dieser eingesetzten Software wird halt nicht für Windows Hosting angeboten. Das hatten wir ja gerade erst.
Unsere Enterprise-Anwendungen laufen hingegen zu 100% auf Windows und IIS und MSSQL (oder alternativ Oracle).

andy_m4 schrieb:
Ok. Du selbst hast keine Lust, erwartest aber von Anderen das sie das tun?

Ich finds ja generell immer faszinierend das zwar alle Open-Source-Software und das die kostenlos verfügbar ist immer toll finden, aber wenn es dann um den Mitmach-Gedanken hinter Open-Source geht dann auch schnell Ausreden gefunden werden, warum das nicht geht.
Das ist ja soweit sogar noch ok wenn dann nicht noch der Vorwurf kommen würde, das das Open-Source-Projekt dieses und jenes Feature nicht umgesetzt hat.

Nun, wenn Nextcloud die Nutzung von MSSQL (was es übrigens auch für Linux gibt) aktiv verhindert, aber gleichzeitig jammert, dass es gegen Teams und co. kein Land sieht, dann sind wir jammertechnisch nicht weit voneinander entfernt.
Und ich mag mich irren, aber die meisten Open Source Projekte funktionieren doch genau so, dass wenige daran arbeiten und 99% der User entweder es einfach so nutzen oder ihre Wünsche äußern.

Aber ich will ja nicht nur meckern. Es gibt auch andere Beispiele die es (teilweise) besser machen. Mattermost gibt es z.B. als Windowssoftware und sie funktioniert ganz wunderbar. Wird zwar nicht aktiv auf der Webseite beworben, aber man kann sie runterladen. Und das neue Owncloud Infinite Scale wird hoffentlich auch weiterhin als Windowssoftware angeboten, wenn es mal aus der Betaphase raus ist.

Was ich auch gerne noch nutze sind Plex als Medienserver und Jellyfin als Open Source Alternative. Beides Hostingfähig unter Windows.

Es geht halt, wenn man will. Aber aus irgendwelchen Gründen wollen manche einfach nicht, obwohl die Steine die im Weg liegen oft relativ klein sind. Und manche legen sie sich auch selber absichtlich in den Weg.
 
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DocWindows schrieb:
Der Grund warum die meisten Server nicht mit IIS laufen ist vermutlich, weil es billiger ist kostenlose Serversoftware zu nutzen.,
Das ist sicher ein Aspekt. Wobei ja häufig die Lizenzkosten im Vergleich zu den Gesamtkosten eines Server(betriebes) vernachlässigbar sind. Und spätestens bei den Szenarien wirds dann schwierig allein mit den Kosten zu argumentieren.

DocWindows schrieb:
Nun, wenn Nextcloud die Nutzung von MSSQL (was es übrigens auch für Linux gibt) aktiv verhindert, aber gleichzeitig jammert, dass es gegen Teams und co. kein Land sieht, dann sind wir jammertechnisch nicht weit voneinander entfernt.
Naja. Aber man muss ja auch gucken wer jammert da und warum. Und grundsätzlich sehe ich es halt so, das derjenige der jammert auch sozusagen zumindest ein stückweit in der Bringschuld ist, daran etwas zu ändern.
Und klar. Wenn die nextcloud-Leute jammern sind die auch dazu angehalten da was zu ändern. Nur hab ich nicht gesehen das die darüber jammern. Das wurde einfach so in den Raum geworfen und dann beim nachhaken kristallisierte sich eher raus, das es gar nicht die nextcloud-Leute sind die damit ein Problem haben.

DocWindows schrieb:
Und ich mag mich irren, aber die meisten Open Source Projekte funktionieren doch genau so, dass wenige daran arbeiten und 99% der User entweder es einfach so nutzen oder ihre Wünsche äußern.
Das mag so sein das das den IST-Zustand beschreibt. Aber das heißt ja noch lange nicht, das das gut ist oder irgendwelche Probleme löst.
Traditionell ist Open-Source ja eher anders. Der typische Open-Source-Entwickler entwickelt ja nicht primär was um irgendeiner Anwenderschaft zu gefallen.
Viele Open-Source-Projekte sind ja vor allem deshalb, weil jemand etwas für sich nützliches schaffen wollte (an irgendwelche Anwender wurde da gar nicht so unbedingt dran gedacht; das ist übrigens auch der Grund warum viele Open-Source-Software nicht unbedingt massenkompatibel daher kommt, sondern eher technisch). Und dann kommt halt der Schritt dazu das freizugeben. Und warum gibt das der Autor frei? Einerseits aus moralischen Erwägungen heraus weil man selber von Open-Source-Software profitiert hat. Zum Beispiel indirekt weil man ein freies System oder einen freien Compiler benutzen konnte oder sogar direkt weil man Open-Source-Code ins eigene Projekt eingebaut hat. Der andere Punkt ist der, das es auch andere dazu einlädt bestimmte Dinge beizusteuern. Und klar spielen auch Aspekte wie Anerkennung usw. eine Rolle.
Das wird heutzutage noch durch viele andere Dinge ergänzt. Aber das ist der Kerngedanke hinter Open-Source.

Was Du beschreibst ist eher wie kommerzielle Software funktioniert. Da gehts halt explizit darum, das man nur einen kleinen Entwicklerkreis hat der auch gar nicht unbedingt offen sein soll. Da geht es darum auf Nutzerwünsche zu hören, weil schließlich will man ja neue Versionen verkaufen.

Das kann man nicht immer so stereotypisch so auftrennen, soll aber nur mal illustrieren wie es grundsätzlich läuft.

DocWindows schrieb:
Es geht halt, wenn man will. Aber aus irgendwelchen Gründen wollen manche einfach nicht, obwohl die Steine die im Weg liegen oft relativ klein sind. Und manche legen sie sich auch selber absichtlich in den Weg.
Der Punkt ist doch der, das Du bei Open-Source viel eher die Chance hast etwas zu machen. Wenn ein Hersteller proprietärer Software irgendwas nicht macht oder anders macht als Du es gern hättest bist Du dem ausgeliefert.
 
DocWindows schrieb:
Nun, wenn Nextcloud die Nutzung von MSSQL (was es übrigens auch für Linux gibt) aktiv verhindert, aber gleichzeitig jammert, dass es gegen Teams und co. kein Land sieht, dann sind wir jammertechnisch nicht weit voneinander entfernt.
So sehr ich meine Nextcloud mag - dass die keine Alternative zu Teams ist, liegt wirklich nicht am fehlenden IIS Support.

Klar gibt es ein paar Ähnlichkeiten, aber letztlich sind es stark unterschiedliche Produkte.

1) Self-Hosting gegen SaaS. Gute IT Leute sind schwer zu finden & teuer - bindet man sich da Self-Hosting ans Bein? Oder kauft man nicht doch lieber den Dienst ein? Für das gleiche Service Level mit schellen Incident-Response-Times usw. wie diese Dienste bieten, braucht man auf jeden Fall schonmal mehrere Systemadmins, so dass 24/7/365 jemand in Bereitschaft sein kann.

2) Kosten - Gerade Teams ist für das, was es bietet, ziemlich günstig. 5,10€ / Monat und Nutzer für Teams, E-Mail mit Exchange, Office-Online Apps und 1TB Cloud pro User (ca. also das Äquivalent zu dem, was Nextcloud kann). Selbst ohne Kosten für Windows und IIS wird es schwer, da drunter zu bleiben. Hardware & SysAdmins sind teuer.

3) Features. Collabora Online ist nicht auf dem Niveau wie Office Online. Ein Exchange o.ä. ist eh nicht dabei und muss man dann noch anderweitig suchen / betreiben. Nextcloud Talk ist zwar toll mit e2ee und p2p, aber das daraus resultierende Limit von <10 Teilnehmern in einer Videokonferenz für viele Firmen ein absolutes K.O. Kriterium.

Die Liste ließe sich noch schön weiterführen.

Wie gesagt, ich mag meine Nextcloud. Und ich kenne durchaus einige Firmen, die Next- oder OwnCloud eben als Cloudspeicher einsetzen, weil sie diese Daten nicht aus der Hand geben wollen. Aber genauso kenne ich auch Firmen, die einfach alles in Google Drive, Box.com, Sharepoint und co. schaufeln.
Was ich aber bisher nicht kenne, ist eine Firma, die Nextcloud als Groupware / Teams-Ersatz nutzt. Selbst wenn man es schon laufen hat, und das Hosting damit offensichtlich kein Problem ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oftmals wird sich aber auch nur eingeredet, dass eine Alternativlösung nicht brauchbar wäre, nur weil sie in manchen Aspekten schlechter ist, die vielleicht gar nicht so relevant sind (manchmal schon, aber längst nicht immer).

Die Leute, inkl. IT-Entscheider, achten zu viel auf möglichst lange Feature-Listen und Bling-Bling-GUIs und zu wenig auf Fundamentales wie Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit, Security und vor allem Privacy. Und die Sales-Menschen der großen Firmen wissen das natürlich und ködern vor allem mit Features und Bling-Bling-GUI und dem universellen heiligen Wort in der IT, mit der man überall offene Türen einrennt: "Einfachheit". Im Hintergrund steigt trotzdem stetig die Komplexität und damit auch die Sicherheitslücken. Aber im Frontend sieht alles schön einfach aus. Das ist die Hauptsache. Und natürlich oberflächlich oder initial niedrigere Kosten.

MS Office bspw. wird auch noch länger Featurevorteile gegenüber LibreOffice etc. haben, weswegen man immer pauschal behaupten könnte, MS Office wäre ja viel besser, weil es mehr kann, und weil manche eben von dieser Teilmenge abhängig sind. Trotzdem hat LibreOffice usw. inzwischen genügend Features, dass die meisten Leute kein MS Office mehr benötigen würden, weil sie sowieso nur ein Bruchteil der Features nutzen. Das nur als ein Beispiel.
Trotzdem wird MS Office oftmals weiter genutzt. Die Kosten die man zahlt, sind neben den Lizenzkosten für MS Office heutzutage auch die vielen Datenabflüsse, die MS von den Office-Usern abschnorchelt. Das war früher nicht so -- früher hatte Office nur Lizenzkosten gekostet. Heute zahlt man auch noch mit seinen Daten zusätzlch, und die Lizenzkosten werden auch immer teurer. Aber Privacy/Firmengeheimnisse/Kundendaten interessieren ja fast niemanden der Verantwortlichen, und MS weiß das, deshalb lässt sich damit noch Extra-Kohle verdienen, wenn man die Daten für eigene Zwecke weiterverarbeitet oder einfach direkt weiterverkauft an die Meistbietenden im Hintergrund.

Heutzutage machen sich viele Firmen enorm abhängig von proprietärer Vendor-Lock-In-Miet-Software mit Abo-Modellen und 0% Privacy. Es wird viel zu wenig geprüft, ob das überhaupt notwendig ist, sich derart von einem Hersteller so abhängig zu machen, ob es auch ohne geht, ob die Alternativen nicht ausreichen für die eigenen Use Cases, und es wird als Folge viel zu leichtfertig auf sowas gewechselt. und dann meistens auch noch mit allen Prozessen die man so hat.

Die Rechnung kommt irgendwann später - wenn die Abo-Modelle immer teurer und unattraktiver werden, und die sensibelsten Daten von allen Internas und Kunden sowieso längst im Hintergrund an eine 4stellige Anzahl von Third Parties rausgeblasen wurden, und man dann nach einer gewissen Zeit aber kaum noch wegmigrieren kann, weil man alle seine Eier schon in den einen Korb gelegt hat und sein ganzes Kern-Business schon davon abhängig gemacht hat. Das gilt auch für Privatleute natürlich... wie schön sind immer die Stories, von den Leuten, die z.B. alles was sie jemals gemacht haben in irgendwelche Google-Services reingepumpt hatten (weil ist ja alles so einfach und praktisch und integriert...) und dann ihr Google-Account nicht mehr ging oder gelöscht wurde. Alles weg, und keinerlei Erfolgschancen auf dem Rechtsweg dank zwangsakzeptierten Knebelverträgen, die die Serviceprovider von jeglicher Verantwortung rausnehmen.

Noch dazu sind nicht alle ach so tollen Features der ach so tollen proprietären SaaS-Services auch wirklich nutzbar in der Praxis. Die Firma eines Freundes nutzt komplett MS 365. Alles was diese Firma jemals getan hat, tut, noch tun wird, intern oder mit Kunden kommuniziert, oder wie sie im Alltag operiert, liegt bei Microsoft. Trotzdem wird nebenher noch eine Nextcloud gehostet für """sensible""" Dateien, und bspw. das Wiki oder die Dateiablage in Teams kann auch nicht alleinig benutzt werden weil die Firma nicht die Backup-Funktionalitäten mit gekauft hat davon, weil die das Abo ja noch teurer machen würden. D.h. manche der selben Features, wegen denen der IT-Entscheider vorher vermutlich noch gestaunt hatte als der Sales-Mensch sie in der Hochglanz-Präsentation präsentiert hatte, kann man in der Praxis nicht mal verwenden, obwohl sie da sind, da die Nutzung mit zu vielen Nachteilen einhergeht (hier: entweder zu hohe Kosten oder Risiko auf Datenverlust (und das in der Cloud, fast schon ironisch). Choose one.).
 
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jenzen schrieb:
Die Leute, inkl. IT-Entscheider, achten zu viel auf möglichst lange Feature-Listen und Bling-Bling-GUIs und zu wenig auf Fundamentales wie Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit, Security und vor allem Privacy.
Weil diese Faktoren, bis auf die Sicherheit, beim Einkauf schlichtweg irrelevant sind. Wenn ich mir einen Schraubenschlüssel kaufe um damit zu Arbeiten, dann achte ich einzig darauf wie gut ich damit meine Aufgabe erledigen kann und nicht ob es aus nachhaltigen Stahl und ohne irgendwelche Patente hergestellt wurde.

Meine Arbeit verschenke ich ja auch nicht, aber davon wie gut und schnell ich meine Arbeit erledigen kann, hängt der Gewinn der Firma ab.

Am Ende sind der einzig relevante Faktor letzlich Geld. Wie viel kostet es, wie viel Aufwand und Kosten entstehen bei der Implementierung und wie viel Zeit und somit Geld spare ich mit der Lösung.
 
xexex schrieb:
Weil diese Faktoren, bis auf die Sicherheit, beim Einkauf schlichtweg irrelevant sind. Wenn ich mir einen Schraubenschlüssel kaufe um damit zu Arbeiten, dann achte ich einzig darauf wie gut ich damit meine Aufgabe erledigen kann und nicht ob es aus nachhaltigen Stahl und ohne irgendwelche Patente hergestellt wurde.
Das würde ich so nicht sagen. Nachhaltigkeit ist z.B. schon ein Faktor. Wie ernst der genommen wird hängt natürlich immer ein wenig von der Firmenstruktur ab. Wer seinen eigenen Laden betreibt wird natürlich eher darauf bedacht sein nachhaltig zu wirtschaften als irgendwie ein Manager der in 5 Jahren eh nicht mehr in dem Laden ist ist. Da kommts dann eher darauf an kurzfristig Profite zu machen egal ob der "Schraubenschlüssel" nach ein paar Jahren zerbröselt.

xexex schrieb:
Am Ende sind der einzig relevante Faktor letzlich Geld.
Jaein. Also es gibt noch ein paar andere Faktoren. Typisches Beispiel ist ja dieses bekannte "Nobody ever got fired for buying IBM". Was dazu führt, das man eher den den risikoarmen Weg geht weil man dann im Fall des Falles immer rechtfertigen kann mit "Machen doch alle so" oder "Ist doch vom Makrtführer".
Dafür nimmt man dann gern auch mal Mehrkosten in Kauf.
 
andy_m4 schrieb:
Dafür nimmt man dann gern auch mal Mehrkosten in Kauf.
Genau das ist aber der springende Punkt, der relevante Faktor bleibt an dieser Stelle Geld. Die Beschaffung einer Lösung ist nur ein kleiner Faktor für ein Unternehmen. Anpassung, Tests, Schulungen, Support usw. verbrennen viel mehr Geld. Dann kauft man halt lieber eine bewährte Lösung, statt sich selbst mit irgendwas selbstgebastelten herum zu schlagen. Nicht die Kosten beim Einkauf zählen, sondern die Kosten über die gesamte Produktlaufzeit.

Um bei den Thema Office zu bleiben, hier geht es doch nicht darum ob man mit Libre Office nicht ebenfalls ein Brief schreiben könnte oder nicht. Hier geht es darum, dass so gut wie jeder Softwarehersteller Office unterstützt und eine Integration anbietet, was bei irgendwelchen Bastellösungen nicht der Fall ist.

Es wird sogar umgekehrt der Schuh draus, mit dem Einsatz von Office agiert man "nachhaltig", weil man davon ausgehen kann in den kommenden Jahren mit dem geringsten Aufwand alles andere integrieren zu können. Wenn es um das Thema "Nachhaltigkeit" geht, so gibt es in meinen Augen keine größere Ressourcenverschwendung als Open Source, wo ständig Projekte umgeworfen, gestartet und wieder beendet werden und bei jeder kleinsten Änderung Forks entstehen.
 
@jenzen Schöner Exkurs, aber an der aktuellen Diskussion vorbei. Wenn hier Nextcloud als Alternative zu Teams vorgeschlagen wird, muss man wirklich nicht nach langen Feature-Listen und Bling-Bling gucken. Eine Konferenz mit mehr als eine handvoll Leute haben zu können, ist kein Nischenfeature, sondern in vielen Firmen täglich genutzte Basisfunktion.

Es gibt zu allen Aspekten von Office365 Alternativen - für Teams Jitsi oder BBB usw.
Letztlich ist es aber wie schon gesagt vor allem eine Frage der Kosten - und zwar der aktuellen, nicht irgendwelcher hypothetischen "falls das Abo mal teurer wird". Und ein zentraler Aspekt von Nachhaltigkeit für eine Firma ist immer, den Overhead niedrig zu halten. Stand heute ist da ein Teams-Abo häufig die günstige Option, denn von Technik über Personal für den Betrieb bis zu Schulungen der User und Opportunitätskosten weil die MA dann im neuen Office Paket und co. doch nicht so produktiv sind wie im alten sind die Kosten sowohl für Umstieg und Betrieb auf - häufig gleich einen ganzen Blumenstrauß - Alternativen halt hoch.

Wenn sich das ändert, werden findige BWLer und co. das Einsparpotential sicher finden und es wird Anklang finden. Bisher ist das aber eher nicht der Fall.
 
Zuletzt bearbeitet:
xexex schrieb:
Genau das ist aber der springende Punkt, der relevante Faktor bleibt an dieser Stelle Geld.
Dem würde ich nicht folgen. Bei Deinem Office-Beispiel magst Du recht haben. Aber es gibt beispielsweise auch den von mir angesprochenen Aspekt des sich aus der Verantwortung rauskaufens.
Klar kann man jetzt natürlich auch argumentieren das es für den entsprechenden Entscheider ökonomisch Sinn macht, denn wenn was passiert steht der halt nicht ganz so dumm da was ja dann auch unmittelbare persönliche Folgen haben kann wie z.B. das er entlassen wird und dergleichen. Dennoch ist es ja ein anderes Level auf dem das abzielt.

xexex schrieb:
Wenn es um das Thema "Nachhaltigkeit" geht, so gibt es in meinen Augen keine größere Ressourcenverschwendung als Open Source, wo ständig Projekte umgeworfen, gestartet und wieder beendet werden und bei jeder kleinsten Änderung Forks entstehen.
Jaein. Es wird ja oft ganz bewusst auf Open-Source gesetzt weils halt auch Möglichkeitsräume öffnet. Man kann rund um Open-Source viel mehr machen. Bei proprietärer Software ist man halt darauf angewiesen was der Hersteller liefert und ermöglicht.
Die zweite Punkt ist, das man ein Open-Source-Projekt auch notfalls weiter führen kann wenn der Hersteller pleite geht. Denn das von Dir beschriebene Problem betrifft ja keinesfalls nur Open-Source-Software. Nun mag die Gefahr bei Open-Source-Software höher sein, aber zum Ausgleich hat man auch viel mehr Möglichkeiten darauf einzuwirken und bestimmte Dinge aufzufangen.

Und das sind ja jetzt auch keine theoretischen Überlegungen, das sind ja Dinge die wir beobachten. Oracle zieht die Schrauben für ihr offizielles Java an, sofort gibts Java-Distributionen die das ausgleichen.
Redhat ändert die Spielregeln bei CentOS? Sofort bilden sich Alternativdistributionen wie RockyLinux und Co, die die entstandene Lücke auffüllen.

Microsoft Office selbst ist ja ein gutes Beispiel dafür was passiert, wenn Du diese Möglichkeiten eben nicht hast. Also auch in finanzieller Hinsicht. Ich kann mich noch an die ganzen Probleme erinnern das man immer ne neue Office-Version kaufen musste weil die Dateiformate inkompatibel waren und man dann das Problem hatte das man ein neues Office haben musste wenn man zunehmend Office-Dokumente zugeschickt bekommen hat die damit erstellt wurde.
Oder damals als man auf Ribbons umgestellt hat. Ich glaub nicht, das das von den Entscheidern so positiv aufgenommen wurde weil es halt bedeutet, das ich meine Mitarbeiter kostenintensiv umschulen muss.

Abgesehen davon bedeutet ja Open-Source nicht, das Du nicht trotzdem einen professionellen Ansprechpartner haben kannst. Ist ja jetzt nicht so das Open-Source-Projekte alles nur reine Hobbyprojekte sind wo man der Lust und Laune der Autoren ausgeliefert ist. In dem Bereich hängen ja inzwischen etliche kommerzielle Anbieter drin die einerseits auch aktiv die Entwicklung vorantreiben, andererseits auch Aufgaben übernehmen die von reinen Community-Projekten eben nicht abgedeckt werden (Service, Support etc.).

Letztlich ist es aber auch egal.
Die ganze Argumentation a-la "kommerzielle Software ist besser und der ganze Open-Source-Kram unzuverlässiges Spielzeug" usw. wird ja allein durch die normative Kraft der Faktischen widerlegt. Open-Source-Software ist ja erfolgreich. Und zwar nicht ein bissl Erfolgreich in irgendwelchen kleinen und unbedeutenden Nischen, sondern die Computerbranche durchsetzend erfolgreich.

Und den Widerspruch der sich dann auftut musst Du mir mal erklären. Weil einerseits sagst Du, das Entscheidungen ökonomisch getrieben sind. Dann sagst Du aber auch noch, das Entscheidungen für Open-Source Ressourcenverschwendung sind. Zumindest eins von beiden kann ja nicht stimmen sonst hätte ja Open-Source nicht den Erfolg.
 
andy_m4 schrieb:
Dem würde ich nicht folgen. Bei Deinem Office-Beispiel magst Du recht haben. Aber es gibt beispielsweise auch den von mir angesprochenen Aspekt des sich aus der Verantwortung rauskaufens.
Kaufe ich mich aus der Verantwortung raus, wenn ich auf weit verbreitete und eingesetzte Produkte setze und möglicherweise dafür mehr Geld beim Kauf ausgebe? Oder öffne ich mir damit Türen, die es mir möglich machen auf breiten Support, Mitarbeiter und Unterstützung von Drittanbietern zu setzen.

Schaue dir einfach mal an was IT Leute für bestimmte "tolle" scheinbar kostenlose Lösungen so kosten, da siehst du schnell wie eine vermeintlich "billige" Lösung sich plötzlich zu einer Sackgasse entwickeln kann.

andy_m4 schrieb:
Abgesehen davon bedeutet ja Open-Source nicht, das Du nicht trotzdem einen professionellen Ansprechpartner haben kannst.
Absolut! In der Firma in der ich aktuell arbeite, haben wir ein ganzes Sammelsurium an Open Source Produkten und weil wir kein 1000 Mann starkes IT Team haben, werden viele dieser Lösungen von externen Dienstleistern betreut.

Du möchtest aber nicht wissen, welche Summen diese Firmen für diese Betreuung kassieren. Wäre ich ein Entscheider hätte ich diesen Mist niemals so genehmigt, aber für mein Unternehmen scheinen ein paar Millionen hier und ein paar Millionen dort kein Problem zu sein.

Es zeigt eben aber auch, dass Entscheider auch mal ganz anders agieren können und jeden neuen Trend nachlaufen. Das tun sie aber scheinbar auch nur dann, wenn Geld keine große Rolle spielt. Wo wir allerdings wieder bei meiner ersten Anmerkung wären, wenn man kalkulierbare Kosten möchte und sich nicht in Sackgassen manövrieren will, kauft man lieber bewährtes auch wenn es anfangs teurer erscheint.
 
xexex schrieb:
Kaufe ich mich aus der Verantwortung raus, wenn ich auf weit verbreitete und eingesetzte Produkte setze und möglicherweise dafür mehr Geld beim Kauf ausgebe? Oder öffne ich mir damit Türen, die es mir möglich machen auf breiten Support, Mitarbeiter und Unterstützung von Drittanbietern zu setzen.
Das sind zwei verschiedene Fragestellungen. Und die zweite hat nix mit "aus Verantwortung rauskaufen" zu tun. Also sollte man das auch nicht Vermengen.

xexex schrieb:
Schaue dir einfach mal an was IT Leute für bestimmte "tolle" scheinbar kostenlose Lösungen so kosten, da siehst du schnell wie eine vermeintlich "billige" Lösung sich plötzlich zu einer Sackgasse entwickeln kann.
Das ist aber nicht das, worüber ich rede. Weil da sind wir ja wieder beim Geld. Kann man jetzt mit Total Costs umschreiben oder wie auch immer. Ich sage aber explizit, das es auch Entscheidungskriterien gibt die sich eben nicht nach dem Geld richten. Und klar sind das jetzt auch keine absoluten Kriterien die alle anders ausblenden. Sprich: Wenn mein "aus der Verantwortung rauskaufen" exorbitant teurer ist werde ich natürlich eher nicht tun, als wenns nur ein bisschen teurer ist.

xexex schrieb:
Du möchtest aber nicht wissen, welche Summen diese Firmen für diese Betreuung kassieren. Wäre ich ein Entscheider hätte ich diesen Mist niemals so genehmigt, aber für mein Unternehmen scheinen ein paar Millionen hier und ein paar Millionen dort kein Problem zu sein.
Ah. Und ich dachte es richtet sich alles nur nach dem Geld und jetzt bringst Du selbst Beispiele dafür wo es offenbar nicht der Fall ist. :-)

Übrigens sage ich ja nicht, das Open-Source-Software automatisch besser ist. Wie gut das funktioniert und sich lohnt hängt vom Einzelfall ab. Und da ist, wo ich eigentlich hin will. Das sich Allgemeinaussagen eben nicht unbedingt zulässig sind.
 
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andy_m4 schrieb:
Ah. Und ich dachte es richtet sich alles nur nach dem Geld und jetzt bringst Du selbst Beispiele dafür wo es offenbar nicht der Fall ist. :-)
Sich nicht nach dem Geld richten zu müssen, geht auch ums Geld. Lass den Entscheidern freie Hand dann wird es auch in "Herzensprojekte" verschleudert oder Sachen die gerade irgendein großes Consultingunternehmen empfiehlt. Ich würde aber behaupten, dass die wenigsten Unternehmen bereit sind Geld zu verschleudern und unkalkulierbare Risiken einzugehen, also wird meist das gekauft was bewährt ist.

Beispiele dazu gibt es genug, es findet bei uns zum Beispiel gerade eine große Umstellung auf Shared Desk. Gut das unsere Notebooks allesamt mit Intel Chips ausgerüstet sind und eine Thunderbolt Schnittstelle haben, da nun auf jedem Schreibtisch ein Dock und zwei Monitore stehen. Wäre "damals" ein Entscheider auf die Idee gekommen auf AMD zu setzen, hätten wir jetzt ein paar tausend Notebooks neu kaufen müssen.

Ähnlich sieht es letztlich in anderen Bereichen aus, weichst du von der "Norm" ab, läufst du Gefahr früher oder später von der Entscheidung eingeholt zu werden.
 
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xexex schrieb:
Ich würde aber behaupten, dass die wenigsten Unternehmen bereit sind Geld zu verschleudern und unkalkulierbare Risiken einzugehen, also wird das gekauft was bewährt ist.
Ja. Dieses "gekauft was sich bewährt hat" ist sicherlich auch ein häufiger Faktor. Da geht sowohl in die Richtung sich aus Verantwortung rauskaufen ("haben wir schon immer so gemacht") gepaart halt mit Gedanken der von Dir angesprochenen Risikominimierung. Weil da hast Du natürlich völlig recht. Die Lösung die man jetzt hat, die mag Schwächen haben, aber die kennen wir wenigstens und haben gelernt damit umzugehen. Auch eine neuere und schinbar bessere Lösung wird ihre Schwächen haben nur die müssen wir erst noch die Erfahrungen machen.

Ich bin ja bei vielem, was Du sagst auch bei Dir. Ich wollte eben nur zum Ausdruck bringen, das Entscheidungsprozesse komplex sein können und sich nicht nur allein auf sowas wie "ist billiger" runterbrechen lassen.
 
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Dumm nur, wenn das Unternehmen die Anmeldung Outlook Web Access via öffentlichem Internet abschaltet. Dann geht auch automatisch keine Anmeldung mehr per teams.microsoft.com , PWA hin oder her.
 
Dann kommen die Leute wenigstens mal zum arbeiten und werden nicht durch irgendwelche Mails davon abgehalten. :-)
 
Autokiller677 schrieb:
Und welche Alternative [zu Teams] empfiehlst du Firmen / Schulen / sonstwem?
Die Grundschule meines Sohnes hat auch Teams während der Corona-Phase genutzt.

Ich hab lange versucht, Teams zum Laufen zu bekommen. Letztendlich bin ich beim Login gescheitert. Man benötigt ein M365-Konto mit Teams-Lizenz.

Ich hab für meinen Sohn zuerst ein Kinderkonto angelegt. Da sollte ich dann als Elternteil einstellen, was er alles darf und was nicht. Blöd nur, dass ich selbst kein Konto bei M$ hab. Also hab ich ihm ein Erwachsenenkonto erstellt. Dabei kamen einige Fragen, wie ich das Konto nutzen will, u.a. für Ausbildung usw. Einloggen bei Teams konnte ich mich damit nicht. Am Ende der Registrierungstortur wurde mir offenbart, dass ich für Teams eine Lizenz benötige, um mich bei der App einloggen zu können.

Schließlich liefen die ganzen Schulmeetings dann als Gast im Browser ab.
 
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