Die wichtigste Frage wird nirgends beantwortet: Funktioniert der Kick-Glitch
* noch?!
Genau das hat Mirror's Egde einen sehr hohen Wiederspielwert verliehen. Dadurch offenbaren sich unzählige Möglichkeiten, die eigenen Bestzeiten zu verbessern, weil man so viel schneller von A nach B kommt. Zum Teil ist es sogar möglich, ganze Passagen zu überspringen, weil irgendwo in der Luft Triggerpunkte liegen, die das nächste Kapitel laden. Dazu noch die ganzen schönen Orte, die man erreichen kann (Dächer, Straße).
Es hat enorm Spaß gemacht, all die Tricks von geübten Youtubern auszuprobieren, manche davon sind so schwer, dass ich Stunden gebraucht habe, oder sie nie meistern konnte. Oder selbst welche zu finden. Die Geschichte ist zwar bisher eher alibimäßig vorhanden gewesen, aber dem Spaß am Spiel, den nett animierten Schnittszenen in Zeichentrick-Optik (das ist jetzt vorbei), der schönen, sauberen Gestaltung der Stadt mit knalligen Farben als Kontrast und den sehr guten Soundtracks hat das aber nicht geschadet.
* Für all diejenigen, die es nicht wissen: Sämtliche Glitches, die ich nenne sind völlig legal, seitens der Macher gewollt und ohne irgendwelche Hilfsmittel abseits von Maus und Tastatur durchführbar. Man muss nur bei einem Wallrun-Kick im richtigen Moment die Leertaste drücken (es hilft das "Springen" auf das Mausrad zu verlegen), wodurch man überdurchschnittlich weit springen und damit auch an den Wänden entlang über gigantische Entfernungen hinweg sich fortbewegen, oder auf- und absteigen kann. So schafft man es in erster Linie auf die Straße oder allgemein an Stellen zu gelangen, die normalerweise unerreichbar sind.
Man kann auch "E" (Aktion) auf das Mausrad verlegen, um beispielsweise das öffnen von Fahrstuhltüren oder das Drücken von Knöpfen, oder auch das Drehen von Rädern zu beschleunigen, indem man einfach durchschlittert (Shift) oder springt und nach oben oder unten scrollt (je nach eurer Belegung), wodurch die Tür sich sofort öffnet, man in die Fahrstuhlkabine rutscht um idealerweise nochmal zu scrollen, damit sich die Tür schließt und man zum nächsten Stockwerk gebracht wird. Dabei muss man darauf achten, nicht zu weit von den Knöpfen entfernt zu sein und diese im Blickfeld zu haben. Sonst klappt es nicht richtig.
Es gibt noch eine anderen wichtigen Trick, den sogenannten Wallclimb-Glitch. Hier wird nur mit der Tastatur gearbeitet, indem man statt dem üblichen, unspektakulären Hochklettern (Leertaste) während dem Hochklettern wahlweise "A" oder "D" betätigt, wodurch man plötzlich seitlich zur Wand ausgerichtet wird. Wenn man hier noch im richtigen Moment die Leertaste betätigt, kann so von der Wand nach rechts oder links abspringen. Dadurch kann man zum Beispiel so manchen Stacheldrahtzaun überqueren. Oder wenn man auf das Abspringen zur Seite verzichtet, einfach höher Klettern.
Wer sich das jetzt durchliest, wird wohl gemerkt haben, dass man dafür verflucht viel üben muss, damit das Timing stimmt. Das ist richtig, aber genau das macht das Spiel auch so wertvoll. Die eigentliche Geschichte ist in wenigen Stunden durch, das wird schnell langweilig. Aber trotz der Schlauchlevel gibt es noch genug Möglichkeiten, um die Stadt zu erkunden, wenn man denn weiß, was zu tun ist.
Und wenn man richtig etwas auf dem Kasten hat, sieht es so aus:
https://www.youtube.com/watch?v=3jIr1Z_ilzE
Das komplette Spiel in einer halben Stunde (!) durchgespielt.