Mobilität in unseren Städten

@bender_
Die Bilder aus deinem Beitrag #428 waren nicht zu sehen als ich dir antwortete. Wie groß das Zeitfenster ist bevor ein Edit angezeigt wird weiß ich nicht. Ich lüge nicht, spar dir solche Unterstellungen.
 
BeBur schrieb:
Ich gehe schwer davon aus, du machst es dir absichtlich schwer um dich aufregen zu können.
Ich fahr da täglich und müsste mich deshalb täglich "aufregen".
Ich verhalte mich gemäß der Radfahrerampel. Ganz ohne juristische Begründung, weil sie mich am ehesten anspricht.
Die Streuscheibe auf der Insel zeigt Radfahr- und Fußgängersymbol und wird an der Stelle von Fußgängern beachtet. Sie wird übrigens grün, wenn die Radfahrampel von rot auf gelb springt. Umgekehrt wird die Radfahrampel gelb, wenn die kombinierte von grün auf rot springt. Folgt also der Theorie der fiktiven Gelbphase :)
BeBur schrieb:
Einfach ne E-Mail mit Bild ans Straßenverkehrsamt oder Ordnungsamt, genau wie bei jeder Beschilderung.
Schon 2-mal gemacht. Keine Antwort, keine Änderung.
 
bender_ schrieb:
Schon 2-mal gemacht. Keine Antwort, keine Änderung.
Ich würde garantiert eine Antwort kriegen.

bender_ schrieb:
Ich verhalte mich gemäß der Radfahrerampel. Ganz ohne juristische Begründung, weil sie mich am ehesten anspricht.
Wie wär's als Alternative damit, dich an die Straßenverkehrsordnung zu halten?
 
bender_ schrieb:
Ich denke das Problem ist hier offenkundig. Die Regeln habe ich gerade erst verlinkt und auch hier geschrieben.
Rechne jetzt noch die Info ein, dass die Ampel gilt auf deren Höhe du dich befindest und nicht eine auf der anderen Straßenseite.
 
BeBur schrieb:
Ich denke das Problem ist hier offenkundig.
Schön, wenn Du das so siehst: Und an welche Ampel soll ich mich jetzt halten?
 
bender_ schrieb:
Und hier gehts gleich weiter mit Realitätsverbiegung (gesetzt dem Fall @NephTis spricht von Mobilität in Städten):

In den meisten Großstädten liegt die real erzielbare Durchschnittsgeschwindigkeit unter 30 km/h: https://www.computerbase.de/forum/threads/mobilitaet-in-unseren-staedten.1850911/post-23433103

In einer Stadt extrem unwahrscheinlich wenn Du behauptest die gleiche Strecke mit dem PKW in 15 Minuten zu schaffen: Ausrede + sehr wahrscheinlich Übertreibung
Ok, wenn du hier nur von Großstädten wie Köln, Stuttgart oder Berlin redest ist das OK. Ich wohne am Rand einer 100k Stadt und meine Eltern wohnen in einem anderen Ort und nicht direkt in einer Stadt. Auf Teilstrecken dorthin gäbe es nicht mal richtige Radwege. Viele Freunde von mir wohnen auch nicht direkt in der Stadt sondern außerhalb. Einfach alles viel zu kompliziert. Mein Auto steht vor der Tür, ich setz mich rein und fahr hin wo ich will und wann ich will.
bender_ schrieb:
Zeichen für falscher Kontext: In einer Stadt gäbe es sehr wahrscheinlich S- und/oder U-Bahn und/oder Tram

Pauschal zu bezweifeln und auch schon ausführlich am Beispiel Stuttgart hier diskutiert:
https://www.computerbase.de/forum/threads/mobilitaet-in-unseren-staedten.1850911/post-23322738
Hier ein Versuch sich objektiv damit zu beschäftigen: https://www.computerbase.de/forum/threads/mobilitaet-in-unseren-staedten.1850911/post-23331535
Vielleicht machst Du das ja auch mal.
Hier gibt es weder eine S-Bahn, U-Bahn oder Tram sondern nur Züge (Der Bahnhof ist genau 3 Kilometer von meinem Wohnort weit weg und würde nicht mal Richtung Arbeitsstätte fahren) oder Busse. Noch dazu kommt das der ÖPNV Preis jährlich angehoben wird. Ich bin letztens tatsächlich nochmal Bus gefahren (Auto Inspektion) und musste knapp 5€ bezahlen für 6 Kilometer. (Keine Übertreibung!)
bender_ schrieb:
Da ich viel in der Stadt Rad fahre, kommt mir diese Ausrede am seltsamsten vor. In der Stadt hab ich mit dem Fahrrad bisher immer die kürzeste Strecke zwischen 2 Punkten erzielt. Das toppen nur noch Fußgänger.
Sagen wir, 16 statt 20km werden realistisch. Fahr das mal 2-4 Wochen und Du packst das in weniger als einer Dreiviertelstunde und hast dir an dem Tag sogar das Cardiotraining im Fitnessstudio gespart.
Kein Bock auf Sport? Nimm ein Pedelec oder nen E-Scooter. Auch hier wieder: In der Stadt überall zur Leihe verfügbar und im vgl. zu nem KFZ spottbillig.
Meine Faustregel: Alles unter 15km Tür-zu-Tür ist mit dem Rad innerhalb der Stadt am schnellsten zu erreichen.
Das mag sein, aber trotzdem kann ich mit dem Auto meinen Wocheneinkauf in einem Rutsch erledigen und mehrere Getränkekisten kaufen. Ich bin keiner dieser "Dann trink halt Wasser aus dem Hahn" Menschen. Nen Sodastream haben wir auch, aber das Wasser hier hat einfach keine gute Qualität. Ich habe einfach keine Zeit neben Job und Hobbies noch stundenlang am Tag mit dem Fahrrad durch die Gegend zu fahren.

Man sollte hier vielleicht einfach unterscheiden zwischen Mega-City mit U-Bahn und co. und 100k Stadt, die die ÖPNV Annehmlichkeiten nicht hat und die Busse teilweise nur im 2h Rhythmus fahren. (Samstags je nach Stadtteil gerne auch mal nur bis 18 Uhr. Und nein, das ist keine Übertreibung.)
 
Natürlich kann man bei dem Thema nicht alles zwischen einem Dorf mit 1.000 Seelen und einer Metropole wie Berlin über einen Kamm scheeren und in vielen Orten gibt es eben einfach nicht das ÖPNV-Angebot, wie in Städten ab 300k Einwohnern.
Und in den Aussenbezirken wird ÖPNV auch in Großstädten recht schnell ziemlich teuer.

Für mich ist es kein Wunder, dass das Auto für viele einfach praktischer und damit auch attracktiver ist.
Das Kostenargument zieht nicht, denn das Auto haben die meisten ohnehin da stehen, weswegen sie maximal Spritkostenersparnis hätten, wenn sie mögliche Strecken mit den Öffis bewältigen würden. Bei den meisten dürfte der Sprit zwar den Löwenanteil der Betriebskosten ihres PKW ausmachen, dieser Posten fällt aber für viele einfach nicht komplett weg, nur weil sie z.B. den täglichen Weg zur Arbeit mit dem ÖPNV machen.
Anderes wird weiterhin mit dem Auto erledigt (Stichwort: Wocheneinkauf).
Für weitere Strecken werden viele ein Auto besitzen wollen ... und damit ist es diesen Menschen schonmal unmöglich, die Kosten für Steuer, Versicherung und Wartung einzusparen.
Natürlich muss man diese Kosten miteinbeziehen, denn mit Rad oder ÖPNV zu fahren, reduziert die Kosten eines behaltenen PKW eben nicht auf €0,-.
Wirklich gut nutzbar ist der ÖPNV fast ausschließlich in Großstädten (250k+), und da so ein ÖPNV-Unternehmen wirtschaftlich arbeiten muss (bzw. eigentlich sollte ... viele werden subventioniert), wird sich daran in absehbarer Zeit wohl auch nicht viel ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Bei den meisten dürfte der Sprit zwar den Löwenanteil der Betriebskosten ihres PKW ausmachen, dieser Posten fällt aber für viele einfach nicht komplett weg, nur weil sie z.B. den täglichen Weg zur Arbeit mit dem ÖPNV machen.
Wieso nicht? Der Kilometer, den du nicht mit dem Auto fährst, kostet kein Spritgeld. Punkt!
Ob sich das rechnet gegen Nutzung der Öffis ist eine andere Sache.


DerOlf schrieb:
und da so ein ÖPNV-Unternehmen wirtschaftlich arbeiten muss (bzw. eigentlich sollte ... viele werden subventioniert), wird sich daran in absehbarer Zeit wohl auch nicht viel ändern.
Als ob die das jemals getan hätten!
Nicht mal die Hälfte der Kosten wird durch Einnahmen aus Kartenverkäufen erzielt. Der größte Zahler ist der Steuerzahler.
Einen komplett autark oder privat finanzierter ÖPNV, mag ich mir aber trotzdem nicht vorstellen.
 
@mo schrieb:
Ob sich das rechnet gegen Nutzung der Öffis ist eine andere Sache.
Ich bin nicht repräsentativ aber bei mir ist das der Fall: Ein MonatsTicket für Erwachsene kostet 67,80 €, für Schüler 49,30 €.

Ich tanke jeden Monat im Durchschnitt für circa 45,00 €.

Der Grund eines Autos war Folgender: Ich bin mit den ÖPNV bis zu einer bestimmten Haltestelle gefahren und habe dort mein Fahrrad vor einem Geschäft geparkt. Von der Haltestelle aus bin ich mit dem Fahrrad ins Gewerbegebiet gefahren und später die Prozedur rückwärts.

Das Verkehrsunternehmen hat nach kurzer Zeit den Zeitplan geändert. Die Haltestelle vor dem Betrieb wurde um 07:01 Uhr angefahren. Arbeitsbeginn ist 07:00 Uhr.

Das hat mich dazu gebracht ein Auto anzuschaffen.
 
Skaiy schrieb:
Ich tanke jeden Monat im Durchschnitt für circa 45,00 €
Ist bei mir genauso,ich tanke auch so um die 50€ im Monat.In meiner Stadt kostet eine normale Monatskarte 63,90€,und die Große Karte kostet 81,00€ die ich dann bräuchte.

PS
Wenn du noch Xbox User suchst? Mein Gamertag ist der gleiche wie hier.
 
@mo schrieb:
Einen komplett autark oder privat finanzierter ÖPNV, mag ich mir aber trotzdem nicht vorstellen.
Dann schau dir mal "MoBiel" in Bielefeld an.
Zu zwei Drtteln finanzieren die sich durch Ticketverkäufe und das letzte drittel kommt vom Mutterkonzern (Stadtwerke Bielefeld Group) per Umlage aus den verschiedenen anderen Geschäftsbereichen.
Die Kommune bzw. der Staat steuert dazu nichts bei ... zumindest war das vor 3 Jahren noch so (neuere Geschäftsberichte habe ich mir noch nicht angeschaut).
Es geht also ... warum das andernorts nicht funktioniert, kann ich nicht so recht verstehen.

Die Spritkosten sind auch nicht der einzige Posten für das Auto.
Hinzu kommt noch je ein Zwölftel der Versicherung, der Steuern sowie der im Jahresverlauf anfallenden Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten (ich besitze selbst kein Auto, also kann ich diese Kosten nicht gut einschätzen). Für ganz Penible gehört eigentlich noch der Kaufpreis (abzügl. erzielbarer Verkaufspreis) geteilt durch die Betriebsdauer in Monaten dazu. Alle diese Punkte fallen beim ÖPNV flach.
Ich kenne mich mit den Preisen nicht so aus, aber es würde mich wundern, wenn man mit dieser Berechnung bei unter €100,- pro Monat landen würde (bei Neuwagen sicherlich deutlich drüber).

Beim ÖPNV bekommt man keine KM-Pauschale ... dafür sind die Tickets (zu 100% ?) von der Steuer absetzbar.

Die simple Gegenrechnung "Ticketpreis vs. Tankbelege" greift also zu kurz.
Aber (und darauf wollte ich hinaus), die Wenigsten werden ihr Auto komplett abschaffen, nur weil sie den ÖPNV intensiver nutzen.
Dadurch spart man zwar beim Sprit, zahlt das ÖPNV-Ticket aber im Grunde "on Top" auf die laufenden Kosten eines (eventuell stehenden) Autos drauf.

Ökologisch und unfalltechnisch ist ein stehendes Auto natürlich klasse ... denn bei 0km/h reduzieren sich auch Betriebemissionen, Verschleiß und Unfallrisiko auf 0. Der Platzbedarf bleibt leider gleich :(
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Dann schau dir mal "MoBiel" in Bielefeld an.
Zu zwei Drtteln finanzieren die sich durch Ticketverkäufe und das letzte drittel kommt vom Mutterkonzern (Stadtwerke Bielefeld Group) per Umlage aus den verschiedenen anderen Geschäftsbereichen.
Die Kommune bzw. der Staat steuert dazu nichts bei ... zumindest war das vor 3 Jahren noch so (neuere Geschäftsberichte habe ich mir noch nicht angeschaut).
Es geht also ... warum das andernorts nicht funktioniert, kann ich nicht so recht verstehen
Schön, wenn das da so gut klappt!
Ist halt die Frage, ob sich das auf Ballungsraumversorger wie RMV, VRR, VVS, MVV um nur einige zu nennen, anwenden lässt. Bielefeld definiert sich als sein eigenes Binnenzentrum. Das ist hier zu.B. schlichtweg unmöglich bei 400.000 Pendlern nur in der Stadt Frankfurt, die aber nur einen kleinen Teil des RMV Gebiets abdeckt.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Zu zwei Drtteln finanzieren die sich durch Ticketverkäufe und das letzte drittel kommt vom Mutterkonzern (Stadtwerke Bielefeld Group) per Umlage aus den verschiedenen anderen Geschäftsbereichen.
Die Kommune bzw. der Staat steuert dazu nichts bei ... zumindest war das vor 3 Jahren noch so (neuere Geschäftsberichte habe ich mir noch nicht angeschaut).
Die Stadtwerke Bielefeld verschenken auch nichts, diese verschiedenen anderen Geschäftsbereiche setzen diese Umlage garantiert steuerlich ab.

Grüße Tomi
 
@Tomislav2007:
Natürlich setzen die Umlagen steuerlich ab ... das macht jedes Unternehmen, welches wichtige Unternehmensteile erhalten will, die eben keinen Gewinn abwerfen.

Eventuell klappt es im Pott nicht, weil z.B. die Stadtwerke Essen oder Bochum zu den "günstigsten" Stromanbietern in DE gehören.

Der "billige Jakob" sind die Stadtwerke Bielefeld definitiv nicht ... aber mir geht es bei derartiger ehemals öffentlicher Infrastruktur auch nicht nur darum, den niedrigsten Preis zu zahlen, denn ich bin mir sehr sicher, dass dadurch der Service nur schlechter werden kann.
Ergänzung ()

@mo schrieb:
Das ist hier zu.B. schlichtweg unmöglich bei 400.000 Pendlern nur in der Stadt Frankfurt, die aber nur einen kleinen Teil des RMV Gebiets abdeckt.
Wenn ich Ein- und Auspendler addiere, kam Bielefeld 2019 auf mehr Pendler als Einwohner (Letzteres sind ca. 350k).
https://www.bielefeld.de/sites/default/files/datei/2020/Bielefeld_Statistik_kompakt_Pendelnde.pdf
Die tatsächliche "Stadt" Bielefeld umfasst auch nur einen Teil des Einzugsgebietes von MoBiel. Allerdings zählt Bielefeld auch zu den "Flächenstädten" ... die Einwohnerdichte ist hier im Durchschnitt ziemlich gering, was an "ländlichen" Gebieten IM offiziellen "Stadtgebiet" liegt.
https://www.mobiel.de/fahrplaene/netzplaene-karten/

Der passende Ballungsraum nennt sich "Gütersloh-Bielefeld-Herford" (Reihenfolge ist mir jetzt mal egal).
Sicherlich ist das weder von der Enwohnerzahl und ganz sicher nicht von den Steuereinnahmen her mit F.a.M vergleichbar (trotz Firmensitzen von Bertellsmann, Miele, Thyssen und Claas im Raum Gütersloh und Dr. Oetker in Bielefeld).
 
Zuletzt bearbeitet:
rgbs schrieb:
Auto recht selten nutze
Das sehe ich aber als Hauptproblem. Das so viele Menschen ein Auto haben, das sie kaum benutzen. Aber diese verstopfen mitunter die Städte, weil sie überall (dumm) rumstehen. Wenn man ein Auto selten nutzt, dann würde es doch in der Tat ein Leihwagen tun, wenn man dann doch mal 4 Räder braucht. Ich habe nie ein Auto gehabt, weil ich schon als Jugendlicher ein eigenes Auto für mich persönlich als überflüssig empfand. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Bus, Bahn, Fahrrad und selten mal ein Taxi, so sieht es bei mir aus.;)
 
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DerOlf schrieb:
Aber (und darauf wollte ich hinaus), die Wenigsten werden ihr Auto komplett abschaffen, nur weil sie den ÖPNV intensiver nutzen.
Dadurch spart man zwar beim Sprit, zahlt das ÖPNV-Ticket aber im Grunde "on Top" auf die laufenden Kosten eines (eventuell stehenden) Autos drauf.
Ich bin sowieso immer dafür, dass man die Menschen bei ihren Bedürfnissen abholt und nicht versucht eine ideale Welt über die Köpfe hinweg zu erschaffen. Beispiel: Kostenloser ÖPNV, der zu schlechter Qualität quasi verdammt ist. Schauen wir hingegen auf die Düsseldorf "ÖPNV"/Zug Pendlerstrecke: Die ist rappelvoll. Aus gutem Grund. Aber macht so auch nicht wirklich Spaß. Wenn man da mal investieren würde das man Fahren zu Stoßzeiten weniger qualvoll gestalten kann: Die Leute rennen der Bahn die Bude ein.
Oder siehe Idon mit seinem Pendelversuch im Fernverkehr und den Zugverspätungen. Auf mieser Qualität kann man nichts aufbauen, wer versucht zu pendeln und die relevanten Züge im Fernverkehr haben regelmäßig wesentliche Verspätung - einmal die Woche reicht da ja schon - dann wechselt man zurück und erzählt natürlich jedem davon.

Privatisiert sehe ich da dauerhaft aber kein Land außerhalb von einzelnen Positivbeispielen. Diese Art von Infrstruktur, genau wie Straßen auch, muss aus öffentlicher Hand kommen, damit man auch dauerhaft Minus machen darf, damit Menschen bestmöglich zur Arbeit kommen, man Ballungszentren entzerren kann etc.
Ich gebe aber zu, dass ich das Netz von vor 25 Jahren vor der Privatisierung nicht kannte. Mag noch gruseliger gewesen sein, von daher will man ggf. Mischkonzepte fahren, aber das aktuelle Mischkonzept funktioniert meines Erachtens nach nicht gut genug in diesem Bereich.
 
Das ist das generelle Problem der Privatisierung von Öffentlicher Daseinsvorsorge. Auch hier wird inzwischen alles auf maximale Effizienz mit so wenig Kosten wie möglich getrimmt, um so einen maximalen Grad an Profit zu erreichen. Darunter leidet dann immer die Qualität, wie wir ja nicht nur beim Öffentlichen Nahverkehr sehen können.
 
BeBur schrieb:
Ich gebe aber zu, dass ich das Netz von vor 25 Jahren vor der Privatisierung nicht kannte.
Dann gebe ich mal einen kurzen Abriss.
Natürlich nur meine subjektive EInschätzung.

Es gab Verspätungen ... daran hat sich durch die Privatisierung nichts verändert.
Es war günstiger (das ist immer das erste, was sich durch Privatisierung erledigt).
Der größte Bonus war aber wohl, dass es weitaus weniger Linienausfälle gab.

So ein Wintereinbruch wie im Februar 2021, wäre 1985 noch kein Problem gewesen ... heute fallen bereits bei 5cm Neuschnee Busse und Bahnen ersatzlos aus. Der Grund dürfte wohl darin liegen, dass die Unternehmen eher den Imageschaden durch erklärungslos entfallende Fahrten hinnehmen, als die Kosten für:
1. Anständige und regelmäßige Wartung.
2. "in den Graben gerutschte" Busse.

Gerade das mit dem Wintereinbruch ist aber nicht allein die Schuld der privatisierten ÖPNV-Betreiber.
Da spielt auch mit hinein, das viel der ehemals städtischen Räuminfrastruktur ebenfalls privatisiert wurde.
Die Privatunternehmen bereiten sich selbstverständlich nicht auf den teuren "worst case" vor, sondern nur auf den langjährigen Standard ... und der bedeutet (zumindest bei uns) eben in den meisten Wintern, dass zwar ab und zu mal Schnee fällt, der aber selten länger als 5 Mnuten liegen bleibt.
Da ist echter Schneefall (wie im Februar 2021) eben einfach der absolute Supergau, bei dem eine Woche lang nur die Hauptverkehrsstrassen frei gehalten werden können (mit viel Glück).
Durch einen halben Meter Schnee kamen die Busse auch 1985 nicht durch ... zum Glück gab es da noch weitaus mehr städtische Räumfahrzeuge, sodass der Schnee auch in den Seitenstrassen mal geräumt wurde.

Privat mag den Steuerzahler Geld Sparen, aber das ist leider nicht kostenlos - der Preis dafür ist ab und zu mal ein systemisches Versagen, wie im Februar 2021.
 
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DerOlf schrieb:
… fallen bereits bei 5cm Neuschnee Busse und Bahnen ersatzlos aus.
5cm sind übertrieben. Wenn ich am Bahngleis drei Schneeflocken zusammen gesehen habe, bin ich zurück zum Parkplatz und mit dem Auto zur FH gefahren. Die 20min Umsteigszeit haben dann nämlich garantiert nicht mehr gereicht um meinen Anschlusszug zu bekommen. Wer kann auch im Winter mit Schnee rechnen. Im Hunsrück..

Deutschland und vor allem die Bahn lebt (zumindest im Ausland) noch vom Namen. Deutsche sind präzise, organisiert und pünktlich - und dann erzähle ich von Corona und der DB.

Zum Thema: ich glaube die meisten werden werden sich nach einer Umfrage noch wundern. Klar will jeder mehr Rad fahren und das Auto meistens stehen lassen. Wenn denn die Sonne scheint, es trocken ist/bleibt, nicht zu kalt oder zu heiss ist, man gerade nichts transportieren/einkaufen muss, keinen wichtigen Kunden trifft und natürlich früh genug aufgestanden ist.

Ich fahre seit Monaten mit dem Elektroroller zur Arbeit, das machen hier sehr viele. Zu Stoßzeiten schätze ich den Anteil an Zweirädern auf ein Drittel. Außer wenn es regnet, dann ist es etwa ein Zehntel, je nach Wetter noch weniger.
 
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