ete schrieb:
Gleiche Schulungskosten für Windows und Linux? Halte ich für sehr unrealistisch. Denke das der Schulungsaufwand bei der Open-Source Lösung erheblich höher ist. Mit Windows kann (fast) jeder Umgehen. Bei Linux sieht das wohl anders aus...
OK, definiert doch mal "mit Windows/MS Office umgehen".
Ich weiß ja nicht, was ihr euch da unter "Umstellung" vorstellt, aber ich wette, ich könnte jeden hier im Forum an ein Linux mit KDE-Oberfläche und von vornherein gut platzierten Desktop-Icons setzen, und er könnte umgehend Dateien verwalten, Texte und Tabellen verfassen, Mails lesen und schreiben, einen Kalender füttern,...
Wirkliche Umstellungen gibt es nur, wenn man tiefgreifend administrativ tätig werden will, inklusive der Verwendung selbst geschriebener Skripte, der Userverwaltung oder Installation selbst kompilierter Software. Pillepalle-Standardsoftware könnte der letzte DAU installieren, das ist unter Linux dank der Repositories sogar weit leichter als unter Windows.
Dr. MaRV schrieb:
Ich verstehe nicht warum eine Schulung bei der reinen Microsoft-Lösung genau so viel kosten sollte wie bei der reinen Linux-Lösung. MS Office kannten die Angestellten schon und auch den Umgang mit Windows waren sie gewohnt. Seit Windows 95 war die Benutzung nahezu identisch.
Die Umstellung von NT4.0 oder Win95 auf WinVista/7 ist gravierender als von jedem beliebigen Windows auf ein KDE-System. OK, es heißt jetzt nicht mehr Windows Explorer sondern Dolphin... aber sonst?
Da isn Icon, da klickst du drauf. Da geht das Programm auf, da geht es zu. Da kannst reinschreiben, Dinge verschieben,...
Mal nebenbei gefragt, kann Open Office auch mit Exchange? Bzw. gibt einen adäquaten Ersatz für Outlook was Mail und Kalenderfunktion anbelangt?
Thunderbird (mit Lightning als Kalender) kann durchaus mit Exchange, es fehlt lediglich der Support für das MS-eigene Protokoll MAPI. Auch Evolution wäre denkbar als Mailclient.
Also nein, Open/Libre Office hat KEINEN Mailclient, aber das muss es auch nicht. Es gibt genügend freie Lösungen, die größtenteils sogar weit bessere IMAP-Kompatibilität bieten als Outlook... oh, und bessere Renderer für HTML-Mails.
dgschrei schrieb:
-Produktivitätsrückgang während der Umstellung: Oder glaubt hier irgendjemand, dass die Bürohengste in München sofort nach der Umstellung wieder so produktiv waren wie in der vorherigen Umgebung?
Ja, glaube ich. Ich habe genügend Leuten verschiedenster Alters- und Bildungsstruktur schon Linux-Systeme aufgesetzt, um das abschätzen zu können. Und in den Fällen waren das größtenteils Desktop-Systeme, die sich keine Mühe gemacht haben, Windows zu imitieren. LiMux hingegen wurde so entworfen, dass es möglichst nahe an der vertrauten Oberfläche ist.
Also: 2-3 Tage Eingewöhnung, fertig.
Was auch eine absolute Unverfrorenheit ist, ist auf MS Seite Hardware-Aufrüstungen mit in die Rechnung einfließen zu lassen. Klar: Die hocken jetzt 2012 natürlich alle immer noch an denselben Rechnern, die damals angeschafft wurden, als man Windows NT4 (Das kam 1996 auf den Markt) angeschafft hat. Klar die funktionieren heute alle noch tadellos und mussten überhaupt nicht in der Zwischenzeit ersetzt werdne. Weil ja auch Open Office auf <500MB RAM so gut läuft....
Nein, aber MS-Systeme benötigen WEITAUS stärkere Hardware. Erst seit Win8 ist Microsoft von dem Powertrip etwas runter. Ich habe z.B. ein Ubuntu 11.04 auf einem Athlon XP2000+ Mobile (1,66GHz, Singlecore) mit 512MB SDR-SDRAM (266MHz Speichertakt) laufen. Mach das mal mit einem Vista... Vista würde noch nicht einmal anständig auf die Festplatte passen, die wäre 3/4 voll nur durch die Installation von Vista+Office.
Du kannst beim Einsatz von Linux-Systemen extrem an der Hardware sparen, weil sie nicht so extrem ineffizient wie MS-Produkte sind.
Und klaaar. Mal eben das OS und das Office System komplett umzustellen hat natüüüürlich keinen Mehraufwand an Schulungskosten verursacht.
Schulungsdauer wird in Stunden angegeben. Jeder der schon mal Schulungen besucht oder sogar selbst gegeben hat weiß, dass hier keine Rücksicht auf Vorkenntnisse genommen wird.
Eine Schulung für OO/LO dauert also tatsächlich genau so lang wie eine für MSO, zumal die Umstellung von MSO <=2003 auf MSO >=2007 deutlich umfangreicher ist als von MSO <=2003 auf jedes beliebige freie Office-System.
Eusterw schrieb:
Das die Schulungskosten für Linux und MS Office gleich hoch sind, halte ich für komplett unrealistisch. 80% meiner Bekannten verfügen privat über ein raubkopiertes Office und kennen sich in der Software zumindest halbwegs aus. Kann mir kaum vorstellen, das dieses in München grob anders ist...
Ok, dann gehst du jetzt am Besten zur Polizei und zeigst diese 80% an...
Was ist das für eine Argumentationsgrundlage, dass du dich mit einem Haufen von Kriminellen umgibst? Der geilste Punkt: Keiner von denen müsste tatsächlich auf ein geklautes MSO setzen, weil er alle nötigen Funktionen auch in freier Software haben könnte.
Floletni schrieb:
Als würden die 5 Millionen Hardwarekosten nicht auch so auf die stadt zukommen. Ob der neue Computer nun mit Windows 7 kommt oder der Rechner so einfach getauscht wird ist doch egal. Und Windows 7 kann man auch ganz einfach auf nen ollen Pentium 4 samt 1 GB Arbeitsspeicher laufen lassen. Einfach nur die Effekte ausstellen.
Das möchte ich mal bezweifeln. Bei 1GB RAM hat sogar XP schon teilweise kräftig geschnauft, sobald man mal größere Anwendungen angeworfen hat. Vista und 7 belegen "nackt" locker 500MB.