Mobilität in unseren Städten

Benutzungspflichtige Radwege gibt es nur neben Fahrbahnen. Und sie dürfen innerorts nur aus Gründen der Verkehrssicherheit angeordnet werden. Wenn auf der Fahrbahn daneben 50 km/h erlaubt sind, der Radweg aber aus Gründen der Verkehrssicherheit auf geringere Geschwindigkeiten beschränkt werden muß. zeigt das klar, das die Voraussetzungen für die Benutzungspflicht nicht gegeben sind.
 
Wir haben genug Radfahrer hier als Universitätsstadt ohne Campus.

Nur so viel: die reichen.
Wir können gerne über dedizierte Radwege reden, wo sonst “keiner” hinkommt, aber jeder Mischbetrieb ist zumindest gefühlt lebensgefährlich für alle Beteiligten. Rücksicht wird man leider bei unseren Studenten meist vergeblich suchen, ich bin schon froh wenn mir einer ohne Kopfhörer und/oder Smartphone in der Hand entgegenkommt. Ganz viel Glück und die Hände sind am Lenker.

Dann lieber ÖPNV ausbauen und Radwege aus der Innenstadt streichen.
 
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Wenn man sich von einem halb privatwirtschaftlichen, mindestens kostenneutralen ÖPNV freiwillig entfernen würde, dann könnte man natürlich ernsthafte Entzerrungs-Projekte angehen die z.B. P+R deutlich attraktiver oder Pendeln deutlich zuverlässiger machen würden.
 
Axxid schrieb:
qualifiziert messen (müssen)? - Fahrradcomputer
Du verstehst den Konflikt zwischen "qualifiziert" und "Fahrradcomputer"?
Außerdem müsste der Computer dann zwingend, nicht abnehmbar, regelmäßig in seiner Funktion und Ganggenauigkeit geprüft werden, damit er eventuellen juristischen Streitigkeiten standhält.
Findest Du das realistisch?
Axxid schrieb:
Wie hoch soll diese Grenze sein? - 30-35km/h waere ein Richtwert
Aha.
Von der Begrenzung zum Richtwert. Nun lass mich mal rechnen. Nehmen wir deine 35 und sagen wir nochmal 5 die jeder mehr fahren darf, ohne dass es die Executive stört oder mit Strafen beaufschlagt und die obligatorischen 6% Toleranz die jedem sonstigen Fahrzeuglenker zustehen sind wir bei 42,4km/h. Wird schwierig als Amateurrennradler in der Ebene zu erreichen und noch schwieriger dauerhaft als Reisegeschwindigkeit zu halten. Für die 0,1% der Radler, die das schaffen, finde ich den oben erklärten Fahrradcomputeraufwand ziemlich hoch. Findest Du nicht?
Axxid schrieb:
Soll es dann auch ne Mindestgeschwindigkeit geben, ähnlich wie auf Autobahnen? - nein, evtl je nach Situation in der Zukunft
Das heißt auf einem Radwegschnellweg - wie vom Scheuer Andy geplant - muss ich mich dann mit 10 Sachen hinter schaukelnden Rentnern einreihen. Findest Du das einen guten Anreiz Leute zum Pendeln auch auf längeren Strecken aufs Rad zu bringen?
Axxid schrieb:
Mein Ziel waere es die Geschwindigkeiten der Radfahrer durch eine obere Grenze einheitlicher zu halten um einen sichereren Verkehrsfluss zu ermoeglichen.
Die "obere Grenze" ist nicht das Problem. Würdest Du die unter dem Aspekt ansetzen wollen die Geschwindigkeiten anzupassen muss sie bei max. 20km/h liegen und nicht bei deinen 30-35 die eigentlich 42,4 sind. Da liegt die Höchstgeschwindigkeit der E-Tretroller, die in diesem Verkehrsraum unterwegs sind. Die meisten Teilnehmer ohne Unterstützung sind sowieso langsamer als diese 20 Sachen unterwegs.
Ich glaube, auf Basis deiner Ansichten und Aussagen kannst Du kaum Erfahrung in Sachen urbanem Radverkehr haben.
 
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Idon schrieb:
wenn man endlich auch die Fahrradfahrer stärker in die Pflicht nimmt.
Welchen "Pflichten" kommen sie denn deiner Ansicht nach nicht nach? Und welche Gefahren resultieren daraus?
Und bedenke bei deiner Antwort bitte, von welchen Verkehrsteilnehmern entsprechende Betriebsgefahr ausgeht. Dir als juristisch beschlagenem, sollte es leicht fallen die emotionale Aufladung dieses Themas auszublenden.
 
Ich fahr immer auf der Straße wenn sicher genug, benutzungspflichtige Radwege neben/auf dem Gehweg die auch wirklich benutzt werden müssen haben Seltenheitswert. Fast immer liegt dort Müll, die Mindestbreite ist nicht gegeben oder die Radwege sind kaputt. Außerdem sind dort häufig Fußgänger.
Was ich durch den zunehmenden Radverkehr beobachte ist, daß eine Verlagerung stattfindet. Radfahrende sind öfter auf dem Fussweg anstatt auf der Straße unterwegs, das ist eine Zumutung für jene die dort laufen wollen/müssen.
Jede Verbesserung der momentanen Situation begrüße ich, auch wenn ich Scheuer nicht zutraue das Problem zu lösen, aber vielleicht werde ich ja positiv überrascht.

BTW. Wer davon ausgeht innerstädtisch 30km/h und mehr wären im Schnitt mit einem normalen muskelbetriebenen Rad möglich ist noch nie ganzjährig innerstädtisch mit dem Rad gefahren. Einen Tacho baue ich mir ganz sicher nicht dran. Das ist doch absurd.

edit:
Gleich läuft auf DLF eine Diskussions-Sendung zu dem Thema;
https://www.deutschlandfunk.de/agenda.1770.de.html
 
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Wie man sowas machen kann zeigen die Niederlande oder Kopenhagen. Mit den selben Konzepten funktioniert das auch in Deutschland, da müsste man nicht lange diskutieren.

Platzmangel für einen ordentlichen Radweg ist natürlich das Hauptproblem, das kann man aber beheben in dem man entweder die Parkplätze oder die Fahrspur(en) reduziert oder einen hochgelagerten Fahrradweg baut der ohne Ampel und Kreuzungen (aber mit Auf- und Abfahrten) durch die Stadt geführt wird.

Was nicht gehen wird ist das bestehende Verkehrsaufkommen durch zusätzliche Fahrräder zu ergänzen und damit Verkehrsprobleme zu lösen. ÖPNV mit ordentlicher P+R Möglichkeit gehört mMn sowieso zu so einem Konzept dazu, genau wie eine ordentliche S-Bahn bzw. Bahn Anbindung der Städte mit dem Umland bzw. anderen Städten.
 
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bender_ schrieb:
Welchen "Pflichten" kommen sie denn deiner Ansicht nach nicht nach? Und welche Gefahren resultieren daraus?
Und bedenke bei deiner Antwort bitte, von welchen Verkehrsteilnehmern entsprechende Betriebsgefahr ausgeht. Dir als juristisch beschlagenem, sollte es leicht fallen die emotionale Aufladung dieses Themas auszublenden.

Rote Ampeln z. B. Die Gefahr ist, dass Fahrradfahrer selbst, Fußgänger, Autofahrer oder andere direkt oder indirekte Schäden davontragen.
 
Idon schrieb:
Wie viele Radfahrer hast Du denn heute über gelbe Ampeln fahren sehen?
Ich hab nur 2 mit "gelb" auf meinem Weg. Die anderen, für mich gültigen, sind nur grün oder rot. Erwartest Du dann, dass ich aus sagen wir 20km/h in weniger als einer Sekunde auf 0 Bremsen können muss oder bin ich für dich ein Rotsünder, wenn ich an einer für Fußgänger und Radfahrer kombinierten Ampel innerhalb von 2-3 Sekunden nach Umschaltung auf "rot" trotzdem noch fahre - auch in dem Wissen, dass die Schaltung ja auch auf Fußgänger ausgelegt ist?

Dein Beispiel ist leider wenig durchdacht, hauptsächlich selektiver Wahrnehmung zuzuordnen und nur Nährstoff für weitere emotionale Aufladung.
Auf meinem Weg gibt es 3 Kreuzungen, an denen ich dir über den gesamten Tag an wahrscheinlich jedem Ampelzyklus mindestens einen Rotsünder unter den KFZlern zeigen kann. Zeigst Du die dann auch an und nimmst sie in die "Pflicht"?
 
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bender_ schrieb:
oder bin ich für dich ein Rotsünder, wenn ich an einer für Fußgänger und Radfahrer kombinierten Ampel innerhalb von 2-3 Sekunden nach Umschaltung auf "rot" trotzdem noch fahre - auch in dem Wissen, dass die Schaltung ja auch auf Fußgänger ausgelegt ist?
Jap. genauso wie ich eine wäre würde ich mit dem kfz noch schnell über die Ampel ballern bevor die Fußgänger loslaufen. Ich weiß ja das ich schneller bin.
 
@bender_

Whataboutism hilft nicht weiter.

Radfahrer sind im Falle eines Rotlichtverstoßes viel gefährdeter - darauf hast du doch selbst in deinem Kommentar #326 (Betriebsgefahr) hingewiesen.


Für Radfahrer gelten dieselben Regeln wie für alle: Die Zwischenphasen an Ampeln sind exakt geregelt. Bei gelb muss, sofern möglich, abgebremst werden. Nur im Notfall darf dann die Ampel noch überfahren werden, ggf. muss eben hinter der Haltelinie angehalten werden, so lange der geschützte Bereich gewahrt wird.

Sofern der Fahrradfahrer eine kombinierte Rad-Fußgänger-Ampel nutzen darf und diese über kein gelbes Licht verfügt, muss er im Zweifel stets bremsbereit sein, wenn er nicht sicher weiß, dass die Ampel grün bleibt (z. B. weil sie gerade erst vor ihm auf grün umgesprungen ist).
Bei einem kombinierten Fuß-Radweg ist sowieso zu überlegen, ob 20km/h angemessen sind.


1 Sekunde nach rot ist übrigens ein qualifizierter Rotlichtverstoß.



Ich selbst fahre öfter mit dem E-Bike zur Arbeit und zum Einkaufen. Auf den kombinierten Wege schöpfe ich bei Verkehr natürlich nicht vmax aus und ich halte an den Ampeln, auch wenn er verlockend ist, mal fix über den Gehweg abzukürzen. Ich drängel mich an Ampeln auch nicht an PKW vorbei. Ich fahre exakt so, wie ich mir das als Autofahrer von anderen Fahrradfahrern wünsche. Ich mache aber im Umkehrschluss auch keinen Platz für PKWs, sorge also ggf. dafür, dass nicht zwischen mir und geparkten PKW knapp überholt werden kann.
 
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SE. schrieb:
Was ich durch den zunehmenden Radverkehr beobachte ist, daß eine Verlagerung stattfindet. Radfahrende sind öfter auf dem Fussweg anstatt auf der Straße unterwegs, das ist eine Zumutung für jene die dort laufen wollen/müssen.
Das ist m.E . auch der zunehmenden Propaganda für "sichere Radwege" geschuldet. Tenor dieser Propaganda: Es ist zu gefährlich auf der Fahrbahn zu fahren.
Wer sich aber ernsthaft mit den Ergebnissen der Unfallforschung für Radfahrer beschäftigt hat, weis, das fahrbahnbegleitende Radwege nicht dazu geeignet sind, das Unfallrisiko von Radfahrern gegenüber der Führung auf der Fahrbahn zu senken.

hallo7 schrieb:
oder einen hochgelagerten Fahrradweg baut der ohne Ampel und Kreuzungen (aber mit Auf- und Abfahrten) durch die Stadt geführt wird.
So etwas sehe ich nicht als realistische Alternative an. Da muß man an jeder Auffahrt mindestens 5 Höhenmeter schaffen. Und Dieses Konzept erinnert übrigens sehr an gewisse Stadtautobahnen , die in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gebaut wurden und inzwischen durch Baufälligkeit auffallen.

Idon schrieb:
Rote Ampeln z. B.
In Bezug auf rote Ampeln sind auch Autofahrer nicht unbedingt vorbildlich. Kann man in vielen Dashcamvideos auf YT sehen. Und warum sonst wurden die Begriffe "spätgelb", "dunkelgelb" oder "kirschgelb" erfunden. Das Autofahrer vielleicht eine etwas niedrigere Rotlichtfahrerquote haben liegt auch daran das Autofahrer nicht so einfach an einer vor der Ampel warteten Schlange vorbeifahren können

Bei Ampeln für Radfahrer, die nur rot/grün schalten wird von den Planern bewusst in Kauf genommen, das Radfahrer aus physikalischen Gründen nicht sicher vor einer roten Ampel abbremsen können. Um das sicherzustellen, bräuchte es eine Gelbphase. Das ist aber normalerweise auch kein Problem, da die Räumzeiten auf die langsameren Fußgänger abstimmt sind und Radfahrer noch vor den Fußgängern die andere Seite erreichen. Und dann gibt es auch noch rote Ampeln , die nicht für Radfahrer gelten weil sie nur das Fußgängersymbol in der Streuscheibe besitzen.
PS: @Idon: Du kannst gerne demonstrieren , wie du mit Fahrrad oder Auto sicher schaffst vor einer Ampel , die keine Gelbphase hat , bei rot stehenzubleiben. Das geht nur wenn du an eine Ampel immer so heranfährst , das du stehenbleibst und wenn die Ampel dann nicht auf rot umgeschaltet hat, weiterfährtst.
 
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mkossmann schrieb:
[...]Das Autofahrer vielleicht eine etwas niedrigere Rotlichtfahrerquote haben liegt auch daran das Autofahrer nicht so einfach an einer vor der Ampel warteten Schlange vorbeifahren können

Bei Ampeln für Radfahrer, die nur rot/grün schalten wird von den Planern bewusst in Kauf genommen, das Radfahrer aus physikalischen Gründen nicht sicher vor einer roten Ampel abbremsen können. Um das sicherzustellen, bräuchte es eine Gelbphase. Das ist aber normalerweise auch kein Problem, da die Räumzeiten auf die langsameren Fußgänger abstimmt sind und Radfahrer noch vor den Fußgängern die andere Seite erreichen. Und dann gibt es auch noch rote Ampeln , die nicht für Radfahrer gelten weil sie nur das Fußgängersymbol in der Streuscheibe besitzen.

Dort, wo der Fahrradfaher nicht auf dem Ampelsymbol ist, darf er nicht auf dem Fußweg fahren (außer Kind).

Es geht mir auch nicht um Grenzthemen, wo jemand gerade in der Sekunde des Umschaltens aus der Fahrt heraus in eine Ampel fährt, sondern das bewusste Ignorieren von Rotphasen.

Da macht es natürlich nicht besser, dass Autofahrer das ebenfalls machen. Aber wer verliert denn bei Auto vs. Auto, Auto vs. Fahrrad und Fahrrad vs. Fahrrad bzw. Fahrrad vs. Fußgänger? Doch quasi immer der Fahrradfahrer.

Deshalb ist hier whataboutism nicht nur nervig, sondern meines Erachtens einfach dumm, denn es geht hier erheblich um Leib und Leben, während es beim Auto in aller Regel nur um Blechschäden geht.


Das Vorbeifahren muss dann eben unterbunden bzw. sanktioniert werden, wenn es mitursächlich ist. Was ich durchaus auch so sehe: Die Gelegenheit bietet sich.


mkossmann schrieb:
PS: @Idon: Du kannst gerne demonstrieren , wie du mit Fahrrad oder Auto sicher schaffst vor einer Ampel , die keine Gelbphase hat , bei rot stehenzubleiben. Das geht nur wenn du an eine Ampel immer so heranfährst , das du stehenbleibst und wenn die Ampel dann nicht auf rot umgeschaltet hat, weiterfährtst.

Das habe ich abgedeckt:


Idon schrieb:
[...]
Sofern der Fahrradfahrer eine kombinierte Rad-Fußgänger-Ampel nutzen darf und diese über kein gelbes Licht verfügt, muss er im Zweifel stets bremsbereit sein, wenn er nicht sicher weiß, dass die Ampel grün bleibt (z. B. weil sie gerade erst vor ihm auf grün umgesprungen ist). [...]

Dazu gibt es rein rechtlich auch keine zweite legitime Meinung.
 
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Idon schrieb:
ür Radfahrer gelten dieselben Regeln wie für alle: Die Zwischenphasen an Ampeln sind exakt geregelt. Bei gelb muss, sofern möglich, abgebremst werden. Nur im Notfall darf dann die Ampel noch überfahren werden, ggf. muss eben hinter der Haltelinie angehalten werden, so lange der geschützte Bereich gewahrt wird.

Sofern der Fahrradfahrer eine kombinierte Rad-Fußgänger-Ampel nutzen darf und diese über kein gelbes Licht verfügt, muss er im Zweifel stets bremsbereit sein, wenn er nicht sicher weiß, dass die Ampel grün bleibt (z. B. weil sie gerade erst vor ihm auf grün umgesprungen ist).
Bei einem kombinierten Fuß-Radweg ist sowieso zu überlegen, ob 20km/h angemessen sind.
Soweit so gut.
Idon schrieb:
Wäre doch prima, wenn man endlich auch die Fahrradfahrer stärker in die Pflicht nimmt.
Wie passt das nun zusammen?
Glaubst Du nun, dass Radfahrer sich weniger an diese Regeln halten - und wenn ja, auf Basis deiner persönlichen Wahrnehmung oder hast Du vielleicht eine etwas allgemeingültigere Quelle zu dieser Überzeugung. Oder glaubst Du, dass Radfahrer zu wenig für Verstöße gegen diese Regeln sanktioniert werden?

Vielleicht ja deshalb weil nur etwa 17% aller Unfälle Radfahrer ursächlich sind:
Von den 355.084 Verfehlungen aller Fahrer, die 2019 zu einem Unfall mit Personenschaden führten, entfielen 59.162 auf Radfahrer.
...und davon die "Rote Ampel" nur einen Bruchteil ausmacht?

Der häufigste Gegner bei Radunfällen? Nicht überraschend:
An rund 65.200 Fahrradunfällen mit Personenschaden war eine zweite Verkehrsteilnehmerin oder ein zweiter Verkehrsteilnehmer beteiligt, in 73,9 Prozent der Fälle war dies eine Autofahrerin oder ein Autofahrer (48.230 Unfälle).

Und jetzt der Bezug zur Gefahr die davon ausgeht. Beschränken wir uns auf Unfälle mit Personenschaden siehts so aus:
Fahrradfahrerinnen und -fahrer, die in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt waren, trugen insgesamt an weniger als der Hälfte der Unfälle die Schuld (45,4 Prozent). Je nach Unfallbeteiligten zeigen sich allerdings Unterschiede: Waren Autofahrerinnen oder -fahrer an einem Radunfall mit Personenschaden beteiligt, trugen die Radfahrenden nur in 23,4 Prozent der Fälle die Hauptschuld. Bei Radunfällen mit Güterkraftfahrzeugen lag der Anteil noch darunter: Nur zu 18,8 Prozent wurde die Hauptschuld bei der Radlerin oder dem Radler gesehen.

Quellen:
https://nationaler-radverkehrsplan....derauswertung-kraftrad-und-fahrradunfaelle-im
https://www.runtervomgas.de/verkehr...hrsunfaelle-so-gefaehrdet-sind-radfahrer.html

Zur Regelakzeptanz von Radfahrern: https://bast.opus.hbz-nrw.de/opus45-bast/frontdoor/deliver/index/docId/191/file/V184.pdf
Fazit: Besser als gedacht...

Übrigens vor fast 2 Jahren schon mal diskutiert: https://www.computerbase.de/forum/threads/mobilitaet-in-unseren-staedten.1850911/post-22755662
 
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Idon schrieb:
Das habe ich abgedeckt:
Nö. Auch wenn du "bremsbereit" bist gilt immer wenn Geschwindigkeit > 0 dann Anhalteweg > 0 . Das ergibt sich aus der Physik ( du erinnerst dich an die Fahrschule ?) . Sobald du aber näher als der Anhalteweg vor der Ampel bist, wenn sie auf rot springt, fährst du bei rot über die Ampel. Ob du es willst oder nicht.
Deswegen wird KFZ-Führern ( wie in diesem Fall) an einer Ampel ohne Gelbphase eine fiktive Gelbphase zugestanden . Und Radfahrer dürfen da nicht schlechter gestellt werden.
 
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bender_ schrieb:
Die anderen, für mich gültigen, sind nur grün oder rot. Erwartest Du dann, dass ich aus sagen wir 20km/h in weniger als einer Sekunde auf 0 Bremsen können muss
Selbstverständlich. An einer roten Ampel hast du genauso zu warten, wie jeder andere Teilnehmer auch.
bender_ schrieb:
oder bin ich für dich ein Rotsünder, wenn ich an einer für Fußgänger und Radfahrer kombinierten Ampel innerhalb von 2-3 Sekunden nach Umschaltung auf "rot" trotzdem noch fahre - auch in dem Wissen, dass die Schaltung ja auch auf Fußgänger ausgelegt ist?
Eine Ampel für Fußgänger und Radfahrer gilt für dich als Radfahrer und wenn sie rot ist, hast du stehen zu bleiben. Dein Wissen um die Gestaltung Ampelschaltung ist für die Beurteilung, ob du ein "Rotsünder" bist, völlig irrelevant.
 
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Capet schrieb:
Selbstverständlich. An einer roten Ampel hast du genauso zu warten, wie jeder andere Teilnehmer auch.
Für gewisse Teilnehmer scheint das nicht zu gelten:
Das Amtsgericht teilte die Auffassung der Verteidigung, wonach der Betroffene so zu stellen ist, als ob die Ampel über eine „Gelbphase“ verfügt. Dies bedeutet, dass dem Betroffenen eine fiktive Gelbphase gutzuschreiben ist, die aufgrund der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h (innerstädtisch) mit 3 Sekunden in Ansatz zu bringen ist.

Ausgehend davon hatte der Betroffene die Ampel noch vor der Umschaltung auf „rot“ überfahren und sich somit nicht ordnungswidrig verhalten. Aus diesem Grund war das Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen den Betroffenen einzustellen.
Zitat aus dem Fall von @mkossmann: https://ssbp.de/kein-qualifizierter...se-und-andauerndem-rotlicht-von-152-sekunden/

Capet schrieb:
Eine Ampel für Fußgänger und Radfahrer gilt für dich als Radfahrer und wenn sie rot ist
Das Problem ist, die Zeit, die ich brauche um von x km/h auf 0 km/h zu bremsen, ist IMMER länger als die Ampel benötigt um von "grün" auf "rot" zu schalten. Damit KANN ich einen Rotlichtverstoß unter Umständen physikalisch gar nicht vermeiden und ebensowenig einen qualifizierten, wenn man nach der Faustformel des Anhaltewegs aus der Fahrschule eine Sekunde Reaktionszeit einberechnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
bender_ schrieb:
Soweit so gut.

Wie passt das nun zusammen?
Glaubst Du nun, dass Radfahrer sich weniger an diese Regeln halten - und wenn ja, auf Basis deiner persönlichen Wahrnehmung oder hast Du vielleicht eine etwas allgemeingültigere Quelle zu dieser Überzeugung. Oder glaubst Du, dass Radfahrer zu wenig für Verstöße gegen diese Regeln sanktioniert werden?

Vielleicht ja deshalb weil nur etwa 17% aller Unfälle Radfahrer ursächlich sind:
[...]

Nicht jeder Rotlichtverstoß führt zu einem Unfall. Die Statistiken sind also wenig hilfreich, wenn es darum geht, wie man sich zukünftig in der Mobilität aufstellen möchte.

Radfahrer würden sich mehr an Regeln halten, wenn die Verfolgungsgefahr und damit die Sanktionsgefahr höher wäre. Durch Identifizierungsmerkmale

mkossmann schrieb:
Nö. Auch wenn du "bremsbereit" bist gilt immer wenn Geschwindigkeit > 0 dann Anhalteweg > 0 . Das ergibt sich aus der Physik ( du erinnerst dich an die Fahrschule ?) . Sobald du aber näher als der Anhalteweg vor der Ampel bist, wenn sie auf rot springt, fährst du bei rot über die Ampel. Ob du es willst oder nicht. [...]

Dann muss man eben das Fahrrad an jede Ampel schieben, sofern man nicht 2-4km/h langsam fahren kann, sondern immer nur voll draufhält.
 
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Idon schrieb:
Die Statistiken sind also wenig hilfreich, wenn es darum geht, wie man sich zukünftig in der Mobilität aufstellen möchte.
Richtig.
Genausowenig wie mit dem Finger auf Radler zu zeigen, die vermeintlich am laufenden Band Rotlichtverstöße begehen und von ihnen deshalb zu verlangen vor jeder Ampel ohne Gelbphase auf unter Schrittgeschwindigkeit abzubremsen, um einem qualifizierten Rotlichtverstoß vorzubeugen.
Denn wie @mkossmann auch schon bemerkt hatte, muss im Gegensatz zum KFZ Verkehr der Radler gleich 3 verschiedene Ampelregelungen beherrschen:
  • Die mit Fußgängern kombinierte Ampel ohne Gelbphase
  • Die Radverkehrsampel mit Gelbphase und - die Königsdisziplin
  • Die KFZ Ampel mit Gelbphase bei gleichzeitiger Fußgängerampel mit Streuscheibe ohne Radfahrsymbol
...und das in manchen Fällen sogar noch entgegen der Fahrtrichtung des KFZ Verkehrs.
Kein Wunder, dass die Blechdosenlenker ständig der Ansicht sind, die Radfahrer würden alles falsch machen. Sie wären mit solch einer Vielfalt an Regelungen wahrscheinlich chronisch überfordert - oder wahrscheinlicher hätte eine Behörde diesen eklatanten Sicherheits- und Rechtsmangel schon längst beseitigt...

Idon schrieb:
Radfahrer würden sich mehr an Regeln halten, wenn die Verfolgungsgefahr und damit die Sanktionsgefahr höher wäre. Durch Identifizierungsmerkmale
Ich bin in der Stadt ein rollendes Identifizierungsmerkmal - schon allein aus Selbsterhaltungstrieb. Solltest Du auf ein Kennzeichen anspielen, würde das eine Wiedererkennung meiner Person und/oder meines Fahrzeugs kaum verbessern.
Aufgrund deiner Aussagen, zweifle ich langsam, ob Du im Kontext urbaner Radverkehr überhaupt genug Erfahrung hast um objektiv argumentieren zu können.
 
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