News Nach Subventionen: Chip-Fabriken werden für Intel quasi unverkäuflich

Krik schrieb:
Keine soziale Absicherung der Arbeiter (jedenfalls nicht auf dem Niveau hierzulande) und Hire-and-Fire-Mentalität.
Häh? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

Ja, als AN geht es einem in Europa besser am unteren Ende der Gehaltspyramide.

Nein, für Unternehmen ist das objektiv nicht vorteilhaft, weswegen sie dann lieber woanders investieren. Das war mein Punkt.

Ich sage nicht: Allen AN-Schutz abbauen! Das sind wirtschaftliche/ gesellschaftliche Themen, die immer wieder neu ausgehandelt werden müssen. Wenn D viele Standortvorteile hat und viele hier investieren wollen, kann man sich bessere Bedingungen für AN leisten - so war das bisher: Viele qualifizierte AN, günstige Energie, erträgliche Regulierung, sehr gute Infrastruktur, Investitionssicherheit…

Jetzt fallen wir gerade in vielen diesen Bereiche zurück jedes Jahr, das wird auf Kosten der AN gehen. Den Preis für die grüne Transformation, die Regulierung, CO2-Abgabe, Bürgergeld- und Rentengarantien… kann man alles wollen, aber am Ende bezahlt das alles der einzige, der es kann: Der AN. Direkt über Steuern und Abgaben, indirekt über Lohnniveau, weniger Auswahl an guten Jobs und Aufstiegsmöglichkeiten, weniger Benefits usw.. usf.

Wer das nicht glaubt weil er denkt wir sein eine Insel, ist ein Narr.
 
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Da fragt man sich aber auch wo die Milliarden an Gewinnen abgeflossen sind? Als Intel noch bis 2022 Geld verdient hat.
 
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Ned Flanders schrieb:
Das Foundry geschäft läuft miserabel. Die Auslastung durch eigene Produkte ist ebenfalls kaum gegeben weil man extern fertigen lassen muss (TSMC) um überhaupt noch konkurenzfähige Produkte zu haben
Sind das alles annahmen oder Spekulation ?

Keine Frage Intel hat aktuell kein guten Stand aber manchmal fühlt sich die Beiträge schon an als saugt man die sich aus den Fingern um alles noch schlechter zu machen als es dann doch ist
 
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Intel und Boeing sind zwei ausgezeichnete Beispiele dafür wie Raubtier Kapitalismus ohne Konkurrenz und ohne Manager die sich für mehr als das aktuelle Quartal und den eigenen Paycheck interessieren negativ für alle Beteiligten ist... Außer eben jene Manager die für Jahre XX Mio. im Jahr einstreichen und am Ende mit super goldenem weich landen weil es schlicht keine Konsequenzen selbst für XXX Tote gibt!

Intel dürfte hier ähnlich wie Boeing bis zum letzten weiter gefördert werden, selbst Trump & Freunde dürften, trotz ihrer Aversion von allem was nicht in die eigene Tasche fließt, Intel weiter hoch halten. Und im Gegensatz zu Boeing sehe ich bei Intel immerhin eine Chance, dass sie in einigen Jahren wieder auf die Beine kommen. Das Personal ist meist noch da, das Know-How existiert noch und man hat die Workflows und Prozesse. Es brauch nur seine Zeit, bis man aus dem selbst geschaufelten Loch wieder raus kommt.

Die Foundry Sparte hier kurzfristig zu verkaufen, mag kurzfristig auch ne gute Idee sein. Langfristig aber eventuell nicht und die Einschränkung der US Regierung hier dürfte tatsächlich sinnvoll sein, vor allem für Intel selbst.
 
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scryed schrieb:
Sind das alles annahmen oder Spekulation ?
Sind Stand heute schon eher Fakten. Es gibt derzeit quasi keine Kunden bei Intel für die Foundry (außer Intel selbst) und der Anteil der Fremdfertigung steigt auch immer weiter in den letzten Jahren. Ist immer noch viel, was bei Intel intern gefertigt wird (auch und gerade alle Serverprozessoren), aber die GPUs sowie eben seit einigen Monaten Lunar Lake und Arrow Lake (und vorher mit kleinerem externen Anteil Meteor Lake) laufen halt bei TSMC
 
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Warum sollte Intel ein Interesse daran haben, die Chip-Fabriken abzustoßen? Ich denke mal, die haben damit gedroht, als Druckmittel um die Subventionen zu erhalten. So wurde "nebenbei" auch dem letzten Steuerzahler in den USA die Wichtigkeit dieser Subventionen begreiflich gemacht.
 
SuperHeinz schrieb:
Warum sollte Intel ein Interesse daran haben, die Chip-Fabriken abzustoßen?
Weil sie Geld kosten und nicht zu knapp. AMD hat das Spiel schon durch und es hat denen massiv geholfen.

Intel kann sich nur retten in dem sie ihre FABs wieder an den Start kriegen, ansonsten ziehen die nur Geld.
 
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Intel hätte noch eine weitere Option. Aber ob die gut ist. Also zumindest offen sein das einer auf bis 40 % der Fabs kaufen kann. Der muss aber dann auch 40 % der gesammt kosten bei neuen Sachen mit beteiligt werden. So kann intel die irren Kosten tragen und hat weniger risiko. Dabei ist Intel noch immer der mit den meisten Stimmen. Intel wird keine andere Wahl haben als es so zu machen. Damit sie weiterhin auf Dauer überleben können und dennoch die Fabs behalten zu können. Klar wird dann der wo 40 % davon hält auch davon ein Teil der Einnahme beteiligt. Dieser bekommt es dann von Intel gezahlt.
ich sehe also keine andere Möglichkeit. Weil man will sich von den Fabs nicht trennen und so weiter zu machen da fehlt der Atem dafür um länger das zu Packen. Die von Intel werden schon noch eine Lösung finden. Sie müssen eine finden, sonst passiert nix.
 
scryed schrieb:
Sind das alles annahmen oder Spekulation ?

Keine Frage Intel hat aktuell kein guten Stand aber manchmal fühlt sich die Beiträge schon an als saugt man die sich aus den Fingern um alles noch schlechter zu machen als es dann doch ist
Das das Foundry-Geschäft miserabel läuft?

Intel und die Neuaufstellung: Prozessoren zahlen fortan nicht mehr fürs miserable Foundry-Geschäft

Wenn jetzt Intel die Kosten der Foundry nicht mehr querfinanzieren will und Intel Foundry miserabel läuft wobei Intel der Hauptanteilseigner bleiben muss... wie soll das dann weitergehen? Zumal in das Foundry geschäft ja investiert werden MUSS um es überhaupt am Leben zu halten.

Ich mein... keine Ahnung aber.... das klingt ja fast besiegelt.
 
Krik schrieb:
Keine soziale Absicherung der Arbeiter (jedenfalls nicht auf dem Niveau hierzulande) und Hire-and-Fire-Mentalität. Das Median-Einkommen in den USA lag 2023 bei 42 220 $ (aktuell 39 990 €), in Deutschland bei 44 400 €.
Super, solche Unternehmen wollen wir hier.

Was ist das für ein BS Vergleich. Vielleicht nicht Böse gemeint aber falsch geframed. Arbeiteistest du beim ZDF? Du kannst die USA nicht mit Deutschland vergleichen und so eine Aussage treffen. Du müsstest die EU heranziehen aber selbst dann wäre so ein Vergleich BS.
Wenn, dann müsstest du ähnliche Bedingungen vergleichen und da verdienst du als Fachkraft in den USA i.d.R. besser und hast einen höheren Lebensstandard. Niemand wird gewzungen in NYC, Los Angeles oder in der struckturschwachen Pampa zu leben.
Nur so als Beispiel, mein Bruder arbeitet als Ingenieur in leitender Position im Energiesektor und lebt mit Familie in Texas. Er verdient nicht nur deutlich mehr als in Deutschland, er kann sich davon auch ein schönes Haus und ein großes Grundstück leisten. Er könnte vielleicht ähnlich viel in der Schweiz verdienen, aber da könnte er sich kein Haus leisten, zunmindest nicht in dem Umfang. in Deutschland kann man es gleich ganz vergessen wenn man nicht 40 Jahre abzahlen willst oder in einer Schuhschachtel leben willst.
 
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@VRAM kannst du deinen Bruder dann bitte mal fragen, wie das mit der Krankenversicherung und der Altersvorsorge aussieht bzw. wie er das macht? Soweit ich weiß ist Obama-Care noch aktiv, obwohl Trump das damals ja wieder abschaffen wollte - da wurde er aber gestoppt.

Bei den Grundstückspreisen würde ich mutig mal die These aufstellen, daß die Kosten "drüben" bei gleicher Mentalität teurer wären als bei uns, wenn die USA die gleiche Landfläche und auch die gleiche Bevölkerungszahl wie Deutschland hätte.
 
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Sehr bedauerlich. Damit kann Intel jetzt wohl zu Trump nur noch sagen:

Ave, Caesar, morituri te salutant
 
Ozmog schrieb:
Richtig so, dass es klare Bedingungen dafür gibt, wenn dicke Fördersummen vergeben werden. Keine Ahnung, wie es in Deutschland läuft, wenn Milliarden-Fördersummen ausgegeben werden, aber ich habe öfters den Eindruck, dass dort kaum Vertragsstrafen und Bedingungen dran geknüpft sind, die das geförderte Projekt auch wirklich fest verankern.

Bezueglich D kenne ich keine Beispiele, aber in Oesterreich subventionieren die Politiker auch gerne und rechtfertigen das mit irgendwelchen vertraglichen Bedingungen. Z.B. wurde die AUA zusammen mit EUR500M an die Lufthansa verschenkt, mit der Vertragsbedingung einer Beschaeftigungsgarantie. Der Vertragszeitraum war noch nicht abgelaufen, da wollte die AUA mehr Geld und drohte mit Kuendigungen. Erst da wurde erklaert, dass in solchen Vertraegen ueblicherweise Sunshine-Klauseln drinnen sind, die bewirken, dass sich das subventionierte Unternehmen nicht an die Vertragsklauseln halten muss, wenn Wolken aufziehen, wenn die wirtschaftliche Entwicklung also nicht guenstig ist.

Wie die genauen Vertragsbedingungen bei Intel sind, weiss ich nicht, aber die werden schon so sein, dass es fuer Intel keinesfalls ein Nachteil ist, diese Subventionen anzunehmen.
 
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Ltcrusher schrieb:
@VRAM kannst du deinen Bruder dann bitte mal fragen, wie das mit der Krankenversicherung und der Altersvorsorge aussieht bzw. wie er das macht? Soweit ich weiß ist Obama-Care noch aktiv, obwohl Trump das damals ja wieder abschaffen wollte - da wurde er aber gestoppt.

Obama Care ist ja eher für die "Unterschicht" gedacht gewesen. Das Vorurteil, dass es in USA keinerlei Kranken- oder Rentenversicherung gibt, ist ja weit verbreitet, aber ohne jetzt den konkreten Fall des Bruders von @VRAM zu kennen, gibt es gerade bei qualifizierten Jobs oft eine Krankenversicherung (plus Zähne) vom Arbeitgeber. Ebenso gibt es bei vielen qualifizierten Jobs Zuschüsse vom Arbeitgeber zu einer privaten Rentenversicherung.

Das ist in USA auf dem Arbeitsmarkt ein absoluter Wettbewerbsfaktor. Und zwar der Unternehmen untereinander. Wer neben dem Gehalt die besten Zusatzleistungen anbietet (ggf. Kranken-/Renten-/Arbeitslosenversicherung usw.), bekommt die besten Fachkräfte.
 
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blackiwid schrieb:
Wie war das die USA sind keine Kommunisten.
es ist ohnehin ein Märchen, dass die Techbranche in den USA durch risikofreudige Kapitalisten zu dem wurde was sie heute ist. Wer da auch nur einmal hinsieht wird merken, dass Silicon Valley vor allem in den 80ern massiv vom Staat unter Reagan und Bush gepusht wurden, teils direkt, teils dadurch dass man die (vor allem) Japanische Konkurrenz in Grund und Boden sanktioniert hat - die Konkurrenz war quasi ausgelöscht. Da Monopole zu erschaffen ist fast ein Selbstläufer.
Und das gleiche Pack empfiehlt nun Richtung Europa, dass man sämtliche Regulierungen fallen lassen soll, damit der "freie Markt" hier auch für ein Tech wunder sorgen kann. Irgendwie ein wenig irre, dass das offenbar Anklang findet. Kenne kein Beispiel, wo sich eine bedeutende Techbranche ohne massive staatliche Unterstützung für die eigenen Unternehmen (!) gebildet hat
 
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Zornica schrieb:
Kenne kein Beispiel, wo sich eine bedeutende Techbranche ohne massive staatliche Unterstützung für die eigenen Unternehmen (!) gebildet hat
Naja finde es witzig das AMD gegen diese massive Wettbewerbsverzerrung nicht klagen kann... als sie strauchelten und ihre Werke verkaufen mussten wie es jetzt Intel hätte müssen hat sie der Staat nicht gerettet.

Aber gibt sicher irgendwo ein Diktatorgesetz das sagt das wenn man irgendwas macht und dabei laut "nationale Sicherheit" ruft dann darf der Diktatorpräsident machen was er will.

Wobei man da nicht mal ein Dekret bemühen musste so wie ich das verstehe... soviel zu Demokratie 2 Parteien Diktatur.
 
Als AMD strauchelte und Werke verkaufen musste gabs halt keine wirkliche Internationale Konkurrenz gegen die man sich behaupten musste. Heutzutage würde das ganz anders aussehen
 
Ozmog schrieb:
Richtig so, dass es klare Bedingungen dafür gibt, wenn dicke Fördersummen vergeben werden. Keine Ahnung, wie es in Deutschland läuft, wenn Milliarden-Fördersummen ausgegeben werden, aber ich habe öfters den Eindruck, dass dort kaum Vertragsstrafen und Bedingungen dran geknüpft sind, die das geförderte Projekt auch wirklich fest verankern.
Da ist aber auch zu beachten, wie die Förderung aussieht. Zum Teil passiert das auch schlichtweg als Steuererlass. Das ist dann auch Milliarden wert, kommt aber nur zum Tragen, wenn überhaupt was im Land erwirtschaftet und produziert wird, wofür Steuern anfallen würden.
 
markox schrieb:
Ich sehe da kein so großes Problem. Sie könnten einfach das Gesamtunternehmen in Intel Foundry Services umbenennen und danach alles bis auf die Fertigung verkaufen oder einen SPAC vorbereiten, den sie Intel nennen, und in den sie alles übertragen. Also quasi die Fertigung rückwärts an die Börse bringen ohne die Vereinbarung zu verletzen.

Touché. Hört sich doch recht plausibel an. Da muss der Staat schon sehr gute Anwälte haben, um sowas in den Terms vom Chips Act auszuschließen.


Ansonsten:
Ich kenne das in der BWL als "Poison Pill". Dadurch wird eine feindliche Übernahme von Intel aus meiner Sicht deutlich erschwert, weil der Käufer sich das unattraktive Foundry Geschäft ans Bein bindet. Ääähh... so richtig macht das aber auch keinen Sinn, weil... ja das könnte der Betonklotz sein, der den ganzen Rest in den Abgrund zieht.

Kann man nur hoffen dass irgendwann der Schweinezyklus in die andere Richtung ausschlägt, und die Auslastung bei Intel Foundries wieder hochgeht.

Ach, dass ich das noch erlebe, dass AMD mit dem Verkauf der Fabs als Vorbild für Intel dasteht... Wäre vielleicht doch besser, wenn alle bei TSMC und ein bißchen Samsung fertigen lassen. Das funktioniert wenigstens.
 
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