crypto.andy schrieb:
Wieder falsch. Die ÖRR Medien sind absolute Staatsbetriebe. Ihre ganze Finanzierung wird staatlich erzwungen eingetrieben.
Nach der Logik wären Kirchen auch Staatsbetriebe.
Lasyx schrieb:
Finde es in Ordnung was er macht. Heutzutage haben alle so viel Angst darum was andere denken könnten. Er zieht sein Ding durch und ist nicht ganz unerfolgreich damit!
Niemand interessiert sich dafür, was andere Denken. Aber der Aufruf zu Gewalt und die Verbreitung von Hass sind gefährlich und waren es schon immer. Ich weiß gar nicht, wie man das verteidigen kann?! Sicher war nicht jede temporäre Account-Deaktivierung von Twitter gerechtfertigt, da wurden vereinzelt auch Leute temporär gebannt, die nicht gegen die Hatespeech-Koventionen von Twitter verstoßen haben. Aber daraus eine orchestrierte Meinungsunterdrückung herbeizufabulieren, ist schon weit hergeholt. Musk hat ja nun den Werbekunden auch versichert, dass die Hate-Speech-Policy erhalten bleibt, was wird denn nun also genau verändert?
Außerdem wird sich zeigen, wie erfolgreich Musk mit der Twitter-Übernahme ist. Twitter war in den letzten 4 Jahren profitabel, sie hatten nur in einem Jahr größere operative Verluste aufgrund eines gerichtlichen Vergleichs, der §800Mio gekostet hat. Nun macht Twitter angeblich (laut Musk) jeden Tag $4 Mio Verlust. Der Grund ist klar: die Übernahme von Twitter hat Musk zu einem großen Teil mit einem Kredit finanziert, der Twitter selbst belastet (leverage buy out). Er hat also im Moment ein Investment abgeschlossen, das $4Mio/Tag Verlust macht. Klingt jetzt nicht so erfolgreich. Diejenigen, die es ausbaden müssen, sind natürlich wieder die Angestellten eines bis dato profitablen Unternehmens. Und das findest du in Ordnung?
Übrigens kommt hier zu kurz, wer dort gehen musste bei Twitter. Ich meine ca 50% der Belegschaft sind herausgeflogen 1-2 Wochen nach der Übernahme. Jede/r, der schonmal im gehobenen Management tätig war, wird sich die Frage stellen, wie man denn in dieser kurzen Zeit eine belastbare Performanz-Analyse von 3000 Menschen machen möchte? Ich denke, da wurden teilweise willkürlich Leute rausgeworfen ohne deren Kontribution wirklich durchleuchtet zu haben.
Dazu passen auch die Geschichten, die von Twitter Angestellten Programmierern selbst kommen: die sollten nachweisen, wie viel Code sie beigetragen haben im letzten Jahr. Es wurden wohl diejenigen rausgeworfen, die am wenigsten Code beigesteuert haben. Jeder, die hier in der Software-Industrie unterwegs ist, muss darüber lachen. Man schmeißt also diejenigen heraus, die als Architekten den Oberbau bestimmen und in hochsensiblen Bereichen unterwegs sind (Sicherheit, Datenschutz, Redundanz, etc) und behält dann die ganzen Neueinsteiger? Kein leitender, fähiger Programmierer programmiert viel. Im Gegenteil, die fähigsten Leute sorgen eher dafür, dass es immer weniger Code gibt. Das wirkt alles so furchtbar amateurhaft, dass man sich ernsthaft fragt, weshalb Musk und seine Entourage da eigentlich für Genies gehalten werden?