Mikrotransaktionen sind aus kaufmännischer Sicht der Geniestreich der letzten 5 Jahre im Onlinegaming. Man hat erkannt, dass ein
irrsinnig hoher Anteil von Menschen gerne spielt, aber keine Zeit oder Lust hat zum Farmen oder Grinden. Gleichzeitig haben diese Menschen eben eine nicht zu unterschätzende Kaufkraft. Hier greift ein totsicherer Mechanismus des strategischen Managements: befriedige mit deinem Produkt offene Bedürfnisse. Wer in die Kerbe reinschlägt hat automatisch Profit.
Das Bedürfnis des Erfolgserlebnisses hat nun mal jeder. Sich den Weg zum Erfolg mit Geld zu erleichtern mag aus Nerd-Spieler-Sicht moralisch verwerflich sein, interessiert aber die Masse reichlich wenig. M
Und an dieser Stelle muss man ganz ehrlich sein, auch wenn es schmerzt, man es nicht einsehen und am liebsten vor Frust losheulen möchte:
1) Als oben beschriebener Nutzer, die Möglichkeiten der Mikrotransaktionen anzunehmen hat nichts mit Dummheit zu tun, denn es ist genau das, was ein Bedürfnis nach einer bestimmten Spielerfahrung befriedigt. Ich habe das Geld, ich habe Spass dabei, so what? Diese Einstellung passt zu 100% in unser Konsumzeitalter. Ich will alles und das schnell und einfach.
2) Die Super-Pro-Gamer-Weinis (zu diesen habe ich mich lange Zeit selber gezählt, bis ich durch Berufstätigkeit in die andere Gruppe gerutscht bin
) die nun von ihren E-Peen-Erfolgen ausgeschlossen werden, weil sie nicht mehr durch "Skillz0rz" die normalen Mernschen "pawnen" können, sind eine so verschwindend geringe Minderheit, dass sie als Kollateralschaden untergehen und in diesem Geschäftsbereich des Casual-Massengamings einfach keine Rolle spielen. Diese müssen sich eben in ihre Nischenspiele zurückziehen wo Skill > Money ist, die Masse aber kein Interesse dran hat.
Das Massengaming rückt nunmal weg vom Nerd. So ist es halt. Damit müssen wir uns genauso abfinden wie mit Office- und Windows-Abo-Modellen.
Dagegen wehren kann man sich als Minderheit in der Marktwirtschaft nunmal nicht. Deal with it. Mehr gibts dazu nicht zu sagen.