drago-museweni schrieb:
Was erwartet man von einem überbürokratisierten Land, einfach gibt es da nicht alles muss extra kompliziert und im Behördendeutsch sein das es ja nicht zu einfach ist für den Bürger der fast nichts damit zu tun hat.
Das Problem ist gar nicht die Bürokratie - bzw. nicht nur. Das Problem sind die Menschen, die in dieser Bürokratie arbeiten. Die meisten fürchten eher um ihre Jobs oder noch mehr, dass die Bürokratie auch eine Leistungskontrolle der Mitarbeitenden vereinfacht.
Und natürlich darf man nicht vergessen, dass in den öffentlichen Verwaltungen leider nicht gerade viele Menschen mit Innovationsgedanken sitzen.
Ernsthaft. Wir führen bei uns gerade ein Ticket-System für Beschwerden ein (der Fakt, dass wir es nicht gleichzeitig auch für Anliegen aller Art machen, ist schon schlimm genug). Man glaubt gar nicht, wie viel Gegenwind kommt und wie wenige, darin eine Chance sehen, den Kontakt zum Bürger einfacher und nachvollziehbarer zu gestalten...
Stattdessen schwingt meist eher die Sorge um: Arbeitskontrolle, Mehrarbeit, ... mit. Und natürlich der Umstand, dass das ja was ganz neues ist und man bestehende Prozesse vielleicht mal hinterfragen könnte... (aber nicht einmal muss)
Woran aber immer ein Interesse besteht: Wie mach ich mir weniger Arbeit. Also kann das System erkennen, wenn ein Bürger mehrfach am Tag sein Anliegen einreicht? Kann es das blockieren? Ich denke mir dann immer: Wieso fragt ihr euch nicht, WARUM der Bürger das überhaupt macht und versucht vielleicht den Grund dafür abzustellen <.<
(Wenn ein Bürger wirklich so nervig ist, dann ist meine Erfahrung eher jene, dass er so nervig sein muss)
Ja. Die Bürokratie ist dann hier und da ein weiterer Bremsklotz - insbesondere natürlich die Treue des öffentlichen Dienstes zu Gesetzen bzw. deren teils eher doch strenge Auslegung.
Just my 2 cents. Aber die Arbeitsdevise vieler Beamte und Angestellten im öffentlichen Dienst lautet halt: Suche deine Zuständigkeit und verneine sie.
Mal unabhängig davon, dass Vorgesetzte häufig ein derbes Problem dabei haben, "loszulassen"... Das Beispiel von
@NEO83 zeigt das gut. Das müsste alles gar nicht sein. Man kann sowas delegieren. Dann bestellt er, die Rechnungsstelle segnet das noch ab und dann ist gut...
Und das hat erstmal absolut GAR NICHTS mit Politik zutun.