News Milliarden für Computerchips: Deutschland lockt die Chipindustrie mit Zuschüssen

Macht natürlich viel Sinn, wenn es keine eigenen Firmen sind.
 
Mich würde Mal interessieren, was man Intel zu Energiepreisen versprochen hat. Und die Zusagen waren vor dem Krieg.

Ich bin bei einen namenhaften Automotive und weiß zufällig über Energiepreise, wegen eines Managementprojektes Bescheid.
Ohne vielseitige Subventionieru7der Energie, keine Produktion in Deutschland. Die Zeche zahlt der Verbraucher.

Auch die Elbhochwasser nützen Intel in Magdeburg nicht
 
Besser spät als nie. Ich halte es nicht für undenkbar das Europa hier wieder den Anschluss findet. Der politische Wille ist da, das Geld auch und wichtige Schlüsseltechnologien in der Halbleiterbranche kommen entweder ausschließlich (ASML) oder in großen Teilen (Wacker Chemie) aus Europa.
@Beelzebot : Belies dich einfach mal zu Themen wie ASML oder Wacker Chemie. Nur weil Europa keine Kapelle mehr hat heißt das nicht das hier keine Musikinstrumente mehr gebaut werden. Ohne diese (und noch einige andere) Läden können Intel, Samsung, TSMC und Co. gleich zusperren.
 
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SV3N schrieb:
[...] unabhängig werden von den Chip-Herstellern aus den USA und Asien. Deutschland lockt Investoren derweil weiterhin mit staatlichen Subventionen, nachdem zuletzt bereits Intel [...]
Naja, die Formulierung passt aber nicht. Indem man einen US-Chiphersteller subventioniert wird man nicht unabhängiger von US-Chipherstellern, sondern abhängiger. Gemeint ist wohl eher "unabhängiger von der Chip-Herstellung in den USA und Asien" und nicht von den Herstellern selbst. Denn dieses Ziel verfolgt ja China in dem sie eine komplett inländische Chipindustrie aufbauen wollen.

Das mit der "Rohstoffsicherung" könnte man sicher auch noch intelligenter und aggressiver angehen. Statt nur Verträge mit Lieferanten zu schließen um den laufenden Bedarf zu decken und sicher zustellen und dafür ordentlich drauf zu zahlen, wäre es sinnvoller auch "strategische Reserven" an zu legen. Statt Tonnenweise Gold zu horten hätte man schon längt Seltene Erden Metalle, Edelmetalle und Co. in die Tresore packen sollen. Seltener als Gold, viel größere Wertsteigerung, geringerer Platzbedarf, und in schlechten Zeiten ein gewaltiger strategischer und wirtschaftlicher Vorteil! Gerade die Zyklen in denen die Chipnachfrage eingebrochen ist, die es alle paar Jahre gab und bestimmt auch wieder geben wird bieten sich für solche Käufe an.
 
Bei den Milliardenbeträgen sollte man jedem potentiellen Arbeitnehmer 1 000 000 € (bei 1000 Arbeitnehmern) zahlen und sie damit dauerhaft bis zu Lebensende sorgenlos als bezahlter Urlauber leben lassen, das käme dem Staat billiger.

Ein vernünftiger Zuschuss wäre ok, aber nicht komplett die Arbeitsplätze alimentieren. Wozu braucht man dann noch das Unternehmen? In 10-20 Jahren werden deren Jobs eh durch Computer/Maschinen/KI überflüssig. Dann hat man auf alle Fälle mehr in das Unternehmen reingebuttert als man durch Steuereinnahmen einnimmt.
 
SV3N schrieb:
Im Rahmen des EU Chip Acts sichern sich die EU und ihre Mitgliedsstaaten den Zugriff auf Chips und technische Innovationen. Mit entsprechenden Durchgriffsrechten kann die EU-Kommission Lieferungen der Hersteller, die sie umfangreich subventioniert hat, sicherstellen.
Ineteressant. So ergibt es endlich einen Sinn, wieso man asiatische oder US-Firmen massiv bezuschusst für Produktionsstätten in Europa um "unabhängig" zu werden.
Ergänzung ()

Taigabaer schrieb:
Wozu braucht man dann noch das Unternehmen? In 10-20 Jahren werden deren Jobs eh durch Computer/Maschinen/KI überflüssig. Dann hat man auf alle Fälle mehr in das Unternehmen reingebuttert als man durch Steuereinnahmen einnimmt.
Es geht doch eben gerade darum, die Versorgung angeschlossener Industriezweige, etwa der Autoindustrie, sicherzustellen. Ich willd amit nicht sagen oder beurteilen, ob die Förderhöhe angemessen/sinnvoll ist - aber die direkten Arbeitsplätze sind nicht der einzige Grund.
 
Ich habe da nur eine Art der Bedenken, was war mit Nikia dort hatte das Unternehmen Milliarden bekommen und die wollten Nachschlag als sie diese nicht bekamen war die Fabrik aus den Pott nach Rumänien gegangen. Was dabei rauskam war zwar eine Katastrophe für Nokia aber das ist eine Geschte die wir Steuerzahler nicht vergessen sollten. Wenn wir Firmen anweben mit Steuervorteilen dann sollte es eine Bindung auf Jahrzehnte geben ansonsten kann man das Geld gleich in den Ofen schieben
 
Lemiiker schrieb:
Die Verwaltung ist in Sachen Digitalisierung der Abläufe, Kommunikation und Bürgerinteraktion ein Steinzeitstaat.
Jal, und das von Dir erwähnte Fiasko ist eines der Beispiele, warum der Föderalismus in vielen Teilen ein großes Problem für Innovationen und Entscheidungen darstellt. In der Digitalisierung des Bildungssektors braucht man im Speziellen literweise Baldrian.
Der IT Planungsrat gibt zumindest viele Impulse für public sector Kooperationen und Verzahnung mit den privaten Playern, aber alleine das OZG Thema wird noch ein Spaß. 1.1.2023, und wir grinsen einfach mal zusammen ;)
 
Und wieder investieren unsere Politiker in amerikanische Aktienunternehmen. Der Habeck ist doch eigentlich alt genug, der war doch dabei als Nokia und AMD den deutschen und europäischen Steuerzahlern das Fell über die Ohren gezogen haben, um dann, als es kein Geld mehr gab weiter dort hin zu ziehen wo man ihnen die nächsten Subventionen angeboten hat. Diese Firmen bleiben so lange in Deutschland bis alle deutschen und europäischen Subventionen abgeschöpft und zu einem großen Teil über Dividenden an deren Aktionäre ausgeschüttet wurden.

Er hätte doch weiter Kinderbücher schreiben sollen...
 
Skysnake schrieb:
Das ist definitiv falsch. In Ehningen hat IBM CPU Design stehen und in Böblingen am rauen Kopf war/ist Forschung und Entwicklung. Da gibt es wenn überhaupt nur noch eine Hand voll andere Standorte von IBM Weltweit.

Intel hat Chipdesign in München und AMD sollte was in Düsseldorf haben.

Das sind amerikanische Konzerne und keine Deutschen Firmen.

Skysnake schrieb:
In Forschung und Lehre sind wir stark.

Tatsächlich ? Ist mir bisher noch nicht so aufgefallen. Gibt es ein deutsches Pendant zum MIT als Beispiel ?
 
Looniversity schrieb:
Dank der langjährigen Initiative Europractice, von der EU gefördert, kannst du (und alle anderen) alles für Chipdesign und Validierung selbst lernen, und für wenig Geld (d.h. einige Tausend bis Zehntausend Euro, die Preislisten sind öffentlich [Stückzahlen beachten]) modernste Chips fertigen lassen. Wenn du das im Rahmen einer Universität oder öffentlicher Forschung machst sogar quasi umsonst, einschließlich der sündhaft teuren Software: Du zahlst nur für die Mitgliedschaft und die Chips selbst, beides noch weiter rabattiert. Es gibt durchaus Leute die das können.
Sehr interessant. Leider allerdings ohne Forschungsgelder immernoch zu teuer zum experimentieren bei 1000€ Minimum pro Quadratmillimeter, viele Angebote eher Tausende bis Zehntausende pro Quadratmillimeter.

Wir brauchen mehr Projekte die Citizenscience und unabhängige Forschung ermöglichen, also ohne sich gleich als Akamdemiker verpflichten zu müssen.

Vielen Innovationen sind gerade so zustande gekommen, durch Unabhängige. Das wesentliche Problem heute ist dass man bei fortgeschrittener Technik ohne sündhaft teure Hardware kaum etwas ausprobieren kann.

Deutschland/die EU könnte massive Fortschritte ermöglichen wenn es bezahlbare (für Durchschnittsgehälter) Möglichkeiten gäbe Ideen auszutesten. Hier allgemein zugängliche Hardware, oder Zugänge zu Uni-Labs ohne gleiche eine Akademiker-Karriere einschlagen zu müssen wäre toll.

Eine Experimental-Fab die staatlich subentioniert würde, wäre sinnvoll. Ähnlich mit anderer Forschungshightech. Entwicklung darf nicht mehr so sehr von individuellem Reichtum abhängen.

Man sieht ja wie in der Softwareentwicklung enorme Forschritte erzielt werden konnten, weil man gerade in dem Bereich mit begrenzten (finanziellen) Resourcen so viel erreichen kann.

Das muss in mehr Bereichen möglich werden. Das wäre echte zukunftsweisende Politik.

Edit: Habe gerade noch https://eu-citizen.science/ gefunden.
Wenn du mehr Initiativen/Projekte in dem Bereich kennst, die unabhängige Forschung und Kollaboration ermöglich, wäre ich interessiert.
 
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Schon erstaunlich wie viel Geld auf einmal für versäumtes da ist, während man aktuelle Geschehnisse mit trocken Brot behandelt.
 
Laphonso schrieb:
warum der Föderalismus in vielen Teilen ein großes Problem für Innovationen und Entscheidungen darstellt.
Auch nur eine billige Ausrede.
Die USA ist auch gebietsweise sehr unterschiedlich und trotzdem kommen viele Große und profitable Unternehmen aus den USA.
Das Problem ist, das die BRD extrem bürokratisch ist, selbst bei einfachen Dingen und es wird immer mehr Bürokratie. Ich meine da braucht man sich nur den Bundestag im Reichstag anschauen, wie viele da alimentiert werden ohne das da ein Mehrwert entsteht. Nicht Mal eine Aussicht auf Besserung.
Ergänzung ()

Chef_Ing schrieb:
Tatsächlich ? Ist mir bisher noch nicht so aufgefallen. Gibt es ein deutsches Pendant zum MIT als Beispiel ?
FMD? TU Dresden?
Die Firma Berliner Glas ist vor nicht allzu langer Zeit von ASML übernommen worden.

Entbürokratisieren und Mehr investieren sowie die Steuerbelastung insgesamt für alle verringern wäre Mal eine Fördermöglichkeit und mehr in Bildung ausgeben und nicht Ideologie oder Gendern sondern richtig Bildung.
 
Global Foundries Deutschland "kaufen" und wieder auf den aktuellen/zukünftigen Stand hieven.

Aber egal wie.. unabhängig werden ist nicht so schlecht.
 
Sephiroth51 schrieb:
FMD? TU Dresden?
Die Firma Berliner Glas ist vor nicht allzu langer Zeit von ASML übernommen worden.

Die erste deutsche Uni im QS Ranking International war 2020 die TU München auf Platz 55 das MIT ist auf Platz 1. Ich kann die platzierung letztlich nicht bewerten aber aus eigener Erfahrung bin ich was die deutschen Unis angeht inzwischen sehr skeptisch.
 
der Unzensierte schrieb:
Besser spät als nie. Ich halte es nicht für undenkbar das Europa hier wieder den Anschluss findet. Der politische Wille ist da, das Geld auch und wichtige Schlüsseltechnologien in der Halbleiterbranche kommen entweder ausschließlich (ASML) oder in großen Teilen (Wacker Chemie) aus Europa.
Nur der Laserspezialisten Trumpf im schwäbischen Ditzingen bei Stuttgart ist die einzige Firma weltweit, die Laser für ASML bauen kann.
Wir haben nur wenige Fab's in Europa, aber die Basisfirmen sind alle in Europa incl. einiger Chemiebuden, die extrem reine Chemikalien dafür liefern.

Dass die Fertigung selbst andere Ländern optimiert haben sollte uns nicht erschüttern, soweit wir diese Anlagen in Kopie bei uns laufen haben. Hier ist noch mehr an Fab's nötig.
 
@Chef_Ing

Die RWTH und TUM schaffen es in den naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen meist unter die Top 25 (QS Ranking und co.).
Im Bachelor sogar häufig in die Top10. Die Masterstudiengänge fallen dagegen ab. Da zieht es die meisten die was drauf haben an die ETH ,Cambridge oder das MIT.

Wobei insbesondere die RWTH in den Bachelorstudiengängen Ansehen primär durch das sehr volle Curriculum und radikale Bewertungschemata für Klausuren bekommt.
 
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